Der Teide unterirdisch... Foto: Turismo Tenerife
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Auf, um und unter dem Vulkan Teide in Teneriffa gibt es viel zu erleben

Selbst viele, die Teneriffa bisher noch nicht besuchten, haben vom Schichtvulkan Pico del Teide gehört, der mit 3718 Metern die höchste Erhebung auf der Kanarischen Insel und der höchste Berg Spaniens ist. So gut wie kaum bekannt, selbst bei den Touristen ist allerdings der unterirdische Komplex der Höhle Cueva del Viento-Sobrado, die größte Vulkanröhre auf dem Gebiet der Europäischen Union. Sie entstand durch die Lavaströme des Pico Viejo, der neben dem Teide liegt.

Ein Besuch der „Höhle des Windes“, deren Name ist auf die beachtlichen Luftströmungen in ihrem Inneren zurückzuführen ist, ist ein Erlebnis. Man erfährt einiges über die Rolle der Lavaströme in der Vulkanologie und erhält einen Blick auf die eigenwilligen Lavaformationen im Erdinneren. Auf über 17 Kilometern Länge befinden sich Gänge auf drei verschiedenen Ebenen und geomorphologische Phänomene wie Abgründe und Terrassen.

...und der Teide oberirdisch. Foto: Ingo Paszkowsky
…und der Teide oberirdisch.
Foto: Ingo Paszkowsky

Die im gleichnamigen Ortsteil von Icod de los Vinos eingefügte Cueva del Viento entstand vor 27.000 Jahren auf Basaltlava, die von der ersten Ausbruchsphase des Vulkans Pico Viejo am Fuße des Teide stammt. Die Röhre bildet ein wahrhaft netzartiges Labyrinth unterirdischer Gänge mit zahllosen unerforschten Verzweigungen, die eine zukünftige Erweiterung ermöglichen würden. Ihre Besonderheit liegt sowohl in ihren Ausmaßen als auch in ihren einzigartigen geomorphologischen Merkmalen. Das Netz der Galerien ordnet sich auf drei übereinanderliegenden Ebenen an, ein Phänomen, das seinesgleichen auf der Welt sucht.

Den höchsten biologischen Stellenwert der Röhre bildet die unterirdische Tierwelt, die sich als eine ständige Quelle neuer Entdeckungen erweist. Die Höhle beherbergt insgesamt 190 bekannte Arten. 48 davon sind troglobionte Arten, die nur in einem unterirdischen Umfeld überleben können. 15 dieser Spezies, die in der Dunkelheit  leben, sind wissenschaftliche Neuentdeckungen.

Aus geomorphologischer Sicht bietet die Cueva del Viento verschiedenartige Strukturen primären Ursprungs, wie Lavastalaktiten, wasserfallartige Lavaformationen, seitliche angeordnete Terrassen oder Lavaseen. Darüber hinaus gibt es exogene Verhärtungen unterschiedlicher Zusammensetzungen (Kalziumkarbonat, Cristobalit und andere Siliciumverbindungen). In ihrem Inneren sind viele Fossilienreste ausgestorbener Wirbeltiere, wie die Riesenratte und die Riesenechse, aber auch andere Knochenreste von auf Teneriffa bereits verschwundenen Tierarten, wie der „Graja“, einer Krähenart.

Das Besucherzentrum der Höhle ist von Dienstag bis Samstag von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Die Höhlenbesichtigungen starten um 10 Uhr, 11, 13 und 14:30 Uhr, sie dauern zwei Stunden. Eine vorherige Reservierung ist erforderlich unter 922 815339 oder info@cuevadelviento.net. Kinder dürfen ab 5 Jahren in die Höhle und zahlen bis zu einem Alter von 14 5,10 €, Erwachsene 15,30€ und Residenten 10,20 €.

Wer nicht gerade an der Höhenkrankheit leidet, kann auch relativ bequem den Gipfel erwandern. Eine Seilbahn führt bis auf 150 Meter unter dem Gipfel. Für die Besteigung des Teide ist eine Genehmigung erforderlich, die von der Nationalparkverwaltung in Santa Cruz erteilt wird, sofern das Kontingent für den Zeitraum noch nicht ausgeschöpft ist.

Um den Teide kann man auch wandern oder sogar im Doppelmarathon, dem Teneriffa Bluetrail, herumlaufen.

Titelfoto / Der Teide unterirdisch…  / Foto: Turismo Tenerife

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