Mai 2025 – Sie sind zurück aus den Tiefen des Ozeans: die Walhaie vor der Küste von Exmouth in Westaustralien. Jedes Jahr zwischen März und Juli besuchen die größten Fische der Welt das Ningaloo Reef, denn hier finden sie während der Korallenblüte Nahrung in Hülle und Fülle. Dieses spektakuläre Schauspiel zieht jedes Jahr Besucher aus der ganzen Welt an, denn es ist eine einmalige Gelegenheit, den bis zu 18 Meter langen sanften Riesen ganz nahe zu kommen.
Inhaltsverzeichnis:
- Die Walhai-Saison 2025 am Ningaloo Reef hat bereits begonnen
- Die Big 3 der Ozeane und die Ningaloo Big 5
- Direkt vom Strand auf maritime Erkundungstour gehen
- Ningaloo Reef – Ein umfassender Überblick
- Ökosystem und Artenvielfalt
- Treffpunkt der Big 5
- Wichtiger Teil der Kultur und Geschichte der australischen Ureinwohner
- Traumzeit
- Beliebt und nachhaltig
- Umweltprobleme
- Ningaloo ist Weltnaturerbe
- Anreise
- ✈️ Mit dem Flugzeug (schnellste Option)
- 🚗 Mit dem Auto (Roadtrip mit Outback-Feeling)
- 🚌 Mit dem Bus (günstiger, aber zeitintensiv)
- 🐠 Exmouth oder Coral Bay?
- 🚐 Roadtrip-Route von Perth nach Exmouth (ca. 1.250 Kilomter, 10 bis 14 Tage empfohlen)
- 🛣️ Etappen-Vorschläge mit Highlights
- 🛏️ Übernachtungstipps
- 🧰 Praktische Tipps
- Auch interessant
Die Walhai-Saison 2025 am Ningaloo Reef hat bereits begonnen
Mitte März wurden bei einem Rundflug von Ningaloo Aviation zwei Walhaie gesichtet. Ihr frühes Auftauchen ist ein vielversprechender Auftakt und läutet die Saison ein.
Das Ningaloo Reef in Westaustralien zählt weltweit zu den besten Orten, an dem man mit dem Giganten der Meere mit gutem Gewissen schwimmen kann. Als Vorreiter im nachhaltigen Walhai-Tourismus setzt die Region auf strenge Regeln, die das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt stellen. Zudem liege die Erfolgsquote der Walhai-Schwimmtouren, dank Beobachtungsflügen, bei über 90 Prozent. Jedes Jahr aufs Neue faszinieren die sanften Riesen viele Reisende und Forscher gleichermaßen – und wecken die Neugier, mehr über ihr Leben zu erfahren: Woher kommen sie? Wo bringen sie ihren Nachwuchs zur Welt? Und wohin zieht es sie nach ihrem Besuch in Westaustralien? Faszination, die begeistert und uns die Walhaie jedes Jahr erleben lässt.
Die Big 3 der Ozeane und die Ningaloo Big 5

Doch das Ningaloo Riff hat mehr als nur Walhaie zu bieten. Als Heimat der „Ningaloo Big 5“ – Walhaie, Mantarochen, Buckelwale, Dugongs und Schildkröten – bietet das größte Saumriff der Welt das ganze Jahr über außergewöhnliche Tierbegegnungen. Besucher haben ganzjährig die Möglichkeit, Dugongs, die friedlich über die Seegraswiesen gleiten, sowie Meeresschildkröten, die an den Küsten nisten, zu beobachten oder im Wasser mit den anmutigen Mantarochen zu schwimmen.
Wer zwischen Juni und Oktober an die Westküste Australiens kommt, hat die einmalige Gelegenheit, die imposanten Buckelwale bei ihrer Migration vom Boot aus zu bestaunen – oder sogar mit ihnen zu schwimmen.
Das bedeutet, dass Reisende, die die Region im Juli besuchen, wenn die Walhaie noch da sind, an einem und demselben Tag die „Big 3 der Ozeane“ erleben können – Buckelwale, Walhaie und Mantarochen. Etwas Glück gehört natürlich dazu.
Direkt vom Strand auf maritime Erkundungstour gehen
Das Ningaloo Reef an Australiens Westküste zählt zu den größten Saumriffen der Erde und gilt als eines der letzten intakten Meeresparadiese weltweit. Mehr als 500 verschiedene tropische Fischarten und über 200 Korallenarten sind hier beheimatet. Anders als am Great Barrier Reef können sich Besucher am Ningaloo Reef direkt vom Strand aus mit Flossen und Schnorchel auf Entdeckungstour durch die Korallengärten begeben. 2011 wurde die Ningaloo Coast südlich von Exmouth mit dem Ningaloo Reef und dem Cape Range Nationalpark ins Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.
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Du willst mehr über dieses einzigartige Saumriff wissen, dann haben wir hier weitere Fakten für dich zusammengetragen:
Ningaloo Reef – Ein umfassender Überblick

Das Ningaloo Reef (lokal Nyinggulu genannt) liegt an der Nordwestküste Australiens im Bundesstaat Western Australia. Es erstreckt sich über etwa 250 Kilometer entlang der Küste und gilt als eines der längsten Saumriffe der Welt. Apropos, was ist ein Saumriff? Ein Saumriff entsteht in direkter Küstennähe. Das größte Riff der Welt, das Great Barrier Reef, liegt ebenfalls in Australien und ist dagegen kein Saumriff.
Das Ningaloo-Riff verläuft nahe der Küste der North West Cape-Halbinsel und ist stellenweise nur wenige hundert Meter vom Ufer entfernt – an manchen Stellen reicht es bis zu 20 Kilometer hinaus ins Meer. Insgesamt bedeckt das Riff- und Lagunensystem eine Fläche von rund 5.000 Quadratkilometern.
Die nächste Stadt und Hauptzugangspunkt ist Exmouth am nördlichen Ende; weiter südlich liegt die Siedlung Coral Bay, die ebenfalls als Ausgangsort für Rifftouren dient. Geografisch gehört Ningaloo zum Indischen Ozean und liegt etwa 1.200 Kilometer nördlich von Perth.
Die Region umfasst neben dem Riff auch das angrenzende Küstenland – u.a. den Cape Range National Park, der von trockenen Karstfelsen und arider Savanne geprägt ist. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit blieb das Ningaloo-Riff lange Zeit relativ unberührt und intakt.

Ökosystem und Artenvielfalt
Das Ningaloo-Riff beherbergt ein äußerst artenreiches Ökosystem mit einer Mischung tropischer und subtropischer Lebensformen. Korallen bilden mit ihren Kalkstrukturen das Fundament des Riffs: Über 200 Korallenarten – überwiegend harte Steinkorallen – sind hier verzeichnet.
Die Riffstruktur schafft vielfältige Lebensräume, von flachen Lagunen bis zu Außenriffkanten und angrenzenden Tiefseegräben. Diese Vielfalt spiegelt sich in der Tierwelt wider: man schätzt, dass über 500 verschiedene Fischarten in Ningaloo vorkommen. Darunter finden sich farbenprächtige Rifffische wie Kaiserfische, Doktorfische und Anemonenfische, aber auch größere Räuber wie Riffhaie.
Neben Fischen und Korallen leben im Riff-Ökosystem hunderte Wirbellosenarten. Durch das jährliche Massenlaichen (coral spawning) werden auf einmal massenhaft Eier und Spermien freigesetzt, was wiederum zahlreiche Fresser anzieht. Insgesamt gilt Ningaloo als Hotspot der Biodiversität, vergleichbar mit dem Great Barrier Reef, jedoch in kleinerem Maßstab und als Saumriff direkt vor der Küste.

Treffpunkt der Big 5
Ein besonderes Merkmal ist das Aufeinandertreffen von großen Meerestieren (Megafauna) am Ningaloo-Riff. Durch die Korallenlaichung und durch nährstoffreiche Meeresströmungen versammeln sich hier jedes Jahr zahlreiche Walhaie, Mantarochen, Meeresschildkröten, Wale, Delfine und Dugongs.
Mangroven und Seegraswiesen in Küstennähe, z. B. im Exmouth-Golf, fungieren als Kinderstube für Fische und Schildkröten. Die Lagune innerhalb des Riffs dient zahlreichen Jungtieren als geschützter Aufwuchsort.
Wichtiger Teil der Kultur und Geschichte der australischen Ureinwohner
Das Ningaloo-Gebiet (Nyinggulu Coast) ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Teil der Kultur und Geschichte der australischen Ureinwohner. Die traditionellen Besitzer dieses Landes und Meeres sind die Baiyungu-, Yinikurtira- und Thalanyji-Völker, die eine tiefe spirituelle Verbindung zu Ningaloo haben. Archäologische Funde belegen, dass Aborigines die Küstenressourcen der Region bereits vor über 30.000 Jahren nutzten.
In der Nähe der Mandu-Mandu-Schlucht im Cape Range wurden z. B. Muschelhaufen (shell middens) entdeckt, die rund 32.000 Jahre alt sind – das ist der früheste Nachweis für marinen Nahrungserwerb in ganz Australien. Dieses lange Erbe zeigt sich auch in über 25 registrierten Aborigines-Kulturerbestätten entlang der Ningaloo-Küste, darunter Lagerplätze, Muschelhaufen, Fischfallen und heilige Stätten.
Für die ansässigen Stämme ist Ningaloo weit mehr als nur ein Riff – es ist Teil ihres angestammten Landes und Meeres, um das sie sich traditionell kümmern. Der Begriff Ningaloo selbst entstammt einer lokalen Aborigines-Sprache und bedeutet in etwa „tiefes Wasser“ oder „Vorsprung ins Meer“, was auf die geografische Lage des Riffs hinweist.

Traumzeit
Viele Elemente des Riffökosystems haben Eingang in die mündlichen Überlieferungen und Traumzeit-Geschichten der Aboriginal People gefunden. So gelten einige Tierarten als Totems oder spirituelle Verwandte bestimmter Clans. Beispielsweise werden Wale und Walhaie in Erzählungen mit Schöpfungsgeschichten verknüpft oder als Wächter des Meeres angesehen. In der Region gibt es darüber hinaus spezielle zeremonielle Stätten, wie etwa sogenannte Thalu-Plätze, an denen rituelle Handlungen vollzogen wurden, um das Gedeihen bestimmter Tiere oder das Herbeirufen von Regen zu bewirken.
Heute spielen die indigenen Gemeinschaften eine aktive Rolle beim Schutz und Management der Ningaloo-Küste. Ihr traditionelles Wissen über Jahreszeiten, Tierwanderungen und nachhaltige Nutzung werden zunehmend in die Verwaltung des Welterbegebiets eingebunden. So werden beispielsweise indigene Ranger-Programme gefördert, bei denen Aborigines als Park-Ranger im „Land and Sea Country“ arbeiten und ihr kulturelles Erbe einbringen.
Besucher können in der Region auch an kulturellen Touren teilnehmen, die von Aborigines geführt werden – hierbei erfährt man mehr über Buschmedizin, traditionelle Jagdmethoden, Felsmalereien und die Bedeutung der Landschaft aus indigener Sicht. Insgesamt ist die Ningaloo Coast für die Ureinwohner nicht nur ein Naturwunder, sondern eine lebendige Kulturlandschaft, in der kulturelle Identität und Natur seit Jahrtausenden miteinander verflochten sind.
Beliebt und nachhaltig

Das Ningaloo Reef hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten, jedoch vergleichsweise nachhaltigen Tourismusziel entwickelt. Die Faszination besteht vor allem darin, dass man die bunte Unterwasserwelt hier direkt vom Strand aus erleben kann – das Riff ist vielerorts nur einen Steinwurf vom Ufer entfernt. Jährlich besuchen etwa 200.000 bis 300.000 Touristen die Region, vor allem in den Wintermonaten (April bis September), wenn das Wetter mild und trocken ist.
Die beschaulichen Orte Exmouth und Coral Bay bieten die notwendige Infrastruktur, bleiben jedoch klein und naturverbunden. Besucher werden ermutigt, achtsam mit der Umwelt umzugehen, um das Riff für künftige Generationen zu erhalten.
Beliebte Aktivitäten am Ningaloo-Riff sind unter anderem:
- Schnorcheln und Tauchen: Die klaren, türkisblauen Lagunen laden zum Schnorcheln ein. Schon in wenigen Metern Tiefe eröffnet sich eine bunte Welt aus Korallengärten und Rifffischen. Bekannte Schnorchelstellen sind beispielsweise. Turquoise Bay und Oyster Stacks im Cape Range National Park. Für erfahrene Taucher gibt es Offshore-Riffhänge und Canyons zu erkunden, wo man Großfische und gelegentlich Walhaie antreffen kann. Ein Highlight für Taucher ist auch der Exmouth Navy Pier, zwar nicht direkt am Riff, aber in der Nähe, einer der artenreichsten Tauchplätze Australiens.
- Walhai-Beobachtung (Swimming with Whale Sharks): Ningaloo ist weltweit berühmt dafür, einer der wenigen Orte zu sein, an dem man mit Walhaien schwimmen kann. Zwischen Ende März und Mitte Juli kommen die Walhaie in die Riffregion. Spezialisierte Touranbieter bringen kleine Gruppen von Schnorchlern per Boot zu den Walhaien. Spotter-Flugzeuge helfen, die sanften Riesen an der Wasseroberfläche aufzuspüren. Unter strengen Regeln – wie einem Mindestabstand von etwa 3 Meter – können Menschen neben dem größten Fisch der Welt schnorcheln und dieses unvergessliche Erlebnis sicher genießen. Diese Ökotourismus-Aktivität ist streng reglementiert, um die Tiere nicht zu stören. Die Walhai-Tourismussaison zieht viele Naturbegeisterte an und hat erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für die Region.
- Beobachtung von Buckelwalen: Ab Juni bis November ziehen Buckelwale auf ihrer Wanderroute dicht an der Ningaloo-Küste vorbei. Seit einigen Jahren werden Walbeobachtungstouren angeboten, bei denen man die spektakulären Sprünge und Gesänge der Buckelwale aus nächster Nähe erleben kann. Erfahrene Guides erklären dabei das Verhalten der Wale. In Westaustralien ist es mittlerweile sogar möglich, mit Buckelwalen zu schnorcheln, ähnlich wie mit Walhaien – dies erfolgt im Ningaloo-Gebiet allerdings in ausgewählten Pilotprojekten mit strengen Auflagen und nur, wenn die Bedingungen und das Verhalten der Tiere es erlauben. Für viele Besucher ist es bereits beeindruckend genug, die Wale von Aussichtspunkten an Land oder vom Boot aus zu beobachten.
- Meeresschildkröten-Touren: Die Strände entlang Ningaloo sind bedeutende Brutgebiete für Meeresschildkröten. In den Sommermonaten, ca. November bis Februar, kann man geführte Touren zu den Niststränden unternehmen. Nach Einbruch der Dunkelheit führen Ranger oder Biologen kleine Gruppen, um aus respektvoller Distanz zu beobachten, wie Schildkrötenweibchen ihre Eier im Sand vergraben. In den frühen Morgenstunden der Schlupfsaison (Januar/Februar) kann man mit etwas Glück sehen, wie hunderte Schildkrötenbabys ihren Weg ins Meer antreten.
- Auch abseits des Wassers bietet die Region viel: Im angrenzenden Cape Range National Park gibt es Wanderwege durch malerische Schluchten – z. B. Mandu Mandu Gorge oder Yardie Creek – mit der Chance, Felsenkängurus und Greifvögel zu sehen. An der Küste laden einsame Strände zum Entspannen ein, und Schnorchler können dort direkt vom Ufer starten. Beliebt sind zudem Kajaktouren entlang der Küste, Angeln – in ausgewiesenen Zonen außerhalb von Schutzgebieten – sowie Ausflüge zu Aussichtspunkten wie dem Vlaming Head Leuchtturm, um atemberaubende Sonnenuntergänge über dem Indischen Ozean zu erleben. Insgesamt steht der sanfte Naturtourismus im Vordergrund – von Massentourismus ist Ningaloo bislang verschont geblieben, was maßgeblich zur Bewahrung der Unterwasserwelt beiträgt.

Umweltprobleme
Trotz seiner bislang guten Erhaltung ist das Ningaloo-Riff nicht immun gegenüber Umweltproblemen. Die abgeschiedene Lage schützt zwar vor einigen menschlichen Einflüssen, doch insbesondere der Klimawandel stellt eine wachsende Bedrohung dar. Steigende Wassertemperaturen haben in den letzten Jahren auch in Ningaloo zu Korallenbleichen geführt. Ein prägendes Ereignis war eine extreme Meeres-Hitzewelle im Jahr 2011, bei der die Wassertemperaturen zeitweise bis zu 5°C über dem langjährigen Durchschnitt lagen. In Folge dieser Hitzewelle und mehrerer Wirbelstürme verzeichneten einige Riffbereiche erhebliche Schäden – im nördlichen Riffsektor bei Bundegi kam es zu Korallenverlusten von über 80 Prozent.
Auch in den Jahren 2016 und 2020 wurden während globaler Korallenbleiche-Episoden (global bleaching events) erhöhte Wassertemperaturen in Ningaloo gemessen, wobei die Auswirkungen lokal unterschiedlich ausfielen. In den australischen Sommern 2022/23 und 2024/25 traten Bleicheereignisse in Ningaloo und am Great Barrier Reef gleichzeitig auf – ein alarmierendes Zeichen dafür, dass selbst relativ weit auseinander liegende Riffsysteme unter dem Klimawandel zeitgleich leiden.
Neben der Bleiche schwächt auch die Ozeanversauerung wegen des absinkenden pH-Werts des Meerwassers durch CO₂-Aufnahme auf lange Sicht das Korallenwachstum. Klimaforscher warnen, dass ohne effektive Gegenmaßnahmen ab den 2040er Jahren Korallenbleichen in Ningaloo alle fünf Jahre oder häufiger auftreten könnten, was eine Erholung der Riffe nahezu unmöglich mache.
Ein weiteres Risiko sind menschliche Eingriffe und wirtschaftliche Nutzung. Zwar ist die Region dünn besiedelt, doch Tourismus und Freizeitaktivitäten müssen gut gemanagt werden. Unachtsames Schnorcheln oder Tauchen kann lokal zu Schäden führen.
Auch Sportfischerei ist in bestimmten Zonen erlaubt – unsachgemäße Fangpraktiken oder Überfischung von Schlüsselarten könnten das ökologische Gleichgewicht stören. Bisher wird dem durch strikte Regeln entgegengewirkt, z. B. Fangquoten, Angelverbote in Schutzgebieten, dennoch bleibt Wachsamkeit nötig. Bootsverkehr und Bootsanker können empfindliche Habitate beeinträchtigen.
Größere Sorgen bereiten Pläne für Industrieprojekte in der weiteren Region. In den letzten Jahren gab es Vorhaben, im nahegelegenen Exmouth-Golf, einem wichtigen Nebengewässer des Ningaloo-Ökosystems, einen Industriehafen und Anlagen zur Gasförderung zu errichten. Umweltorganisationen warnten, dass ein solcher Ausbau die empfindlichen Mangroven und Seegraswiesen – und damit die „Kinderstube“ vieler Ningaloo-Arten – gefährden würde.
Nach massiven Protesten der lokalen Bevölkerung und Naturschützern wurden diese Projekte vorerst gestoppt bzw. von der Regierung abgelehnt. Auch die Offshore-Öl- und Gasexploration vor der Ningaloo-Küste wurde eingeschränkt: Es wurde beschlossen, keine neuen Öl-/Gasbohrungen in der unmittelbaren Nähe des Welterbegebietes zuzulassen, um das Riff vor möglichen Ölunfällen oder Seismik-Emissionen zu schützen.

Ningaloo ist Weltnaturerbe
Aufgrund seines außergewöhnlichen universellen Wertes wurde die „Ningaloo Coast“ 2011 als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt. Dieser Status unterstreicht die globale Bedeutung des Gebietes und bringt internationale Verpflichtungen mit sich, Ningaloo für die Menschheit zu erhalten. Ins Welterbe aufgenommen wurden sowohl das Riff als auch die angrenzenden Küstenabschnitte (inklusive Cape Range). Die UNESCO stellte insbesondere die einzigartige Kombination eines ausgedehnten Saumriffs und unberührter Küstenwüste heraus, ebenso die wichtige Rolle des Riffs als Habitat für bedrohte Arten wie Walhaie und Meeresschildkröten.
2019 und 2020 wurden weitere Küstenareale unter Schutz gestellt. Dadurch entstand das Nyinggulu Coastal Reserve, ein Verbund neuer Schutzgebiete entlang der Küste südlich des Cape Range Nationalparks. Dieses Projekt wird in Partnerschaft mit den traditionellen Eigentümern umgesetzt und soll verbliebene Lücken im Schutzgürtel schließen.
Anreise
Das Ningaloo Reef liegt an der abgelegenen Westküste Australiens. Die Anreise dorthin ist zwar etwas aufwendiger als zum Great Barrier Reef, aber lohnenswert – denn du wirst mit einem der unberührtesten Korallenriffe der Welt belohnt.
✈️ Mit dem Flugzeug (schnellste Option)
- Von Perth nach Exmouth (Flughafen Learmonth – LEA)
Dauer: ca. 2 Stunden
➤ Qantas bietet tägliche Direktflüge.
➤ Vom Flughafen sind es noch etwa 36 Kilometer bis Exmouth (Shuttle, Mietwagen oder Taxi). - Von Perth nach Coral Bay
Kein direkter Flug – nur über Exmouth, dann mit dem Auto oder Bus (ca. 1,5 Stunden Fahrt).
🚗 Mit dem Auto (Roadtrip mit Outback-Feeling)
- Ab Perth nach Exmouth: ca. 1.250 km / 12–14 Stunden Fahrzeit
➤ Entlang der Küste über den North West Coastal Highway
➤ Tolle Stopps: Kalbarri Nationalpark, Shark Bay, Monkey Mia, Carnarvon - Mietwagen oder Campervan sind empfehlenswert, wenn du flexibel sein willst.
🚌 Mit dem Bus (günstiger, aber zeitintensiv)
- Anbieter wie Integrity Coach Lines fahren von Perth nach Exmouth und Coral Bay.
➤ Dauer: ca. 20 Stunden
➤ Nur an bestimmten Tagen, also vorher gut planen!
🐠 Exmouth oder Coral Bay?
- Exmouth: Größer, mehr Infrastruktur, Ausflüge z. B. zum Cape Range Nationalpark oder Whale Shark Tours
- Coral Bay: Kleiner, entspannter, das Riff beginnt direkt am Strand – ideal zum Schnorcheln
Oder gleich eine Roadtrip planen. Wenn du in Down Under etwas mehr Zeit verbringen willst, dann unternimm doch einen epischen Roadtrip. Du wirst diese Eindrücke niemals vergessen. Ein Roadtrip von Perth zum Ningaloo Reef auf einer der spektakulärsten Strecken Australiens. Du bekommst Outback, Küste, rote Erde und türkisblaues Wasser – alles in einem. Hier ist ein Vorschlag für eine traumhafte Route mit Highlights:
🚐 Roadtrip-Route von Perth nach Exmouth (ca. 1.250 Kilomter, 10 bis 14 Tage empfohlen)
🗺️ Übersicht:
- Start: Perth
- Ziel: Exmouth (Ningaloo Reef)
- Dauer: Mind. 7 Tage, ideal 10–14 Tage
- Fahrzeit: ca. 13 bis 14 Stunden reine Fahrtzeit (aufteilen auf mehrere Etappen)
🛣️ Etappen-Vorschläge mit Highlights
1. Perth – Cervantes (ca. 200 Kilometer)
Highlight: Pinnacles Desert im Nambung National Park – bizarre Kalksteinsäulen in gelbem Sand
Tipp: Sonnenuntergang oder -aufgang über den Pinnacles ist magisch
2. Cervantes – Kalbarri (ca. 380 Kilometer)
Highlights:
Kalbarri National Park
Nature’s Window
Z-Bend Gorge
Kalbarri Skywalk
Küste: Rugged Cliffs & Natural Bridge
Aktivitäten: Wandern, Fotografieren, Kajakfahren
3. Kalbarri – Shark Bay / Monkey Mia (ca. 400 Kilometer)
Highlights:
Monkey Mia: Delfine aus nächster Nähe

Shell Beach: komplett aus Muscheln

Hamelin Pool: lebende Stromatolithen (Urzeit-Lebensformen!)

Tipp: Bleib mindestens zwei Nächte für den vollen Genuss
4. Shark Bay – Coral Bay (ca. 580 Kilometer)
Langer Fahrtag, aber lohnenswert
Coral Bay:
Entspanntes Schnorchelparadies direkt vom Strand
Glasbodenboot-Touren, Mantas und Meeresschildkröten
5. Coral Bay – Exmouth (ca. 150 Kilometer)
Exmouth:
Basis für Touren zum Ningaloo Reef, Whale Sharks (März–Juli), Cape Range National Park
Strände: Turquoise Bay (Schnorcheln vom Feinsten!), Osprey Bay
Tipp: Wanderungen durch Schluchten wie Mandu Mandu Gorge
🛏️ Übernachtungstipps
Campgrounds, Eco-Lodges oder einfache Motels – am besten vorab buchen, besonders in Coral Bay und Exmouth
Freies Campen ist nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt
🧰 Praktische Tipps
Tanken: Immer bei Gelegenheit, auch wenn der Tank noch halbvoll ist, Tankstellen sind rar
Internet: In abgelegenen Gebieten eingeschränkt – fürs Navi Offline-Maps downloaden
Wildlife: Vorsicht bei Dämmerung – Kängurus lieben die Straße zu dieser Zeit
Mietwagen/Camper: Frühzeitig buchen, idealerweise mit Allrad, falls du abseits fahren willst
Titelfoto / Westaustralien. Walhai (Rhincodon typus) im Ningaloo Marine Park. Ein echtes Sehnsuchtsfoto. / ©Lachlan Ross