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Sicht auf den Wilpena Pound vom Mt Ohlssen. Foto: Ingo Paszkowsky

Südaustralien: Flinders Ranges – Outback für Einsteiger

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Ein unbegrenzter Blick über eine einzigartige Landschaft. Kräftig rote Erde, dunkelbraunes Geröll und unendliche Weite. Ruhig und beständig breitet sich die Landschaft aus und verwandelt sich, sobald Regen fällt – was selten genug passiert in Südaustralien. Dann entstehen Teppiche aus blühenden Wildblumen und eine riesige Artenvielfalt: Fische, Frösche und Vögel siedeln sich an. Das Outback fasziniert mit einer Größe von ungefähr einer Million Quadratkilometer. Mehrere Klimazonen lassen die unterschiedlichsten Landschaften entstehen: Schroffe Berge, trockene Wüstenlandschaften, tiefe Schluchten und weites Flachland, über dem nachts ein Sternenmeer den Himmel hell erleuchtet. Eine Reise in das Outback ist eine Reise durch eine faszinierende Welt, in der es Interessantes und Kurioses zu entdecken gibt.

Los geht es in Adelaide

Das Outback-Erlebnis beginnt in Adelaide, der Hauptstadt von South Australia. Die Kultur- und Eventstadt ist ein idealer Ausgangsort, denn nur drei Stunden nördlich davon liegt Port Augusta, das „Tor“ zum Outback. In Port Augusta empfiehlt sich ein Besuch des Wadlata Outback Centre, das einen kurzweiligen Einblick in Aborigine-Mythologien, die Besiedlung durch die Europäer, Geologie und Bergbau gewährt. Auch der Royal Flying Doctor Service hat seinen Hauptstützpunkt in Port Augusta. Die fliegenden Ärzte kümmern sich um die Bewohner der winzigen, über das Outback verstreuten Dörfer und sind im Notfall (relativ) schnell vor Ort. Der Stützpunkt kann wochentags besichtigt werden.

Eine Gebirgskette von Schlangen und Riesen

Die Flinders Ranges, eine Gebirgslandschaft inmitten des Outback, zählt zu den ältesten Landschaften der Erde und hat für die Aborigines eine wichtige Bedeutung. Die Ureinwohner erzählen, die Schlangen und Riesen der Traumzeit hätten die Bergkette erschaffen. Bei einer Tour mit einem Aborigine-Guide oder auf einer Fahrt entlang des Aboriginal Dreaming Trail erfährt man mehr über die Bedeutung der Landschaft für die Geschichte der Ureinwohner. Kennzeichnend für die Flinders Ranges sind steil aufragende Bergkämme und Gipfel, von Bäumen gesäumte Schluchten und rote Erde. Hier leben farbenprächtige Papageien, Kängurus, Emus und Australiens größte Raubvögel, die Keilschwanzadler. Die Gebirgskette ist vor 640 Millionen Jahren entstanden, als das Outback noch vollkommen von Wasser bedeckt war. Durch Gesteinsablagerungen bildeten sich die Berge der Flinders Ranges aus dem Meer heraus.

Die Flinders Ranges gelten für Outback-Fans als Übungsstrecke für Offroad-Fahrten für das “wahre” Outback. Wer noch nicht so viel Erfahrung mit Offroad-Strecken hat, kann hier etwas üben und sich an seinen gemieteten Geländewagen gewöhnen, bevor es dann in die Weiten des Outback geht.


Fotostrecke Flinders Ranges


Ein natürliches Amphitheater mitten im Outback

Das bekannteste Naturwahrzeichen von South Australia und Herzstück der Flinders Ranges ist Wilpena Pound. Besonders in den Monaten September und Oktober besuchen Touristen gerne das überdimensionale, natürliche Felsenamphitheater, denn im australischen Frühjahr zeigt sich in dem 83 Quadratkilometer großen Wilpena Pound eine einzigartige, farbenprächtige Vegetation. Das Wilpena Pound Ressort ist ein idealer Ausgangspunkt für Entdeckungstouren in die Umgebung. Rundflüge über den Kessel sowie die Bergkette oder geführte Jeepsafaris zu versteckten Schluchten, in denen sich die scheuen gelbfüßigen Felsen-Kängurus tummeln, sind unvergessliche südaustralische Impressionen.

