Reise-Ziele » Weit weg reisen » Afrika » Südliches Afrika » Namibia » Namibia: Robbenreservat mit unzähligen Ohrenrobben am Kreuzkap – ein Erfahrungsbericht

Namibia: Robbenreservat mit unzähligen Ohrenrobben am Kreuzkap – ein Erfahrungsbericht

Namibia, Cape Cross – Eine enorme Geräuschkulisse (und üble Gerüche) sind die ersten Eindrücke, die der Reisende wahrnimmt, bevor er endlich die unzähligen Robben sieht. Bis zu 250.000 Exemplare des Südafrikanischen Seebärs (Arctocephalus pusillus), eine Ohrenrobbenart, soll die Kolonie am Kreuzkap zählen.

Das Robbenreservat Kreuzkap (afr. Kaap Kruis; englisch Cape Cross) ist eine Landspitze an der Küste Namibias und liegt an der Küstenstraße C34 etwa 70 Kilometer nördlich von Henties Bay. Es ist ein vom namibischen Ministerium für Umwelt und Tourismus erklärtes Naturreservat. In ihrer großen Anzahl sind die Robben wohl ein Problem für die Fischerei, weil Robben täglich etwa acht Prozent ihres Eigengewichts an Fischen fressen.

Robbenkolonie am Cape Cross mit bis zu 250.000 Robben. Foto: Ingo Paszkowsky
Robbenkolonie am Cape Cross mit bis zu 250.000 Robben. Foto: Ingo Paszkowsky

Gleich zwei Kreuze

Der portugiesische Seefahrer und Entdecker Diogo Cão wurde 1484 von König Johann II. beauftragt, bei der Suche nach dem Seeweg nach Indien und den Gewürzinseln entlang der Westküste Afrikas nach Süden in bisher unentdeckte Regionen vorzustoßen. An besonders markanten Punkten der Küste sollte der Entdecker auf den Schiffen mitgeführte steinerne Kreuze – sogenannte Padrãoes – aufstellen, um die Inbesitznahme durch die portugiesische Krone dauerhaft zu dokumentieren. Im Januar 1486 betrat Diego Cão wohl als erster Europäer die Landspitze am heutigen Cape Cross in Namibia, und errichtete dort ein Steinkreuz. Dieses Original wurde 1893 in der deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika von Korvettenkapitän Gottlieb Becker, dem Kommandanten der SMS Falke, entfernt und nach Berlin gebracht und durch ein einfaches Holzkreuz ersetzt. Nur zwei Jahre später wurde das Holzkreuz durch eine Nachbildung aus Stein ersetzt. Ende des 20. Jahrhunderts sorgten private Spender dafür, dass ein weiteres, dem Original eher entsprechendes neues Steinkreuz aufgestellt wurde. Mit dem Ergebnis, dass Besucher am Cape Cross heute zwei Kreuze besichtigen können.

Video-Tipp: „Namibia: Robbenkonzert am Kreuzkap“ auf Youtube

Neugierig. Foto: Ingo Paszkowsky
Neugierig. Foto: Ingo Paszkowsky

Unpassende Namensgebung

Der Südafrikanische Seebär ist eine Art der Südlichen Seebären. Mit einer Länge von 250 cm (Männchen) bzw. 180 cm (Weibchen) ist dies die größte Art der Gattung; der lateinische Artname pusillus bedeutet unglücklicherweise wörtlich „der Kleinste“, so dass sich manchmal der angesichts der Größe widersinnige Name „Zwergseebär“ für diese Art eingebürgert hat.

Nachdem die Art im 19. Jahrhundert vor der Ausrottung stand, haben sich die Bestände heute merklich erholt. Es gibt über 1,5 Millionen Seebären an afrikanischen Küsten. Südafrikanische Seebären werden in Afrika noch immer bejagt. Doch anders als früher handelt es sich um eine kontrollierte Jagd einer festgelegten Zahl junger Männchen, und es werden nicht mehr ausschließlich die Felle verarbeitet, sondern auch das Fleisch und das Fett. In Namibia sind 2010 bis 2012 jährliche Jagdquoten von 86.000 Tieren festgelegt worden.

Totenköpfe verzierten die Tore zum Skeleton Coast National Park und erinnern an die Gefährlichkeit der Küste für Seefahrer. Foto: Ingo Paszkowsky
Totenköpfe verzierten die Tore zum Skeleton Coast National Park und erinnern an die Gefährlichkeit der Küste für Seefahrer. Foto: Ingo Paszkowsky

Der Südafrikanische Seebär wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet (Endangered) geführt. Trotzdem findet man ihn wie alle Arten seiner Gattung Arctocephalus im Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, Appendix II angeführt, wodurch weltweit der Handel eingeschränkt wird.

