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Ein Überblick über traditionelle Ernährung, Kultur, Religion und Lebensweise der Ureinwohner Australiens, der Aboriginies.
Inhaltsverzeichnis:
- Nahrungsmittel und Jagd
- Kunst, Sprachen und Literatur der Aborigines
- Traumzeit, Erzählungen und Traumpfade
- Musik und Tanz
- Touren mit Australiens Ureinwohner
- Queenslands indigene Kultur und Natur bei Nacht erleben
- Eine indigene Interpretation des Universums, Outback Queensland
- Ein funkelndes Märchen im Regenwald, Port Douglas
- Eine Nacht im Museum Queensland Art Gallery | Gallery of Modern Art, Brisbane
- Skyrail und Wanderung
- Die Geschichte der Höhlenmalerei
- Erste indigene Tour auf Green Island
- Auf Green Island wächst Regenwald
- Riff-Spaziergang mit Tauchhelm
- Mit indigenen Rangern auf Bush Tucker-Tour in Tropical North Queensland
- Der Regenwald: Supermarkt, Apotheke und Baumarkt in einem
- Indigene Kulturen rund um Cairns erleben
- Birrunga Gallery and Dining, Brisbane – Indigene Kunst und Kulinarik
- Walkabout Cultural Adventures, Port Douglas – Streifzug durch den ältesten „Supermarkt“ der Welt
- Normanby Station Tour, Cooktown – Tradition trifft auf Moderne
- Dreamtime Dive and Snorkel, Cairns – Einblicke in den größten Organismus des Planeten und die älteste Kultur der Welt
- Saltwater Eco Cruise, Mooloolaba – Segeltörn an der Sunshine Coast mit einer Prise Geschichte
- Weitere Informationen
- Auch interessant
Die Kultur der Aborigines ist eine der ältesten heute noch existierenden Kulturen der Welt. Die Ureinwohner Australiens blicken auf eine über 50.000 Jahre alte Geschichte zurück, die vor allem durch eine tiefe Verbundenheit mit dem Land und der Natur gekennzeichnet ist. Für die Aborigines ist Australien ein spiritueller Kontinent. Durch mündliche Überlieferungen sind Geschichten aus der „Dreamtime”, der Entstehungszeit des Kontinents, bis heute erhalten geblieben. Die sogenannten „Songlines” ziehen sich wie eine unsichtbare mythische Landkarte über den Kontinent und beschreiben seine Entstehung und die Bedeutung der faszinierenden Landschaften.
Die Ureinwohner Australiens haben verschiedene ethnische und kulturelle wurzeln. Das Australien der Aborigines ist deshalb ein Netzwerk verschiedener, unabhängiger „Völker”. Hunderte verschiedene Sprachen und über 700 gesprochene Dialekte machen das Land zu einem der linguistisch vielfältigsten Orte der Erde.
Die Ureinwohner unterteilen sich in die sogenannten australischen Ureinwohner und Torres-StraitInselbewohner. Historisch betrachtet haben die Ureinwohner auf dem australischen Festland, in Tasmanien und auf den vorgelagerten Inseln Groote Eylandt, Bathurst und Melville im Northern Territory gelebt. Die Torres-Strait-Inselbewohner hingegen kommen von den Inseln entlang der Straße von Torres zwischen der Spitze der Cape-York-Halbinsel in Queensland und Papua-Neuguinea.
Nahrungsmittel und Jagd
Die traditionellen Nahrungsmittel der Aborigines, das sogenannte Bush Tucker, umfasst alles von Nüssen und Samen über Früchte (dazu gehören Buschtomaten, lllawarra-Pflaumen, die Früchte Quandongs, Lilli Pillies, Muntari-Beeren, Akaziensamen, Kakadu-Pflaumen und Bunya-Nüsse) bis hin zu Fisch und Wild wie Emu, Känguru und andere nur in Australien vorkommende Köstlichkeiten. Angesichts der großen Auswahl, haben sich Aborigines zu meisterhaften Jägern und Sammlern entwickelt, die ihre Nahrungsmittel aus dem eigenen „Bush-Food-Supermarkt“, der natürlichen Umgebung, beziehen.
Australiens Spitzenköche experimentieren immer häufiger mit den ungewöhnlichen und delikaten Aromen. Einer der bekanntesten indigenen Köche, Mark Olive, versucht, Hobbygourmets die außergewöhnlichen Gerichte näher zu bringen. Auch auf einem Wochenmarkt können Australienbesucher „Bush Tucker”-Zutaten einkaufen und selbst ein Aborigine-Mahl zubereiten.
Heutzutage entdecken immer mehr Menschen Bush Tucker für sich und genießen es, mehr über diese traditionellen Nahrungsmittel und darüber, wie man daraus einzigartige und köstliche Gerichte zubereitet, zu erfahren. Dabei geht es nicht einzig um den einzigartigen Geschmack. Viele dieser Nahrungsmittel sind auch unglaublich gesund und nahrhaft. Einige der einheimischen Buschfrüchte haben einen höheren Vitamin-C-Gehalt als sonst eine Pflanze weltweit, und das aus Akaziensamen gewonnene Mehl hat siebenmal mehr Eiweiß als die besten Weizenkörner.
Bei einer von einem Aborigine geführten Tour, erfährt man nicht nur alles über die Jagd, das Sammeln und Zubereiten dieser Nahrungsmittel, mehr als häufig darf man selbst Hand anlegen und das Erlernte gleich in die Tat umsetzen. Genießen Sie traditionelle Delikatessen wie Schlammkrabbe, Spaltfußgans, Barramundi, Känguru und – für den gastronomisch Mutigen – die legendäre Witchetty-Made.
