Eiskaltes Wasser und schlechte Sicht – das ist Haitauchen in Südafrika – spektakulär aber beinhart. Jetzt ist dieses unvergessliche Erlebnis auch in 28 Grad warmem Wasser mit bester Unterwassersicht möglich. Nichts kann diesen einzigartigen Moment und Nervenkitzel beschreiben, wenn Sie das erste Mal in die Augen des für die meisten Menschen gefährlichsten Raubtieres der Meere blicken – in die Augen eines Weißen Hai.
Jetzt kann mit Weißen Haien vor Guadalupe, einer zu Mexiko gehörenden Insel in der Nähe der Baja California getaucht werden. Die 30 Kilometer lange und nur sechs Kilometer breite Insel „Isla de Guadalupe“ – ein riesiger und zugleich atemberaubender Felsen – ist unbewohnt und scheinbar am Ende der Welt gelegen. An ihren Steilküsten und Buchten tummelt sich eine Vielzahl von Robben und Seelöwen – die Lieblingsspeisen der Weißen Haie. Dieses üppige Buffet lädt die Haie zum Verweilen im warmen Pazifik ein. Guadalupe hat eine der weltweit größten Populationen der atemberaubenden Weißen Haie. Und ist damit ein Paradies für jeden Hobbytaucher und Unterwasserfotografen. Von einem speziellen Tauchschiff können Taucher zu ihrem Schutz in einen Unterwasserkäfig tauchen, den sie auf Wunsch nach einer sorgfältigen Einweisung sogar verlassen können.

Meeresbiologen beobachten, katalogisieren und markieren die Weißen Haie, von denen es vor Guadalupe bis zu zweihundert geben soll. Ziel ist es, die akut vom Aussterben bedrohte Rasse zu erforschen. Menschen, die unabhängig von einer wissenschaftlichen Tätigkeit besondere Erlebnisse mit Weißen Haien suchen, können sich bei einem deutschen Erlebnisgeschenke-Anbieter wie Fun4You (www.fun4you.de) informieren.
Der Handel mit dem Hai und seine Folgen
Bis heute weiß man wenig über das Paarungsverhalten der Weißen Haie, was ihre Angriffslust oder Beißreflexe auslöst. Der Weiße Hai steht neben 10 weiteren Arten seit mehreren Jahren auf der Roten Liste, weitere 69 Arten sind stark gefährdet. Spezies wie der Tiger- und der Hammerhai sind im Haiflossenhandel besonders begehrt und haben daher in vielen Regionen einen Rückgang von über 90 Prozent zu verbuchen. Jährlich werden über 600.000 Haie getötet. Das zusätzlich Makabere daran: Mehr als 50 Prozent sind Abfall, denn nur wenige Teile des Haies sind tatsächlich für Menschen profitabel, dazu zählen z.B. Flossen, welche teuer nach Asien für Haiflossensuppe verkauft werden oder Haifischzähne für Schmuck oder die Haut, die für Schleifmittel verwendet wird. Der Rest wird nicht verwertet und rücksichtslos entsorgt. In den seltensten Fällen wird das Fleisch des Haies für Steak oder ähnliches verwendet.

Besonders brutal ist das sogenannte Finning, bei dem der Hai auf das Schiff gezogen wird, seine Flossen abgeschnitten werden und der Hai lebendig zurück ins Meer geworfen wird und dort gefressen wird oder elendig erstickt. Erste Schritte, um den Hai zu schützen, wurden bereits unternommen: Das brutale Finning ist in vielen Gebieten, wie z.B. Europa verboten. Hier dürfen Haie nur noch im Ganzen gefangen werden und verschifft werden. In der momentanen Ausrottungsgeschwindigkeit hat die Population kaum eine Chance sich zu erholen: Mit der Kenntnis das der Hai eine Lebensspanne von 70 Jahren hat, lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, dass der Hai sehr langsam wächst und erst sehr spät Geschlechtsreif wird, dadurch dauert es viel länger durch Nachwuchs die Population und somit seine Art zu erhalten. Diese bedrohliche Entwicklung zerstört die Balance der Natur, denn ein wesentlicher Bestandteil der ozeanischen Nahrungskette fehlt. Mehr zum Thema Aussterben der Haie finden Sie hier: www.nationalgeographic.de/aktuelles/der-handel-mit-dem-hai
Auf Tuchfühlung mit dem Weißen Hai oder Höllenritt nach Guadalupe
Startpunkt San Diego: Noch im Hafen sollte eine Tablette gegen Seekrankheit eingenommen werden. Spätestens wenn Sie die Bucht verlassen haben, rollen Wellen mit bis zu fünf Metern Höhe heran. Der Höllenritt über den Pazifik dauert 216 Seemeilen oder anders ausgedrückt 22 lange Stunden – aber dieses Erlebnisgeschenk lohnt sich: Vor Guadalupe werden die Käfige zu Wasser gelassen und die abgefahrenste Tauchsafari der Welt kann beginnen. Es ist ein unfassbares Erlebnis, den bis zu sechs Meter langen und perfekten Jägern aus nächster Nähe in seinem natürlichen Revier zu begegnen.
Titelfoto / Südostküste der Insel Guadalupe. / Foto: Captain Albert E. Theberge, NOAA Corps (ret.)
Bild-Reporter Christian Kemper ist mit und ohne Käfig vor Guadalupe mit weißen Haien getaucht
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