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Auf zwei Rädern von Deutschland bis in die Bretagne zu fahren, ist nur etwas für ambitionierte Radreisende. Gut also, dass man seine Fahrräder einfach im Zug oder Auto mitnehmen oder bequem vor Ort ausleihen kann. Denn entlang der bretonischen See finden Fahrradfans ihr Glück: Rund um charmante Küstenorte schlängeln sich viele gut ausgebaute Radwege durch die abwechslungsreichen Landschaften. Die schönsten Top-Radwege in der Bretagne versprechen wilde Natur, gute Einkehrmöglichkeiten und natürlich Meerblick.
Inhaltsverzeichnis:
- Auf den Spuren historischer Bahngleise an der Bucht von Audierne
- Unterwegs auf dem Küstenradweg La Vélomaritime rund um Plougasnou
- Mit dem Mountainbike durch das Ponto-Tal bei Binic-Étables-sur-Mer
- Zwischen Golf und Meer: Ab Arzon die Halbinsel Rhuys erkunden
- Von Landéda nach Brest: Die Route des Kartoffelzugs
- Drei Tolle Radtouren von der Bretagne bis nach England
Auf den Spuren historischer Bahngleise an der Bucht von Audierne
Im Sommer 2023 eröffnet zieht die brandneue Radstrecke Youtar ab Audierne ihre Inspiration aus vergangenen Zeiten: Entlang des Flusses Goyen liefen früher Gleise, auf denen bis 1938 der Dampfzug namens Youtar Reisende und frischen Fisch von Audierne nach Douarnenez fuhr. Statt der Gleise führt heute ein zwölf Kilometer langer Rad- und Wanderweg durchs Grüne, immer mit Blick auf den in der Sonne glitzernden Goyen.
Die Strecke führt an den Austernparks gegenüber dem Wald von Suguensou vorbei sowie quer durch das mittelalterliche Städtchen Pont-Croix. Ziel ist der weite Sandstrand Pors Péron an der Nordküste des Cap Sizun, wo man sich nach dem Radeln mit einem Sprung ins kalte Wasser erfrischen kann.
Unterwegs auf dem Küstenradweg La Vélomaritime rund um Plougasnou
Der Fernradweg EuroVélo 4 führt in Frankreich vom bretonischen Roscoff bis Belgien immer entlang der Küste und ist dort deshalb unter dem Namen La Vélomaritime bekannt. Zwei der schönsten Etappen: Die Strecken von Morlaix nach Plougasnou (26 Kilometer) und von dort weiter nach Plestin-les-Grèves (20 Kilometer). Rund um Plougasnou führt der Radweg immer an der wilden Küste entlang – mit atemberaubenden Ausblicken auf das blau schimmernde Meer, pittoreske Fischerhäfen und kleine, geschützte Buchten mit schroffen Felsen und feinen Sandstränden.
Einen besonders guten Blick hat man von der Halbinsel Pointe de Primel kurz vor Plougasnou mit ihren sich auftürmenden Felsformationen: Bei gutem Wetter kann man von hier bis zu den Sieben Inseln vor der Rosa Granitküste schauen. Wer im Sommer unterwegs ist, sollte zudem auf jeden Fall seine Badesachen einpacken. Denn ganze sieben Sandstrände umgeben Plougasnou – perfekt für eine kurze Abkühlung.
Mit dem Mountainbike durch das Ponto-Tal bei Binic-Étables-sur-Mer
Große und kleine Mountainbike-Fans zieht es nach Binic-Étables-sur-Mer: Ganz in der Nähe des bei Familien beliebten Badeorts mit seinen gemütlichen Restaurants und weißen Sandstränden erstreckt sich das Ponto-Tal mit seiner üppigen grünen Natur. Auf 13 Kilometern können Mountainbikerinnen und Mountainbiker hier der früheren Zugstrecke folgen, die einst viele Badeorte der bretonischen Nordküste miteinander verband.
Highlight der Strecke: das Viadukt von Pourrhis mit seinen imposanten Steinbögen, über das damals die Züge ratterten. Heute kann man sowohl wandernd als auch radelnd von dort den Blick über die sie umgebenden grünen Wälder schweifen lassen.
Zwischen Golf und Meer: Ab Arzon die Halbinsel Rhuys erkunden
An der Spitze der Halbinsel Rhuys, die den Golf von Morbihan vom Atlantik trennt, liegt Arzon mit seinem idyllischen Hafen Port Navalo, umringt von Villen aus der Belle Époque. Arzon ist der ideale Ausgangspunkt, um mit dem Rad die Halbinsel zu entdecken, die an der Atlantikseite von langen Sandstränden und an der Golfseite von kleinen Buchten gesäumt ist. Über 54 Kilometer führt ein Rundweg Radlerinnen und Radler zu den schönsten Sehenswürdigkeiten im Westen der Halbinsel.