Festivals sind häufig die beste Gelegenheit, traditionelles Bush-Food direkt am Lagerfeuer zu genießen. Mit immer mehr Restaurant-Chefs, die Bush Tucker in ihre Speisekarte integrieren und mit immer mehr großen Märkten, die einige der Zutaten in ihr Angebot aufnehmen, wachsen auch für Dich die Möglichkeiten, diese einzigartigen Köstlichkeiten zu entdecken. Ob Du gemeinsam mit einem Tourguide Dein eigenes Wild erjagen und über einem Lagerfeuer an einem entlegenen Strand grillen, oder ob Du ein köstlich zubereitetes Mahl in einem Feinschmeckerrestaurant genießt – eines ist sicher: Du wirst diesen Geschmack Australiens niemals vergessen.
Kunst, Sprachen und Literatur der Aborigines
Wie die vielen Sprachen variiert auch die Kunst der Ureinwohner von Volk zu Volk. In Arnhemland im Northern Territory findet man beispielsweise Kreuzschraffierungen auf Rinde. Die sogenannten Dot Paintings, Punktmalerei auf Leinwand, hingegen sieht man häufiger eher in den westlichen Wüstenregionen.
Bereise diese historische Landschaft und erkunde einige der ältesten und spektakulärsten Kunststätten.
Einige der ältesten Felsritzungen der Welt, sogenannte Petroglyphen, können Besucher im Bezirk Olary in South Australia bestaunen. Sie sind etwa um 43.000 v. Chr. entstanden. Auch die geheimnisvollen „Bradshaw”-Gemälde in der Kimberley-Region in Western Australia faszinieren nach wie vor die Wissenschaftler. Laut der Geschichten der Aborigines entstanden die Felsmalereien durch Vögel, die so lange mit ihren Schnäbeln auf den Felsen herumhackten, bis diese zu bluten begannen. Mit einer ihrer Schwanzfedern malten die Vögel dann die Zeichnungen. 1891 wurden diese von Joseph Bradshaw entdeckt und bekamen so ihren Namen.
Nach Angaben des Kunstkritikers Robert Hughes ist die Kunst der Aborigines eine der wichtigsten Bewegungen der Neuzeit, die bis in die Gegenwart am Leben erhalten wurde. Heute finden sich die Werke vieler Aborigine Künstler fast überall auf der Welt in öffentlichen Ausstellungen und privaten Sammlungen. Die Aborigines bewahren ihre Kultur über die sogenannten Traumzeit-Erzählungen, die in Felsenmalereien, Ritualen und Totems ausgedrückt werden.
Moderne Darstellende Kunst der Aborigines findet man zum Beispiel im Bangarra Dance Theatre in Sydney. Hier werden alte Tänze, die die Geschichte und die Kultur der Aborigines ausdrücken, neu interpretiert. Das Ensemble begeistert mittlerweile auf seinen Touren Menschen auf der ganzen Welt. Ihre Jahrtausende alten Zeremonien, Tänze und Lieder zeigen die Aborigines außerdem auf diversen Festivals, wie zum Beispiel dem Garma Festival im Northern Territory.
Die Torres-Strait-Inselbewohner stammen von den in der Torres-Straße zwischen der Cape-York-Halbinsel in Queensland und Papua-Neuguinea gelegenen Inseln, und weisen zahlreiche kulturelle Ähnlichkeiten mit den Einwohnern von Papua-Neuguinea und des Pazifik auf.
So unterschiedlich wie die zahlreichen Sprachen, ist auch die Kunst der Aborigines und nimmt von Sprachgruppe zu Sprachgruppe ganz unterschiedliche Formen an. Von den Kreuzschraffuren auf Baumrinde aus Arnhemland, über zeitgenössische Punktmalerei auf Leinwand aus der Western Desert bis hin zu zeitgenössischen urbanen Interpretation in Form von Fotoausstellungen, Skulpturen und neuen Medien ist alles dabei.
Die australische Landschaft gleicht einer großen Freilichtgalerie, die historische Kunst und Erzählungen beherbergt, die über 50.000 Jahre in die Geschichte zurückreichen. Nehmen Sie sich die Zeit, historische Felsenzeichnungen und -malereien zu betrachten, die häufig in Nationalparks beheimatet sind, und erkunden Sie dabei die wunderschöne Buschlandschaft.
Aborigines teilen ihre Kultur, ihre Erzählungen und ihre Geschichte traditionell durch Lieder, Tänze und Kunst. Bereits seit dem achtzehnten Jahrhundert prägten Aborigines die Literatur, so gibt es heute unzählige preisgekrönte literarische Werke, die von Aborigines geschrieben wurden, zum Beispiel Biografien, Erzählungen und Gedichte. Aborigine-Literatur bietet eine einzigartige Sichtweise auf die heimische Landschaft und einen wertvollen Einblick in die Kultur Australiens.
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Traumzeit, Erzählungen und Traumpfade
Australiens Ureinwohner haben für sich ein hoch komplexes Glaubenssystem entwickelt, nach dem sie leben. Darin sind Land, Spiritualität, Recht, gesellschaftliches Leben und Umweltschutz eng miteinander verbunden. Traumzeit (Dreamtime bzw. Dreaming) und Traumpfade (Songlines) sind wesentliche Elemente, die die Aborigine-Kulturen umschreiben.
Die Traumzeit ist die Zeit der Schöpfung, als die Welt noch eine formlose Leere war, in der die Geister der Ahnen in menschlicher und anderer Gestalt aus Erde und Himmel hervorgingen und alles Lebendige sowie die Landschaft, die uns heute umgibt, schufen.
