Luxuscampen in der Minaret Station Quelle: Tourism New Zealand

Neuseeland: Glamping jetzt auch am anderen Ende der Welt

Nun ist Glamping auch in down under angekommen. Glamping steht für “glamourous camping” und meint Luxus-Camping. Laut Wikipedia kommt der Trend aus den USA und Großbritannien. Ich finde jedoch, dass Luxus-Camping aus dem Vorderen Orient kommt. Gerne erinnere ich mich an die Verfilmung der Bücher von Legende Karl May. Die Zelte, die wir dort zu Gesicht bekamen, sind eindeutig Vorläufer des Luxus-Camping. Oder?

Die Neuseeländer lieben den Aufenthalt in der freien Natur und auch das Camping. Die es sich leisten können und wollen, können jetzt auch glampen. Hier eine Auswahl an Glampingplätzen in Neuseeland:

In den Bergen: Minaret Station (Lake Wanaka)

Minaret Station war die erste Lodge in Neuseeland, die Edel-Zelten für Gäste anbot. Sie liegt versteckt im Herzen der Südlichen Alpen (Southern Alps), direkt an einem Gletschertal, und ist nur per Helikopter zu erreichen. Hier schlafen Gäste in beheizten, mit Schaffellen ausgekleideten Zelten, die von der eigenen Schafherde stammen. Alle vier Suiten sind privat und haben ein eigenes Badezimmer. Vom Whirlpool aus ist der Blick auf den Sonnenuntergang und den Sternenhimmel perfekt. In der so genannten Bergküche gibt es direkt neben dem offenen Kamin hausgemachtes Müsli und frischgebackenes Brot zum Frühstück. Abends kommen lokale Produkte auf den Tisch, wie Lamm oder frischgefangener Fisch aus dem See Wanaka. Dazu Weine aus der benachbarten Central Otago Region, weltbekannt für den Pinot Noir. Die Gastgeber Jerry und Shirl begleiten die Camper gerne auf Wanderungen durch das Tal. Wer auf einen der umliegenden Berge steigt, wird mit einem Picknick und Blick auf den See belohnt. Garantiert nur bergab geht es beim Heli Mountain Biking; wozu hochstrampeln, wenn einen auch der Helikopter samt Rad auf dem Berg absetzen kann? Im Winter findet die rasante Abfahrt mit Panoramablick dann auf Skiern statt.

Soviel Luxus hat seinen Preis: Pro Übernachtung zahlen zwei Gäste rund 1.230 Euro, der obligatorische Hubschrauberanflug kostet rund 1.100 Euro pro Person. Für Kinder bis 10 Jahre kostet der Flug rund 280 Euro. Essen und Getränke, auch alkoholische sind inklusive.

www.minaretstation.com/

Für Hobbitfans und Vogelliebhaber: Canopy Camping Escapes (Waikato und Kapiti Island)

Leicht zu erreichen sind die Glamping-Plätze von Canopy Camping Escapes, zu denen mittlerweile fünf verschiedene Camps zählen – weitere kommen stetig dazu und bieten etwas für jeden Geschmack. Für Hobbit-Fans empfiehlt sich beispielsweise das „Underhill Valley Earth“ in Waikato. Die rustikal-gemütlichen Hütten sind in eine Hügellandschaft gebaut und erinnern an die Hobbithöhlen im von Tolkien beschriebenen Auenland. Einige der Filmplätze aus der Hobbit-Trilogie von Sir Peter Jackson befinden sich auch in der Nähe. Die großen Holztüren ermöglichen einen freien Blick auf grüne Wiesen, geschwungene Brücken und einen kleinen Teich. Ein Kohleofen sorgt für wohlige Wärme. Von hier aus können Luxuscamper auch einen Ausflug in die Kalk- und Tropfsteinhöhlen Waitomo Caves unternehmen: Zu Fuß oder in Booten geht es auf verschiedenen Touren hinab unter die Erde. Besucher erwartet ein Meer von Lichtern – in diesen Höhlen leben Millionen von Pilzmückenlarven, die an den dunklen Höhlendecken leuchten.

Vogelliebhaber reizen vielleicht eher die luxuriösen Zelte der Kapiti Nature Lodge – die einzige Unterkunft auf Kapiti Island vor der Westküste der neuseeländischen Nordinsel. John und Amo führen die Lodge, ihre Familien leben seit 1820 auf der Insel und haben sich an das Leben in dem heutigen Naturreservat angepasst. In diesem Vogelschutzgebiet gibt es die besten Chancen, den seltenen, in Neuseeland heimischen Kiwivogel zu sehen. Auf Kapiti ist er mit über 1400 Exemplaren in der größten Dichte vertreten. Aber auch die restlichen Vögel sorgen für ein wahres Weck-Konzert am Morgen. Allerdings sehen die Fotos auf der Website http://canopycamping.co.nz/ so gar nicht nach Luxus aus.

Anglerparadies: Poronui Safari Camp (Taupo)

Einst legten die Einheimischen zwanzig Kilometer zu Fuß zurück, um neben dem Mohaka Fluss zu campen und hier Forellen zu fangen. Die Anreise ist heute komfortabler, das Fliegenfischen stellt Angler aber immer noch vor dieselbe Herausforderung. Von den Holzhütten mit Zeltdach des Safari Camps blicken sie direkt auf den glitzernden Fluss. Der frisch gefangene Fisch kann abends in der Camp-Küche zubereitet und über dem Feuer gegrillt werden. Wer nichts gefangen hat, muss zum Glück nicht hungern: Das Camp gehört zur Poronui Lodge mit exzellenter Gourmet-Küche. Das weitläufige Terrain rund ums Camp bietet darüber hinaus tolle Reitwege. Außerdem haben Gäste die Möglichkeit, maorische Outdoor-Küche der neuseeländischen Ureinwohner zu erleben: Beim Kai Waho zeigt ein Maori, welche Nahrungsmittel in der Natur gepflückt, gesammelt und gejagt werden können. Anschließend werden sie gemeinsam unter freiem Himmel zubereitet und genossen.

