Berlin erweist sich einmal mehr als Stadt der Superlative. Auf dem Foto zeigt sich scheu das wohl teuerste Sitzmöbel der Hauptstadt. Natürlich sieht man es dem Hocker nicht an, denn Understatement wird in Wowereits arm-aber-sexy-City groß geschrieben.
Dieser kleine unbequeme Sitz dürfte eine vierstellige Summe gekostet haben, alles in allem. Finden kann man ihn und weitere Schemel dieser Art im Mauerpark. Dort wollte man letztes Jahr des Mülls Herr werden, indem man geräumige Gruben aushob und Einwurf-Schächte mit unterirdischen Müllcontainern installierte. Der Entleerungsaufwand war fortan erheblich, und Kamerateams reisten eigens an, um dem Spektakel beizuwohnen. Spezialtechnik hob dann Container für Container aus dem geschichtsträchtigen Erdreich…
Da einige der designverdächtigen, aber nicht eben praktischen Müllmöbel beschädigt waren, wurden sie nun kurzerhand abmontiert und durch die reizenden Höckerchen ersetzt. Müll kann man nicht mehr einwerfen, und was nun unterirdisch gebunkert wird, bleibt zunächst ein Rätsel…
Berlin, du geheimnisvolle Schildbürgerstadt!
Beate Lemcke, Juni 2012
(Beate beobachtet Berlin mit einem kritischen, aber im Grunde wohlwollenden Blick und ist eine Bewunderin der Kreativität der Berliner Verwaltung. Außerdem ist Beate Inhaberin von Irish Berlin. )
Titelfoto / Teure Sitzgelegenheit. Foto: Beate Lemcke
Weiterführende Informationen zur Mauer
Mauer-Panorama von Asisi am Checkpoint Charlie
Künstlerinitiative East Side Gallery
Evangelische Kirchengemeinde Versöhnung
In Little Berlin steht die Mauer (teilweise) noch