(Hinweis: Aufgrund des russischen Überfalls der Ukraine sind derzeit keine Touren möglich.)
Sagt Dir der Ort Tschernobyl etwas? Vermutlich. Dennoch eine kurze Erinnerung: Die Reaktorkatastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl am 26. April 1986 in Block 4 wurde in die höchste Kategorie in einer Skala von eins bis sieben – größter anzunehmender Unfall = GAU – eingeordnet. Nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO wird mit etwa 4000 Todesopfern in Folge der Katastrophe gerechnet. Andere halten diese Zahle für viel zu gering und bis zu 60.000 Todesfälle infolge des GAUs für wahrscheinlicher.
Einen Tag nach dem GAU evakuierten die Behörden die Bewohner der nahegelegenen Stadt Prypjat, die seitdem eine Geisterstadt ist. Später wurde eine noch größere Sperrzone mit einem Kreisradius von 37 Kilometer um das Kernkraftwerk errichtet.
Die Strahlung bzw. Kontaminierung ist noch heute messbar, dennoch können Sie den Katastrophenort heute besuchen. Nicht auf eigene Faust, aber mit einer geführten Tour.
Sichere Tour mit Geigerzähler
Tschernobyl-Touren sind sicher, sagt der Veranstalter Tschernobyl Tour. Die Sperrzone von Tschernobyl ist ein Bereich mit restriktivem Zugang. Touristen können nur in die Sperrzone, nach Passieren von mehreren Kontrollpunkten mit Erteilung spezieller Genehmigungen und Aufenthaltserlaubnissen. Sie müssen von Reiseleitern begleitet werden. Die Reiseleiter sind auch für die Sicherheit der Besucher verantwortlich. Daher müssen die Besucher den Anweisungen der Reiseleiter strikt folgen.
Fotostrecke Ruine Kernkraftwerk und Geisterstadt Prypjat
Die Rundfahrten zur Sperrzone von Tschernobyl und zur Geisterstadt Prypjat seien so konzipiert, um einen bestmöglichen Strahlenschutz für die Besucher zu gewährleisten. Um die Intensität der Strahlung zu kontrollieren, hat jede Touristengruppe einen Geigerzähler auf der Rundfahrt mit.
Der Tour-Operator empfiehlt, für den Ausflug ein eigenes Dosimeter zu leihen. Das Terra-P kostet 10 US-Dollar pro Tag. Es macht einfach mehr Spaß, das Gerät überall hin zu halten, zu hören, wie es knattert und die jeweiligen Strahlungswerte abzulesen. Zudem wird am Ende der Tour die gesamte Strahlendosis angezeigt.
Ist die Strahlungsbelastung nicht gefährlich?
Wir erfahren, dass die Strahlendosis einer eintägigen Tour der Dosis eines einstündigen Fluges entspricht oder 160 Mal kleiner als eine Thorax-Röntgenuntersuchung ist und 3600 Mal kleiner als ein Ganzkörperscan mit einem CT-Gerät sein soll.
Was bietet Tschernobyl Tour?
U. a. eintägige und mehrtägige Touren in die Sperrzone von Tschernobyl mit Programm, Mahlzeiten und Unterkunft, ab79€
Touren innerhalb des Kernkraftwerkes von Tschernobyl und anderer Einrichtungen mit beschränktem Zugang, ab 106€
Flugzeug- und Helikopterflüge über die Sperrzone von Tschernobyl und über die Ukraine, ab 220 €
Militärische Touren zu den Schießplätzen, Spazierfahrten mit gepanzerten Fahrzeugen, Besuche eines Atomraketenstützpunktes, ab 170 €
Die eintägige Tour zum ehemaligen Kernkraftwerk dauert insgesamt rund 12 Stunden, davon werden mehr als vier Stunden für Anfahrt von Kiew nach Tschernobyl und für die Rückfahrt benötigt.
Die Tourguides sprechen Englisch und/oder Russisch.
Kontakt:
Webseite (teilweise auch in deutscher Sprache):
https://www.chernobyl-tour.com/english/
+380 44 221 1986, Kiew, oder +49 30 3187 9969, Berlin
Bei Tour-Vermittler getyourguide finden Sie Tschernobyl-Touren, indem Sie diekt nach Tschernobyl suchen oder Kiew in das Suchfenster* eingeben.
Auch bei Tripadvisor erhalten Sie zahlreiche Treffer für Ausflüge nach Tschernobyl.
Anreise:
Von Deutschland fliegen nach Kiew u. a. Wizz, Ryanair, Ukraine International und airBaltic. Je nach Datum gibt es Angebote schon um die 100 Euro. Preisgünstige Flüge können Sie beispielweise über das Portal Skyscanner* finden
Günstige Hotels in Kiew und Umgebung finden Sie mit Booking.com. Selbst, wenn Sie auf dem Portal direkt nach einem Hotel in Tschernobyl suchen, erhalten Sie einen Treffer, mit einem Hotel in der Nähe der Sperrzone.
Mehr Infos zu der Nuklear-Katastrophe auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl
Bei Youtube gefunden:
Eine ARTE-Doku. ca. 30 Minuten (leider nicht mehr online)
Eine kürzere Doku von Galileo / ProSieben