Ein Rundgang durch den „Design District“ von Helsinki / 2012 ist die finnische Metropole weltweiter Wallfahrtsort für Gestaltung
Marimekko, Iittala, Artek oder Aarika: Wie an einer Perlenschnur reihen sich die auf dem Pojoisesplanadi berühmte finnische Designermarken aneinander, die etliche Kultgegenstände hervorgebracht haben und unsere Wohnzimmer schmücken. Zugleich ist der Prachtboulevard in der finnischen Hauptstadt Entree in den einzigarten „Design District Helsinki“. Wie in einem eigenen Kosmos konzentrieren sich in einem 25 Straßen umfassenden Gebiet 200 verschiedene Designspots.
Wer erfahren möchte, warum die Finnen so berühmt sind für ihre auf das Wesentliche reduzierte und funktionale Formgebung und Helsinki eine der führenden Designmetropolen der Welt ist, kann dies auf einem Rundgang durch den übersichtlichen Design District erleben.
Galerien, angesagte Restaurants und Szene-Bars
Bei dem Streifzug durch die vor allem von klassizistischen und Jugendstilbauten gesäumten Straßen beeindrucken Ateliers, Galerien, Design- und Einrichtungsgeschäfte, Antiquitätenläden, Hotels, angesagte Restaurants und Szene-Bars durch ihre Gestaltung und originelle Einrichtung. Für kreative Köpfe wie Werber, Designer oder Architekten ist das Gebiet eine begehrte Adresse.
Eija Taljavaara arbeitet beim „Design Forum Finland“, das seinen Sitz mitten im Design District hat. „Wir Finnen sind an Design gewöhnt. Es ist Bestandteil unseres Alltags“, sagt sie. Mittelmäßigkeit, Formlosigkeit und Perspektivlosigkeit haben hier nichts zu suchen. Vielmehr soll der „Design District Helsinki“ ein Orts ein, wo die Menschen ihre Gedanken und Kreativität entfalten können. Das haben sich die Initiatoren dieses Konzepts, zu dem auch das Design Forum zählt, auf die Fahnen geschrieben. 2005 als Pilotprojekt gestartet, zieht der Distrikt mittlerweile Design-Fans aus der ganzen Welt an.
Dass finnische Gestaltungskunst heute international so renommiert ist, ist zu einem großen Stück des Design Forum Finnland zu verdanken. Es organisiert Ausstellungen – auch für den Nachwuchs –, stellt Jahrbücher zusammen, schreibt Wettbewerbe aus.
Das Designmuseum ist eines der ältesten des Landes
Im angeschlossenen Shop in der Erottajankatu 7 sind Produkte von rund 200 Designern erhältlich. Klassisches von Kaj Franck oder Alvar Aalto gibt es hier genauso wie Schräges von neuen Stars am Designerhimmel oder auch Objekte, die das Potenzial zu Klassikern haben. Da wären zum Beispiel die Kollektionen der vor elf Jahren gegründeten Designschmiede Tonfisk, die durch ihre Kombinationen aus Holz, Kork und Keramik auffallen. Im Café können die Besucher eine Pause einlegen und bei einem Stück Kuchen Designmagazine durchblättern, bevor sie sich auf den Weg zum nur wenige Schritte entfernt liegenden „Designmuseo“ in der Korkevuorenkatu 23 machen.
Hier erfährt der Besucher, warum Design so identitätsbildend für die Finnen ist. Das Designmuseo ist eines der ältesten Museen des Landes. Die 1873 gegründete Sammlung erzählt die Geschichte des finnischen Designs, das seine Ursprünge in der Industrialisierung hat und mit dem Erstarken eines eigenen Nationalbewusstseins sowie dem Streben nach Unabhängigkeit einhergeht.
Die Ausstellung spannt einen Bogen vom Industriedesign zur Angewandten Kunst, präsentiert finnisches Glas, Keramik, Textilien, Schmuck, Möbel – bis hin zu den neuesten Handy-Modellen von Nokia.
Sonja Thelen
Titelfoto / Wie in einem eigenen Kosmos konzentrieren sich in einem 25 Straßen umfassenden Gebiet 200 verschiedene Designspots. / Foto: Timo Junttila
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