Allen Aborigine-Völkern ist der Glaube an die Schöpfungs- oder Traumzeit gemeinsam, in der die Ahnenwesen durch das Land reisten und die natürliche Welt schufen, sowie Gesetze und Gebräuche festsetzten, nach denen die Aborigines leben sollten. Die Ahnenwesen erscheinen in Gestalt von Menschen, Tieren oder natürlichen Formen in der Landschaft.
Schöpfungsglauben und Gebräuche sind in Australien zwar sehr unterschiedlich, beruhen aber alle auf den Reisen der Ahnenwesen und Ereignissen, die in der Schöpfungszeit stattfanden.
„Mein Volk glaubt daran, dass unsere Ahnen für die Schöpfung unseres Landes verantwortlich sind und dass sie uns unsere Lebensregeln gaben … Wir haben Bräuche, die das Wohlergehen und die Gaben unseres Landes schützen sollen. Unsere Kultur ist von diesen Dingen durchdrungen. Die Ahnen der Traumzeit schufen die Traumpfade im Rahmen der Schöpfungsgeschichte – wir nutzen sie noch heute.“
Tiwi Elder, NTTC Experience Aboriginal Culture in Australia’s Northern Territory, 1997
Zeremonien mit Tanz, Kunst und Gesang sind ein wesentliches Element des individuellen als auch des familiären Auslebens der Kultur. Viele der Traumzeit-Geschichten werden als aufwendige Liederzyklen (Traumpfade) erzählt, die sich auf einen bestimmten Ort, eine Gruppe oder eine Person beziehen. Sie stellen eine Art Karte dar, in der landschaftliche Merkmale verzeichnet sind und die die Beziehung zwischen Land, Meer und Volk zum Ausdruck bringt. Die Erzählungen und Traumpfade umfassen Recht, Kultur und Spiritualität und gewährleisten den Fortbestand aller lebenden Wesen.
Junge Aborigines erlangen den Erwachsenenstatus auf dem Walkabout, einer Wanderung auf den sogenannten Songlines. Viele Touristen, aber auch Einheimische verwenden den Begriff heute als ein Synonym für eine Reise, auf der sie versuchen, zurück zu sich selbst zu finden.
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Musik und Tanz
Tanzrituale, Zeremonien und Gesänge spielen eine zentrale Rolle im Leben der Aborigines und der Torres-Strait-Inselbewohner. Sie haben sich über Jahrtausenden hinweg weiterentwickelt und werden noch heute gepflegt.
Zahlreiche Feste sind heute auch für Besucher offen: So kann man vor allem in Nordaustralien diese bunten und spektakulären Rituale und Bräuche hautnah miterleben.
Ein bedeutendes Ereignis ist auch immer das Laura Quinkan Dance Festival. Laura ist der zentrale Treffpunkt für Menschen von Cape York. Es beherbergt nicht nur Australiens bedeutendste Sammlung von Rockkunst, sondern beherbergt auch eine weitere international anerkannte Feier der Kultur der Aborigines.
Das Tanzfestgelände von Laura findet auf einem sehr alten, traditionellen Bora-Platzes statt. Das ist ein respektierter und heiliger Ort. Hier kommen Menschen aus etwa 20 verschiedenen Gemeinden am ganzen Kap zusammen, um mit Musik, Tanz, Gesang und kulturellen Darbietungen zu feiern.
Während der Veranstaltung treffen Familien neue und alte Familienmitglieder und tauschen Geschichte aus.
Das Festival wurde im Laufe der Jahre von mehreren verschiedenen Organisationen koordiniert. 2021 übernahm die Ang-Gnarra Aboriginal Corporation zum ersten Mal die Verantwortung für die Organisation und Ausrichtung des Laura Quinkan Dance Festivals, ein bedeutender Meilenstein für die traditionellen Eigentümer.
Das nächste Laura Quinkan Dance Festival findet vom 7. bis 9. Juli 2023 statt. Eintrittskarten und Campingplätze können schon jetzt reserviert werden. https://lauraquinkanfestival.com.au/
Auch bedeutende Stadtfeste in zahlreichen Metropolen haben Elemente aus Aborigine Vorführungen übernommen und teilen dieses atemberaubende Erlebnis, zeitlose Kultur zu erleben, mit einem immer größer werdenden Publikum.
Das Didgeridoo, als traditionelles Instrument, ist hier häufig dabei. Ursprünglich stammt es aus dem tropischen Nordaustralien, speziell aus Arnhemland, und ist dort unter dem Namen Yidaki bekannt. Es wird aus den Stämmen des Woolybutt-Eukalyptusbaums hergestellt, die von Termiten ausgehöhlt wurden. Nach sorgfältiger Selektion und Reinigung wird das Mundstück mit Wachs von einheimischen Bienen bestrichen. Traditionell war es spärlich verziert, wird heute aber häufig kunstvoll mit mehr dekorativen Mustern bemalt. Das Didgeridoo ist zu einem weltweit bekannten Instrument geworden, dem eigens Festivals gewidmet werden.
Moderne Ballett- und Tanzensembles wie das Bangarra Dance Theatre sind für ihre glanzvollen Produktionen bekannt, bei denen zeitgenössischer Tanz mit historischen Erzählungen und Traditionen verschmilzt.
Die gegenwärtige Musikszene bringt immer mehr Aborigine-Gruppen und -Künstler hervor, für die Warumpi Band, Coloured Stone und Yothu Yindi als Vorreiter gelten. Die eindringlichen Soli des blinden Yolgnu-Sängers und -Gitarristen Geoffrey Gurrumul Yunupingu haben die Welt bereits verzückt. Daneben sind noch weitere erstklassige Künstler regelmäßig in ganz Australien zu sehen.
