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Rongbuk-Kloster mit dem Blick auf den Mount Everest. Foto: CAISSA Touristic / Laurent Vivier

Erlebnisreise: Tibet – das Dach der Welt

Die Geschichte und aktuelle Situation Tibets ist ein viel diskutiertes Thema, wenn man sich mit der chinesischen Außenpolitik beschäftigt. Um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, soll hier die Geschichte des Bergstaates skizziert werden. Die Gründung des tibetischen Großreiches im 7. Jahrhundert, welches bis zum 10. Jahrhundert eines der mächtigsten Reiche Asiens darstellte, markiert den Beginn einer durch viele Regierungswechsel geprägten Geschichte. Während der Zeit des tibetischen Großreichs bildete sich die traditionelle tibetische Gesellschaft heraus, die bis in die 1950er Bestand hatte.

Das Gebiet wurde damals in drei unterschiedliche Besitzformen unterteilt: freier Grundbesitz, Ländereien adliger Familien und Ländereien im Besitz buddhistischer Klöster. Nach der Schwächung der Position des tibetischen Königs war das Land durch interne Machtkämpfe und ausländische Invasionen geprägt. Im 13. Jahrhundert fielen sowohl China wie auch Tibet unter die Herrschaft des mongolischen Großreiches der Yuan-Dynastie. Im 17. Jahrhundert marschierten die Mongolen erneut ein, übertrugen aber dem 5. Dalai Lama 1642 die Regierungsgewalt über Tibet. Damit wurde der Dalai Lama nicht nur als religiöses, sondern auch als politisches Oberhaupt etabliert. In den darauffolgenden Jahrhunderten kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Mandschus, die in China die Qing-Dynastie einführten. Diese entsandten kaiserliche Gesandte nach Lhasa, wo sie politisch berieten und Einfluss auf die Findung des nächsten Dalai Lamas ausüben sollten. Auch Nepal fiel in Tibet ein.

Kleiner Potala-Palst in Chengde. Foto: CAISSA Touristic
Kleiner Potala-Palst in Chengde. Foto: CAISSA Touristic

Im 19. Jahrhundert regierte der 13. Dalai Lama ein religiös geprägtes Tibet mit feudalistischen Zügen. Die großen Klöster besaßen den Hauptanteil des Landes, monopolisierten das Bildungssystem sowie die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten und zogen Abgaben ein. Das Gebiet war weitestgehend isoliert und so gab es kaum Handel mit dem Ausland, abgesehen von den Ausnahmen Indien, Turkmenistan und China. 1903 versuchte Großbritannien seinen Einflussbereich auszuweiten und startete 1903 den britischen Tibetfeldzug. Die schlecht ausgestattete und ausgebildete tibetische Armee konnte der britischen Wehrmacht nicht standhalten und der Dalai Lama floh in die Mongolei. 1904 mussten die restlichen Vertreter der tibetischen Regierung einen Vertrag unterschreiben, der ihnen nur den Handel mit Großbritannien gestattete.

1907 einigten sich Russland und Großbritannien über ihre Einflussbereiche in Asien und gewährten China die Hoheit über Tibet. 1910 marschierten chinesische Truppen in Lhasa ein und trieben den 1909 zurückgekehrten Dalai Lama ins Exil nach Indien. Doch durch interne Unruhen und dem Sturz der Mandschu-Dynastie wurden die chinesischen Besatzer 1912 aus Tibet vertrieben. Der Dalai Lama kehrte zurück und proklamierte am 14. Februar 1913 die Unabhängigkeit Tibets. Diese blieb bis zur Machtübernahme durch die Kommunistische Partei unter Mao Zedong 1949 unangefochten. Danach jedoch marschierten erneut Truppen der Volksbefreiungsarmee in Tibet ein.


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Für die Chinesen stellt es sich so dar, dass Tibet schon immer zu China gehört hat, denn 641 n. Chr. hatte der tibetische König die chinesische Prinzessin Wencheng geheiratet und legte damit den Grundstock der Beziehung beider Länder. Der Einmarsch der Kommunisten in Tibet sollte aus chinesischer Sicht eine Befreiung für die dort unter teilweise feudalistischer Herrschaft lebenden Bauern sein. Für Mao Zedong war selbstverständlich, dass das tibetische Volk nach Jahren der „Fremdherrschaft“ freiwillig die chinesische Kultur übernehmen würde. Für die Tibeter jedoch stellte der Einmarsch der Kommunisten ein gewaltsames Eindringen in ihr Gebiet dar, welches seit Jahrhunderten eine eigenständige Kultur herausgebildet hatte. Die Versuche Mao Zedongs die tibetische Kultur zu vernichten, kam der Vernichtung der traditionellen Kultur Chinas gleich und ging mit der Zerstörung zahlreicher Tempel, Klöster und Kulturgüter einher.

Die Gegenwehr der tibetischen Bevölkerung, die mit dem Einzug der Chinesen nicht so recht klar kommen wollten, gipfelte im Jahr 1959 in einem Aufstand, der von der chinesischen Armee blutig niedergeschlagen wurde. Der Dalai Lama floh daraufhin nach Indien und gründete dort die bis heute bestehende Exilregierung mit Hauptsitz in Dharamsala im indischen Staate Kaschmir. Die provisorische Verfassung von 1963, in der die demokratischen und sozialen Errungenschaften Tibets mit den buddhistischen Prinzipien vereint wurden, hat bis heute Bestand und der Kampf der Tibeter um den Erhalt ihrer einzigartigen Kultur dauert bis heute an.