Je nach Saison variieren die Preise von 340 Euro pro Person im Dopplezimmer bis zu 670 Euro im Einzelzimmer.

http://www.poronui.com/accommodation/safari-camp/

Chinesische Atmosphäre: Pagoda Lodge Kerikeri (Bay of Islands)

Im Norden Neuseelands befindet sich die Bay of Islands – die Bucht mit seinen breiten Sandstränden gehört zu den beliebtesten Reisezielen Neuseelands. Größte Stadt der Region ist Kerikeri, in der Urlauber den Spuren der Maorischen Kultur folgen können. An der Stadt führt auch der Te Araroa Wanderweg vorbei, der vom Norden bis in den südlichsten Zipfel des Landes führt und auch in Teilabschnitten bewandert werden kann. Reisende nutzen die Pagoda Lodge bei Kerikeri gern als Startpunkt oder Zwischenstopp. Die Anfänge der chinesisch-angehauchten Lodge gehen auf 1930 zurück: Damals errichtete der China-Fan Daniel Ferguson an diesem Ort ein imposantes Zuhause, um seine chinesische Schatzsammlung auszustellen. Noch heute wachen große Buddha-Statuen über den üppigen Gärten der Lodge, in den Zimmern duftet es leicht nach Wachholder. Besucher haben eine große Auswahl an verschiedenen Unterkünften, alle mit ganz unterschiedlichem Design. Die Hauptlodge besteht aus mehrstöckigen, turmartigen Gebäuden mit goldenen Dächern, angelehnt an chinesische Pagoden. Es gibt noch mehr: Von komfortablen Safari Zelten bis zur luxuriösen Villa mit Rundum-Blick. Bunt, gemütlich und etwas ausgefallener sind die mit farbigen Stoffen ausgekleideten „Gypsy Caravans“ mit Freiluft-Badewanne. Das umgebaute Bootshaus direkt über dem Wasser bietet einen Schlafplatz mit Charakter. Für den schmaleren Geldbeutel ist die alte Bootskajüte gedacht. Die steht aber mittlerweile an Land.

Die Preise beginnen hier für von ca. 20 Euro pro Person für einen Campingplatz in der Nebensaison und enden bei 340 Euro pro Nacht für eine Luxus-Villa in der Hochsaison.

http://pagoda.co.nz/

Surfer Hotspot: Solscape (Raglan, Waikato)

Im Öko-Retreat Solscape können Gäste in ausrangierten Zugwaggons der neuseeländischen Bahn übernachten. Im Sicht-Schutz der Bäume gibt es aber auch vier Tipis. Der Boden ist mit Erde angeschüttet oder aus Holz; die Deckenlöcher, durch die Indiander einst Rauchzeichen in den Himmel schickten, werden kurzerhand zum Sternenhimmel-Guckloch. Solscape setzt auf möglichst CO2-neutrale, funktionale und einfache Unterkünfte und zieht vor allem Surfer an, die an den weiten Stränden von Raglan nach der perfekten Welle suchen. Die Gegend wurde durch den ersten Surfer-Film „The Endless Summer“ berühmt, der die Szene prägte. Im Camp steht den Gästen Ausrüstung bereit, auch Unterrichtstunden sind buchbar. Die Unterkünfte entsprechen eher weniger, dem was langläufig unter Luxus-Camping verstanden wird.

Bunt und kurios: Gypsy River Camping (Wairarapa)

In der Region um die Hauptstadt Wellington entdeckt man so manch skurriles: Gypsy River Camping bei Masterton sollte vor allem Kinderaugen größer werden lassen, dürfen sie hier doch in Holzwohnwagen schlafen, die in Leuchtfarben gestrichen sind und an bunte Zirkuswagen erinnern. Für bis zu acht Personen ist Platz. Auch von innen sind sie bunt bemalt: Der Sternenhimmel unter der Decke sorgt für süße Träume. Camper brauchen nur ein Handtuch schnappen und können im Ruamahanga Fluss schwimmen, Kajakfahren oder fischen. Abends wartet ein Schaumbad in einer mit Holz befeuerten Badewanne. Handys bleiben hier einfach ausgeschaltet. Eine originelle Übernachtungsmöglichkeit, aber ebenfalls kein Glamping, auch wenn es auf der Webseite steht!

Glamping nach Wunsch: Wildernest

Bei Wildernest können Reisende selbst entscheiden, wo sie campen möchten, aber das Team verrät auch gern seine Lieblingsplätze. Nach Wunsch kümmert sich Wildernest um das Aufbauen der geräumigen Luxus-Zelte, organisiert Anreise, Verpflegung oder gleich einen eigenen Koch. Für Hochzeitsgesellschaften oder Events errichtet Wildernest ganze Glamping Dörfer, so zum Beispiel auch beim beliebten Rythm & Vine Festival bei Gisborne. Im Inneren der romantisch ausgeleuchteten Zelte haben bis zu vier Personen Platz. Wildernest zählt damit zu den Boutique-Unterkünften im Camping Stil. Auf der Website http://wildernest.co.nz gibt es reichlich Informationen, wie die Zelte konfiguriert werden können, Preisinfos fehlen jedoch. IP

Quelle: Tourism New Zealand

Titelfoto / Luxuscampen in der Minaret Station / Quelle: Tourism New Zealand


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