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Lissabon bietet ganzjährig eine Vielzahl an sehenswerten Attraktionen auch außerhalb des Stadtzentrums.
Cristo Rei – 113 Meter über den Tejo und siebthöchste Christus-Statue der Welt
Am Südufer des Tejo thront die Cristo Rei Statue mit ausgestreckten Armen über Lissabon. Es ist die beeindruckende Größe des Sockels und der Statue kombiniert mit der Aussicht auf Lissabon und die Brücke Ponte 25 de Abril, die den Ort zu etwas Besonderem machen. Mit dem Lift gelangen Besucher auf den 82 Meter hohen Sockel, auf dem wiederum die 28 Meter hohe Statue steht. Von dort oben ist der Ausblick über den Tejo, Lissabon und das Meer gigantisch. Cristo Rei wurde einst aus Dankbarkeit errichtet: Lissabon blieb vom Geschehen des Zweiten Weltkrieges bewahrt. Nach zehn Jahren Bauzeit wurde das Monument am Pfingstsonntag 1959 eingeweiht. Die Statue kann täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr besucht werden. Der Eintritt beträgt sechs Euro pro Person, Kinder von acht bis zwölf Jahre zahlen drei Euro.
Quinta da Regaleira – Mystisch und faszinierend
Die Quinta da Regaleira befindet sich inmitten eines üppig bewachsenen Parks in Sintra. Der Millionär António Augusto Carvalho Monteiro, der fasziniert von geheimen Orden wie dem Templerorden und den Freimaurern war, ließ sich im 19. Jahrhundert dieses verwunschene Märchenschloss bauen, das unter anderem Elemente der Gotik und Renaissance vereint. Besucher wandeln hier auf gewundenen Pfaden zwischen Wasserfällen, finden Grotten, Höhlen, Statuen, Labyrinthe und versteckte Teiche. Das Highlight im Park der Quinta da Regaleira ist zweifelsohne der sogenannte Initiationsbrunnen in 27 Meter Tiefe mit seiner spiralförmigen Treppe über neun Stockwerke. Hier, in der Tiefe der Erde, fanden einst Initiationszeremonien des Templerordens der Freimaurer statt. Viele esoterische, alchemistische und Freimaurer-Symbole schmücken bis heute die Wände.
Die Quinta da Regaleira ist täglich von 9:30 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet acht Euro pro Person, Kinder ab fünf Jahren zahlen fünf Euro.
Palácio Nacional de Mafra – Barockes Bauwerk der Superlative
Einen der extravagantesten Paläste des Landes beherbergt Mafra. Die Kleinstadt eignet sich bestens für einen Tagesausflug. Dominiert wird sie vom Palácio Nacional de Mafra, einer riesigen Schloss- und Klosteranlage mit einer 220 Meter langen Fassade, einer Fläche von rund 38.000 Quadratmetern, 1.200 Räumen, fast 5.000 Fenster und Türen sowie über 150 Treppenhäusern. Die beiden Glockenspiele in der Basilika mit insgesamt 98 Glocken zählen zu den größten ihrer Art weltweit. Außerdem befinden sich in der Basilika sechs Orgeln. Sehenswert ist auch die Bibliothek des Palastes: Auf 88 Metern Länge und zehn Meter Breite befinden sich hier rund 30.000 Bücher aus dem 15. bis 19. Jahrhundert. Damit ist die Bibliothek des Palácio Nacional de Mafra die bedeutendste königliche und monastische Bibliothek ganz Portugals. Zum Schutz der Bücher vor Insektenbefall werden in der Bibliothek 500 Fledermäuse gehalten, die tagsüber in geschützten Boxen schlafen und in der Nacht jegliche Insekten, Larven, Fliegen und Mücken vernichten.
Der Nationalpalast von Mafra ist Repräsentant des barocken Stils. Von einem schwäbischen Architekten im 18. Jahrhundert geplant, ist der Nationalpalast die größte Schloss- und Klosteranlage Portugals. Ebenso wie der Palast sind die zum Palast gehörende Basilika, der Klosterkonvent, der Cerco-Garten und der Jagdpark (Tapada) eines von insgesamt 17 UNESCO-Weltkulturerbestätten in Portugal.
Der Eintritt in den Palast kostet sechs Euro pro Person (ab zwölf Jahre). Er ist täglich von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet.
Boca do Inferno – Geologisches Phänomen
Bei Cascais liegt ein faszinierendes geologisches Phänomen: Boca do Inferno – der Höllenschlund. Es handelt sich um eine Schlucht, die durch ein Felsentor mit dem Atlantik verbunden ist. Von einer Aussichtsplattform schauen Besucher 20 Meter in die Tiefe, wo bei Seegang mächtige Wellen unter großem Tosen an den Felsklippen brechen. Den Namen verdankt sie der Form der Klippe, die durch ein natürliches Einstürzen des Felsens entstanden ist und dem dröhnenden Geläut des Atlantischen Ozeans, das entsteht, wenn das Wasser in die Kluft läuft.
