Den hätte ich damals während meiner (Süd-)Koreareise gebraucht, dachte ich, als ich vom Echtzeit-Sprachübersetzer simvalley ZX-5531-675 las. Der mobile Reisebegleiter wird in Deutschland von Pearl vertrieben. Auf der Verpackung und in der Bedienungsanleitung wird das Gerät als KI-Echtzeit-Sprachübersetzer TTL-136 bezeichnet, im Datenblatt jedoch als ZX-5531.
Für meine Reise in das ostasiatische Land hatte ich mir auf mein Android-Handy allerhand Übersetzungsapps installiert. Erste Tests, diese Vorort zu Kommunikation zu nutzen, scheiterten. Ich probierte aber auch nicht weiter herum, weil uns eine deutschsprachige Reiseleiterin während unserer Reise durch Südkorea begleitete.
Während man in Seoul oder in den anderen großen Städten viele Menschen findet, mit denen man in der englischen Sprache kommunizieren kann, sieht das auf dem Land und in den kleinen Städten ganz anders aus. Vor allen Dingen die Speisekarte stellt einen vor große Herausforderungen.
Dafür ist die integrierte Kamera des ZX5531 ideal. Man fotografiert einen Text und er wird anschließend übersetzt. Das funktioniert am Besten, sofern es sich um einzelne Wörter oder Wortgruppen handelt. Wir haben testweise Absätze aus dem Spanischen und Koreanischen versucht zu übersetzen, mit mäßigem Erfolg. Außerdem dauerten diese Übersetzungen teilweise mehr als 15 Sekunden. (Kurze) Texte sollen laut Datenblatt in 46 Sprachen übersetzt werden können.
Ebenfalls laut Datenblatt soll der ZX-5531 bis zu 136 Sprachen bei Verbindung mit dem Internet über ein WLAN in Echtzeit übersetzten können. Ob es tatsächlich 136 sind, haben wir im Menü nicht nachgezählt.
Apropos WLAN. Beispielsweise in Südkorea gibt es gefühlt fast überall WLANs, meist kostenlos. Viele Koreaner nutzen dennoch nicht die kostenlosen WiFi-Hotspots, weil sie über schnelle Mobilfunkverbindungen verfügen. Und Mobilfunk ist fast überall verfügbar.
Ist kein WLAN vorhanden, kann man über sein Handy einen Hotspot für den Übersetzungsgehilfen ZX-5531 einrichten. Vorsicht, im außereuropäischen Ausland möglichst nicht die deutsche Handykarte benutzen – das kann in Geld gehen. Sondern vorher eine SIM-Karte des Reiselandes ordern. Wie das in Südkorea funktioniert, wird Dir hier erläutert.
Zurück zum TTL-136. Für den Fall, dass kein WLAN in Reichweite sein sollte, lassen sich insgesamt 11 Sprachen vorab herunterladen. Dabei handelt es sich um Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Portugiesisch, Russisch, Chinesisch (vereinfacht) und Chinesisch (traditionell). Die Sprachpakete sind zwischen 30 und 50 MB groß. Bevor der Download beginnt, gibt es eine Warnung, beispielsweise diese: „Italienisch Offline-Paketgröße (33,19 MB), bist du sicher, dass du es herunterladen kannst?“
Das sind für einen üblichen Internetanschluss oder ein normale Mobilfunkverbindung keine richtigen Datenmengen. Aber für ein WiFi im Flugzeug können für so eine recht geringe Datenpakete schon einige Euro anfallen.
Da gerade keine Auslandsreise anstand, haben wir uns das ZX-5531 in unserem Office näher angesehen und keinen „Feldtest“ im Ausland gemacht.
Die Handhabung ist des Geräts ist sehr einfach, über einen Touchscreen lassen sich die Funktionen einfach steuern. Vor der ersten Inbetriebnahme solltest Du den Übersetzer vollständig aufladen. Ein Micro-USB-Kabel liegt bei. Ein Netzteil nicht, aber die gibt es im Haushalt oder im Office ja ohnehin zur genüge.
Nach dem Anschluss an ein Ladegerät passierte erst mal eine Weile nichts. Wir dachten schon Translator oder Kabel sind defekt, aber dann leuchtete die Ladeanzeige auf. Bein ersten Laden kann es eine Weile dauern, ehe die Ladeanzeige erscheint.