Angefangen in Port Navalo, geht es von dessen Leuchtturm – der die Stelle markiert, wo Atlantik und Golf sich treffen – über die Anlegestellen hinaus aus der Stadt zu weißen Sandstränden, kleinen Hafenstädtchen und alten Gemäuern.
Von Landéda nach Brest: Die Route des Kartoffelzugs
Im nordwestlichsten Zipfel der Bretagne liegt Landéda im Land der Abers, einst vom Meer überspülte Flusstäler, die sich weit ins Landesinnere hineinwinden. Nach ihnen ist der 33 Kilometer lange Radweg Véloroute des Abers benannt, der sich immer an der Küste entlang von Landéda bis zum Hafen Gouesnou vor den Toren von Brest schlängelt. Da man auf dem Weg nur wenige Höhenmeter zurücklegt, eignet er sich besonders für Familien, die gemeinsam den Ausblick über das leuchtend blaue Meer und die vielen kleinen Inseln genießen.
Wer zwischendurch das Fahrrad gegen ein Surfbrett oder Kajak tauschen möchte, ist entlang der Véloroute des Abers ebenfalls genau richtig. Die Strecke folgt der ehemaligen Route des „Kartoffelzugs“ – ein Güterzug, der im 19. Jahrhundert das Gemüse der Bauernhöfe zu den Märkten transportierte. Die Gleise sind schon lange verschwunden, viele der alten Bahnhöfe aus Ziegelsteinen stehen jedoch noch am Rand der Strecke und wechseln sich mit blühenden Feldern und Meerblick ab.
Drei Tolle Radtouren von der Bretagne bis nach England
Die Velodyssey und die Petit Tour de Manche (kleine Ärmelkanal-Tour) eröffneten bereits im Sommer 2012. Die Tour de Manche (Ärmelkanal-Tour) folgt als dritte Strecke bis Sommer 2013. Alle drei Strecken können an beliebigen Punkten begonnen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, auch nur einzelne Abschnitte zu befahren. Verschiedene Fährverbindungen ermöglichen das Übersetzen ins jeweils andere Land. Das Fahrrad kann hier problemlos mit an Bord genommen werden.
Urlauber können ihre Reise auf der Internetseite www.cycle-west.com (auch in deutscher Sprache) planen. Hier finden sie eine Übersichtskarte sowie eine detaillierte Beschreibung der drei Routen mit den Highlights entlang der Strecke. Die Velodyssey schlängelt sich auf 440 Kilometern vom englischen Devon quer durch die Bretagne bis nach Nantes. Größtenteils verkehrsfrei und ohne große Steigungen führt die bretonische Strecke auf ehemaligen Eisenbahntrassen und am Nantes-Brest-Kanal entlang. Die Velodyssey richtet sich damit an Familien und Hobby-Radfahrer, die bei einem Fahrrad-Urlaub auch Entspannung suchen und die Natur genießen möchten.
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Die „kleine Ärmelkanal-Tour“ Petit Tour de Manche ist mit 428 Kilometern eine kurze Version der Tour de Manche. Die bretonische Tour führt von Roscoff entlang der Rosa Granitküste und der Smaragdküste bis nach Saint-Malo. Von hier ist eine Überfahrt zur englisch-französischen Insel Jersey möglich. Die zu 80 Prozent autofreie Strecke eignet sich besonders für alle Hobby-Radfahrer, die mit dem Fahrrad die Highlights der bretonischen Natur, Kultur und Gastronomie entdecken möchten.
Die große Tour de Manche ist insgesamt 700 Kilometer lang. Sie führt vom englischen Poole bis Plymouth, wo der Ärmelkanal nach Roscoff überquert wird. Von hier setzt sich die Radtour entlang der Nordküste der Bretagne bis ins normannische Cherbourg und zurück nach England fort. Diese anspruchsvolle Rundstrecke eignet sich für Aktivurlauber, die eine sportliche Herausforderung suchen.
Weitere Informationen: www.cycle-west.com, www.velodyssey.com und www.tourdemanche.com
Titelfoto / Die Velodyssey führt am Nantes-Brest-Kanal entlang. / Foto: Emmanuel Berthier / CRT Bretagne
(Der Beitrag wurde erstmals im Februar 2013 veröffentlicht und seitdem in unregelmäßigen Abständen überarbeitet.)