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Red Dog: True Blue – eine westaustralische Legende besucht die Berlinale 2017

Die westaustralische Produktion „Red Dog: True Blue“, die seit Dezember 2016 in den australischen Kinos zu sehen ist, wird im Februar 2017 auf der Berlinale in Berlin gezeigt. Sie erzählt die fiktive Vorgeschichte des frechen, aber durch und durch loyalen Hundes aus „Red Dog – Ein Held auf vier Pfoten“.

Premiere für Red Dog 2

2011 eroberte der rote Hund aus „Red Dog – Ein Held auf vier Pfoten“ die Herzen der Australier. Der Film, der auf einer wahren Geschichte basiert – in der westaustralischen Pilbara-Region ist „Red Dog“ eine Legende – liegt auf Platz zehn der erfolgreichsten australischen Kinofilme. Nun kehrt der rote Hund im Fortsetzungsfilm „Red Dog: True Blue“ auf die Leinwand zurück. Im Rahmen der Berlinale 2017 feiert „Red Dog: True Blue“ am 10. Februar um 15:30 Uhr im Haus der Kulturen der Welt in Berlin internationale Premiere. Außerdem wird der Film am 11. Februar um 14:00 Uhr im CinemaxX3 gezeigt, am 12. Februar um 12:30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain und am 16. Februar um 10:00 Uhr erneut im Haus der Kulturen der Welt.

In dem Prequel zu „Red Dog“ findet der kleine Junge Mick in dem jungen Hund „Blue“ einen wahren Freund in der Abgeschiedenheit auf der Farm seines Großvaters. Zusammen mit Blue erlebt Mick auf dem Gelände der Farm Abenteuer und entflieht so dem eintönigen Leben voller Entbehrungen. Vor der spektakulären Kulisse der Pilbara-Region erzählt der Film eine typisch australische Geschichte, in der es um Freundschaft, Familie und Abenteuer geht.

Im Interview mit dem australischen Nachrichtensender ABC News antwortet Produzent Nelson Woss auf die Frage, warum er überhaupt einen Folgefilm zu „Red Dog“ produzieren wollte: „Der Regisseur Kriv Stenders und ich wollten einen Film für unsere Kinder machen. Der Film ist einzigartig australisch und feiert das, was oben im Nordwesten so besonders ist. Es geht um die tiefe Freundschaft, die den Hund und den Jungen verbindet, aber auch um das Erwachsenwerden.“

Geschichte der Ngarluma

Auch wenn die Fortsetzung „True Blue“ reine Fiktion ist, ist es eine authentische Geschichte. Bei den Dreharbeiten hat das Filmteam eng mit den Ngarluma Aboriginals in der Pilbara-Region zusammengearbeitet, um die Geschichte der Ureinwohner in der Region möglichst wahrheitsgetreu darzustellen. Clinton Walker, traditioneller Wächter des Landes und Inhaber des Aboriginal-Touranbieters „Ngurrangga Tours“ war stark in die Dreharbeiten eingebunden und gab dem Team den nötigen Einblick in die Kultur und Sprache der Ureinwohner. Das Produktionsteam ist stolz darauf, dass die Geschichte der Ngarluma nun in ganz Australien in den Kinos zu sehen sein wird.

Dass der Film, der hauptsächlich auf Karratha Station gedreht wurde, auch die sozialen Probleme der Zeit zeigt, in der er spielt, ist Absicht. Die Landrechte der Aboriginals, der Vietnamkrieg und die Gleichberechtigung der Frauen waren beherrschende Themen in den 1960er Jahren. Nelson Woss wollte eine Geschichte erzählen, die eine bestimmte Epoche widerspiegelt. Und er wollte die Pilbara-Region nicht nur als einen Ort zeigen, der reich an Bodenschätzen ist. Denn die Region ist auch sonst von Interesse, sowohl historisch als auch kulturell. Seine Motivation: „Amerikanische Filme sind toll, aber für australische Kinder ist es wichtig, dass sie auch ihre eigene Geschichte, zu der sie einen Bezug haben, auf der Leinwand sehen.“