Touren mit Australiens Ureinwohner
Queenslands indigene Kultur und Natur bei Nacht erleben
Ob bei Geschichten über die Schöpfung der Galaxie unter dem Sternenhimmel des Outbacks, bei einem märchenhaft inszenierten Dinner im ältesten Tropenregenwald der Welt, oder einem exklusiven Erlebnis indigener Kunst in einem von Australiens renommiertesten Museen: Bei Nacht entfalten Geschichten, Musik und Kunst der ältesten Kultur der Welt und die urzeitlichen Landschaften Queenslands einen besonders mystischen Zauber. Drei Erlebnisse in Australiens Sonnenstaat werden mit Sicherheit noch lange Zeit nach der Reise nachhallen.
Eine indigene Interpretation des Universums, Outback Queensland
Keine Hochhäuser, wenig Autos, und keine weiteren Ortschaften weit und breit: Genau das macht Burketown am Savannah Way im Outback Queensland mit seinen lediglich 250 Einwohnern zum perfekten Ziel für Sterneschwärmer. Denn ohne Lichtverschmutzung sieht der Nachthimmel aus, als wäre er in Glitzer getaucht, die Milchstraße ein schillernder Strudel aus etwa 400 Milliarden Sternen und ebenso vielen Planeten. Hunderte von Sternenbilder erzählen dabei ihre jeweils eigene Geschichte aus der Traumzeit. Einige davon können Besucher hier in Begleitung der traditionellen Besitzer des Gangalidda Garawa Volkes auf der Yaliya’s Stories (Stargazing) Expedition mit Yagurli Tours inmitten der größten Salzebene Australiens entdecken. Die indigenen Gastgeber vermitteln dabei ihre kulturelle Interpretation des Universums im Einklang mit den Mondphasen. Hochmoderne Teleskope ermöglichen ungeahnt strahlende Ausblicke in völliger Dunkelheit.
https://www.yagurlitours.com.au/tours/stargazing-tours
Ein funkelndes Märchen im Regenwald, Port Douglas
Inmitten des ältesten Regenwaldes des Planeten, dem Daintree Rainforest, zu verweilen, lässt Ehrfurcht aufkommen. Ein mit tausenden Kerzen und Kronleuchtern beleuchtetes Fleckchen im Herzen des üppig grünen Wunders exklusiv für sich zu haben bei Nacht hebt das Erlebnis in eine neue Dimension. Diese Kulisse bildet den Rahmen für „Flames of the Forest“, einem Festmahl unter freiem Himmel am Rande von Port Douglas, eingebettet im UNESCO Welterbe der Wet Tropics. Sieben Gänge lassen die Gäste auf den Geschmack typisch australischer Zutaten und indigener Buschnahrung in moderner Aufmachung kommen, etwa geräucherter Krokodilpastete mit Salsa Verde und mit Zitronen-Myrte mariniertem Känguru-Karree auf Wildem Rucola und gerösteten Macadamia-Nüssen. Doch neben all dem Gaumenkitzel, lassen die Veranstalter die Gäste auch einmal tief in die indigene Geschichte von Kaba Kada (Daintree Rainforest) eintauchen. Zwei Brüder der hier beheimateten Kuku Yalanji erwecken ihre Kultur mittels Geschichten, Musik und Gesang zum Leben. Während des Essens genießen die Gäste eine hypnotisierend schöne Vorführung, die mit der Geräuschkulisse des Regenwalds verschmilzt.
https://www.flamesoftheforest.com.au
Eine Nacht im Museum Queensland Art Gallery | Gallery of Modern Art, Brisbane
Nach “Ladenschluss”, wenn all die Menschenmengen, die eines der renommiertesten Kunstmuseen Australiens tagsüber füllen, verschwunden sind, bleibt einer Handvoll von Gästen im Rahmen der The First Artists, Exceptional Indigenous Art & Dining Experience ein einziger kreativer Traum vorbehalten. Ein indigener Künstler, Kurator und Geschichtenerzähler lässt hier exklusiv hinter die Kulissen der Aboriginal- und Torres-Strait-Islander-Kunstsammlung des Museums blicken: ein Erlebnis für alle Sinne, welches mit einer „Welcome to Country“-Räucherzeremonie und einer bewegenden Didgeridoo-Performance eingeleitet wird. Im Anschluss begleitet First Nations Koch Chris Jordan mit einem indigenen Menü durch den Abend und gibt zu jedem Gang eine Geschichte vom Besten, gespickt mit Musik- und Tanzaufführungen.
https://www.qagoma.qld.gov.au/visit/first-artists-cultural-experience
Skyrail und Wanderung
Touristen, die mit der Skyrail über Queenslands Regenwald gondeln, können ab sofort auch Aborigines auf einem Spaziergang durch die tropische Flora und Fauna begleiten. Entwickelt von der Djabugay Native Aboriginal Corporation führen die Ureinwohner durch die Pfade der Regenwälder im tropischen Norden des australischen Bundesstaats. Start des dreiviertel-stündigen Rundgangs ist in der Nähe der Barron Falls Station, der zweiten Zwischenstation der Skyrail Rainforest Cableway.
