Einfach mal raus, Abstand gewinnen, den Horizont erweitern. Ein Sabbatical oder Sabbatjahr ist eine Form der flexiblen Arbeitszeitgestaltung, die es ermöglicht, ein paar Monate oder gleich ein ganzes Jahr lang aus dem Beruf auszusteigen – mit anschließender Rückkehrgarantie. „Es gibt mehrere Modelle, wie man den Ausstieg auf Zeit organisieren kann“, erklären die Experten von ERGO. „Entweder, man spart zum Beispiel Überstunden oder laufendes Gehalt auf einem Arbeitszeitkonto an und lässt es sich in Freizeit vergüten. Oder aber man arbeitet vorab eine Weile in Vollzeit, bezieht aber nur ein Teilzeitgehalt. Dann kann man sich den ausstehenden Teil des Gehalts während der Jobpause auszahlen lassen.“ Eine weitere Option ist, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Wer ein Sabbatical macht, kann frei entscheiden, was er mit seiner Zeit anfängt. Doch egal, ob man sich weiterbilden, ferne Länder erkunden, in einem tibetanischen Kloster zu sich selbst finden oder sich in Hilfsprojekten engagieren möchte – zunächst muss der Chef dem Plan zustimmen. „Einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical gibt es nicht“, erklären die ERGO-Experten.
Wenn die Auszeit mit Startschwierigkeiten losgeht
Vor einer längeren Auszeit steht eine sorgfältige Vorbereitung. Viele Menschen wollen ihr Sabbatical schließlich auch nutzen, um eine Reise zu machen. Wandern in der Eiswüste Patagoniens, eine Studienreise nach China oder ein Trip über die Inkapfade Perus – die Liste der Möglichkeiten ist lang. „Eine solche Auszeit muss von langer Hand geplant werden. Eine Reiserücktrittsversicherung darf daher nicht fehlen“, sagen die ERV Experten. „Denn je früher man beginnt, sein Vorhaben in die Wege zu leiten, umso weniger lässt sich einschätzen, ob bis zum Zeitpunkt der Abreise noch etwas dazwischen kommt.“ Eine Reiserücktrittsversicherung trägt die Stornokosten, wenn eine gebuchte Reise aus versicherten Gründen nicht angetreten werden kann. Versicherte Gründe sind zum Beispiel Tod, eine schwere Unfallverletzung, eine unerwartete Erkrankung, Impfunverträglichkeiten oder vieles mehr. Wer keine solche Police hat, bleibt in diesem Fall auf den Gebühren sitzen – und die können fast den gesamten Reisepreis ausmachen. „Der Rücktrittsschutz empfiehlt sich vor allem bei teuren oder lange im Voraus gebuchten Reisen“, wissen die ERV-Experten. „Menschen, die während ihres Sabbaticals auf große Touren gehen wollen, sollten sie am besten gleich bei der Buchung mit abschließen.“
Tierbisse, Viruskrankheiten, Unfälle – Reiseabbruch kann teuer werden
Es gibt Situationen, in denen auch leidenschaftliche Weltenbummler nur noch einen Gedanken haben: Möglichst schnell wieder nach Hause! „Wer während eines Sabbaticals zu einer großen Reise aufbricht, sollte umfassend vorsorgen“, empfehlen die ERV-Experten. „Dazu gehört auch, dass geklärt ist, was geschieht, wenn die Reise abgebrochen werden muss.“ Viele Menschen machen sich nicht bewusst, dass eine Reiserücktrittsversicherung nur bis zum tatsächlichen Reiseantritt gilt: Schon, wer sich zum Beispiel in der Abflughalle des Flughafens ein Bein bricht, ist damit nicht mehr abgesichert. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Reiseabbruchversicherung – gerade bei langen Reisen, bei denen unterwegs vieles passieren kann. Und ein Reiseabbruch kann aus vielen Gründen nötig sein: ob man bei der Arbeit in einem namibianischen Wildtier-Krankenhaus von Affen gebissen wird oder auf den Galapagos-Inseln erfährt, dass zuhause die Wohnung abgebrannt ist: „Der Reiseabbruchsschutz fängt in jedem Fall die Kosten der verfrühten Rückreise auf“, betonen die ERV Experten.
Titelfoto / Zur Auszeit ans andere Ende der Welt – Durchquerung des Pentecost River. Die Gibb River Road lässt sich nur während der Trockenzeit gemütlich befahren. Im Mai muss man mit seinem 4WD-Gefährt allerdings nicht auf Flussdurchquerungen verzichten. / Foto: Ingo Paszkowsky
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