Pilgerziel Fatima. / Foto: Ingo Paszkowsky

Das Wunder von Fátima führte zum Wallfahrtsort Fátima

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Inhaltsverzeichnis:

Höchstwahrscheinlich wäre das 10.000-Einwohner-Städtchen rund 130 Kilometer nördlich von Lissabon bis heute ziemlich unbekannt geblieben, wenn sich am 13. Mai 1917 in Fátima nicht ein Wunder ereignet hätte. Wer an Wunder glaubt und dazu noch religiös ist, dem wird diese Geschichte gefallen.

Das Wunder von Fátima

Damals begegneten die drei Hirtenkinder Lúcia dos Santos, Jacinta und Francisco Marco beim Schafe hüten einer weißen Dame, die als gleißend helles Licht hinter einer Steineiche hervorkam und sich vor den Kindern als Maria, Mutter Gottes, ausgab. Sie befahl den Kindern, künftig am 13. Tag jedes Monats an der gleichen Stelle zu erscheinen. Obwohl die Kinder untereinander Stillschweigen über die Erscheinung vereinbart hatten, hielt mindestens eines nicht dicht. Die Nachricht vom Erlebnis der Kinder sickerte durch und als Ergebnis kamen jede Monat mehr Schaulustige. Am 13. Oktober 1917 schließlich soll sich das „Sonnenwunder“ ereignet haben, als sich die Sonne vor den Augen von 70.000 Besuchern wie ein Feuerrad drehte. Anschließend wünschte sich die „Liebe Frau des Rosenkranzes“, dass eine Kapelle erbaut werden sollte.

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Wallfahrtsort Fatima – die Kapelle der Erscheinungen – Capela das Aparições. Die kleine Kapelle mitten im Herzen des Sanktuarium von Fátima wurde 1919 von der Bevölkerung errichtet, so wie es Maria während einer ihrer Erscheinungen erbeten haben soll. / Foto: Ingo Paszkowsky

Während der dritten Erscheinung am 13. Juli 1919 soll Maria den Kindern zudem die „drei Geheimnisse von Fátima“ übergeben haben.

Das erste: Zwei der drei Kinder, nämlich Francisco und Jacinta, würden bald sterben.

Das zweite: Der Welt würden schreckliche Dinge bevorstehen, wenn das russische Zarenreich nicht zum Katholizismus bekehrt werde.

Die dritte Weissagung aber wurde erst 1944 niedergeschrieben und versiegelt im Vatikan aufbewahrt und erst im Jahr 2000 vom Papst geöffnet. Der Inhalt wurde als Vorhersage des Attentats von Ali Agca auf Papst Johannes Paul II. (1981) gedeutet.

Das Wunder von Fatima. Der Wallfahrtsort Fatima. Foto: Ingo Paszkowsky
Der Wallfahrtsort Fatima. Foto: Ingo Paszkowsky

Das anfänglich von der katholischen Kirche abgelehnte, vom Volk aber verehrte Phänomen wurde 1930 vom Bischof von Leiria als Wunder anerkannt. Inzwischen schrieb der Vatikan zweien der ehemaligen Hirtenkinder eine Wunderheilung zu und sprach sie selig; Lúcia, die letzte überlebende Augenzeugin, starb 2005 als Klausurschwester im Kloster von Coimbra.

Pilgerziel Fátima

Fátima heute einer der bedeutendsten katholische Wallfahrtsorte, vergleichbar mit dem französischen Lourdes, mit dem die portugiesische Stadt ebenso eine Städtepartnerschaft verbindet wie mit dem oberbayerischen Altötting.

Fatima - auf den Knien Buße tun, aber mit Knieschützern. Foto: Ingo Paszkowsky
Fatima – auf den Knien Buße tun, aber mit Knieschützern. Foto: Ingo Paszkowsky

Alte, Kranke und andere gläubige Marienverehrer strömen Jahr für Jahr zu Millionen in die in eine sanfte Hügellandschaft eingebettete Kleinstadt. Von Mai bis September nähern sich die Wallfahrer am Abend des 12. Kalendertages zu Fuß oder gar auf Knien dem Heiligtum. Am Abend wird bei einer Prozession unweit der Erscheinungskapelle die Statue „Unsere Liebe Frau von Fátima“ durch die Reihen getragen.

Höhepunkt ist die große Freiluftmesse am 13. Kalendertag vor der 1953 geweihten Basilika – dem „Altar der Welt“. Dabei werden die Kranken gesegnet; es gibt viele Berichte über wundersame Heilungen. Mitunter strömen eine halbe Million Menschen auf den Platz.

Sehenswürdigkeiten in Fátima

Die Erscheinungskapelle wurde von der Bevölkerung am Ort der Marienerscheinung ohne behördliche Genehmigung errichtet. In der Kapelle stand ursprünglich auch die weltberühmte Statue der Jungfrau von Fátima, die 1946 mit einer aufwändigen Krone versehen wurde. Von der legendären Steineiche ist heute nichts mehr zu sehen – im Lauf der Zeit wurde Stück für Stück von Pilgern als Souvenir mitgenommen. Die Kapelle und ihre Umgebung wurden inzwischen überdacht, um den Gläubigen Schutz vor Regen und Sonne zu bieten.