Naturerlebnis: Delfine in Freiheit beobachten
Rund 50 Kilometer südlich des Stadtzentrums erstreckt sich entlang des Flussdeltas des Sado auf 23.160 Hektar das Naturschutzgebiet Reserva Natural do Estuário do Sado. Urlauber können im Wasser des Flusses Delfine entdecken, denn hier befindet sich eine der wenigen Delfinschulen Europas. Die Flaschennasen-Delphine halten sich das ganze Jahr über in der Mündung aber auch in der Küstenumgebung rund um die Bucht Portinho da Arrábida auf. Es gibt verschiedene Unternehmen, die das ganze Jahr über Touren anbieten. Auf den Bootsfahrten nähern sich die Säugetiere oft bis auf wenige Meter – ein Naturerlebnis der ganz besonderen Art.
Titelfoto / Lx Factory Lissabon: Altes und neues Portugal – die Christus Rei-Statue in Almeda und die Frauen-Statue in Lissabon / Foto: Stefanie Gendera
Reisehinweise für Portugal
Das milde Klima, 3.000 Sonnenstunden pro Jahr, 1.860 Kilometer Küstenlinie mit über 200 Surfspots, 850 Kilometer Strände an der Atlantikküste und 25 UNESCO-Welterbestätten machen Portugal fast ganzjährig zum idealen Reiseziel.
In dem Land mit den ältesten Grenzen Europas findest Du auf relativ kleinem Raum sehr abwechslungsreiche Landschaften, viele Freizeitmöglichkeiten und ein einzigartiges Kulturerbe, in dem Tradition und Moderne eine harmonische Verbindung eingehen. Die schmackhafte Küche, die guten Weine und die gastfreundlichen Menschen sind weitere Gründe, das Land zu besuchen.
Portugal besteht aus fünf Regionen auf der iberischen Halbinsel: Porto und der Norden, Centro, Alentejo, Lissabon und Umgebung sowie Algarve. Außerdem gehören zu Portugal die Azoren und Madeira.
Währung
Portugal hat den Euro.
Internationaler Telefoncode
351, mit dem Telefon wählst Du entweder +351 oder 00351 und anschließend die Telefonnummer in Portugal mit regionaler Vorwahl
Notrufnummer
112
Wichtig zu wissen: EU-Bürger können mit ihrem Handy in der Regel in Portugal zu den gleichen Konditionen wie im Heimatland telefonieren. Es sei denn, sie haben einen Mobilfunktarif, der dies anders regelt.
Trinkgeld
Wenn eine Servicegebühr nicht in der Rechnung enthalten ist, dann gib rund 10 Prozent Trinkgeld. In ursprünglichen Restaurants ist es bei Barzahlung oft noch üblich, sich das Wechselgeld aushändigen zu lassen und das Trinkgeld beim Verlassen der Lokalität auf dem Tisch zurück zu lassen.
Souvenirs
Portugal produziert ausgezeichnete Weine, nicht nur den legendären Portwein. Wer Fan des nachhaltigen Naturrohstoffes Kork ist, kommt in Portugal voll auf seine Kosten. Es gibt sehr viele Produkte, die aus Kork hergestellt werden: Bekleidung, Taschen, Schirme, sogar Handwaschbecken…Auch handbemaltes Geschirr und Keramikfliesen sind bei Touristen gefragt.
Traditionelle Küche
Bacalhau – getrockneter und gesalzener Kabeljau, der normalerweise zuerst in Wasser oder Milch eingeweicht wird; dazu sind eine Vielzahl von Zutaten wie Kartoffeln, Karotten, Kohl oder Eiern möglich. Der Fisch kann gebacken, gekocht oder gebraten werden. In Portugal gibt es aber auch viele moderne Restaurants, die dieses Gericht nicht anbieten. Ansonsten stehen die Portugiesen auch auf süße Sachen, wie die legendären Törtchen Pastéis.
Anreise
Die Anreise aus Deutschland mit dem Zug ist zeitaufwändig und teuer. Auch mit dem Auto dauert die Anreise sehr lang und belastet die Urlaubskasse stark. Es sind ja nicht nur Kosten für die Abnutzung des Autos und den Kraftstoff, auch die Mautgebühren schlagen beispielsweise für die rund 2.800 Kilometer lange Strecke von Berlin nach Lissabon ins Kontor. Kommt also wirklich nur eine Flugreise infrage. Nach Portugal gibt es von Deutschland aus zahlreiche Direktverbindungen, beispielsweise mit TAP Air Portugal*, Lufthansa*, Eurowings*, easyJet oder Ryanair.
Was sonst noch zu beachten ist
In den Sommermonaten kommt es in Portugal – meist im Zentrum und im Norden – aufgrund der klimatischen Bedingungen immer wieder zu Busch- und Waldbränden. Auf Madeira kann es ganzjährig zu Stürmen, Starkregen und extremen Wetterwechseln kommen.
Die Promillegrenze für Verkehrsteilnehmer beträgt 0,5. Sie liegt bei 0,2 für Fahranfänger in den ersten zwei Jahren und Berufsfahrer.
Der deutsche Führerschein ist bei vorübergehenden Aufenthalten ausreichend.
Wichtige Links
Reisehinweise des Auswärtigen Amts
Quellen: eigene Recherche / The World Facbook der CIA / Auswärtiges Amt