Ingo Paszkowsky


WERBUNG

Unsere Fotos als Kunstwerke an Deiner Wand

Auf Leinwand, als Poster oder auf Alu-Dibond … In verschiedenen Größen …

Weitere tolle Fotos über Namibia findest Du auf Art Heroes unter diesem Link.

Weitere Fotos von WeltReisender Ingo Paszkowsky findest Du hier.


Das könnte Dich auch interessieren:


Weitere Ein- und Ansichten im Skeleton Coast National Park:

Der Südafrikanische Seebär.
Foto: Ingo Paszkowsky
Eingang zum Robbenschutzgebiet Cape Cross. Foto: Ingo Paszkowsky
Was ist los? Foto: Ingo Paszkowsky
Die Jungtiere sind gerade aufgewacht. Foto: Ingo Paszkowsky
Einige Möwen lassen sich in der Robbenkolonie ebenfalls blicken. Foto: Ingo Paszkowsky
Robben fressen täglich etwa acht Prozent ihres Eigengewichts an Fisch. Foto: Ingo Paszkowsky
Auch ein Stein kann ein sanftes Ruhekissen sein. Foto: Ingo Paszkowsky
Die Säule in deutscher Fassung. Foto: Ingo Paszkowsky
Die Säule in portugiesischer Fassung. Foto: Ingo Paszkowsky
Stein mit Inschriften in Portugiesisch, Deutsch und Afrikaans. Foto: Ingo Paszkowsky
„Nur“ 100 Sachen möglich. Geschwindigkeitsberenzung auf Sandpiste im Skeleton Coast National Park. Foto: Ingo Paszkowsky

Reisehinweise Namibia

Seit dem 17. März 2022 wird bei Einreise nach Namibia von vollständig geimpften Personen kein PCR-Test mehr benötigt. Die Einreise ist grundsätzlich auf dem Luftweg über den Hosea Kutako International Airport in Windhuk und den Flughafen Walvis Bay möglich. Die Grenzübergänge zu den Nachbarländern sind geöffnet.

Ungeimpfte benötigen bei Einreise einen gültigen Covid-19-PCR-Test mit negativem Ergebnis der nicht älter 72 Stunden bei der Ankunft ist. Das Testergebnis muss in englischer Sprache vorliegen. Erkundige Dich bei Deiner Fluggesellschaft nach möglichen Änderungen. Der PCR-Test muss durch ein akkreditiertes Labor im Herkunftsland durchgeführt werden.

Kinder unter 12 Jahren sind von der Vorlagepflicht eines negativen PCR-Tests sowie anderer COVID-19-bedingter Nachweise ausgenommen.

Genesenenzertifikate werden zur Einreise nur akzeptiert, wenn sie nicht älter als 3 Monate sind.

Auf der Seite von Namibia Tourism findet sich ein PDF-Formular zu Covid-19, das alle Einreisenden ausfüllen sollen. Zudem gibt es eine Liste mit authorisierten Covid-Testlaboren und diesem Link.

In Namibia gilt das sogenannte Trusted Travel System (TT), teilt das Auswärtige Amt mit. Reisende, die für die Einreise ein negatives PCR-Testzertifikat in digitaler Form benötigen, müssen dieses zum Überprüfen auf der Webseite gemäß der Trusted Travel Initiative der Afrikanischen Union oder der Global Haven Plattform hochladen. Dafür müssen Reisende für einen PCR-Test ein von TT autorisiertes Labor aufsuchen. Einreisende mit Ergebnissen von nicht-gelisteten Laboren müssen ihr Testergebnis zum Überprüfen auf der Website des Global Haven Systems hochladen.

Es gibt keine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Übrigens befindet sich die staatliche Fluggesellschaft Air Namibia seit dem 11. Februar 2021 in Insolvenz. Obwohl die Webseite noch existiert und sich kein Hinweis auf die Insolvenz der Airline darauf findet, lässt sich keine neue Buchung mehr tätigen. Von der Einstellung des Flugbetriebs betroffene Passagiere können sich wegen Erstattungen an die E-Mail-Adressen refunds@airnamibia.aero oder callcentre@airnamibia.aero wenden.

Quellen: Auswärtiges Amt, eigene Recherche


Die Namibia-Kalender von WeltReisender Magazin (Werbung)

Namibia – Schöne Ansichten, Wandkalender 2023

Kalender Namibia - Schöne Ansichten

Namibias Tiere: von groß bis klein, Wandkalender 2023

Kalender Namibias Tiere

Nützliche Links:

Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu Namibia

ELEFAND – Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts

Deutschsprache Seite von Namibia Tourism

Aktuelle Informationen zu den Straßen in Nambia

Webseite des Gesundheitsministeriums

Webseite der Deutschen Botschaft in Windhuk

HitRadio – deutschsprachiger Radiosender in Nambia

Weitere Artikel auf WeltReisender.net über das schöne Reiseland Namibia

Stand Reisehinweise: 21.8.22


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to Top