Gebetsfahnen im kleinen Potala-Palast. Foto: CAISSA Touristic
Gebetsfahnen im kleinen Potala-Palast. Foto: CAISSA Touristic

Beschäftigt man sich näher mit der tibetischen Kultur, kommt man um eine Auseinandersetzung mit dem Buddhismus nicht herum. Als einziges buddhistisch-theokratisches Land der Welt, könnte man sogar so weit gehen, zu sagen: Tibet ist Buddhismus! Der tibetische Buddhismus entstand aus dem Mahayana-Buddhismus, der im 7. Jahrhundert aus Indien nach Tibet kam, und den ursprünglichen schamanistischen Religionen (wie z. B. dem Bön). Buddhistische Elemente wurden mit den Ritualen und Gottheiten der anderen Religion vermengt, so wurde z. B. die Totenzeremonie der Bön-Religion in den tibetischen Buddhismus integriert. Der Buddhismus ist in Tibet omnipräsent und prägt auch stark den Alltag der Tibeter, so stark, dass sie zwischen Alltag und Religion nicht unterscheiden; Beweis dafür ist die Tatsache, dass es in der tibetischen Sprache gar kein Wort für Religion gibt. Wie alle Buddhisten glauben die Tibeter an Reinkarnation, wobei die Qualität des späteren Lebens vom Karma (Verdienst) abhängt. Der Dalai Lama und der Panchen Lama, die beiden wichtigsten spirituellen Führer Tibets, gelten als die Reinkarnation des jeweils vorhergehenden Lamas und werden von den Tibetern quasi “ausgesucht”. Seit der derzeitige Dalai Lama jedoch 1959 Tibet verließ und ins Exil geschickt wurde, steht sein “Regierungssitz”, der Potala Palast, in der tibetischen Hauptstadt Lhasa, leer und gilt nunmehr nur als Symbol des tibetischen Buddhismus.

Blick auf die Stadt Gyantse. Foto: CAISSA Touristic / Laurent Vivier
Blick auf die Stadt Gyantse. Foto: CAISSA Touristic / Laurent Vivier

Die kleine Version dieses Palastes und der ehemaligen Wohnstätte des Dalai Lama, kann in dem nordchinesischen Städtchen Chengde besichtigt werden. Hier beginnt auch die Reise “Tibet- das Dach der Welt” und nimmt gleiche einige historische Schritte vorweg. Der kleine Potala-Palast wurde von der mandschurischen Qing-Regierung zu Ehren des Dalai Lamas am Ort der Sommerresidenz des Kaisers gegründet, in Chengde. Der Palast ist ein architektonisches Meisterwerk, da er auf einzigartige Art und Weise tibetische und chinesische Stilelemente verbindet und so den Integrationsgedanken der Mandschuren zum Ausdruck bringt. Der Dalai Lama selbst soll den Tempel mit einer Gesandtschaft besucht haben, die von Tibet anreiste.

Die Reise, vom Hochplateau im Westen, in die nordchinesische Kleinstadt, soll damals mehr als ein Jahr gedauert haben! Heute reisen Sie natürlich auf bequemere Weise weiter und fahren von Chengde aus über Xining nach Golmud, von wo aus Sie mit dem höchstgelegenen Zug der Welt nach Lhasa reisen. Dort, in der Hauptstadt Tibets, können Sie sich ein Bild von der immensen Größe des richtigen Potala-Palastes machen, neben dem der kleine Bruder in Chengde verschwindend klein wirken würde. In Tibet tauchen Sie dann ganz ein in die Geschichte des Buddhismus und seine heutigen Praktiken. Sie besuchen nicht nur den wichtigsten Pilgerort der Buddhisten, den Jokhang-Tempel, der in dem Altstadt-Viertel Barkhor in Lhasa gelegen ist, sondern auch das Nonnenkloster Ani Sangkhung und das Sera-Kloster.

Weiter besuchen Sie Shigatse, die zweitwichtigste Stadt Tibets, die im 17. Jahrhundert die Hauptstadt Tibets war und auch heute noch als Sitz des Panchen Lamas, des zweitwichtigsten religiösen Herrschers, von großer Bedeutung ist.  Auch ein Besuch des Samye-Klosters darf natürlich nicht fehlen, welches als dreidimensionales Mandala angelegt ist. Der Grundriss des Komplexes spiegelt das kosmologische Weltbild des tibetischen Buddhismus.

Unterwegs mit Nomaden. Foto: CAISSA Touristic / Laurent Vivier
Unterwegs mit Nomaden. Foto: CAISSA Touristic / Laurent Vivier

NEU: War Tibet nun eine Weile nicht zugänglich, haben die Behörden dieses Mal nicht nur die Grenzen wieder geöffnet, sondern erlauben ab sofort auch individuelle Reisen ab zwei Personen gleicher Nationalität!

Die Erlebnisreise “Tibet – das Dach der Welt” von CAISSA Touristic ist mit einem Termin von 09.09.-26.09.2013 ab/bis Deutschland buchbar. Im Preis von ab € 3.659,- sind die Flüge ab/bis Deutschland, alle innerchinesischen Transfers, Besichtigungsprogramm inkl. Eintrittsgelder, 16 Übernachtungen in 3-4* Hotels sowie ständige deutschsprachige Reiseleitung enthalten.

Bettina Herr, CAISSA Touristic (Group) AG, www.caissa.de

Titelbild / Rongbuk-Kloster mit dem Blick auf den Mount Everest. / Foto: CAISSA Touristic / Laurent Vivier

 

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