Ein neuer Flieger für die Langstrecke
Mit dem Boeing 787-9 Dreamliner hat Lufthansa seit Kurzem einen weiteren modernen Jet in der Flotte. Die Boeing 787-9 mit der neuen Allegris-Ausstattung landete am 30. August 2025 aus Seattle/Washington State kommend am Frankfurter Flughafen. Das jüngste Mitglied der Lufthansa Flotte mit dem Kennzeichen D-ABPF und dem Taufnamen Frankfurt am Main wird ab Mitte Oktober zunächst auf Flügen von Frankfurt nach Toronto/Kanada eingesetzt. Allein in diesem Jahr erwartet Lufthansa noch bis zu neun weitere Boeing 787-9 – das entspricht einer Neuauslieferung alle zwei Wochen – an ihrem größten Drehkreuz in Frankfurt.

Der Dreamliner gilt als treibstoffsparend und leise, vor allem im Vergleich zu älteren Modellen wie dem A340. Die modernen Langstreckenflugzeuge verbrauchen im Schnitt nur noch rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke. Das sind rund 25 Prozent weniger als bei ihrem Vorgängermodell. Lufthansa Airlines hat 29 Boeing 787-9 bestellt. Insgesamt erwartet die Fluggesellschaft in den nächsten Jahren 78 moderne Langstreckenflugzeuge mit Allegris an Bord – die größte Flottenmodernisierung ihrer Geschichte.

Passagiere sind in dem neuen Flugzeugtyp weniger Lärm in der Kabine ausgesetzt und genießen ein angenehmeres Raumklima. Auffällig sind auch die großen Fenster, die sich elektronisch abdunkeln lassen – ein Detail, das beim Blick über den Wolken praktisch ist.

Allegris – viel Auswahl, viel Komfort
Besonderes Augenmerk liegt bei Lufthansa auf dem neuen Allegris-Kabinendesign. In der Business Class gibt es verschiedene Sitztypen: vom Einzelplatz mit viel Privatsphäre über extralange Betten bis zum Doppelsitz für gemeinsam Reisende. Gäste in der Lufthansa Business Class kommen in den Genuss einer eigenen Suite, die durch brusthohe Wände, einen bis zu 27 Zoll großen Monitor und reichlich Stauraum noch mehr Komfort und Privatsphäre bietet. Jede Suite bietet zudem eine eigene Garderobe und eine persönliche Minibar.

Dazu kommen Extras wie Sitzheizung oder Kühlung. Alle Plätze haben direkten Zugang zum Gang – ein lange gehegter Wunsch vieler Vielflieger.
Auch in Premium Economy und Economy hat Lufthansa nachgelegt. Die Premium Economy punktet mit Hardshell-Sitzen (dadurch sind die Lehnen verstellbar, ohne die dahinter sitzenden Passagiere zu beeinträchtigen), größeren Bildschirmen und Bluetooth-Kopplung für eigene Kopfhörer. In der Economy bleibt der Sitzplatz zwar knapp, aber moderne Polster und ein neues Lichtkonzept machen den Aufenthalt angenehmer.

Die Lufthansa Boeing 787-9 Allegris Kabine verfügt über 26 Business-Sitze (4 Sitze pro Reihe, in der ersten Reihe gibt es nur zwei Sitze), 21 in der Premium Economy (in der Konfiguration 2-3-2) und 247 Sitze in der Economy (3-3-3). In den B787-9 Maschinen mit Allegris-Kabine gibt es keine First Class. Darüber verfügen nur Airbus A350 Flugzeuge.

Die Business Class reicht von Reihe 1 bis 7, die Premium Economy von Reihe 8 bis 10. Die Preferred Zone in der Economy reicht von Reihe 11 bis 16. Sie bietet mehr Beinfreiheit als die anderen Economy-Sitze. Noch mehr Beinfreiheit gibt es auf den drei Sitzen rechts und links in der Reihe 27, weil sich dort die Notausgänge befinden.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Ganz rund läuft der Start allerdings nicht. Beim ersten Lufthansa-Dreamliner mit Allegris sind derzeit nur vier von 26 Business-Class-Sitzen freigegeben – und zwar ausschließlich die vorderen Suites. Der Rest der Business-Kabine bleibt vorerst gesperrt, weil die Zertifizierung noch aussteht. (Stand Anfang September 2025). Lufthansa hofft auf die Freigabe bis Ende 2025.

Die Business Class Suiten, Premium Economy und Economy Class können bereits gebucht werden. Sobald der Zertifizierungsprozess der Allegris Business Class für die Dreamliner von Boeing abgeschlossen ist, werden auch diese Sitze buchbar sein.

Der Dreamliner 787-9 ist für Lufthansa ein Schritt nach vorn: effizienter, leiser und mit einem Kabinenkonzept, das Passagieren mehr Auswahl gibt. Gleichzeitig zeigt der holprige Start, wie komplex die Einführung neuer Kabinengenerationen sein kann. Für Reisende bedeutet das: Die volle Bandbreite von Allegris wird es erst geben, wenn die Zertifizierung abgeschlossen ist.
Titelfoto / Die Boeing 787-9 mit der neuen Allegris-Ausstattung landete am 30. August 2025 aus Seattle/Washington State kommend am Frankfurter Flughafen. / Foto: Oliver Roesler