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Auf den Spuren der Fürsten in Schaumburg-Lippe im Weserbergland

Wer sich auf die Spur noch lebendiger deutscher Fürstenhäuser mit ihren Burgen, Schlössern und Kirchen begibt – der wird im Weserbergland fündig. Das Schloss in der Stadt Bückeburg ist noch heute Sitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe und hier wohnt SHD Fürst Alexander mit seiner Familie. Die Residenz umgibt ein breiter Wassergraben – ihn zu überwinden, dazu wird man eingeladen vom Geschichtsführer Klaus Kroitsch.

Schlossführer Klaus Kroitsch: Bei seiner Spezialführung „Hinter den Kulissen“ erlebt man eine Zeitreise durch sieben Jahrhunderte und kann sich am Kunstgeschmack früherer Generationen begeistern. Foto: Günter Knackfuss
Schlossführer Klaus Kroitsch: Bei seiner Spezialführung „Hinter den Kulissen“ erlebt man eine Zeitreise durch sieben Jahrhunderte und kann sich am Kunstgeschmack früherer Generationen begeistern. Foto: Günter Knackfuss

Bei seiner Spezialführung „Hinter den Kulissen“ erlebt man eine Zeitreise durch sieben Jahrhunderte und kann sich am Kunstgeschmack früherer Generationen begeistern. Das Schloss Bückeburg wurde 1290 als Wasserburg erbaut und ab 1544 zu einem Schloss im Stil der Weserrenaissance erweitert. Ein echtes Highlight noch heute – der Große Festsaal im Rokokostil: der Raum ist mit rosafarbenem Stuckmarmor und Deckengemälden verziert, die sich an den italienischen Vorbildern Tizian, Veronese und Tiepolo orientieren. Dank seiner hervorragenden Akustik wird der Raum auch für Konzerte genutzt.

Ein Kleinod der größeren Sorte: die reichhaltig verzierte Schlosskapelle. Hier verweist der Schlossführer auf die 29 Herzgräber unter den Fliesen vor dem Altartisch. Zwischen 1799 und 1921 setzte man die Herzen der fürstlichen Familie gesondert bei. In der Schlosskapelle feiert bis heute die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde von Bückeburg den Sonntagsgottesdienst. Für die fürstliche Familie gibt es eine eigene Loge.

Auf dem Weg weiter verblüfft der Blick in ein 1889 für den Besuch von Kaiser Wilhelm II. extra geschaffenes Bad und WC, das es sonst um diese Zeit nicht gab. Nach dem Besuch der  zahlreichen Waffensammlungen lohnt sich ein gastronomisches Kräftesammeln im Cafè-Restaurant „Alte Schlossküche“. Das Reich von Chefkoch Thorsten Bock liegt in den unverändert historischen Räumen der ehemaligen Küche des Fürstenhauses. Durch den im englischen Landschaftsstil gestalteten Schlosspark von 1785 mit einem prächtigen alten Baumbestand gelangt man zur großzügigen Mausoleums-Anlage des Fürstenhauses. Das monumentale Familiengrab errichtete Fürst Adolf bis 1916 aus weißem Kalkstein. In 25 Meter Höhe befindet sich die mit 500 m² größte Goldmosaikkuppel Europas. Einen besonderen Glanz und Zuspruch erfährt die Bückeburger Schlossanlage bei den Jahresveranstaltungen „Landpartie“, „Ährensache“ oder „Weihnachtszauber“ (www.schloss-bueckeburg.de).

Festsaal im Schloss Bückeburg. Foto: Jan Brandes / Weserbergland Tourismus
Festsaal im Schloss Bückeburg. Foto: Jan Brandes / Weserbergland Tourismus

Abstecher nach Stadthagen

Auf der Route von oder nach Bückeburg wird Stadthagen durchquert, die erste Residenz derer von Schaumburg. Am Renaissance-Standort Stadthagen mit der St. Martini-Kirche erfährt man, wie es dazu kam, dass Martin Luther gegen die Kirche begehrte und sie am Ende spaltete. Neben der Kirche wartet als Geheimtipp das siebeneckige Mausoleum des Fürsten Ernst von Holstein-Schaumburg mit seinem von Adrian de Vries gestalteten Monument des Heiligen Grabes. Es ist eines der bedeutendsten  Bauwerke der Renaissance in Nordeuropa. Mit Hilfe von e-guidern – den elektronischen Führern – kann sich der Besucher in eine andere Zeit versetzen lassen und eine eindrucksvolle Inszenierung erleben. Dazu gehört auch das prächtige Schloss von 1544, verschönt durch stattliche Giebel mit Halbkreisaufsätzen, geschmückt mit Kugeln. Bis zum Jahre 1607 diente das Schloss Stadthagen den Schaumburger Grafen als Wohnsitz, später als Witwensitz bzw. Wohnstätte des Erbprinzen. Vor dem Schloss zu besichtigen: das im Stil der Weserrenaissance erbaute Kavalierhaus und das Marstallgebäude aus dem 16. Jahrhundert, sowie eine alte Sonnenuhr von 1497 (www.stadthagen.de).

Winterzauber bei den Schaumburg-Lippern. Foto: Weserbergland Tourismus
Winterzauber bei den Schaumburg-Lippern. Foto: Weserbergland Tourismus

Weitere interessante Reiseziele im Weserbergland: Rattenfängerstadt Hameln, Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Fachwerkstadt Höxter und Kloster Corvey, Hämelschenburg bei Emmerthal, Bad Oeynhausen mit historischem Kurpark und GOP-Varieté-Theater, Bier- und Fachwerkstadt Einbeck, Dunsthöhle und Kurpark mit Palmengarten in Bad Pyrmont, Barockstadt Bad Karlshafen mit Hugenotten-Zentrum, Aschenputtelburg Polle, Münchhausenstadt Bodenwerder, Fachwerkstadt Rinteln (www.weserbergland-tourismus.de).

Günter Knackfuss

Titelfoto / Schloss Bückeburg. / Foto: Weserbergland Tourismus


Weitere Ein- und Aussichten:

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Mausoleum, Decke. Foto: Weserbergland Tourismus
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Wasserschloss Stadthagen. Foto: Günter Knackfuss
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Türschloss von 1604. Foto: Günter Knackfuss
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Mausoleum des Fürsten Ernst. Foto: Tourist-Information Stadthagen

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