Eine Entdeckungstour abseits der Straßen

Offroad-Fahrten sind eine Mischung aus Freiheit, Entdeckungstour und Abenteuer. Nördlich von Wilpena Pound, in den Northern Flinders Ranges, liegt das Paradies der Offroad-Strecken. Es geht vorbei an Gebirgen, die aus Jahrmillionen altem Gestein bestehen, das sich je nach Lichteinfall in dunklem Gelb bis zu tiefem Rot zeigt. Ein Farbenschauspiel, das die Sinne inspiriert. Ein langer, schmaler Weg windet sich an Felswänden entlang und führt zu einem der großen Salzseen.

Ein besonderes Highlight in den Northern Flinders Ranges ist Arkaroola. Bei der geführten Arkaroola Ridgetop Tour geht es mit dem Geländewagen über die Bergkämme, und dem Auge eröffnen sich wunderbare Ausblicke. Nachts kann hier der funkelnde Sternenhimmel durch das größte private Observatorium Australiens beobachtet werden.

Drei Routen durch das Outback

Drei Offroad-Strecken führen durch das Outback und sind Traumrouten für Geländewagen- und Naturfans: der Oodnadatta, der Strzelecki und der Birdsville Track. Der Oodnadatta Track ist eine Reise in die Ära der frühen europäischen Entdecker und Siedlungen. Historische Relikte wie Gleisschwellen und Eisenbahnruinen geben einen Einblick in längst vergangene Zeiten. Auf der Fahrt entlang des Tracks passieren Touristen den Lake Eyre und die Anna Creek Station. Mit der Fläche von Belgien ist sie die größte Rinderfarm der Welt. Der Eyre See ist ein ausgetrockneter, ehemaliger Salzbinnensee. Die glitzernde Salzdecke spiegelt die Sonne wider und bietet ein faszinierendes Lichterspiel. Alle paar Jahre füllt sich der See durch starke Regenfälle und zieht zahlreiche Vögel verschiedener Arten an. Über 60 Vogelarten wie Pelikane, farbenfrohe Enten oder die Schwimmtaucher Kormorane wittern hier dann Beute. In der Region des Lake Eyre liegt William Creek, mit nur acht Einwohnern die kleinste Stadt in South Australia, wobei die Zahlenangaben über die Bewohner ständig schwanken. Durch die isolierte Lage sind Flugzeuge hier ein sehr wichtiges Verkehrsmittel.


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Die Suche nach Reichtum mitten in einer Kraterlandschaft

Ein besonderer Ort entlang des Oodnadatta Tracks ist die Opalminenstadt Coober Pedy. 80 Prozent aller Opale weltweit stammen aus der Stadt und Umgebung, einem Gebiet von rund 5.000 Quadratmetern. Hunderte offene Minen und unzählige Erdhaufen sind die Überbleibsel einer vergeblichen oder erfolgreichen Suche nach Edelsteinen und lassen die Felder wie eine Kraterlandschaft aussehen. Der Name der Stadt stammt von den Ureinwohnern und bedeutet übersetzt: „Weißer Mann im Loch“. Damit sind nicht nur die Minen gemeint, sondern die Lage der Stadt selbst: Coober Pedy liegt teilweise untertage. Häuser, Geschäfte, selbst Kirchen und ein Campingplatz befinden sich unter der Erde, um die Einwohner vor der brütenden Hitze zu schützen.

Eine weitere beliebte Offroad-Strecke durch das Outback ist der Birdsville Track. Die unbefestigte Straße führt auf einer traumhaft schönen Strecke von Marree vorbei am Lake Eyre und weiter zwischen der Simpson und der Sturt´s Stony Desert entlang des Warburton Creek Flusses nach Birdsville.

Beim Bier mit „Bushies“ das wahre Australien entdecken

Kneipen und Pubs haben eine wichtige Bedeutung im Outback. Sie sind Orte der Begegnung und Kommunikation. Dort sitzen „echte“ Australier bei einem Bier zusammen, erzählen vom Leben im Outback und geben Geschichten der Australienentdecker wieder.

