Das Vereinigte Königreich verließ am 31. Januar 2020 die EU. Für Besucher aus der EU, die das Land bereisen wollen, änderte sich anfangs nur wenig. Inzwischen ist das bei Reisen ins Vereinigte Königreich anders.
ETA ab dem 2. April 2025 Pflicht
Bisher war für deutsche Urlauber zur Einreise ins Vereinigte Königreich nur ein Reisepass nötig. Damit ist jetzt Schluss. Ab dem 2. April 2025 ist die Electronic Travel Authorisation (ETA) auch für EU-Bürger Pflicht. Sie muss für jeden Reisenden beantragt werden – auch für Kinder.
Den Antrag für die ETA kannst du online über die offizielle Website oder über die „UK ETA“-App (kostenlos im App-Store oder Google Play Store erhältlich) stellen. Die Kosten liegen umgerechnet bei etwa zwölf Euro (10 Britische Pfund).
Nutze für den Antrag nur die offizielle Webseite oder App! Denn über Vermittler fallen meist höhere Gebühren an. Im schlimmsten Fall kannst du an Betrüger geraten und erhältst am Ende gar keine ETA.
Dem Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) liegen bereits Fälle vor, bei denen Verbraucher für die ETA über einen Vermittler einen wesentlich höheren Preis zahlen mussten. Vorsicht: Diese tauchen insbesondere auf, wenn man nach der ETA googelt. Prüfe daher genau, ob es sich um die offizielle Stelle handelt oder einen Dienstleister.
Gut zu wissen: Einmal genehmigt, ist die ETA mit dem Reisepass verknüpft. Sie gilt für beliebig viele Reisen nach Großbritannien innerhalb von zwei Jahren. Aber Achtung: Läuft dein Reisepass vorher ab, erlischt auch die ETA.
Für Aufenthalte von mehr als sechs Monaten Dauer benötigt du ein eVisa. Mehr über eVisa für Großbritannien.
Welche Dokumente für eine Einreise erforderlich sind, erfährt du auch unter den Reisehinweisen zum Vereinigten Königreich auf der Seite des Auswärtigen Amts.

Reisepass und Dokumente für Kinder
Einreisen darf nur, wer einen Reisepass dabei hat. Dieser muss bis zum Ende der Reise gültig sein. Kümmere dich daher rechtzeitig um einen neuen Pass. Beachte, dass die Behörden einiger Kommunen gefühlt Ewigkeiten brauchen, um dir einen neuen Pass auszustellen. Vergiss nicht, dass Kinder ebenfalls einen eigenen Reisepass benötigen.
Reisen Kinder alleine, nicht in Begleitung aller Elternteile beziehungsweise Sorgeberechtigten oder mit einer fremden Begleitperson, sollten sie eine Einverständniserklärung (Reisevollmacht) mitführen, idealerweise in der Landessprache.
Darin sollten alle Angaben zum Minderjährigen, Personalien der Begleitpersonen sowie Reiseziel und -verlauf enthalten sein. Ein kostenloses Muster einer Reisevollmacht zum Download gibt es zum Beispiel beim ADAC.
Zudem sollten allein reisende Kinder die Personalien und Kontaktdaten der nicht mitreisenden Eltern oder Sorgeberechtigten mitführen.
Weicht der Familienname eines Elternteils von dem des Kindes ab? Nimm eine Kopie der Geburts- oder Adoptionsurkunde mit. Sie dient als Nachweis über das Verwandtschaftsverhältnis.

Brauche ich eine Auslandsreisekrankenversicherung?
Hast du einen Unfall oder wirst vor Ort krank, kannst du ohne Bedenken deine Europäische Krankenversicherungskarte (kurz EHIC) zücken. Bist du gesetzlich versichert, ist das die Rückseite deiner Krankenkarte. Besucher und Touristen haben während ihres Aufenthaltes den gleichen Anspruch wie Einheimische auf medizinisch notwendige Behandlungen beim National Health Service (NHS). Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Behandlungskosten, die in Großbritannien auch übernommen werden. Müssen Einheimische einen Eigenanteil leisten oder werden bestimmte Kosten nicht übernommen, trifft dies ebenfalls auf deutsche Urlauber zu. Diese Regelung gilt aber nicht für private Arztpraxen.
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Du gehst auf Nummer sicher, wenn du eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließt. Denn die EHIC deckt nicht alle Kosten ab und ein Rücktransport nach Deutschland wird zum Beispiel auch nicht übernommen. Hier können exorbitante Kosten entstehen, während eine Versicherung bereits für ganz kleines Geld zu haben ist.
Bar oder mit Karte im Urlaub bezahlen?
Bargeldloses Zahlen ist in Großbritannien mit Kredit- oder Debitkarten sowie anderen kontaktlosen Zahl-Möglichkeiten (Google Pay oder Apple Pay) fast überall möglich. Es kann sogar sein, dass nur Kartenzahlung akzeptiert wird.
Tipp: Bezahle in Restaurant und Co. mit der Karte nur in der Landeswährung (GBP), um einen ungünstigen Umrechnungskurs zu vermeiden.
Am weitesten verbreitet sind Visa und Mastercard – American Express wird nicht überall akzeptiert. Mit den Karten kannst du auch am Geldautomaten Bargeld abheben, wenn du einen entsprechenden Vertrag mit deinem Kartenanbieter hast. Sofern du eine Karte ohne Fremdwährungsgebühren hast, ist das sogar die günstigste Option an Bargeld zu kommen. Mit einer deutschen Karte können Wechsel- und auch Transaktionsgebühren anfallen. Infos dazu erhältst du bei deiner Hausbank.
„Roam like at home“, aber nicht mehr in der UK?
Fürs Telefonieren mit dem Handy und Surfen über mobile Daten fallen innerhalb der EU keine Roaming-Gebühren mehr an. Das gilt seit dem Brexit für Großbritannien nicht mehr von Gesetzes wegen. Mobilfunkanbieter müssen den regulierten EU-Tarif dort nicht anbinden. Dennoch behält der Großteil der deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber das Vereinigte Königreich bis auf Weiteres in der EU-Tarifzone. Das heißt, Reisende können weiterhin zu ihrem üblichen Tarif telefonieren – ohne zusätzliche Kosten. Sieh dir vorsichtshalber vor der Reise die Konditionen deines Mobilfunktarifs an.
Quelle: EVZ; eigene Recherche
Titelfoto / Die Tower Brigde in London. / Foto: pixabay / fotofan1
(Der Beitrag wurde erstmals im Januar 2020 veröffentlicht. Wir haben ihn aktualisiert.)
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