Bibbulmun Track. Foto: Tourism Western Australia

Westaustralien: Website für Wanderer

Normalerweise erkundet man Australien mit dem Auto, am besten mit einem geländegängigen Wagen, weil zu vielen Sehenswürdigkeiten meist nur Sandpisten hinführen. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Hotspots sind zudem groß. Das gilt erst recht für den größten Bundesstaat des fünften Kontinents.

Nun will Westaustralien mit der neuen Webseite Trails WA das Wandern befördern. Die Seite gibt eine ziemlich detaillierte Übersicht über viele westaustralische Wanderwege. Region, Art oder Name des Wanderweges sowie Erlebnisse am Wegesrand stehen den Nutzern als Suchkriterien zur Verfügung. Außerdem können über die Seite zur Wanderroute die entsprechende KML-Dateien für Google-Maps und Google-Earth  heruntergeladen werden. Dennoch sollten die dort angegeben Tourbeschreibungen nur zur ersten Information dienen, denn das Outback hat mit seiner Weite doch einige Tücken parat. Auf jeden Fall unbedingt Erkundigungen vor Ort über die aktuelle Situation einholen (sind die in der Beschreibung angeführten Stationen, Versorgungspunkte noch existent und besetzt etc.?), über den erforderlichen Wasservorrat und falls die Tour länger als einen Tag dauert, zur Orientierung auf jeden Fall eine gedruckte Karte mitnehmen.

Die Bungle Bungle wurden erst 1983 zufällig von einem Filmteam beim Überflug entdeckt. Foto: Tourism Western Australia
Die Bungle Bungle wurden erst 1983 zufällig von einem Filmteam beim Überflug entdeckt. Foto: Tourism Western Australia

Hier einige Beispiele:

Wer viel Zeit und gute Kondition hat, kann auf dem Bibbulmun Track 1.000 äußerst abwechslungsreiche Kilometer von Perth bis nach Albany zurücklegen. Von Kap zu Kap führt der Cape to Cape Track an der Südwestküste entlang. Auch für weniger geübte Wanderer ist er leicht zu bewältigen. Die berühmten Bungle Bungles im Purnululu Nationalpark (UNESCO Weltnaturerbe) erleben Besucher gerade zu Fuß besonders intensiv. Und vom „Frenchman’s Peak“ im Cape Le Grand Nationalpark bei Esperance kann man fast den Südpol, auf jeden Fall aber den weißesten Sandstrand Australiens sehen. Die Routen im Überblick:

Bibbulmun Track, Australiens Südwesten

Der Bibbulmun Track ist einer der längsten Fernwanderwege weltweit. Er erstreckt sich über knapp 1.000 Kilometer und führt von Perth nach Albany an die felsige Südküste Westaustraliens. Auf der Strecke bieten sich Wanderern beeindruckende Blicke auf unberührte Landschaft mit üppiger Vegetation – hohe, alte Karriwälder, Flusstäler, Buschland – und steil abfallende Klippen an der Südküste. Begegnungen mit Wildtieren wie Wallabies, Emus, Kängurus oder Possums sind vor allem an Felsenpools entlang dieses Trails keine Seltenheit. Die Gegend ist ein Biodiversitäts-Hotspot. Als beste Reisezeit gilt der australische Frühling (September bis November). Dann nämlich ist Wildblumenblüte und die Jarrah-Wälder leuchten in bunten Farben und verströmen betörende Düfte. Wer den ganzen Track gehen möchte, sollte sechs bis acht Wochen einplanen. Wer nur einige der Highlights auf dieser Wanderroute erleben möchte, kann eine Tour mit dem Anbieter Wilderness Getaways buchen. Pro Tag werden etwa 10 Kilometer zurückgelegt.  www.bibbulmuntrack.org.au oder www.wildernessgetaways.com.au

Cape to Cape Track, Australiens Südwesten

Auf dem Cape to Cape Track erlaufen sich Besucher die entlegenste Ecke von Australiens Südwesten. Über 135 Kilometer führt der Fernwanderweg vom Cape Naturalist über den Rücken der Bergkette Leeuwin-Naturalist Ridge zum Cape Leeuwin. Die beiden Leuchttürme an den jeweiligen Kaps markieren Start und Ziel der Strecke. Der Weg verläuft überwiegend direkt an der Küste. Spektakuläre Steilkliffs und unberührte Strände erstrecken sich zu den Füßen von Wanderern, die hier ihren Blick in die Weite schweifen lassen. Wenn der Weg ein wenig weiter im Landesinneren verläuft, führt er durch geschützt gelegene, mit Büschen bestandene Landstriche und eindrucksvolle Boranup Karriwälder. Klippen, Höhlen, Landspitzen und Felsformationen sorgen für Abwechslung; auch die Vegetation (z.B. Wildblumen) verändert das Landschaftsbild immerzu. Die Route reicht von alten Allradwagenstrecken bis hin zu professionell angelegten Fußwegen, von festen, gut instand gehaltenen Wegen bis hin zu rauen, steinigen Pfaden und Sandstränden. Einfache Abschnitte eignen sich bestens für Halbtages- und Tagestouren, wildere Stücke sind sehr felsig und anspruchsvoller. Für die komplette Strecke sollten fünf bis sieben Tage eingeplant werden. Zahlreiche Zugangspunkte an der Küste ermöglichen es jedoch, nur Teilstücke des Cape to Cape Track zu gehen. Übernachten können Wanderer auf Zeltplätzen direkt am Track sowie in Unterkünften ganz in der Nähe des Weges. Verschiedene Tourenanbieter haben geführte Cape to Cape Walks in ihrem Programm. www.capetocapetrack.com.au

Bibbulmun Track. Foto: Tourism Western Australia
Bibbulmun Track. Foto: Tourism Western Australia

Piccaninny Gorge Walk, Purnululu National Park, Australiens Nordwesten

Der zum UNESCO Weltnaturerbe erklärte Purnululu Nationalpark in Westaustraliens Kimberley-Region ist die Heimat der Bungle Bungle Ranges. Viele empfinden, dass die 350 Millionen Jahre alten, ocker und schwarz gebänderten Felsen an Bienenkörbe erinnern. Die Bungle Bungles waren bis 1983 völlig unbekannt. Sie wurden zufällig von einem Filmteam aus der Luft entdeckt. Der fünftägige „Piccaninny Gorge Walk“ bietet Besuchern eine spektakuläre Landschaft in völliger Abgeschiedenheit. Anbieter wie Kimberley Wild Expeditions und APT haben mehrtägige Touren im Programm, die Führer, Unterbringung in bequemen Zelten innerhalb des Parks und Transfers beinhalten. Zu den schönsten Tageswanderungen gehören „Cathedral Gorge“ und „Echidna Chasm“.


Weitere Reiseanregungen für Westaustralien


Cape Le Grand Coastal Trail

Vom Küstenwanderweg „Cape Le Grand Coastal Trail“ im Cape Le Grand National Park bei Esperance lässt sich die Landschaft besonders gut genießen. Dieser verbindet die spektakulärsten Küstenabschnitte im Park zwischen Cape Le Grand Beach und Rossiter Bay. Wer dann noch genug Energie hat, kann den Frenchman‘s Peak (262 m) erklimmen. Als Belohnung wartet dort oben ein atemberaubender Panoramablick auf den Park und die Inseln des Recherche Archipels.

Quelle: TCMG

Titelfoto / Bibbulmun Track. / Foto: Tourism Western Australia

Weitere Ein- und Ansichten:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen