Neu » Reise-Ziele » Weit weg reisen » Amerika » Nordamerika » USA » USA: Das kannst du bei den amerikanischen Ureinwohnern erleben

USA: Das kannst du bei den amerikanischen Ureinwohnern erleben

Die American Indian Alaska Native Tourism Association-Homepage (kurz AIANTA) bietet den 567 Stämmen in den USA die Möglichkeit, den Besuchern ihre Geschichte und Tradition näherzubringen.

„Viele Europäer, insbesondere die Deutschen, interessieren sich sehr für die Kultur der US-amerikanischen Ureinwohner. Allerdings wissen nur wenige, wie viel von diesem Erbe es tatsächlich zu entdecken gibt“, so Camille Ferguson, Geschäftsführerin der AIANTA.

Einige Vorschläge für einen Aufenthalt in den Staaten:

Erkunden des traditionellen Lebens in Alaska

Das Alaska Native Heritage Center in Anchorage bietet einen umfassenden Einblick in das Leben von Alaskas Ureinwohnern. Unter anderem können Besucher sechs nachgebaute Unterkünfte der elf unterschiedlichen Kulturgruppen Alaskas besichtigen. In jeder Unterkunft erklären Führer, wie sich die Stämme an die harten Wetterbedingungen angepasst und überlebt haben. Außerdem sollte man weitere Dörfer besuchen, wie etwa das wunderschöne, am Meer gelegene Kake, welches sich im Tongass National Forest befindet und Einblicke in das traditionelle Leben eines Stammes in Alaska verspricht.

alaskanative.net; kaketribaltourism.com

Büffel in Wisconsin beobachten

Seit 1999 siedelt der Stamm der Oneida wieder Büffel in Wisconsin an. Seitdem ist die Herde auf 125 Tiere angewachsen. Während der Oneida National Cultural Tour kann man vom Buffalo Overlook Observatory dabei zusehen, wie die Büffelherde durch die Landschaft streift. Auch das Oneida Museum ist einen Besuch wert. Hier lernen Gäste alles über die Übersetzer der Oneida, die im Zweiten Weltkrieg wichtige Militärinformationen in der Sprache der Oneida übermittelten.

Die Oneida (Volk des aufrechtstehenden Steines) sind ein Stamm der Haudenosaunee (Leute des Langhauses), die man umgangssprachlich als Irokesen bezeichnet.

exploreoneida.com

In einem traditionellen Hooghan in Arizona schlafen

Gebaut aus Baumstämmen und Schlamm werden die sogenannten Hooghans (Hogans) seit Generationen von den Navajo als Unterkunft genutzt. Traditionell dienten die Hogans als Wohnraum und wurden auch für Zeremonien genutzt. Heute können Gäste bei den Monument Valley Simpson’s Trailhandler Tours Übernachtungen in einem Hogan buchen. Auf dem Weg zur Unterkunft gibt es einiges über die Kultur, Traditionen und das Erbe der Navajo zu lernen. Erfahre mehr über das Leben der Navajo.

Die Navajo Nation Hospitality Enterprise hat in Zusammenarbeit mit dem National Park Service in Chinle, Arizona wichtige Renovierungen an ihrer Sacred Canyon Lodge vorgenommen, die in Thunderbird Lodge umbenannt wurde. Das Anwesen ist mit seinen 69 Zimmern die einzige Unterkunft im beeindruckenden Canyon de Chelly. Urlauber erwarten dort modernisierte Zimmer, ein Restaurant, eine Trading  Post und einen Treffpunkt für Ausflüge ins Canyon.

Bei Monument Valley Simpson’s Trailhandler Tours führen die Navajo-Indianer Gäste durch das Land ihrer Urahnen. Die historischen Felsmalereien und Siedlungen im Monument Valley sind ein Höhepunkt der Ausflüge im offenen Jeep oder zu Fuß. Die Bräuche der Navajo lernen Besucher auch bei einem traditionellen Abendessen oder bei Übernachtungen in einem Hogan kennen, Iglu-ähnlichen Gebilde, die seit Jahrhunderten aus Wachholderstämmen und dem roten Lehmboden gebaut werden.

emonumentvalley.com/
activities/overnight-hogancamping-tour/

Mehr über den Schutz des Monarchfalters in Oklahoma erfahren

Das Chickasaw Cultural Center in Sulphur spielt eine wichtige Rolle beim Schutz und der Arterhaltung des Monarchfalters. Gemeinsam mit sechs einheimischen Stämmen hat das Kulturzentrum in ganz Oklahoma 50.000 Seidenpflanzen gesetzt, die dem Monarchfalter einen Lebensraum bieten. Im Kulturzentrum selbst gibt es mehr als 45 Schmetterlingsgärten und eine Ausstellung zur Kultur der Chickasaw. In der Spirit Forest Ausstellung können Besucher alles über die enge Verbundenheit des Stammes mit der Natur lernen.

