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Irre Wettbewerbe und Feste im Outback

Die Australier sind bekannt für ihre Vorliebe für ausgefallene und lustige Veranstaltungen. Und der Bundesstaat Queensland mischt dabei kräftig mit. Das ganze Jahr über stehen im Outback wieder skurrile Wettbewerbe und nostalgische Events auf dem Programm. In kleinen Orten finden wichtige, lustige und große Events statt, die landesweit für Aufmerksamkeit sorgen. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von Pferde- und Kamelrennen über Rodeos bis hin zur Oper im australischen Busch. Auch ein Oktoberfest und skurrile Wettbewerbe dürfen nicht fehlen. Eine Auswahl:

140 Kilometer langer Schubkarren-Wettlauf für einen guten Zweck

Ein Wettrennen mit einer Schubkarre – und das durchs Outback. Beim kräfteraubenden und verrückten Great Wheelbarrow Race treten die Bewohner von Mareeba und Chillagoe im Hinterland von Cairns jedes Jahr im Mai gegeneinander an, um für wohltätige Zwecke zu sammeln und kleinere Gemeinden zu unterstützen.

Im Mai schieben die Teilnehmer des Wettrennens auf einer Strecke von 140 Kilometern eine Schubkarre von Mareeba bis Chillagoe. Die Rennstrecke ist in drei Abschnitte unterteilt: 42 Kilometer von Mareeba bis Dimbulah, 65 Kilometer von Dimbulah bis Almaden und 33 Kilometer von Almaden bis Chillagoe. Bis auf die letzten 20 Kilometer vor Chillagoe ist der Weg durchgehend asphaltiert. Die meisten Teams bestehen aus zwei bis zehn Teilnehmern (Männer, Frauen, gemixte Staffeln). In den Vor-Corona-Jahren nahmen mehr als 70 Teams am Great Wheelbarrow Race teil. Dadurch konnten jedes Jahr bis zu 280.000 Euro an Spenden gesammelt werden.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Norden Queenslands wenig Arbeit und kaum Transportmöglichkeiten, weswegen Bergarbeiter bei der Arbeitssuche zum Transport ihrer Habseligkeiten häufig Schubkarren nutzten. Als Erinnerung an diese ersten Pioniere erhielt die Straße zwischen Mareeba und Chillagoe im Jahr 2004 den Namen Wheelbarrow Way. Der kleine Ort Mareeba in Atherton Tablelands befindet sich rund eine Autostunde landeinwärts von Cairns. Hier beginnt mit der „Gulf Savannah“-Region das trockene Outback von Tropical North Queensland. Auffallend sind die rote Erde, viele Termitenhügel sowie beeindruckende Schluchten, Höhlen und Felslandschaften. Mehr Informationen zum Great Wheelbarrow Race unter www.greatwheelbarrowrace.com.

140 Kilometer langer Schubkarren-Wettlauf für einen guten Zweck / Foto: Tropical North Queensland

Karneval zwischen Riff und Regenwald

Ebenfalls im Mai findet der Port Douglas Carnivale statt. Einheimische und Besucher aus aller Welt feiern drei Tage lang die Kultur und das Leben in den tropischen Breitengraden zwischen Riff und Regenwald. Der Karneval beginnt mit einer großen Parade durch die Straßen von Port Douglas. Auffallend geschmückte Umzugswagen, kostümierte Tänzer, Stelzenläufer, Feuerspucker und Musiker verwandeln die Stadt in eine lebendige Karnevalshochburg. Hier wird das Motto zum Programm: „Watch. Dance. Play“.

Weitere Höhepunkte der Feierlichkeiten sind tägliche Auftritte von DJs und Live Bands, Kabarett- und Comedy-Veranstaltungen, beeindruckende Zirkusakrobatik, Kunst- und Fotoausstellungen und ein buntes Familien-Programm. Auch Gourmets und Weinliebhaber kommen auf ihre Kosten. Sie können sich bei „The Longest Lunch“ und bei „Seafood Extravaganza“ von den besten Küchenchefs der Region kulinarisch verwöhnen lassen. Zusätzlich gibt es ein Gin-Fest.

Port Douglas liegt gut eine Autostunde nördlich von Cairns. Der Ort in der Region Port Douglas Daintree ist Australiens erstes öko-zertifiziertes Reiseziel und idealer Ausgangspunkt zu zwei UNESCO-Welterbestätten – zum Great Barrier Reef und in den Daintree Rainforest, einem der ältesten tropischen Regenwälder auf diesem Planeten.

Weitere Einzelheiten zum Port Douglas Carnivale unter www.carnivale.com.au.

