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Der preußische Naturforscher Ludwig Leichhardt erkundete sechs Jahre lang den australischen Kontinent – Knapp 200 Jahre später würdigt ihn das Queensland Museum in Brisbane mit einer großen Sonderausstellung, die auch online besucht werden kann
Das Queensland Museum hat dem deutschen Australien-Entdecker Ludwig Leichhardt, der auf dem fünften Kontinent große Bekanntheit genießt, eine eigene Ausstellung gewidmet. Die Kollektion „Leichhardt: A Scientist in a Strange Land“ ist auch im Internet zu bewundern.
Ludwig Leichhardt, geboren im Oktober 1813 im heutigen Brandenburg, besuchte die Universitäten in Berlin und Göttingen. Er studierte zunächst Philosophie, Sprachwissenschaften und Religionsgeschichte, später Naturwissenschaften. Nach dem Studium nahm er an ersten wissenschaftlichen Exkursionen in Europa teil. Inspiriert von den Schriften des Naturforschers Alexander von Humboldt im frühen 19. Jahrhundert entwickelte Leichhardt ein großes Interesse, ferne Länder und Kulturen zu entdecken. Im September 1841 wanderte er schließlich nach Australien aus.
Von 1842 bis 1847: Ludwig Leichhardt erforscht Australien
Im Februar 1842 erreicht Leichhardt dann das ersehnte Land, wo er sich als erster Weißer der Erforschung von Flora, Fauna und Geologie des damals noch weitestgehend unentdeckten Inneren des Kontinents widmete.
Leichhardt unternahm mehrere Expeditionen. Zunächst zwischen 1842 und 1844 eine Reise von Sydney nach Moreton Bay (dem heutigen Brisbane). Es folgte ab Oktober 1844 seine vielgelobte 14-monatige und rund 5.000 Kilometer lange Expedition von Jimbour (bei Brisbane) nach Port Essington (ganz im Norden des Northern Territory).
Seine nächste Expedition von 1846 bis 1847 sollte vom Osten Australiens bis an den Swan River in Western Australia führen, doch die Durchquerung des Kontinents scheiterte nach fünf Monaten. Als er dieses Vorhaben 1848 wiederholen wollte, blieben er und seine Expeditionsmannschaft in der Wildnis verschollen.
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Ausstellung zeigt Tagebücher und Speere
Leichhardt hielt seine Beobachtungen in Tagebüchern und Briefen fest, die jetzt im Queensland Museum in Brisbane bewundert werden können. Darin beschrieb er das neu entdeckte Gebiet, Klima und Wetter, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Begegnungen mit Australiens Ureinwohnern umfänglich. Auch Speere und andere Gegenstände seiner Australien-Expeditionen werden gezeigt.
Solange Australiens Grenzen noch geschlossen sind, können Interessierte diese besondere Leichhardt Collection online unter https://leichhardt.qm.qld.gov.au/ besichtigen.
Fluss, Wasserfall, Gebirgskette und Highway nach Leichhardt benannt
Ludwig Leichhardt ist in Australien in vielfältiger Weise gewürdigt worden. Tiere, Pflanzen und geografische Orte tragen seinen Namen. Heute sind nach dem Deutschen unter anderem ein Fluss, der im nördlichen Outback Queenslands in den Golf of Carpentaria mündet (Leichhardt River), ein Wasserfall nahe der Mündung des Flusses (Leichhardt Falls) und eine Gebirgskette in Central Queensland (Leichhardt Range) benannt. Auf dem rund 700 Kilometer langen Leichhardt Highway von Goondiwindi (an der Grenze zu New South Wales) bis nach Yeppoon (bei Rockhampton in Central Queensland) kann man als Selbstfahrer auf den Spuren des deutschen Entdeckers wandeln. Er nutzte bei seiner Port Essington-Expedition eine Route im Hinterland, die weitestgehend dem heutigen Verlauf des Leichhardt Highway entspricht.
Titelfoto / Die Mitchell Falls im Norden Westaustraliens: Schöne Aussichten beim Flug mit dem Helikopter vom Mitchell Camp zu den Mitchell Falls. Foto: Ingo Paszkowsky
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