Moritzburg Halle. Foto: Ingo Paszkowsky
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Bauhaus in Sachsen-Anhalt: Große Sonderausstellung in der Moritzburg in Halle

Sie ist die zentrale Kunstausstellung Sachsen-Anhalts im Bauhaus-Jubiläumsjahr und damit neben der Eröffnung des neuen Bauhaus Museums in Dessau-Roßlau einer der Höhepunkte des Jahres. Mit der großen Sonderausstellung „BAUHAUS MEISTER MODERNE. Das Comeback“ vereint das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) hochkarätige Meisterwerke aus internationalen Sammlungen mit bislang selten beziehungsweise noch gar nicht gezeigten Werken aus den Museumsbeständen, unter anderem von Feininger, Heckel, Kandinsky, Kirchner, Klee, Kokoschka, Lissitzky, Marc, Nolde und Rohlfs.

Dreiteilige Ausstellung

Auf über 1000 Quadratmetern strebt das Museum eine möglichst vollständige Rekonstruktion der verlorenen, 1937 beschlagnahmten Sammlung der Moderne an. Die Moritzburg gehörte in der Weimarer Republik zu den bedeutendsten deutschen Museen für zeitgenössische Kunst, der heute sogenannten klassischen Moderne, mit Werken von Vertretern unter anderem des Expressionismus und des Konstruktivismus.

Es entstand eine einzigartige Kollektion, die das Museum zum Anziehungspunkt für nationale und internationale Gäste machte. Die Aktion „Entartete Kunst“ der Nationalsozialisten bereitete dieser Entwicklung ein Ende. Insgesamt gingen 147 Kunstwerke verloren, 15 konnten bis heute wieder zurückerworben werden. Ab 29. September kehren für die Zeit von dreieinhalb Monaten zahlreiche der verlorenen Arbeiten als Leihgaben aus öffentlichen und privaten internationalen Sammlungen aus den USA, Japan und zahlreichen Ländern Europas wieder zurück und lassen zusammen mit den 1937 nicht beschlagnahmten Werken die Sammlung von einst wiedererstehen.

Ausstellung Weg der Moderne im Kunstmuseum Moritzburg. / Foto: Ingo Paszkowsky
Ausstellung Weg der Moderne im Kunstmuseum Moritzburg. / Foto: Ingo Paszkowsky

Grandioses Comeback

Neben diesem grandiosen „Comeback“ wird in einem zweiten Teil die künstlerische Entwicklung der Bauhaus-Meister Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer und Georg Muche präsentiert. Bis auf Letzteren waren und sind alle mit repräsentativen Werken noch heute in der Sammlung des Museums vertreten. Mit selten und zum Teil erstmals zu sehenden Meisterwerken aus internationalen Sammlungen wird ihr Schaffen während der 14 Jahre des Bestehens des Bauhauses in Weimar, Dessau und Berlin in einer eindrucksvollen Inszenierung erlebbar.

Thomas Bauer-Friedrich, Direktor Kunstmuseum Moritzburg, erläutert das Ausstellungskonzept. / Foto: Ingo Paszkowsky
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor Kunstmuseum Moritzburg, erläutert das Ausstellungskonzept. / Foto: Ingo Paszkowsky

Digitale Ausstellung

Komplettiert wird die Ausstellung durch einen dritten, digitalen Teil. 1927 hatte Walter Gropius am Architekturwettbewerb der Stadt Halle (Saale) für eine moderne Stadtkrone teilgenommen. Aufgabe war es, auf einem Gelände hoch über der Saale einen Gebäudekomplex zu entwerfen, bestehend aus einer multifunktionalen Konzert- und Kongresshalle, einem modernen Sportforum und einem neuen Kunstmuseum für die herausragende Sammlung in der Moritzburg. Gropius‘ Entwurf wurde nicht gewürdigt, denn er war zu visionär. Die Stadtkrone wurde nie realisiert.

Dank einer Kooperation mit dem Studiengang Multimedia|VR-Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist mittels Virtual Reality erstmals das Stadtkronen-Gelände sowie vor allem das von Gropius entworfene Kunstmuseum begehbar. Im Inneren dieses beispielhaften Museumsprojektes der Moderne ist die Sammlung der Moderne des halleschen Museums in verschiedenen Räumen in kuratierter Form zu erleben, darunter zahlreiche Werke, die heute nicht mehr reisen dürfen beziehungsweise zerstört oder in ihrem Verbleib unbekannt sind.

Kunstmuseum Moritzburg. Hier gibt es noch einiges zu tun, bis die Sonderausstellung „BAUHAUS MEISTER MODERNE. Das Comeback“ starten kann. Die Aufnahme ist vom 5. September 2019 / Foto: Ingo Paszkowsky
Kunstmuseum Moritzburg. Hier gibt es noch einiges zu tun, bis die Sonderausstellung „BAUHAUS MEISTER MODERNE. Das Comeback“ starten kann. Die Aufnahme ist vom 5. September 2019 / Foto: Ingo Paszkowsky

Dafür wurden fast 500 Kunstwerke gescannt, fotografiert und in 3-D modelliert sowie in die neuen virtuellen Ausstellungsräume integriert. Das virtuelle Gropius-Museum setzt den Ausstellungsrundgang auf der Empore im Westflügel mit dem sogenannten Fenster zur Stadt fort, durch das man auf jene Hauptwerke der Architekturgeschichte der Stadt Halle (Saale) blickt, die die Motive des Gemälde-Zyklus von Lyonel Feininger bilden.

„Die Kombination aus analogen und digitalen Elementen, die wir in unserer Sonderausstellung präsentieren, macht das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) in seiner Vergangenheit und Gegenwart anschaulich und als Ort der Moderne erfahrbar. Unsere Gäste werden hier ein einmaliges und unwiederbringliches Ausstellungs- und Museumserlebnis genießen können“, sagt der Direktor des Kunstmuseums, Thomas Bauer-Friedrich.

Die Moritzburg in Halle an der Saale beherbergt das Kunstmuseum. Foto: Ingo Paszkowsky
Die Moritzburg in Halle an der Saale beherbergt das Kunstmuseum. Foto: Ingo Paszkowsky

Die Sonderausstellung „BAUHAUS MEISTER MODERNE. Das Comeback“ ist vom 29. September 2019 bis 12. Januar 2020 zu sehen. Mehr Informationen zur Ausstellung sind auf der Website des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) unter der Internetadresse www.kunstmuseum-moritzburg.de oder unter www.hallomoderne.de erhältlich.

Quelle: IMG Sachsen-Anhalt

Titelfoto / Moritzburg Halle. Hier geht es zum Kunstmuseum / Foto: Ingo Paszkowsky

Der Dom in Halle, ein Objekt der künstlerischen "Begierde" von Lyonel Feininger. / Foto: Ingo Paszkowsky
Der Dom in Halle, ein Objekt der künstlerischen “Begierde” von Lyonel Feininger. / Foto: Ingo Paszkowsky
Stadtrundgang auf den Spuren von Lyonel Feininger. Mitarbeiterinnen vom Stadtmarketing Halle: zur Tour gibt es eine App und natürlich eine Broschüre. / Foto: Ingo Paszkowsky
Stadtrundgang auf den Spuren von Lyonel Feininger. Mitarbeiterinnen vom Stadtmarketing Halle: zur Tour gibt es eine App und natürlich eine Broschüre. / Foto: Ingo Paszkowsky

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