Cooktown feiert die Landung des berühmten Seefahrers James Cook

Die nördlichste „Stadt“ an der australischen Ostküste ist Austragungsort das Cooktown Discovery Festival. Vom 16. bis 18. Juni veranstalten die Einwohner ein großes Volksfest zu Ehren der Landung des britischen Entdeckers James Cook. Im Juni 1770 liefen Cook und seine Besatzung am Great Barrier Reef auf Grund. Mit großer Mühe landeten sie an der Mündung des später nach dem Schiff – der Endeavour – benannten Flusses in Cooktown.

Laiendarsteller mit ihren aufwendig gestalteten Kostümen stellen die historische Landung und den Aufenthalt von James Cook in einer Inszenierung nach. Auf dem Programm stehen auch eine große Straßenparade, Konzerte, abendliche Shows sowie das feierliche Abschlussfeuerwerk. Auch das Volk der Guugu Yimithirr ist mit Tanz- und Didgeridoo-Aufführungen Teil des dreitätigen Spektakels und gibt Einblicke in die indigene Kultur der Cape York-Halbinsel.

Das Cooktown Discovery Festival lockt jährlich Tausende Besucher an. Cooktown liegt auf der Cape York-Halbinsel, rund vier Stunden Fahrt von Cairns entfernt. Mehr Details zu den einzelnen Veranstaltungen unter https://cooktownexpo.com.au/.

Laura Aboriginal Dance Festival. Foto: Cathy Finch

 Alle Jahre wieder – das Laura Aboriginal Dance Festival

Cape York, der nördlichste Punkt des australischen Festlandes, ist im Juni Veranstaltungsort des alle zwei Jahre ausgetragenen Laura Aboriginal Dance Festivals. Mehr als 500 Tänzer und tausende Besucher werden im kleinen Ort Laura, rund 330 Kilometer nördlich von Cairns gelegen, erwartet. Hier feiern drei Tage lang rund 20 Aborigines-Gemeinden der gesamten Cape York-Halbinsel. Außerdem finden Kunstausstellungen statt – mit Werken vieler Künstler aus der Region. Höhepunkt ist die Verleihung des Aboriginal Art Award, der als höchste Auszeichnung in Queensland für einheimische Kunst gilt.

Dem Laura Aboriginal Dance Festival kommt eine große Bedeutung in der Erhaltung der Jahrtausende alten Traditionen zu. Es bietet einen tiefen Einblick in die Kultur der Ureinwohner – und Urlauber können hautnah miterleben, wie diese durch Tanz, Gesang, Sprache und Kunst von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Video auf Youtube

www.lauradancefestival.com

Poddy Dodgers Festival: Kuh-Melk-WM in ehemaliger Goldgräberstadt

Nach Goldfunden im Jahr 1885 mauserte sich die Gegend um Croydon zu einer reichen Stadt der Goldförderung und zur viertgrößten City Queenslands. Als um 1926 die Goldquelle versiegte, kehrte Croydon zu ihren Anfängen als Viehdorf zurück. Um diese Anfänge zu feiern, richtet die örtliche Rodeo & Camp Draft Association im Juni das Croydon Poddy Dodgers Festival aus.

Höhepunkt der Veranstaltung ist die Weltmeisterschaft im „Wild Cow Milking“ (Melken wilder Kühe). Dazu muss das in einer Arena herumlaufende wilde Rind zunächst eingefangen und dann ohne jegliche Hilfsmittel mit der Hand gemolken werden. Für die zahlreichen Zuschauer ein Spaß, für den Teilnehmer nicht ganz ungefährlich. Auf dem Programm stehen zudem Wettbewerbe im Schweine fangen und Steer Wrestling (beim Stier-Ringen muss der Wettkämpfer von seinem Pferd springen und den frei herumlaufenden Stier bei den Hörnern packen), Tauziehen, ein Kinderrodeo auf Schafen sowie eine Camp Oven Cook Competition. Eine Schaf-Auktion, Live-Musik, Marktstände und eine Straßenparade runden das actionreiche Wochenende ab. Mehr als 10.000 Euro an Preisgeldern (und ein Schwein) gibt es zu gewinnen. Der Eintritt ist frei. Croydon liegt auf dem Savannah Way rund 560 Kilometer von Cairns entfernt.

www.croydon.qld.gov.au/de/poddy-dodgers-festival

Outback Film Festival in Winton. Foto: Maree Azzopardi
Outback Film Festival in Winton. Foto: Maree Azzopardi

Outback-Film-Festival in Winton: Nostalgie pur unterm Sternenhimmel

9 Tage, 30 Filme, 1.000 Szenen. Unter dem Outback-Sternenzelt von Winton werden Film und Kultur Australiens gefeiert. Das Vision Splendid Outback Film Festival zeigt in einem abwechslungsreichen Programm klassische und zeitgenössische australische Filme. Es wird im historischen Open Air Royal Theatre in Winton ausgetragen. Alle Zuschauer sitzen hier in gemütlichen Liegestühlen. Auch Filmwettbewerbe und Führungen sind Teil des Festivals, das Ende Juni und Anfang Juli stattfindet. Der 980-Seelenort Winton liegt rund 16 Autostunden von Brisbane entfernt. Der nächst gelegene Flughafen befindet sich in Longreach.

Video auf Youtube

www.visionsplendidfilmfest.com

Birdsville Races: Australiens berühmtestes Outback-Pferderennen

Die Birdsville Races im September gelten als Australiens berühmteste Outback-Pferderennen. Seit 1882 kommen Pferderennsport-Begeisterte im tief im Outback gelegenen Birdsville voll auf ihre Kosten. Einmal mehr wird die Bewohnerzahl des 115-Seelendorfes am Ostrand der Simpson Desert auf mehrere Tausend ansteigen, wenn Touristen, Schaulustige, Trainer und Jockeys zu dem Event anreisen. Birdsville liegt im Südwesten Queenslands, rund 1.600 Kilometer westlich von Brisbane.

www.birdsvilleraces.com

Plumpsklo-Rennen beim Outback-Festival

Plumpsklo-Rennen beim Outback Festival. Foto: Barry Alsop Eyes Wide Open Images
Plumpsklo-Rennen beim Outback Festival. Foto: Barry Alsop Eyes Wide Open Images

Neben Konzerten, der Verleihung der „Waltzing Matilda Bush Poetry Awards“ und Ausstellungen von historischen Kraftfahrzeugen stehen beim „Outback Festival“ im September in Winton auch kuriose Wettbewerbe auf dem Programm. Es wird unter anderem nach dem „Outback Iron Man“ und der „Iron Woman“ gesucht, die in verschiedenen Disziplinen ihr Können unter Beweis stellen müssen. Das Highlight ist das alljährliche Plumpsklo-Rennen – das „Australian Dunny Derby“. In Teams treten die Kontrahenten gegeneinander an und versuchen, am schnellsten ihr Plumpsklo samt „Benutzer“ durch einen Parcours zu tragen. Winton liegt gut zwei Autostunden von Longreach entfernt – der Hauptort in Queenslands Outback ist in rund drei Stunden mit dem Flieger ab Brisbane zu erreichen.

www.outbackfestival.org

Video auf Youtube

Das Highlight in Winton ist das alljährliche Plumpsklo-Rennen – das „Australian Dunny Derby“. Foto: Tourism Queensland
Das Highlight in Winton ist das alljährliche Plumpsklo-Rennen – das „Australian Dunny Derby“. Foto: Tourism Queensland

Kamelrennen in Boulia

Die „Boulia Camel Races“ finden im Juli statt. Der gleichnamige 200 Einwohner zählende Ort südlich von Mount Isa gelegen trägt das berühmte Event aus. Es ist eines der wichtigsten Ereignisse in der australischen Kamelrennserie. Als Rahmenprogramm werden Tauziehen, Wettläufe und Kinderunterhaltung geboten.

www.boulia.qld.gov.au

Den Anfang einer Reihe interressanter Outback-Veranstaltungen machen die „Boulia Camel Races“ vom 19. bis 21. Juli. Foto: Tourism Queensland
Den Anfang einer Reihe interressanter Outback-Veranstaltungen machen die „Boulia Camel Races“ vom 19. bis 21. Juli. Foto: Tourism Queensland

Opal-Festival in Südwest-Queensland

Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der Opal-Stadt Yowah – sie liegt 150 Kilometer westlich von Cunnamulla im tiefen Südwesten Queenslands – der Yowah Nuss-Opal erstmals entdeckt. Das „Yowah Opal Festival“ im Juli feiert den australischen Edelstein mit Unterhaltung, Märkten und preiswerten Opalkollektionen.  www.Opalhut.com.au/ausopals/opalfest.htm

Im Ausland ist die Opalstadt Coober Pedy in Südaustralien freilich bekannter.