Die Walking Tours werden ausschließlich von Djabugay Guides begleitet. Diese erzählen über ihre Sprache, Geschichte, Kultur, Pflanzen, Tiere und berichten über das Leben im Regenwald. Mit einer Höchstzahl von zehn Personen pro Gruppe ist die Zahl an Teilnehmern sehr gering. „Wir sind extrem stolz auf unser Erbe und freuen uns, unsere Tradition und Kultur mit Besuchern aus Nah und Fern zu teilen“, sagt Gerald Hobbler, Stammesältester der Djabugay und fügt hinzu: „Mit dieser neuen Walking Tour wollen wir dazu beitragen, dass unsere Geschichte und Kultur für Generationen weiterlebt.“
Um an den Ausgangspunkt der neuen Aborigines-Touren zu gelangen, müssen Teilnehmer zunächst von Caravonica (bei Cairns) mit der Skyrail Rainforest Cableway zur Barron Falls Station fahren. Aus der Skyrail-Gondel erleben Besucher den Regenwald hautnah: Sie gleiten über eine Länge von 7,5 Kilometern über den Wipfeln des Daintree Rainforests, dem ältesten Regenwald der Erde, und genießen dabei atemberaubende Ausblicke. Die komplette „Skyrail Experience“ bis zum Endziel Kuranda dauert oneway etwa eineinhalb Stunden. An der ersten Mittelstation Red Peak kann eine Pause eingelegt werden, um einen 20-minütigen Regenwald-Rundgang auf einem Holzpfad zu unternehmen.
Die Skyrail fährt täglich von 9 bis 17:15 Uhr, die sechs täglichen Aborigines-Touren werden zwischen 10:15 und 15:30 Uhr angeboten. Der Ganztagespass inklusive Gondel-Fahrt (hin und zurück) und geführte Touren kostet für Erwachsene umgerechnet 75 Euro, für Kinder die Hälfte.
Die Geschichte der Höhlenmalerei
Im tropischen Norden von Queensland können Besucher zwei neue, von Aborigines geführte, Wanderungen durch den Regenwald unternehmen. Bei Mossman laden die australischen Ureinwohner des Kuku Yalanji-Stammes zu den so genannten Ngadiku Dreamtime Walks, bei denen Reisende einen authentischen Einblick in die Kultur und den Lebensraum der Aborigines bekommen. Der Name „Ngadiku“ bedeutet so viel wie „alte Geschichten und Legenden“.
Sowohl beim 1,5-stündigen „Dreamtime Gorge Walk“ als auch beim 2,5-stündigen „Dreamtime Legend Walk“ erzählen die Ureinwohner über ihre spirituellen Traditionen. Die Stammesmitglieder berichten über ihre Ahnen und Legenden, demonstrieren die Verwendung von Pflanzen – unter anderem wird gezeigt, wie man Buschseife herstellt sowie Farben für Gesichtsbemalungen – und erklären die Geschichte der Höhlenmalerei. Dabei kommen Gäste auch an heilige Zeremonienplätze, begleitet von den Klängen von Didgeridoo und Klangstäben. Weiterer Höhepunkt der beiden Wanderungen durch den Daintree Rainforest, den ältesten Regenwald der Welt, ist ein erfrischendes Bad in der beindruckenden Canyon-Landschaft der Mossman Gorge.
Zu Beginn der Touren, die je nach Länge zwischen 35 und 50 Euro kosten und bis zu dreimal täglich stattfinden, werden die Besucher mit einer traditionellen „smoking“ Zeremonie begrüßt, die den Körper reinigen und den Geist vor allem Bösen beschützen soll.
Die ortsansässigen Aborigines haben außerdem mit der Eröffnung des Mossman Gorge Visitor Centre ein Eco-Projekt gestartet, das vor allem für Touristen gedacht ist, aber auch den als Weltnaturerbe ausgezeichneten Regenwald schützen soll. Das Informationszentrum bietet eine umfangreiche Ausstellung über die Kultur der Aborigines und den Regenwald sowie eine Kunstgalerie. Für die örtliche indigene Bevölkerung wurden so 70 zusätzliche Arbeitsplätze in der Hospitality- und Tourismusbranche geschaffen.
Mit der Eröffnung der neuen Einrichtung am Eingang der Mossman Gorge wurde auch die enge Zufahrtsstraße direkt in den Park geschlossen. Besucher stellen ab sofort ihre Fahrzeuge am Visitor Centre ab und gelangen mit einem umweltfreundlichen Shuttle-Bus in den Regenwald, wo die Dreamtime-Touren beginnen.
Das Mossman Gorge Visitor Centre liegt 76 Kilometer nördlich von Cairns beziehungsweise 20 Kilometer von Port Douglas entfernt. Das Informationszentrum ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Einzelheiten über das neue Besucherzentrum und die Touren:
Erste indigene Tour auf Green Island
Wunyami, der traditionelle Name von Green Island, ist eine Koralleninsel mit einer besonderen Bedeutung für die Ureinwohner. Jetzt können Australien-Urlauber erstmalig diese Insel am Great Barrier Reef mit indigenen Guides kennenlernen.
Auf der neuen Wunyami Cultural Walking Tour lernen Gäste mehr darüber wie die Insel nach traditioneller Überlieferung entstanden ist. Zwei ihrer Ahnen haben damals die Insel verteidigt, geformt und beschützen sie noch heute. Guides der GuruGulu Gungganji (Yarrabah) und der Gimuy Yidinji (Cairns) erzählen über die Zeremonien ihrer beiden Stämme, ihr reiches Erbe sowie ihre tiefe Verbundenheit zur Insel und zum Meer. Die indigenen Führer haben von ihren Ältesten die Genehmigung erhalten, die Geschichten mit allen zu teilen, die an dieser Tour teilnehmen.
