Die Marketing-Manager der Reiseindustrie sind kreativ, wenn es darum geht, Reisende in ihre beworbenen Destinationen zu locken. Deswegen gibt es nun neben den Big 5 zu Lande, die normalerweise durch Afrika stampfen oder schleichen, nämlich Afrikanischer Elefant, Spitzmaulnashorn, Akrikanischer Büffel, Löwe und Leopard, nun auch die Big 5 der Meere. In den Gewässern um Australien zählen per Definition dazu: der wirklich gigantische Walhai, der Buckelwal, natürlich der weiße Hai, der Manta-Rochen, Delfin, Seelöwe, Schildkröte und Thunfisch. Oops, sind schon mehr als fünf!
Es ist auf jeden Fall ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn bei einem Tauchgang diese großen Meeresbewohner – manchmal fast auf Hautkontakt – an uns vorbeischwimmen. Danach ist man – zumindest für eine gewissen Zeit – nicht mehr man selbst. Plötzlich fühlt sich der Besucher dieser schönen Unterwasserwelt als Teil eines gigantischen, perfekt ineinander verzahnten Universums und unerhört frei. (Jedenfalls fühlte ich mich so.)
Und vielleicht verzichtet der ein oder andere nach einem Tauchgang mit den Thunfischen gelegentlich auf ein Thunfischgericht oder lässt es ganz bleiben, damit die völlig überfischten Bestände sich hoffentlich wieder erholen können.
Dort leben die majestätischen Meeresbewohner:
Exmouth, Westaustralien
Walhaie sind weit verbreitet und nicht nur vor Australien zu finden. Sie bevorzugen eine Wassertemperatur von 21 bis 25 Grad Celsius. Allerdings findet sich alljährlich zwischen April und Juli am Ningaloo Reef in Westaustralien die weltweit größte Population von Walhaien ein. Neben dem größten Fisch der Welt tummeln sich in diesem einzigartigen Ökosystem auch Buckelwale, Mantarochen, Delfine und Schildkröten. Wer ihnen beim Schnorcheln begegnen möchte, sollte in der Küstenstadt Exmouth eine organisierte Tour mit einem lokalen Anbieter buchen. Ocean Eco Adventures (http://www.oceanecoadventures.com.au) und Three Island Whale Shark (http://whalesharkdive.com) bieten beispielsweise Tagesausflüge inklusive Equipment, Verpflegung und einem DVD-Film für cirka 375 Australische Dollar pro Person an (Kinder sind ermäßigt).
Dem Walhai wird in Exmouth sogar ein eigenes Fest gewidmet. Beim Ningaloo Whaleshark Festival genießen Besucher Live-Musik, Sea Food und informative Ausstellungen über den Walhai. Die Ningaloo Coast wurde aufgrund ihrer Artenvielfalt im vergangenen Jahr zum Weltnaturerbe erklärt. Auf einer Fläche von 604.500 Hektar umfasst das Gebiet das Ningaloo Reef, den direkt an der Küste liegenden Cape Range Nationalpark sowie weitere Naturparks und Inseln. Das Riff mit mehr als 200 Korallenarten ist eines der größten Saumriffe der Erde und ein Paradies für Taucher und Schnorchler. Als eines der wenigen weltweit ist es direkt vom Strand aus zugänglich. Der Cape Range Nationalpark besticht hingegen durch spektakuläre Kalksteinformationen, tiefe Schluchten, mehr als 700 Höhlen und 50 Kilometer lange feinste Sandstrände.
Eyre-Halbinsel, Südaustralien
Mit dem weißen Hai auf “Tuchfühlung” gehen, mit Seelöwen unter Wasser kommunzieren oder sich schwimmend von einem Thunfischschwarm begleiten lassen, das gibt es in Südaustralien. Idealer Ausgangspunkt ist dafür die Eyre Peninsula. Ein Anbieter für derartige Touren ist beispielsweise Adventure Bay Charters (http://adventurebaycharters.com.au/) in Port Lincoln. Für die ganz Mutigen gibt es die Möglichkeit, den König der Meere – den weißen Hai – aus nächster Nähe zu beobachten. Keine Sorge, Sie sind zu Ihrer Sicherheit in einem Käfig untergebracht. “Angelockt” zur Stippvisite wird der gefürchtete Räuber der Ozeane übrigens mit Rockmusik, natürlich mit Musik von AC/DC, der australischen Rockband schlechthin. Die Preise gehen von rund 100 Australischen Dollar für das Schwimmen mit Thunfischen, über 200 Dollar für das Interview mit den Seelöwen bis hin zu rund 300 Dollar für die Begegnung mit dem weißen Hai. (IP)
Titelfoto: South Australian Tourism Commission
Sieh auch unser Video auf Youtube “Warum wir Australien besuchen sollten…”
WERBUNG