Chickasaw Country und seine 13 Landkreise in Oklahoma sind dank der historischen und modernen Sehenswürdigkeiten beliebte Reiseziele. Im Chickasaw Cultural Center, dem größten Stammes-Kulturzentrum der USA, sehen Besucher täglich Vorführungen und Ausstellungen. Außerdem finden im Amphitheater traditionelle Gesänge, Stomp Dance Vorstellungen und Konzerte statt. Das Stammes-Leben der Ureinwohner lernen Gäste im Traditional Village kennen, einem Nachbau eines historischen Dorfes.

chickasawculturalcenter.com

Canyon de Chelley, Arizona, 1904. Foto: Edward S. Curtis / Gemeinfrei
Canyon de Chelley, Navajo, Arizona, 1904. Foto: Edward S. Curtis / Gemeinfrei

Die weltgrößte Friedenspfeife in Minnesota

In der Nähe des Pipestone National Monument wurde die gigantische Friedenspfeife von den Keepers of the Sacred Tradition of Pipemakers gefertigt und 1999 neben einem Steinbruch platziert, der als heiliger Ort gilt. Seit tausenden Jahren mussten rivalisierende Stämme hier in Frieden nebeneinander leben. Heute können Besucher in Kursen lernen, wie Friedenspfeifen hergestellt werden, im Sommer mehrere Tage lang in Tipis leben und traditionelle Speisen wie Büffelfleisch, Reiscrêpes und Beerensuppe kosten.

Die Keepers of the Sacred Tradition of Pipemakers aus Minnesota sind für die Herstellung von Gebetspfeifen bekannt, die auf einer über 1000 Jahre alten Tradition basiert. Das jährlich stattfindende Pow Wow und Culture Camp sowie das neue Pipestone Heritage Fest im Juli sind beliebte Veranstaltungen. Sie erfahren dort beispielsweise Wissenswertes über die Bearbeitung von Holz, die Korbmacherei, Herstellung von Perlen und das Gerben von Fellen.

pipekeepers.org

OPOS (Our People Our Story) Tours aus Minnesota ermöglicht einen tiefen Einblick in die Kultur der Ureinwohner. Lokale Guides begleiten die Touren, die in enger Zusammenarbeit mit den Stammesältesten, Stammesführern und der Gemeinschaft erarbeitet wurden. So werden Land, Sprache, Essgewohnheiten und Geschichte aus Sicht der Ureinwohner lebendig.

Die Hauptstadt der Tipis in Montana

Jeden August verwandeln sich die Berge rund um den Little Big Horn River in Montana in die Hauptstadt der Tipis. Tausende Tipis und hunderte Pferde können Besucher dann bei der Crow Fair and Rodeo in Crow Agency bestaunen. The Center Pole ist eine gemeinnützige Organisation, die Übernachtungen direkt auf dem Schlachtfeld von Little Big Horn in Tipis anbietet. Im Camp kann man zu Pferde mehr über die spannenden Geschichten rund um die Schlacht am Little Big Horn erfahren.

crow-nsn.gov/crow-fair.html

thecenterpole.org/tipi-stays

Alte Stadt ist UNESCO-Weltkulturerbe in Illinois

Am Ufer des Mississippi erstrecken sich die Ruinen einer alten Stadt auf fast zehn Kilometern. Hier lebten einst zehntausende Menschen. Während ihr Schicksal unbekannt ist, gilt Cahokia Mounds in Collinsville als die größte archäologische Stätte nördlich von Mexiko.

Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen mehr als 100 Erdhügel. Der größte von ihnen, Monks Mound, bietet einen tollen Ausblick auf den Gateway Arch in St. Louis.

cahokiamounds.org

Wrestling mit Alligatoren in Florida

Alligatoren wurden beim Stamm der Seminolen lediglich als Nahrungsquelle angesehen. Heute praktizieren Stammesangehörige bei Schaukämpfen mit Alligatoren weiterhin die alten Traditionen. So muss beispielsweise der Snake Clan um Erlaubnis gebeten werden, bevor ein Alligator berührt wird.

Wer mehr über das Leben der Seminolen lernen möchte, sollte das Ah-Tah-Thi-Ki Museum in Clewiston besuchen, zu dem ein langer Spazierpfad durch die Everglades gehört.

ahtahthiki.com

Amerikas älteste Gemeinde in New Mexico

Auf einem Tafelberg in New Mexico gelegen ist das Pueblo of Acoma die älteste dauerhaft bewohnte Gemeinde der Vereinigten Staaten. Wenigstens 900 Jahre hat der Stamm der Acoma in über 100 Metern Höhe in einer Art Festung gelebt und war so geschützt vor Angriffen anderer Stämme und der Spanier – bis 1598. Heute kann man die 250 zwei- bis dreistöckigen Flachdachbauten aus Lehm besichtigen.

acomaskycity.org

AIANTA (American Indian Alaska Native Tourism Association) ist eine gemeinnützige Organisation der US-amerikanischen Ureinwohner, die 1999 gegründet wurde. Die Organisation besteht aus verschiedenen Stämmen aus sechs Regionen der USA. Ziel von AIANTA ist es, den Tourismus voranzubringen, die Mitglieder bei der Schaffung von Infrastruktur und Kapazitäten zu unterstützen, bei technischen Fragen behilflich zu sein und Stämmen sowie Stammes-Organisationen Schulungen und Fortbildungen zu ermöglichen.

Unter nativeamerica.travel (https://nativeamerica.travel/) wird Unterstützung bei der Planung des Aufenthalts, Inspiration für Ausflüge und eine interaktive Karte angeboten.

Titelfoto / Canyon de Chelly National Monument. / Copyright AIANTA


Auch interessant:


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen