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Serbien: Heimat von Konstantin dem Großen

Ein klassisches Kulturerbe Serbiens stellen die Überreste des Römischen Reiches dar, das sich im 3. Jahrhundert bis auf das serbische Donaugebiet ausgedehnt hatte. Aus dem heutigen Serbien entstammen siebzehn, und damit ein Fünftel aller römischen Kaiser. Der berühmteste ist Kaiser Konstantin der Große, eine der bedeutendsten Figuren für die Etablierung der christlichen Zivilisation, der in der südserbischen Stadt Niš geboren wurde.

Niš ist eine der ältesten Städte auf dem Balkan. Mit über 250.000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt in Serbien, gelegen im Süden des Landes an der Kreuzung der wichtigsten Verkehrswege der Balkanhalbinsel. Von hier führen geschichtsträchtige Verbindungen in den Süden nach Thessaloniki und in Richtung Osten nach Istanbul, dem ehemaligen Konstantinopel. Diese zweite Route war schon zu römischen und byzantinischen Zeiten als Via Militaris bekannt und wurde im Mittelalter Konstantinopel-Straße genannt.

Niš, damals Naissus, ist die Geburtsstadt von Konstantin dem Großen. Foto: NTOS
Niš, damals Naissus, ist die Geburtsstadt von Konstantin dem Großen. Foto: NTOS

Aufgrund ihrer strategischen Lage war die Stadt Niš stets umkämpft und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Um das Jahr von Christi Geburt eroberten die Römer die Stadt, die zu jener Zeit erstmals unter dem Namen Naissus vermerkt wurde. Hier kam um 274 n. Chr. Flavius Valerius Constantinus, bekannter als Konstantin der Große, zur Welt und führte die Stadt während seiner  Herrschaft von 312 bis 337 als wirtschaftliches, militärisches und administratives Zentrum zu voller Blüte. Die Entdeckung von frühchristlichen Grabstellen und einer Kirche, wie auch die von Kaiser Konstantin eingeleitete Anerkennung des Christentums als offizielle Religion des Römischen Reiches, zeugen von der christlichen Tradition dieser Stadt.

Der Schädelturm Cele Kula ist eindrucksvolles Zeugnis des jahrhundertelangen Ringens von Osmanen und Serben um die Herrschaft über Niš. Foto: NTOS
Der Schädelturm Cele Kula ist eindrucksvolles Zeugnis des jahrhundertelangen Ringens von Osmanen und Serben um die Herrschaft über Niš. Foto: NTOS

Noch heute kann man die ehemalige Sommerresidenz von Konstantin dem Großen besuchen, die vor den Toren seiner Geburtsstadt Naissus errichtet wurde. Die archäologische Ausgrabungsstätte Mediana ermöglicht einen Blick auf die Fundamente des Kaiserpalastes, des Getreidespeichers, des Wasserturms, der Thermen und eines heidnischen Tempels. Sehenswert sind die kunstvollen Bodenmosaike, darunter jene, die die Gorgone Medusa und die Wassergottheit darstellen sollen.

Mediana ist heute Teil der Straße der römischen Kaiser, einer touristischen Route, die Besuchern das römische Kulturerbe Serbiens vermittelt.  Dazu gibt es auch eine Broschüre zum Download (in englischer Sprache) www.serbia.travel/download/brosure/Culture_trails.pdf

Weitere Informationen über Serbien

Türkische Einflüsse sind in Niš ebenfalls deutlich sichtbar. Die Stadtfestung, errichtet auf den Überresten eines römischen Militärlagers, wurde 1723 von den Türken mit ihrem heutigen vieleckigen Grundriss fertiggestellt und ist eine der am besten erhaltenen türkischen Verteidigungsanlagen auf dem mittleren Balkan. Der Schädelturm Cele Kula – ein Turm aus menschlichen Schädeln, der nach der Schlacht von Cegar 1809 an der Konstantinopel-Straße errichtet wurde, ist ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis des jahrhundertelangen Ringens von Osmanen und Serben um die Herrschaft über Niš.

Die Stadtfestung ist eine der am besten erhaltenen türkischen Verteidigungsanlagen auf dem Balkan. Foto: NTOS
Die Stadtfestung ist eine der am besten erhaltenen türkischen Verteidigungsanlagen auf dem Balkan. Foto: NTOS

Quelle: Nationale Tourismus Organisation Serbiens

Titelfoto / Die Stadtfestung ist eine der am besten erhaltenen türkischen Verteidigungsanlagen auf dem Balkan. / Foto: NTOS

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