Ist ein Reiseziel weit entfernt und der Besuch mit einigen Kosten verbunden, kommen die Touristker meist mit dem Argument: “Einmal im Leben muss Jeder dieses Highlight besucht haben”. Oder so ähnlich. Aber beim Grand Canyon trifft das sicher zu. Man sollte ihn wirklich in natura gesehen haben.
Bereits der 26. Präsident der Vereinigten Staaten, Theodore Roosevelt, bezeichnete den Grand Canyon als den einzigen Ort, den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben besucht haben muss. Doch auch viele Deutsche haben das Ziel auf ihrer persönlichen „Bucket List“.
Übrigens ist sein etwas kleineres Pendant, der Fish River Canyon in Nambia, im südlichen Afrika, ebenfalls überaus sehenswert.
Wer sich seinen Lebenstraum erfüllen und zum Grand Canyon nach Arizona reisen möchte, dem bieten sich die verschiedensten Möglichkeiten, das Naturwunder zu erleben:
Gut zu Fuß
Für alle Besucher, die die unvergleichbare Schönheit des Grand Canyon National Parks ) am liebsten zu Fuß erkunden möchten, hält der Grand Canyon verschiedene Wanderrouten bereit – variabel nach Schwierigkeitsgrad und Dauer.
Hierfür wird nichts weiter benötigt als gute Wanderschuhe, etwas Proviant und vor allem ausreichend Trinkwasser. Denn ein Abstieg zum Grund des Grand Canyons verlangt dem Körper mehr ab, als ein gewöhnlicher Spaziergang. Der Bright Angel Trail (https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/upload/brightangeltrail.pdf) ist mit seinen rund 15 Kilometern Länge besonders für Anfänger geeignet.
Eine kürzere, aber bei weitem anspruchsvollere Route ist der South Kaibab Trail (https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/upload/southkaibabtrail.pdf), der mit 10 Kilometern Länge und seinen starken Steigungen besonders für erfahrene Abenteurer ein absolutes Highlight darstellt.
Wanderer, die eine längere Distanz bevorzugen, wählen am besten den North Kaibab Trail (https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/upload/North_Kaibab_Trail.pdf). Er führt sie rund 23 Kilometer entlang des North Rim, tief in den Grand Canyon. Hierzu muss allerdings zunächst ganz um die Schlucht herumgefahren werden, um zum North Rim, also der gegenüberliegenden Seite des Grand Canyon, zu gelangen.
Wichtig zu wissen, dass der nördliche Rand immer vom 15. Oktober bis zum 15. Mai aufgrund der Witterungsverhältnisse geschlossen bleibt. Hier gibt es die Witterungshinweise: https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/basicinfo.htm
Ganz gleich für welchen Trail ihr euch entscheidet, alle Wege führen hinab in den Grand Canyon und enden auf dem Bright Angel Campground (http://www.camparizona.com/campsites/northcampsites/Bright%20Angel.htm), nahe der Phantom Ranch (http://www.grandcanyonlodges.com/lodging/phantom-ranch/). Hier finden Wanderer nicht nur ihr Ziel sondern auch Übernachtungsmöglichkeiten. Zimmer sollten allerdings rechtzeitig im Voraus gebucht werden.
Mit dem (Draht)-Esel
Mit dem Fahrrad kann man auf einem der Bike Rides auch eine Menge erleben. Diese führen zwar nicht zum Boden des Grand Canyons, erlauben aber einmalige Blicke vom Rand der Schlucht. Hier findet ihr die Routen: http://bikegrandcanyon.com/wp-content/uploads/2012/08/websiteversion3.pdf
Der Red Bike Ride und der Orange Bike Ride sind für weniger geübte Fahrradfahrer und Familien geeignet und erstrecken sich auf 10 und 17 Kilometern Länge. Radfahrer mit mehr Erfahrung wählen den Yellow Bike Ride, der sie rund 33 Kilometer auf einem actionreichen Roundtrip entlang der Schlucht führt. Fahrräder können auch direkt vor Ort beispielsweise bei Bright Angels Bicycles (http://bikegrandcanyon.com/) gemietet werden.
Aber auch ohne Radeln kommen die Urlauber an ihr Ziel. Seit über 100 Jahren haben Canyon-Besucher die Möglichkeit, die Strecke auf dem Rücken eines Esels zurücklegen. Die geführten Touren dauern zwischen einer Stunde und einem halben Tag und führen die Reiter entlang der Nord- oder Südseite hinab in den Canyon.
Keine Sorge: Die Esel sollen für ihr sanftes Temperament und ihren sicheren Tritt berühmt sein.
Noch mehr Abenteuer
Für besonders Abenteuerlustige hält der Grand Canyon noch weitere Highlights bereit. Wie wäre es mit einem Wildwasser-Rafting-Trip auf dem Colorado River? Unterschiedliche Fahrten sind möglich: Egal ob Tagestrips innerhalb der Hualapai Reservation, vier- bis neuntägige Fahrten durch den halben Canyon oder zehn- bis vierzehntägige „Full-Canyon-Trips“ – jeder kommt hier auf seine Kosten und nass werden die Teilnehmer unter der heißen Wüstensonne alle.
In schwindelerregende Höhe geht es hingegen auf dem Skywalk Die Attraktion befindet sich ebenfalls in dem Hualapai Reservat am West Rim des Canyons und ist knapp 4 Stunden Autofahrt vom South Rim entfernt. Schaulustige können hier auf einer hufeisenförmigen Plattform über den Rand hinweg spazieren und 1.220 Meter in die Tiefe blicken.
Am deutlichsten werden die gewaltigen Ausmaße des Canyons allerdings bei einem Rundflug (http://www.visitarizona.com/grand-canyon-air-tours). Der Moment, in dem der Helikopter die Baumgrenze verlässt und sich plötzlich mitten in dem einmaligen Naturwunder befindet, ist einfach nur atemberaubend und garantiert unvergesslich.
Es geht aber noch spektakulärer! Mit Paragon Skydive können Wagemutige bei einem Tandem-Fallschirmsprung buchstäblich in die Schlucht eintauchen. Die Flüge starten am South Rim und bringen die Passagiere auf über 7.000 Meter Höhe, von der sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 km/h hinabsausen.
Über den Grand Canyon gibt es eine ausführliche Broschüre zum Download.
Titelfoto / Sonnenuntergang über dem North Rim. / Foto: Arizona Office of Tourism
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