„Die Wunyami Cultural Walking Tour ist die erste indigene Tour, die es auf Green Island gibt. Sie ist eine wunderbare Ergänzung zum Inselerlebnis. Sie erweckt traditionelle Geschichten zum Leben und bietet eine ganz neue Perspektive auf die kulturelle Bedeutung“, sagt Tony Baker, Managing Director der Quicksilver Group.
Die einstündige Wunyami Cultural Walking Tour wird zweimal täglich angeboten. Der Vormittags-Ausflug startet um 9.45 Uhr, der Nachmittags-Ausflug um 13 Uhr. Die Teilnahme an der Tour kostet umgerechnet 19 Euro. Die Fähren vom Reef Fleet Terminal in Cairns nach Green Island gehen mindestens zweimal täglich. Die Hinfahrt erfolgt um 8.30 Uhr und 10.30 Uhr, die Rückfahrt um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr. Die Überfahrt dauert rund 45 Minuten.
Weitere Einzelheiten zur neuen Ureinwohner-Tour auf Green Island unter https://greatadventures.com.au/tours-green-island/wunyami-cultural-tour/.
Auf Green Island wächst Regenwald
Green Island ist eine Koralleninsel im Great Barrier Reef Marine Park, nur 27 Kilometer vor der Küste von Cairns im tropischen Norden von Queensland gelegen. Nicht nur der Strände wegen kommen Besucher – auch die Natur im Insel-Inneren hat es in sich: Auf der 12 Hektar großen, unter Naturschutz stehenden Insel wächst tropischer Regenwald, der sich auf kurzen Wanderwegen erkunden lässt. Von den 300 Koralleninseln im Great Barrier Reef ist Green Island die einzige mit einem Regenwald.
Riff-Spaziergang mit Tauchhelm
Direkt vom Strand aus können Urlauber losschnorcheln, Touren im Glasboden-Boot unternehmen oder als „SeaWalker“ die Unterwasserwelt beobachten. Dabei geht es mit einem Glas-Tauchhelm, dem Sauerstoff zugeführt wird, von einer Plattform hinunter. Während des geführten „Spaziergangs“ begegnet man vielen bunten Fischen. Das Riff rund um die Insel ist Lebensraum für eine Vielzahl tropischer Lebewesen.
Besucher können auf der Insel auch übernachten. Das einzige Hotel ist das Green Island Resort, ein Vier-Sterne-Haus mit 46 Zimmern, bei dem großer Wert auf ökologische Belange gelegt wird. Das Green Island Resort hat eine anerkannte ECO-Zertifizierung. Mehr Details zum Hotel unter www.greenislandresort.com.au
Mit indigenen Rangern auf Bush Tucker-Tour in Tropical North Queensland
In Tropical North Queensland wird eine neue Exkursion mit Australiens Ureinwohnern angeboten – rund 15 Bootsminuten von Cairns entfernt. Die Tour führt auf die andere Seite von Trinity Inlet in das bislang kaum zugängliche Mandingalbay Yidinji Country.
Auf der neuen „Hands on Country“-Tour teilen indigene Ranger ihre Dreamtime-Geschichten, die die Entstehung des Great Barrier Reef und der umliegenden, zum Welterbe gehörenden Natur beschreiben. Die indigenen Guides sind alle direkte Nachkommen von Jabulum Mandingalpai, der um 1858 geboren wurde und die Besetzung und Besiedlung seines Landes überlebte.
Der Regenwald: Supermarkt, Apotheke und Baumarkt in einem
Nach der 15-minütigen Bootsfahrt und einer „Welcome to Country and Smoking Ceremony“ geht es auf Bush Tucker-Wanderung durch den tropischen Regenwald. Hier erzählen die Guides von ihren spirituellen Traditionen und demonstrieren die vielseitige Verwendung von Pflanzen. Seit 50.000 Jahren nutzen die Mandingalbay Yidinji die Natur zur Ernährung, zu Heilungszwecken sowie zur Herstellung typischer Werkzeuge.
Mandingalbay Ancient Indigenous Tours befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der traditionellen Eigentümer und wird von ihnen auch eigenständig betrieben. Nachdem der Anbieter seit 2015 zunächst ausschließlich im Gruppengeschäft tätig war, werden ab sofort die Touren auch für den Individualurlauber angeboten. Mandingalbay Ancient Indigenous Tours würdigt das Volk der Mandingalbay Yidinji, auf deren Land sie unterwegs sind, und zollt den Ältesten ihren Respekt. Das Eco-zertifizierte Tourismusunternehmen wird von den „Djunbunji Land and Sea Rangers“ unterstützt, um Gästen authentische und vielfältige kulturelle Erlebnisse zu bieten.
„Mandingalbay Ancient Indigenous Tours ist ein kleines Unternehmen mit neun Vollbeschäftigten. Es soll auch Arbeitsplätze für zukünftige Generationen schaffen, um die Mandingalbay Yidinji-Kultur und -Identität zu bewahren“, sagt Dale Mundraby, Djunbunji Executive Director.
Die „Hands on Country“-Tour wird viermal pro Woche angeboten – immer montags, mittwochs, freitags und samstags. Der dreistündige Ausflug startet um 9 Uhr im Cairns Reef Terminal und kostet umgerechnet etwa 95 Euro inklusive Snacks, frischen Früchten und Tee.
Hands On Country Eco Tour
Neben dem neuen Ausflug bietet Mandingalbay Ancient Indigenous Tours auch Dinner-Events und Camping-Übernachtungen an.