Wie schon erwähnt, kann der Übersetzer auch offline ohne Internetverbindung betrieben werden, dann steht aber nur ein eingeschränkter Betriebsumfang zur Verfügung. Offline funktioniert natürlich auch der integrierte ChatGPT-Assistent (ChatGPT 3.5) nicht.
Die Einwahl in ein WLAN ist recht einfach. Du wählst einfach Dein WLAN aus der angezeigten Liste aus, gibst das Passwort über den Touchscreen ein und fertig. Unterstützt werden nur WLANs mit 2,4 GHz (802.11b/g/n). TTL-136 verfügt auch über Bluetooth, allerdings konnten wir mit einem Android-Handy Galaxy S21 FE 5G und einem iPhone12 keine Verbindung herstellen. Von beiden Handys wurde der Übersetzer erkannt, umgekehrt aber nicht.
Der eigentliche Übersetzungsprozess läuft recht einfach ab. In den Optionen Übersetzung, Follow-up und Aufnahme kannst Du aus einem Auswahl-Menü jeweils zwei Sprachen einstellen. Wähle im linken und rechten Feld jeweils die Sprache aus, zwischen denen übersetzt werden soll. Tippe hierfür auf den kleinen Pfeil neben der jeweiligen Sprache und dann auf die Landesflagge der gewünschten Sprache. Halte im Anschluss die rote Übersetzungstaste zum Übersetzen der im linken Feld eingestellten Sprache oder die blaue Übersetzungstaste zum Übersetzen der im rechten Feld eingestellten Sprache gedrückt, solange gesprochen wird. Wenn Du die Taste loslässt, werden Dir der Ursprungstext und die Übersetzung in die zweite Sprache angezeigt, zudem wird die Übersetzung über den Lautsprecher ausgegeben.
Bei Aufnahme-Funktion gehen als Ausgangssprachen nur Chinesisch (traditionell), Chinesisch (vereinfacht), Englisch (USA), Kantonesisch (traditionell) und Kantonesisch. Die Zielsprache ist aber variabel. Diese Funktionalität haben wir uns nicht weiter angeschaut.
Wir haben etwas herumprobiert in den Modi Übersetzung und Follow-up mit Deutsch-Englisch und Englisch-Deutsch – das klappt ganz gut, sofern die Texte nur wenige Wörter umfassen oder einfache Sätze gebildet werden.
Wie kann der Translator eigentlich mit japanisch umgehen? Als Beispiel nahmen wir einige Szenen aus der Serie Shogun, die momentan bei Disney+ gestreamt werden kann. Das Ergebnis war durchwachsen, die Übersetzungen oft nicht korrekt.
Aber da TTL-136 Ausgangstext und die Übersetzung anzeigt (außerdem wir die Übersetzung als Sprache ausgegeben), kann man sich im Ausland im direkten Dialog verständigen. Ein Austausch über einen längeren Zeitraum ist sicherlich ermüdend, aber in Situationen, wo einen sonst niemand verstehen würde, kann der Translator eine echte Hilfe sein.
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Eine Wucht ist die ChatGPT-Funktion, denn so kann man die KI unterwegs alles mögliche fragen.
Beispiele:
„Nenne mir bitte die sieben wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Portugal.“ Wird richtig verstanden und ich erhalte in Sekundenschnelle eine Antwort.
„Was sind die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten Deutschlands?“ Angezeigt werden Vorschläge für die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten weltweit.
„Nenne mir bitte die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten Deutschlands?“ Wieder werden Vorschläge für die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten weltweit angezeigt.
„Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Deutschland“, hat das Gerät schließlich erkannt und gibt Vorschläge aus.
Schade, dass der Translator über keine Schnittstelle verfügt, um die erstellten Texte, sowohl die Übersetzungen als auch die von ChatGPT erzeugten Inhalte, als Textdatei zu übergeben. So könnte man sie bei Bedarf weiterverarbeiten.
+ Was uns gut gefallen hat
+ Die deutsche Sprache wird sehr gut verstanden, sofern die Sätze nicht zu kompliziert und nicht lang sind
+ ChatGPT funktioniert außerordentlich gut
+ Das Gerät ist handlich und leicht zu bedienen
– Was uns nicht so gut gefallen hat
– Die Übersetzung über die integrierte Kamera ist ungenau und dauert recht lange
– Das Gerät eignet sich nur für kurze Texte
– Verbindung per Bluetooth funktionierte bei uns nicht
Ingo Paszkowsky
Titelfoto / Sprachschwierigkeiten? Hier könnte der Translator helfen. / Foto: lehuudat / pixabay