Inhaltsverzeichnis:
- Die Geschichte der Straßenbahnen in Lissabon
- Die Straßenbahnlinien
- Linie 12E – Die Alfama-Route
- Linie 15E – Die moderne Straßenbahn zum Belém-Viertel
- Linie 18E – Zwischen Cais do Sodré und Ajuda
- Linie 24E – von Praça Luís de Camões zu Campolide
- Linie 25E – Von Campo de Ourique zum Zentrum
- Linie 28E – Die berühmteste Straßenbahn
- Warum eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn?
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Lissabon, die charmante Hauptstadt Portugals, ist bekannt für ihre atemberaubenden Ausblicke, engen Gassen und nostalgischen Straßenbahnen. Diese gelben Oldtimer auf Schienen sind nicht nur ein Transportmittel, sondern auch ein Symbol der Stadt und ein Highlight für Touristen.
Ursprünglich sollten sie gar nicht mehr fahren – die historischen Straßenbahnen. Denn sie sind reparaturanfällig und verbrauchen mehr Strom als moderne Triebwagen. Außerdem handelt es sich in der Regel um Einzel-Triebwagen, die sich nicht zu Zügen koppeln lassen und damit weniger Leute bei höherem Personaleinsatz befördern. Aber: die Touristen lieben sie und manche Portugiesen auch. Folglich geschah das Gegenteil, alte Wagen und Linien wurden wiederbelebt, zumindest teilweise.

Su wurde 2018 die Straßenbahnlinie 24 nach mehr als 20 Jahren wieder in Betrieb genommen. Vom Largo do Camões im Chiado Viertel geht es vorbei an Príncipe Real, Rato und Amoreiras bis nach Campolide.

Die Geschichte der Straßenbahnen in Lissabon
Die erste Straßenbahn wurde 1873 in Lissabon eingeführt – damals noch von Pferden gezogen. Mit der fortschreitenden Elektrifizierung wurde 1901 die erste elektrische Straßenbahnlinie in Betrieb genommen. In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Netz stetig weiter und passte sich der topographisch herausfordernden Stadt mit ihren steilen Anstiegen an.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden viele Linien durch Busse oder die Metro ersetzt, doch einige der historischen Straßenbahnlinien sind bis heute in Betrieb und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Foto: Ingo Paszkowsky
Die Straßenbahnlinien
Heute betreibt die Carris, das städtische Verkehrsunternehmen, noch fünf reguläre Straßenbahnlinien mit historischen Wagen:
Linie 12E – Die Alfama-Route
Diese kleine Rundlinie führt durch das historische Viertel Alfama und bietet eine charmante Alternative zur Linie 28E. Aufgrund ihrer kürzeren Strecke ist sie oft weniger überlaufen, aber nicht weniger malerisch.
Linie 15E – Die moderne Straßenbahn zum Belém-Viertel
Obwohl sie oft mit moderneren, größeren Wagen betrieben wird, gehört die Linie 15E offiziell noch zum Straßenbahnnetz. Sie verbindet das Zentrum mit Belém, wo sich das berühmte Hieronymitenkloster und der Turm von Belém befinden.


Linie 18E – Zwischen Cais do Sodré und Ajuda
Diese weniger bekannte Linie verläuft von der Innenstadt bis in den westlichen Stadtteil Ajuda. Sie bietet eine entspannte Fahrt abseits der überlaufenen Touristenrouten.
Linie 24E – von Praça Luís de Camões zu Campolide
Sie führt vom Praça Luís de Camões, einem zentralem Platz in der Innenstadt, über Jardim do Príncipe, Real, Rato und Amoreiras bis hin zu Campolide.

Linie 25E – Von Campo de Ourique zum Zentrum
Die Linie 25E verbindet das Wohnviertel Campo de Ourique mit dem Geschäftsviertel in der Baixa. Weniger touristisch, aber ideal für eine authentische Fahrt durch Lissabons Straßen.

Linie 28E – Die berühmteste Straßenbahn
Die Linie 28E ist zweifellos die bekannteste Straßenbahn Lissabons. Sie verbindet die Stadtteile Graça, Alfama, Baixa und Estrela und schlängelt sich durch enge Kurven, steile Anstiege und an beeindruckenden Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale Sé oder der Basilika da Estrela vorbei.
Übrigens steht der Buchstabe “E” steht für Eléctricos, zur Unterschiedung von den Buslinien, die den Zusatz “B” tragen.

Warum solltest du eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn unternehmen?
Die alten “Remodelado”-Wagen, die bis heute auf den Linien 12E, 25E und 28E eingesetzt werden, stammen aus den 1940er Jahren und wurden speziell für Lissabons steile Hügel gebaut. Mit ihrem knarrenden Holzinterieur und den schmalen Gängen bieten sie ein einzigartiges Reiseerlebnis.
Für Besucher ist eine Fahrt mit einer dieser Straßenbahnen nicht nur eine bequeme Art, die Stadt zu erkunden, sondern auch eine Zeitreise in die Vergangenheit. Besonders früh morgens oder am späten Abend kann man die Nostalgie der Fahrt am besten genießen, wenn weniger Touristen an Bord sind.

Eine Fahrt mit der laut rumpelnden Tram, die sich durch die engen Gassen schiebt, gehört zum Pflichtprogramm für einen Städtetrip nach Lissabon. Allerdings ergattert man in der Urlaubssaison einen der begehrten Fensterplätze nur an den Endstationen. Und so solltest du dich nicht wundern, wenn du an der Endstation Personen stehen siehst, die nicht einsteigen, obwohl nicht alle Plätze besetzt sind. Sie wollen mit den historischen Bahnen nur fahren, wenn sie einen Fesnterplatz bekommen.

Lissabons historische Straßenbahnen sind weit mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie sind ein lebendiges Kulturerbe. Wer die Stadt besucht, sollte sich eine Fahrt mit der berühmten Linie 28E oder einer der anderen historischen Bahnen nicht entgehen lassen. Es ist eine der charmantesten Arten, die Stadt der sieben Hügel zu entdecken.

Aber nicht alle Linien werden mit den alten Trams bedient. Es kommen natürlich auch moderne Tram-Triebwagen zum Einsatz, sogar mit WiFi – da können wir uns in Deutschland noch eine Scheibe abschneiden.




Eine Tram-Fahrt mit der 28 aus der Sicht des Fahrers – Video auf Youtube
Dieser Tram-Fahrer der Line 28 gibt ordentlich Speed
Titelfoto / Lissabon am Abend. Fahrten mit den historischen Straßenbahnen sind sehr beliebt. Foto: pixabay / 2109DSGN
(Der Beitrag wurde erstmals im April 2019 veröffentlicht, wir haben ihn aktualisiert.)
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