Indigene Kulturen rund um Cairns erleben
Die Kultur der australischen Ureinwohner zählt zu den ältesten der Welt. Sie blickt auf eine über 50.000 Jahre alte Geschichte zurück. Vor allem die Gegend rund um Cairns ist das Zuhause vieler Ureinwohner. Tropical North Queensland ist die einzige Region mit zwei unterschiedlichen indigenen Kulturen, die der Aboriginal people und die der Torres Strait Island people. Um deren Lebensweise besser kennenzulernen, können Urlauber viele spannende Touren unternehmen – persönlich von Ureinwohnern geführt.
Von Regenwald-Wanderungen und Rock Art-Führungen, über Speer-Fischen und Great Barrier Reef-Touren bis hin zu Mal-Workshops, Didgeridoo- und Boomerang-Kursen und Camp-Übernachtungen im Outback: Magische Erlebnisse und Touren mit Australiens Ureinwohnern machen einen wesentlichen Teil der touristischen Angebote in Tropical North Queensland aus. Ob Kultur, Kunst oder einfach nur das Lauschen der Dreamtime Stories: Alle Touren sind lehrreich und unterhaltsam und bieten viele unvergessliche Wow-Momente!
Indigenous Tours
Birrunga Gallery and Dining, Brisbane – Indigene Kunst und Kulinarik
Im Herzen von Brisbane auf dem traditionellen Land der Jagera, Ugerra & Thurrbal erwartet Besucher seit 2020 ein zu 100 Prozent indigen geführter kultureller Hotspot. Die vom First Nation Künstler Birrunga Wiradyuri mitbegründete „Birrunga Gallery and Dining“ gilt als einziges Unternehmen in Brisbane, welches indigene Kunstwerke, Kunstdrucke sowie Kunsthandwerk auf ethischen Prinzipien basierend einkauft, ausstellt und verkauft. Birrunga selbst stammt vom Land der Wiradyuri in New South Wales ab und ist an der Sunshine Coast in Queensland aufgewachsen. In seinen Workshops lässt er Gäste über das Medium der Kunst in die australische Geschichte eintauchen, von der Zeit des ersten Kontakts zwischen Europäern und First Nations bis hin zu den traumatischen Ereignissen, welche das Leben der indigenen Völker bis heute prägen. Durch sein Engagement möchte Birrunga Möglichkeiten aufzeigen um Empathie und Heilung zu erfahren.
Als erfolgreicher Künstler und Mentor setzt er auf die Förderung junger indigener Talente und die Anstellung indigener Teammitglieder. Mit seiner Stiftung unterstützt er zudem indigene Häftlinge und deren Familien. Gäste des dazugehörigen Birrunga Cafés kommen auf den Geschmack traditioneller Aromen und indigener Zutaten, die zu zeitgenössischen Kreationen verarbeitet werden. Zu den Spezialitäten zählen das 12 Stunden lang geschmorte „Pulled Emu“ und das Känguruhack-Curry.
Walkabout Cultural Adventures, Port Douglas – Streifzug durch den ältesten „Supermarkt“ der Welt
Juan Walker, stolzer Angehöriger des Kuku Yalanji Volkes, nimmt seine Gäste mit auf einen Streifzug durch die Mangrovenwälder und das Wattenmeer auf dem Land seiner Ahnen – auf der Suche nach Meeresfrüchten, die später zu einer Mahlzeit verarbeitet werden. Besucher werden staunen, wenn sie merken, mit welcher Fülle an Nahrung die auf den ersten Blick „leeren“ Ufer aufwarten. Die Tour startet im ältesten Regenwald des Planeten, dem Daintree Rainforest, mit einer kurzen Einführung in die Geschichte der dort seit jeher beheimateten Kuku Yalanji. Auf dem anschließenden Ausflug lernen die Besucher über die Pflanzen, die an den Ufern des Ozeans wachsen und wie diese als Heilmittel oder Nahrung Verwendung finden. Juan erzählt über die Tradition und Bräuche seiner Familie. Seine Großmutter wurde als letzte auf dem traditionellen Land geboren, bevor sie von den europäischen Siedlern aus dem Regenwald weggebracht wurde. Die Verbindung mit ihrem Zuhause riss jedoch niemals ab, denn damals wurden die Plazentas der Neugeborenen traditionsgemäß auf ihrem Land ausgelegt. Als Juans Kinder auf die Welt kamen, führte er diesen Brauch fort. „Wir sind alle mit unserem Land und unserer Heimat verbunden. Wenn wir uns nicht um diese sorgen, verschwinden wir. Für uns ist es wichtig, das Land nicht zu kontrollieren, sondern es zu bewahren, so dass auch künftige Generationen ihr Leben hier führen können.“, so beschreibt Juan Walker die Beziehung zu seinem Land. „Die Stammesältesten hatten bei uns immer den wichtigsten Job – nämliche die ganz Kleinen zu betreuen, mit ihnen durch die Wälder zu ziehen und ihnen die wesentlichen Dinge des Lebens beizubringen.“
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Normanby Station Tour, Cooktown – Tradition trifft auf Moderne
Besucher erleben, wie die Kultur der Aborigine in heutigen Zeiten weitergeführt wird, und wie sich mit traditionellen landwirtschaftlichen Methoden das Great Barrier Reef direkt von der Quelle aus schützen lässt. Schmutzablagerungen, die mit dem Normanby River, dem drittlängsten Fluss Queenslands, sonst ans Great Barrier Reef gelangen würden, werden durch diese Methoden reduziert. Studien zeigen, dass genau diese Ablagerungen die für die Korallen besonders schädlichen Dornenkronenseesterne ernähren. Vince Harrigan, dreifacher Vater und stolzer Aborigine, der die Normanby Station bewirtschaftet, ist dabei der geborene Unterhalter. Gemeinsam mit seinen Brüdern lässt er Besucher in die Geschichten der Traumzeit eintauchen, die ihnen von deren Vater und Großvater weitergegeben wurden. Durch geheime Durchgänge im Hochland führt die Tour außerdem zu 6.000 Jahre alten Felsmalereien, die Krokodile, Dingos, Emus, Barramundi und sogar Segelschiffe darstellen. Die letzteren gelten als Dokumentation der ersten Besuche aus Europa.