Fatima: Alte, Kranke und andere gläubige Marienverehrer strömen Jahr für Jahr zu Millionen in die in eine sanfte Hügellandschaft eingebettete Kleinstadt. Foto: Ingo Paszkowsky
Fatima: Alte, Kranke und andere gläubige Marienverehrer strömen Jahr für Jahr zu Millionen in die in eine sanfte Hügellandschaft eingebettete Kleinstadt. Foto: Ingo Paszkowsky

Der 750 Meter lange und 250 Meter breite Pilgerplatz erstreckt sich zwischen der Basilika, die einst als zentrales Gotteshaus diente, und der von einem griechischen Architekten entworfenen und 2007 eingeweihten Igreja da Santíssima Trindade, die allein 9.000 Besucher fasst. Auf dem Zentrum des Platzes, der wiederum rund 200.000 Menschen Platz bietet, steht eine große Herz-Jesu-Statue, die über einer Quelle mit angeblich heilendem Wasser errichtet wurde.

Die neue Dreifaltigkeitskirche ist der größte Kirchenneubau des 21. Jahrhunderts und die viertgrößte katholische Kirche weltweit. Der Rundbau hat einen Durchmesser von fast 130 Metern. Da die Decke des Innenraums nicht von Säulen gestützt wird, hat man von jedem Sitzplatz aus einen ungestörten Blick auf den Altar. Zugang bieten 13 Portale: ein Portal für jeden der 12 Apostel und ein Hauptportal für Jesus Christus. Der Kirchenvorplatz soll weltweit der größte sein.

Der eigentliche Kreuzweg von Fátima führt vom 12 Kilometer entfernten Reguengo do Fetal bis zum großen Kreuz auf dem Pilgerplatz.

Im Museum für Sakrale Kunst und vergleichende Völkerkunde sind neben allgemeinen religiösen Bildern und Kunstgegenständen auch Reliquien der seliggesprochenen Hirtenkinder zu sehen. Im Museu Vida de Cristo sind 33 zentrale Szenen aus dem Leben von Jesus Christus mit 211 Wachsfiguren nachgestellt.

Im Mai 2017 jährte sich die wundersame Erscheinung der Muttergottes zum 100. Mal. Ein Jubiläum, das mit vielen Pilgern aus aller Welt in großem Rahmen gefeiert wurde.

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Wallfahrtsort Fatima – Basilika der Heiligen Dreifaltigkeit / Foto: Ingo Paszkowsky

Die wichtigsten Fakten in Kürze

Der Ort

Die zuvor von Mauren beherrschte Region Santarém wurde 1147 von christlichen Portugiesen zurückerobert. Den arabischen Namen „Fatima“ soll der Ort einer Legende zufolge von Fatima, der schönen Tochter eines maurischen Fürsten erhalten haben.

Lage

Fátima liegt im Zentrum Portugals, rund 130 Kilometer nördlich von Lissabon, leicht erreichbar über die A1-Autobahn. Perfekt für einen Tagestrip – oder besser: ein Wochenende voller Entdeckungen und Ruhe.

Geschichte in Kürze

1917: Drei Hirtenkinder berichten von sechs Marienerscheinungen

13. Oktober 1917: Das berühmte „Sonnenwunder“ vor 70.000 Menschen

1930: Vatikan erkennt die Erscheinungen offiziell an

2017: Francisco und Jacinta werden heiliggesprochen

Sehenswertes

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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky

Kapelle der Erscheinungen (Originalort der Visionen)

Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (Grabstätten der Seherkinder)

Basilika der Heiligen Dreifaltigkeit (moderne Architektur, 9.000 Plätze)

Kreuzweg in Valinhos (besinnlicher Pfad durch die Landschaft)

Museen und Ausstellungen zur Geschichte der Erscheinungen

Beste Reisezeit

Frühling und Herbst bieten angenehmes Klima und ruhigeres Pilgererlebnis

Am 13. Mai und 13. Oktober sind die Hauptwallfahrtstage mit Prozessionen. 2023 sollen fast 7 Millionen Menschen den Ort besucht haben.

Tipp

Auch für Nicht-Gläubige ist Fátima ein Ort, der berührt – durch Atmosphäre, Stille und ein Gefühl von Zeitlosigkeit.

Titelfoto / Pilgerziel Fatima. / Foto: Ingo Paszkowsky


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Weitere Fotos von WeltReisender Ingo Paszkowsky findest Du hinter diesem Link.


Weitere Impressionen aus Fatima

Tauben ärgern macht offensichtlich immer wieder Spaß auch in Fatima. Foto: Ingo Paszkowsky
Tauben ärgern macht offensichtlich immer wieder Spaß, auch in Fatima. Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima – der weltweit größte Kirchenvorplatz / Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky
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Wallfahrtsort Fatima / Foto: Ingo Paszkowsky

Reisehinweise für Portugal

Das milde Klima, 3.000 Sonnenstunden pro Jahr, 1.860 Kilometer Küstenlinie mit über 200 Surfspots, 850 Kilometer Strände an der Atlantikküste und 25 UNESCO-Welterbestätten machen Portugal fast ganzjährig zum idealen Reiseziel.

In dem Land mit den ältesten Grenzen Europas findest Du auf relativ kleinem Raum sehr abwechslungsreiche Landschaften, viele Freizeitmöglichkeiten und ein einzigartiges Kulturerbe, in dem Tradition und Moderne eine harmonische Verbindung eingehen. Die schmackhafte Küche, die guten Weine und die gastfreundlichen Menschen sind weitere Gründe, das Land zu besuchen.

Portugal besteht aus fünf Regionen auf der iberischen Halbinsel: Porto und der Norden, Centro, Alentejo, Lissabon und Umgebung sowie Algarve. Außerdem gehören zu Portugal die Azoren und Madeira.

Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts zu Portugal

Lies auch unseren Länder-Steckbrief über Portugal und weitere Artikel über das Reiseland Portugal.

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