Wer viel im Ausland unterwegs ist, kennt die Situation. In Deutschland haben viele für den mobilen Zugriff per Handy ins Internet eine Daten-Flat. Wobei der Begriff Flat etwas irreführend ist, denn die Datenmenge ist ja tatsächlich begrenzt. Aber 1 oder 2 Gigabyte monatliches Transfervolumen sind selbst bei preiswerten Tarifen oft schon inklusive. Und das ist meist ausreichend.
Kompliziert bzw. teuer wird es im Ausland. Die EU-Kommission will zum Vorteil der Verbraucher innerhalb der EU Roaming-Zuschläge abschaffen, was auf den erbitterten Widerstand der nationalen Netzbetreiber trifft, die sich gerne diese Einnahmequelle erhalten würden.
In der Regel zahlt man nach wie vor horrende Preise für den Abruf von Daten im Ausland, wenn man die SIM-Karte eines deutschen Netzbetreibers verwendet. Die Alternativen bisher: Das Handy im Ausland für den Abruf von Daten sperren oder eine lokale SIM-Karte mit preiswerteren Datentarifen für den Datenabruf ins Handy einsetzen.
Das ist ein zusätzlicher Aufwand, denn ich muss mich vorher informieren, wie die Mobilfunk-Preise im Zielland sind und wo ich eine Karte kaufen kann. Weiterer Nachteil: Ich bin unter meiner bekannten Handy-Nummer in dieser Zeit nicht erreichbar. Es sei denn, ich habe ein (Spezial-) Handy, das für die Benutzung von zwei SIM-Karten vorgesehen ist.
Eine Lösung für Vielreisende bietet GlocalMe mit seinem Glocal Me G2. Das Gerät enthält eine integrierte SIM-Karte von GlocalMe. Der Anbieter unterhält Roaming-Verträge mit Mobilfunkprovidern in über 100 Ländern. Der Kunde kann auf der Webseite via Paypal vorab Pakete erwerben, entweder gezielt für spezielle Länder, für Ländergruppen, für Europa oder weltweit (derzeit 106 Länder).
Es werden Pakete für 300MB, 1GB und 3GB Datenvolumen angeboten. Das Land Vietnam ist hier beispielweise recht preiswert mit 3 Euro für 300 MB und die Vereinigten Arabischen Emirate mit 10 Euro für die gleiche Datenmenge recht teuer.
Ausgewählte GlocalMe G2-Tarife
Gebiet / Land | Paket mit 300 MB / Euro | Paket mit 1 GB / Euro | Paket mit 3 GB / Euro | Gültigkeitsdauer / Tage |
---|---|---|---|---|
Großbritannien | 4 | 7 | 19 | 30 |
USA | 6 | 12 | 29 | 30 |
Japan | 4 | 7 | 19 | 30 |
Australien | 5 | 10 | 24 | 30 |
Vietnam | 3 | 5 | 12 | 30 |
Vereinigte Arabische Emirate | 10 | 20 | 48 | 30 |
Südafrika | 6 | 12 | 29 | 30 |
Südostasien 7 Länder | - | 12 | - | 365 |
Europa 33 Länder | - | 16 | - | 30 |
Weltweit 106 Länder | - | 29,90 | - | 365 |
Stand: Dezember 2016
Dabei läuft die Gültigkeit der Datenpakete erst ab, wenn sie das erste Mal aktiviert wurden. Es ist also möglich, mehrere Pakete zu erwerben und sie nacheinander zu aktivieren.
Das Gerät greift sowohl auf 3G- und 4G-Mobilfunknetze zu, um einen Wi-Fi-Hotspot für maximal fünf WLAN-fähige Geräte einzurichten. Laut Anbieter soll im Ausland auch immer das schnellste Internet gefunden werden. Interessant ist das Gerät auch für Reisende, die für ausgewählte Länder bereits über SIM-Karten für den Datenabruf verfügen. Es sind Steckplätze für zwei zusätzliche Micro- oder Nano-SIM-Karten vorhanden, die dann für diese verwendet werden können.
Für die GlocalMe-Geräte steht eine App für iOS- und Android-Smartphones zum kostenlosen Download zur Verfügung. Sie ermöglicht es den Nutzern, das Netzwerk-Signal und die Nutzungs-Historie zu überprüfen, sowie das Guthaben aufzuladen. Auf dem G2 ist die App bereits vorinstalliert.
Das Gerät enthält auch eine integrierte Powerbank mit 6000mAh. (Wem der Begriff Powerbank nichts sagt: Mit einer Powerbank kann man sein Handy unterwegs aufladen, wenn mal keine Steckdose in der Nähe ist.)
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Das Glocal Me G2 kann auf der Webseite des Unternehmens (https://www.glocalme.com/) oder bei Amazon zum Preis von 169,99 Euro (Stand: Anfang Dezember 2016) erworben werden. Zum Preis gehört auch ein Datenaket mit 1GB für die weltweite Verwendung (derzeit 106 Länder).
Die Kundenbewertungen bei Amazon lesen sich durchweg positiv. So kann man beispielsweise in China kostengünstig die sozialen Dienste nutzen, auch jene, die sonst gesperrt sind. Die chinesische Regierung sperrt bestimmte soziale Dienste für chinesische Handy-Nummern.

Anfangsschwierigkeiten soll es durchaus geben. So schreibt ein Nutzer, der das G2 in Deutschland probiert hat, dass es sich an seinem Ort ausgerechnet in das langsamste der vorhandenen Mobilfunknetze einwählte. Er schwört aber auf den Support, mit dem es ihm gelungen sei, das Problem in kürzester Zeit zu beheben.
Ein weiterer Kritik-Punkt ist, dass es keinen Passwortschutz für das Gerät gibt und das WLAN-Passwort auf dem Start-Screen ablesbar ist. Damit könnten nicht berechtigte Personen, das WLAN mitnutzen. Allerdings, sollte das Gerät gestohlen werden, ist nach dem Verbrauch des aktivierten Volumens ohnehin Schluss mit der Verwendung.
Titelfoto: GlocalMe