Zur Filmvorschau „Red Dog: True Blue“

https://youtu.be/dDmX_4C3wjI

Der Film „Red Dog – Ein Held auf vier Pfoten“ (2011):

Der erste Film von Produzent Nelson Woss erzählt die wahre Geschichte eines Hundes, der auf der Suche nach seinem Besitzer das australische Outback durchkämmt und so Freundschaften zwischen den Bewohnern eines abgelegenen Minenstädtchens mitten im Buschland entstehen lässt. Der Film, der hauptsächlich auf dem Buch von Louis de Bernieres basiert, wurde mit 11 Preisen ausgezeichnet und für 15 weitere nominiert. In Dampier und Karratha ist „Red Dog“ bis heute eine Legende, ihm wurde dort ein Denkmal gesetzt.

Red Dog – die wahre Geschichte

Es gibt viele Geschichten über den echten „Red Dog“, die alle ein wenig voneinander abweichen. So wie es sich oft mit großen Legenden verhält, wurden die Geschichten im Laufe der Jahre beim wiederholten Erzählen verändert. Was man über den roten Hund mit Sicherheit weiß, ist, dass er etwa 1971 in der Gegend von Paraburdoo geboren wurde und auf vier Pfoten, aber auch per Anhalter in Autos, Bussen, Trucks und Zügen, Tausende von Kilometern zurücklegte. Auf seinen Reisen schloss er zahlreiche Freundschaften. Die Menschen in der Region liebten ihn.

Als junger Hund war er als Tally Ho bekannt und reiste in Begleitung seines zweibeinigen Freundes Col Cummins nach Dampier. Schon bald gehörte er bei Dampier Salt Co und Hamersley Iron zum Inventar und fuhr als ständiger Passagier in den Bussen der beiden Firmen mit. Das Fell von Red Dog war schokoladenbraun, manchmal wurde es als rot bezeichnet. Sein Spitzname kam davon, dass er meist völlig vom feinen, roten Staub der Pilbara bedeckt war. Diejenigen, die ihn besser kannten, sagen, dass er meist Tally, Blue oder Bluey genannt wurde.

Ein Westaustralier namens John Stazzonelli war Red Dog’s letztes echtes Herrchen. Nach dessen tragischem Tod begann Red Dog in der Pilbara-Region umherzustreunen. Die Freunde des Hundes kümmerten sich in dieser Zeit um ihn, darunter auch der in Roebourne ansässige Tierarzt Dr. Rick Fenny. Mit bezahlten Mitgliedschaften im Dampier Sports and Social Club, in der Metal Trades Union und der Transport Workers Union, war Red Dog wahrlich kein gewöhnlicher Hund.

Nach seinem Tod 1979 wurde zum Gedenken an den roten Hund eine Statue in der Stadt Dampier errichtet. Heute ist diese eine beliebte Sehenswürdigkeit bei Touristen.

„Red Dog“ war ein Kelpie. Diese australischen Hütehunde gehören zu den besten der Welt. Da Kelpies intelligent, geschickt und voller Energie sind, eignen sie sich bestens für die Arbeit auf einer Farm. Die Rasse wurde 1905 in Australien anerkannt und stammt wohl von schottischen Collies ab, die in den späten 1870er Jahren auf einer Farm in Victoria lebten. Gerüchten zufolge entstand die Rasse wohl aber auch durch die Kreuzung mit wilden Dingos. Dies wurde jedoch geheim gehalten, da Dingos zu dieser Zeit noch als Plage galten.

In der Region Pilbara ist ein großer Anteil der australischen Schwerindustrie angesiedelt, aber es gibt auch einige Naturattraktionen wie die Nationalparks Karijini und Millstream-Chichester und das Ningaloo Reef.

Titelfoto / Australischer Kelpie / Foto: pixabay.com / shellandshilo

Weitere Informationen über Westaustralien:


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