Der Geierswalder See entstand aus dem ehemaligen Tagebaurestloch Koschen und ist der touristisch zuerst nutzbare See der zukünftigen Lausitzer Seenkette. Foto: LMBV, P. Radke
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Lausitz: Ehemaliges Braunkohlenrevier wird Tourismusidylle

Lausitzer Seenland – Die ersten Urlauber – Badegäste, Surfer, Segler und Wasserskiläufer, Taucher, Biker und Skater – tummeln sich bereits rund um den 23 neuen Seen Sachsens. 20 Jahre nach Beginn der Bergbausanierung in den ostdeutschen Braunkohlerevieren ist in der Lausitz eine einmalige Seenlandschaft erschlossen und zu einem großen Teil bereits der touristischen Nutzung übergeben worden.

Das Land hat jetzt die Initiative “23 Seen für Ihre Ideen“ gestartet. Unter diesem Motto sollen verstärkt Projekte und Investitionen im Lausitzer Seenland initiiert werden. Ganz aktuell erfolgte vergangene Woche die Grundsteinlegung für das 4-Sterne-Hotel „DerLeuchtTurm“, maritimer Botschafter des sich entwickelnden Lausitzer Seenlandes. Es setzt ein Zeichen am Geierswalder See. Geschäftsführerin Heike Struthoff erläutert: „… und am Leuchtturm findet sich noch mehr. Gebäude sind aneinander gereiht, etwas abseits stehen einzelne Häuser, fast wie ein kleines Fischerdorf. Maritime Farben und Paneele bestimmen die Fassaden. Fenster sind mit Teilungen versehen und mit Rahmen eingefasst. Maritime Accessoires, Modellsegelboote und Laternen ergänzen die Ausstattung“ (www.leuchtturm-lausitz.de).

Am Ufer des Geierswalder Sees entsteht nach den Entwürfen des Architekten Mike Meder die Hotelanlage "Der LeuchtTurm". Foto: MIKE MEDER ARCHITEKTUR
Am Ufer des Geierswalder Sees entsteht nach den Entwürfen des Architekten Mike Meder die Hotelanlage “Der LeuchtTurm”. Foto: MIKE MEDER ARCHITEKTUR

Schon etabliert am See sind Campingplatz, Marina, schwimmende Häuser, Grillandchill-Boote (donuts) sowie das Rundwegenetz für Radfahrer. Da gilt die Devise “Legen Sie Ihr Handtuch aus!“ neben Urlaubern auch für Geschäftsleute. Inzwischen kommen Tagesgäste und Kurzurlauber nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Tschechien, Polen und Ungarn.

Unter Caravan-Touristen und Reisemobilisten aus Skandinavien hat sich ebenfalls herumgesprochen, dass ein Stopp im Lausitzer Seenland lohnt. Neue Ferienwohnungen tragen zur gestiegenen Attraktivität bei, z.B. die von Familie Ittmann in Klein Partwitz. Neben dem Gasthof „Zum Anker“ betreiben die Gastgeber auch eine Quadstation, die selbst Anfänger zum Fahrspass einlädt (www.gasthof-zum-anker.de). Nicht weit entfernt von der Drehscheibe Geierswalder See befindet sich die Pferdestation terranova. Ausflugsziele in der Nähe sind u.a. die Krabatmühle in Schwarzkollm mit zünftigem Kupfer-Bier aus Wittichenau, die IBA Terrassen Großräschen, das Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld (Brandenburg) oder ab 2013 der „schnelle“ Spreetaler See für alle Jetskifahrer.

Am Ufer des Geierswalder Sees entsteht die Hotelanlage "Der LeuchtTurm". In Gegenwart des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich wurde am 14. August 2012 das Projekt gestartet. Foto: M. Priebe
Am Ufer des Geierswalder Sees entsteht die Hotelanlage “Der LeuchtTurm”. In Gegenwart des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich wurde am 14. August 2012 das Projekt gestartet. Foto: M. Priebe

Qualitätsinitiative „Lausitzer Gastlichkeit“

Hotels, Gaststätten und Restaurants haben im Juli 2012 die Marketing- und Qualitätsinitiative „Lausitzer Gastlichkeit“ begonnen, zum ersten Mal länderübergreifend im Lausitzer Seenland. Stichworte sind: Aufmerksamer Service, regionale Küche, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und angenehme Atmosphäre.

Auch in der Tourismuswerbung tut sich viel. Das Lausitzer Seenland präsentiert sich nach Außen nunmehr geschlossen und hat dafür ganz neu den länderübergreifenden Tourismusverband mit Sitz in Hoyerswerda gegründet. Urlauber und Investoren können sich auf der Internetplattform www.lausitzerseenland.de über Angebote an allen 23 Seen informieren oder Ansprechpartner für eigene Ideen und Vorhaben finden.

Neue Ferienwohnungen tragen zur gestiegenen Attraktivität der Region bei, beispielsweise die von Familie Ittmann in Klein Partwitz. Foto: Günter Knackfuss
Neue Ferienwohnungen tragen zur gestiegenen Attraktivität der Region bei, beispielsweise die von Familie Ittmann in Klein Partwitz. Foto: Günter Knackfuss

Die Hauptereignisse von 2013 wecken bereits jetzt neue Bedürfnisse: Bereits im April lädt Senftenberg ein zur Eröffnung des Stadthafens. Im Juni werden die Uferbereiche des Geierswalder und Partwitzer Sees in Sachsen übergeben und am 1. Juni 2013 soll der Koschener Kanal, der sogenannte Überleiter 12, die Länder Sachsen und Brandenburg schiffbar miteinander verbinden. Insgesamt werden im Lausitzer Seenland zehn Seen über Kanäle und Schleusen miteinander verbunden. Dafür wird jetzt die Fahrgastschifffahrt ausgeschrieben; gesucht wird der künftige Reeder.

Schon etabliert am Geierswalder See sind Campingplatz, Marina... Foto: Günter Knackfuss
Schon etabliert am Geierswalder See sind Campingplatz, Marina…
Foto: Günter Knackfuss

Der Vorsitzende des Zweckverbandes Lausitzer Seenland, Michael Harig, nannte ein ehrgeiziges Ziel für die touristische Vermarktung der neu entstandenen Urlaubsregion: „Von derzeit 400.000 Übernachtungen jährlich wollen der länderübergreifende Tourismusverband und die kommunalen Zweckverbände in Sachsen und Brandenburg bis 2020 für ein Wachstum auf eine Million Übernachtungen pro Jahr sorgen. Voraussetzung dafür sind allerdings Investitionen in neue Herbergsbetriebe“. Das Lausitzer Seenland ist eine Urlaubsregion im Entstehen, die sich immer erkennbarer vom Braunkohlerevier zur größten von Menschenhand geschaffenen Wasserlandschaft Europas entwickelt.

Günter Knackfuss

Titelfoto / Der Geierswalder See entstand aus dem ehemaligen Tagebaurestloch Koschen und ist der touristisch zuerst nutzbare See der zukünftigen Lausitzer Seenkette. / Foto: LMBV, P. Radke

...schwimmende Häuser.... Foto: M. Priebe
…schwimmende Häuser….
Foto: M. Priebe

 

... Grill-and-chill-Boote (donuts) sowie das Rundwegenetz für Radfahrer. Foto: Günter Knackfuss
… Grill-and-chill-Boote (donuts) sowie das Rundwegenetz für Radfahrer.
Foto: Günter Knackfuss

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