Best gekleideter Teddybär

Jedes Jahr am ersten Wochenende im August findet das „Curry Merry Muster Festival“ statt. Im August herrscht deswegen im nordwestlichen Teil von Queensland gelegenen Ort Cloncurry Ausnahmezustand. Es gibt ein Rodeo, die Bushmans Bash & Street Parade und sogar einen Teddybären-Flohmarkt. Der Besitzer mit dem am besten gekleideten Teddy gewinnt einen Preis.

www.currymerrymuster.com.au

Wildwest-Feeling beim Rodeo in Mount Isa

Weiter geht der wilde Ritt im August in Mount Isa. Wenn das größte Rodeo der südlichen Erdhalbkugel beginnt, gibt es kein Halten mehr. Hier kämpfen Rodeo-Profis um ein Preisgeld von über 125.000 Euro. Die Besucher beim „Mount Isa Rodeo“ werden mit Live-Musik, Straßenparaden und mit allen möglichen Veranstaltungen mit Pferden und Bullen verwöhnt. Mount Isa liegt im Nordwesten von Queensland, etwa 1.200 Kilometer von Cairns entfernt.

www.isarodeo.com.au

Beim Rodeo in Mount Isa kämpfen Rodeo-Profis um ein Preisgeld von über 125.000 Euro. Foto: Tourism Queensland
Beim Rodeo in Mount Isa kämpfen Rodeo-Profis um ein Preisgeld von über 125.000 Euro. Foto: Tourism Queensland

Die Pferde sind los in Birdsville

Im September werden die Pferde für den jährlichen „Birdsville Racing Carnival“ gesattelt. Vor mehr als 130 Jahren fand an gleicher Stelle das erste Rennen in der kargen Landschaft von Birdsville statt. Doch die Begeisterung ist bisher ungebrochen, was auch am üppigen Preisgeld liegt. Pro Rennen werden für den Sieger bis zu 15.000 Euro ausgeschüttet. Eingebettet ist das „Race“ in ein Rahmenprogramm mit Lagerfeuer, Musik und Entertainment. Birdsville befindet sich tief im Outback von Queensland, an der Grenze zu den Nachbarstaaten Northern Territory und South Australia.

www.birdsvilleraces.com

Am 6. und 7. September werden die Pferde für den jährlichen „Birdsville Racing Carnival“ gesattelt. Foto: Tourism Queensland
Am 6. und 7. September werden die Pferde für den jährlichen „Birdsville Racing Carnival“ gesattelt. Foto: Tourism Queensland

Open Air-Opern in Undara

Eine Oper einmal nicht im Theater, sondern inmitten des australischen Outbacks erleben – im Undara Volcanic National Park findet im Oktober die „Opera in the Outback“ statt. Die Savannenlandschaft des Parks liegt rund vier Autostunden von Cairns entfernt. Die Stars der Opera Queensland bieten zwei unterschiedliche Programme mit berühmten Opern, klassischen Hits und Broadway-Stücken. Besucher der „Opera in the Outback“ können auch direkt im Busch übernachten. Es stehen Zelte sowie komfortabel ausgestattete, ausrangierte Eisenbahnwaggons zur Verfügung.

www.undara.com.au

Besucher der „Opera in the Outback“ können auch direkt im Busch übernachten. Foto: Tourism Queensland
Besucher der „Opera in the Outback“ können auch direkt im Busch übernachten. Foto: Tourism Queensland

Das entlegenste Oktoberfest der Welt

Etwas zünftiger geht es im Oktober beim „Outback Oktoberfest“ zur Sache. Das kleine 68-Seelendorf Jundah in Queensland ist Austragungsort des wohl verrücktesten, kleinsten und entlegensten Oktoberfestes der Welt. Ganz nach deutschem Vorbild kann bei deutschem Bier, Blasmusik und deftigem Essen zünftig gefeiert werden. Der Erlös der Veranstaltung kommt einem wohltätigen Zweck zu Gute. Jundah liegt etwa auf halber Strecke zwischen Longreach und Birdsville im tiefsten Outback in Queensland und etwa 16 Autostunden von Brisbane entfernt. www.outbackoktoberfest.com.au

Einen Überblick über alle Veranstaltungen im Outback liefert die Seite www.AdventureOutback.com.au

Events in Tropical North Queensland sind hier gelistet: www.tropicalnorthqueensland.org.au/plan-your-trip/events-calendar/

Titelfoto / Das kleine 68-Seelendorf Jundah in Queensland ist Austragungsort des wohl verrücktesten, kleinsten und entlegensten Oktoberfestes der Welt. (Autsch, hier hat jemand zu stark an den Photoshopreglern gedreht.) / Foto: Tourism Queensland

(Der Beitrag wurde erstmals im Juni 2013 veröffentlicht. Seidem wird er in ungelmäßigen Abständen aktualisiert.)

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