Vince zeigt seinen Gästen das Land seiner Vorfahren, und lässt auch die schaurigen Aspekte der Geschichte nicht aus, wenn er von den verzweifelten Versuchen seines Volkes erzählt, dessen Kinder vor der Verschleppung durch die Kolonisten zu bewahren. „Culture Connect“ zeigt zwei Seiten der Aboriginal-Kultur, jene althergebrachte, die etwa durch die Darstellungen des damaligen Lebens in den Felsmalereien zum Ausdruck kommt, und die zeitgenössische, wie sie sich zum Beispiel in der nachhaltigen Bewirtschaftung der Normanby Station manifestiert. „Was die Tour zeigt, ist, dass die Kultur der Aborigine keine tote Kultur ist. Es ist eine Kultur, die sich stetig weiterentwickelt.“, erklärt Roger de Vos, Tourimus-Partner von Culture Connect.
Aboriginal Experiences
Dreamtime Dive and Snorkel, Cairns – Einblicke in den größten Organismus des Planeten und die älteste Kultur der Welt
Direkt vor Ort am Great Barrier Reef arbeiten Angehörige der “Sea Country” Völker bei Dreamtime Dive and Snorkel gemeinsamen mit AMPTO (Association of Marine Park Tourism Operators) daran die Populationen der Dornenkronenseesterne durch die Zugabe von Rindergalle zu dezimieren. Der indigene Tourenveranstalter legt großen Wert darauf auch seinen Gästen das marine Ökosystem nahezubringen und gleichermaßen qualifizierte Einblicke in die Geschichte und Kultur der Aborigine zu gewähren. So besteht die Crew zum einen aus Meeresbiologen und zum anderen aus den Vertretern vier verschiedener Stämme, den Gimuy Walubara Yidinji, Gunggandji, Mandingalbay Yidinji und Yirrganydji, deren Heimatland sich von Frankland Island südlich von Cairns bis zur Torres Strait erstreckt. Der Veranstalter setzt auf die systematische Ausbildung indigener Jugendlicher, die sich der Crew als Ranger und Erzähler anschließen, aber auch weitere Qualifikationen erlangen, so dass sie am Ende etwa Tauchgänge führen, als Skipper arbeiten oder gar das Studium der Meeresbiologie absolvieren. Für Besucher soll ein Tag mit Dreamtime Dive in jedem Sinne bereichernd sein: Während der Fahrt zum Schnorcheln an zwei der farbenprächtigsten Stellen des Great Reef, nämlich Flynn Reef und Miln Reef, erwecken indigene Ranger die Schöpfungsgeschichte des Great Barrier Reef sowie 60.000 Jahre alte Geschichten durch Gesang, Tanz, kulturelle Artefakte und Instrumente wie dem Didgeridoo zu neuem Leben.
https://dreamtimedive.com/
Saltwater Eco Cruise, Mooloolaba – Segeltörn an der Sunshine Coast mit einer Prise Geschichte
Auf einer 100 Jahre alten, aufwendig restaurierten Ketsch aus Holz segeln Besucher an der Seite von indigenen Guides der Kabi Kabi und Gubbi Gubbi Völker durch die Kanäle von Mooloolaba und bis kurz vor dem offenen Ozean, wo die Tour mit einem großartigen Ausblick auf Mt. Coolum endet. Die Guides geben althergebrachte Geschichten und Legenden über deren Stätten und Orte mit symbolischer Bedeutung an der Sunshine Coast zum Besten. Ein Erlebnis per se: Das aus einem tasmanischen Nadelholz gebaute Segelboot namens „Spray of the Coral Coast”, welches als ältestes “Spray”-Segelboot Australiens, gilt – eine exakte Replik jenes Segelbootes, mit dem Joshua Slocum zwischen 1895 und 1898 als erster Mensch die Welt umsegelte.
Simon Thornalley, der Saltwater Eco Cruises im Jahre 2020 ins Leben rief, stammt selbst aus einer Familie mit großer Segelgeschichte. Bereits sein Urgroßvater war ein Seemann, genauso wie Simons Eltern, mit denen er als Kind um das Great Barrier Reef und die Torres Strait segelte. Simon ist ausgebildeter Schiffsführer und überquerte als Erster Offizier eines Charters drei Mal den Südlichen Ozean bis in die Antarktis. „Ich wurde in ein Leben auf dem Meer hineingeboren, oder “Malu”, wie wir in den Straits zu sagen pflegen. Ich wusste, dass ich mit dem Ozean in Verbindung bleiben muss. Erst vor wenigen Jahren, als ich mit meiner Partnerin Jena durch die Whitsundays segelte, begriff ich, dass meine Leidenschaft und Erfahrung mit dem Ozean etwas von großer Bedeutung ist, dass ich mit anderen teilen möchte.“ erzählt Simon.
https://www.saltwaterecotours.com.au/
Weitere Informationen
https://www.australia.com/de-de/things-to-do/aboriginal-australia/discover-aboriginal-experiences.html
Quelle: Tourism Australia, Tourism and Events Queensland
Titelbild / Busch Tucker in Queensland. / Foto: Tourism Australia
(Der Beitrag wird in unregelmäßigen Abständen ergänzt.)
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