Eine andere Art, einen authentischen Einblick in die australische Geschichte und Kultur zu gewinnen, ist ein Besuch von Aborigine-Stätten: In Iga Warta, im Norden der Flinders Ranges, am Lake Eyre oder in den Pitjantjatjarra-Wäldern können Besucher an Touren teilnehmen und das Leben und die Kultur der Aborigines hautnah erleben und erlernen; zum Beispiel das Herstellen von Boomerangs oder die Bedeutung der Traumpfade und der reichhaltigen Symbolik der Ureinwohner.


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Zahlen & Fakten

Klima:
Zwischen April und Oktober tagsüber 16 bis 20˚C, nachts kalt (0 bis 10˚C), zwischen November und März tagsüber sehr heiß, 32 bis 48˚C, nachts 10 bis 20˚C

Reisezeit:
Die beste Zeit, um das Outback zu entdecken, ist von März bis November. Besucher im australischen Sommer sollten sich auf extreme Hitze einstellen.

Anreise:
Qantas, Singapore Airlines, Cathay Pacific, Malaysia Airlines und Air New Zealand fliegen Besucher ab Frankfurt nach Adelaide. Qantas startet außerdem in Düsseldorf und München. Die Weiterreise mit dem Auto von Adelaide nach Port Augusta dauert ca. 3 Stunden.

Highlights:
Das australische Outback beeindruckt durch die einzigartige und abwechslungsreiche Landschaft, die am eindrucksvollsten auf Aborigines-Touren oder Offroad-Strecken entdeckt wird. Dabei erleben Besucher eine große Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt. Das Outback wartet mit vielen Abenteuern auf: Beeindruckende Naturschauspiele, Cattle Drive Riding, Untertage-Hotels und vielem mehr.

Entfernung:
Adelaide – Coober Pedy: 842 km, 9 Std. 30 Min.

Adelaide – Arkaroola Village: 667 km, 7 Std. 30 Min.

Adelaide – Wilpena Pound: 449 km, 5 Std.

Adelaide – Port Augusta: 306 km, 3 Std. 30 Min.

Das Desert Cave Hotel ist natürlich auch in Stein gehauen. Foto: Ingo Paszkowsky

Unterkünfte (Auswahl):

Port Augusta

Majestic Oasis Appartments

Marryatt Street, Port Augusta  5700

E-Mail: oasis@majestichotels.com.au

www.majestichotels.com.au

Parachilna (90 km nördlich von Hawker)

Prairie Hotel

Cnr High Street and West Terrace, Parachilna  5730

E-Mail: info@prairiehotel.com.au

www.prairiehotel.com.au

Wilpena Pound

Wilpena Pound Resort

Entrance of Wilpena Pound 5434

admin@wilpenapound.com.au

www.wilpenapound.com.au

Arkaroola

Arkaroola Wilderness Sanctuary

Arkaroola via Copley  5732

E-Mail: admin@arkaroola.com.au

www.arkaroola.com.au

Flinders Ranges

Rawnsley Park Station Eco Villas

Wilpena Road via Hawker, South Australia  5434 (30 km nördlich von Hawker)

E-Mail: info@rawnsleypark.com.au

www.rawnsleypark.com.au

Coober Pedy

Desert Cave Hotel

Hutchison Street, Coober Pedy

E-Mail: reserve@desertcave.com.au

www.desertcave.com.au

Weitere Informationen unter www.southaustralia.de, www.southaustralia.com und www.environment.sa.gov.au.

Englischsprachige Broschüre und Park Guide (http://www.environment.sa.gov.au/files/8f96930b-24c2-4cdd-bad6-9e4f00b46e4c/psa-gen-parksguide-flindersandoutback.pdf).

(Der Beitrag wurde das erstmalig Mai 2012 veröffentlicht. Seitdem wird er gelegentlich aktualisiert.)

Titelfoto / Sicht auf den Wilpena Pound vom Mt Ohlssen. / Foto: Ingo Paszkowsky

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