Geschichte ist spannend, vor allen Dingen, wenn sie so erzählt wird wie im Berliner Deutschlandmuseum: lebendig, interaktiv und immersiv.
Gleich nachdem du den Eingangsbereich in Richtung Ausstellung verlässt, kommst du in einen tiefen germanischen Wald. Es riecht tatsächlich nach Wald. Im Hintergrund marschieren nichtsahnend römische Soldaten und gleich neben dir schleichen sich germanische Krieger durchs Unterholz, beobachten die römische Streitmacht. Erstmals traten die Germanen in einer Schlacht gemeinsam gegen das Römische Reich an und fügten den Truppen Roms eine vernichtende Niederlage zu. In der Varusschlacht verloren die Römer drei Legionen und zugehörige Hilfstruppen – das war ein Achtel des Gesamtheeres des Römischen Reichs.

Vom Jahr 9 nach Christus wechseln wir in den zweiten Raum und machen einen Zeitsprung ins Frühmittelalter des Jahres 955. Wir erhalten einen spannenden Einblick in die Entwicklung des Frankenreichs und die Gründung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Das Deutschlandmuseum entführt Besucher auf eine spannende Zeitreise durch 2.000 Jahre deutsche Geschichte. Bei einem etwa einstündigen Rundgang durch die Ausstellung werden Besucher animiert, auf zwei Etagen prägende Momente der deutschen Geschichte immersiv nachzuerleben.
Das Ziel der Ausstellung ist die Vermittlung eines unterhaltsamen Überblicks, ohne dabei historisches Vorwissen vorauszusetzen oder aber sich durch zähe Informationsmassen kämpfen zu müssen.

Deutsche Geschichte in 12 Epochen spüren, riechen und fühlen
Die Besucher des Deutschlandmuseums erleben eine Zeitreise durch zwölf Epochen der deutschen Geschichte. Sie wandeln durch einen historischen Wald, eine mittelalterliche Burg, einen Schützengraben des 1. Weltkriegs, eine Einkaufspassage der Gründerzeit und eine Berliner S-Bahn im gerade wiedervereinigten Deutschland.
Jeder der zwölf thematischen Ausstellungsräume wird mit entsprechender Dekoration, Geräuschen, Gerüchen und Lichteffekten inszeniert, um die Gäste in realistisch gestaltete Welten eintauchen zu lassen. So entstehen täuschend echte Wälder, knarzende Dielen in Burgmauern, der Geruch von Schießpulver, leuchtende Schaufenster der Goldenen Zwanzigern, Trümmer im zerstörten Berlin 1945. Darüber hinaus erweitern 3D-Projektionen die Räume in die digitale Welt.
Das Museum arbeitet gezielt mit Unterhaltungsfaktoren: Schautafeln, interaktive Karten und Kunstwerke informieren über die jeweilige Epoche. Die Mediendarstellungen laufen in kurzen Schleifen, sodass die Gäste auch ohne Vorwissen schnell und spielerisch die Geschichte nacherleben können.

Das sind die 12 Epochen
1. Germanien (Wald der Varusschlacht)
2. Frühmittelalter (Reichsinsignien)

3. Hochmittelalter (Ritterburg)
4. Reformation (Druckerstube)
5. Aufklärung (Immanuel Kant)
6. Deutscher Bund (Barrikade)

7. Kaiserreich (Schützengraben)

8. Weimarer Republik (Passage)

9. Nationalsozialismus (Dunkler Gang)

10. Deutsche Teilung (Nachkriegswohnung)
11. Zwei Staaten (Konsumwelt Ost und West)

12. Vereinigtes Deutschland (S-Bahn)
Zahlreiche Auszeichnungen
In der kurzen Zeit seit seiner Eröffnung am 17. Juni 2023 (übrigens 70 Jahre nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953) hat das Deutschlandmuseum schon zahlreiche Nominierungen, Preise und Auszeichnungen erhalten, berichtet Sammlungsleiter Florian Schimikowski. In kürzester Zeit etablierte es sich als eine der führenden Attraktionen des Landes.
In einer aktuellen Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten internationaler Touristen wurde das Deutschlandmuseum auf den siebten Platz gewählt. Damit übertrifft es renommierte Attraktionen wie das Oktoberfest in München oder das Schloss Neuschwanstein und wird offiziell als das beliebteste Museum Deutschlands ausgezeichnet. Mehr als 25.000 User aus über 20 Ländern befragte die DZT zwischen März und Juli 2024 zu ihren bevorzugten touristischen Zielen in Deutschland.
Die Ausstellung in der 360-Grad-Sicht
Nützliche Informationen
Anschrift
Deutschlandmuseum
Leipziger Platz 7
10117 Berlin-Mitte
https://www.deutschlandmuseum.de/
Nähe Potsdamer Platz. Gut erreichbar mit Öffentlichen Verkehrsmittels, z.B. U- und S-Bahn-Station Potsdamer Platz
Öffnungszeiten und Tickets
Das Deutschlandmuseum hat täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt erfolgt ausschließlich über Zeitfenstertickets. Online sind diese Tickets zu vergünstigten Preisen erhältlich. Erwachsene zahlen zwischen 11 und 21,50 Euro, ermäßigte Tickets gibt es für 8 bis 15,50 Euro. Zudem werden vergünstigte Kombitickets mit dem Deutschen Spionagemuseum, das gleich nebenan liegt, angeboten.
Titelfoto / Blick aus einer ausgebomten Wohnung 1945 / Foto: Ingo Paszkowsky
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