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Wellness-Tempel in Bayern

Heilbäder, Thermen, Luftkurorte, Moore, Naturseen, Heilwasserquellen – nirgends in Deutschland gibt es eine höhere Dichte an Angeboten für Gesundheit und Gleichgewicht als in Bayern. Mehr als jeder fünfte Gesundheitsurlaub der deutschsprachigen Bevölkerung hat heute den Freistaat als Ziel. Die bayerischen Kurorte gehören zu den mit Abstand bekanntesten in Deutschland. Allen voran Bad Füssing und Bad Kissingen, die sich immer wieder ein spannendes Duell um den Spitzenplatz liefern. Allerorten gilt immer mehr die Erkenntnis: „Aktive Gesundheitsvorsorge ist ein stark nachgefragter Aspekt unserer Zeit und das Angebot an ganzheitlicher Medizin, Medical Wellness und Prävention wird immer wichtiger“. Derart vorinformiert, haben wir uns auf den Weg gemacht – nach Bad Wörishofen, nach Bad Windsheim und nach Bad Brückenau.

Kurstadt Bad Wörishofen/Allgäu

Viele nennen sie auch „Heimliche Hauptstadt der Gesundheit“, den Ort, den das Erbe von Sebastian Kneipp bis heute bereichert (www.bad-woerishofen.de). Schon beim europäischen Hochadel des 19. Jahrhunderts war Bad Wörishofen als Gesundheitszentrum sehr beliebt. Das lag vor allem an dem berühmten Wasserdoktor, der z. B. das Ischias-Leiden des Erzherzogs Joseph von Österreich (1833-1905) kuriert hatte. Neben indischen Maharadschas und russischen Prinzen ließ sich sogar Papst Leo XIII. (1810-1903) daraufhin von Kneipp erfolgreich behandeln. Heute kommen die Wellness-Gäste aus Europa und der ganzen Welt zur Gesunderhaltung und Gesundwerdung. Immer noch kurend nach dem ganzheitlichen Gesundheitskonzept von Pfarrer Kneipp mit den fünf Therapie-Elementen: Wasser, Ernährung, Bewegung, Kräuter und innere Ordnung. Das Zauberwort Hydrotherapie nutzt vor allem die Heilkraft des Wassers. Davon gibt es in Bad Wörishofen reichlich, auch aus einer jahrtausendealten Sole. Schmerzzustände, Kreislaufschwächen, Durchblutungsstörungen, fiebrige Erkrankungen, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme oder Atemwegsbeschwerden – mit Wasser lassen sie sich regelrecht wegspülen. Gleichzeitig wird der Körper durch die Hydrotherapie angeregt, die Immunabwehr gestärkt und die Muskulatur wohlig entspannt. Das wird alles erlebbar im neuen Kneippianum mit dem KneippSPA. Es bietet Hallenbad, Sprudelbecken, Außen-Whirlpool, Phonothek, Dampf- und Kräutersauna, Finnische Blockhaussauna, Solarium, Behandlungsräume, Bar, Ruhebereich im Saunabereich, bequeme Liegen, Sonnenterrasse. In den zwölf SPA Suiten finden Anwendungen wie Kräuterbäder, Meersalz-Ölmassagen, Körperbürstenmassagen, Fußreflexmassagen, Akupunktur aber auch naturkosmetische Behandlungen statt. Das Medical Wellness Konzept im Kneippianum wird von einem Ärzteteam und kompetenten Therapeuten umgesetzt. Angesagt ist diese Vielfalt auch in fast allen Kurhäusern, darunter im Steigenberger Hotel Der Sonnenhof (spahotel-sonnenhof.de) mit einer Wellness-Landschaft für gehobene Ansprüche. Für Jedermann attraktiv bleibt die Therme von Bad Wörishofen, ein Genuss für die Seele und die Sinne. Das Thermalwasser unter den bis zu 15 Meter hohen Palmen ist als Heilwasser staatlich anerkannt. Die mit mehr als 2.200 Milligramm pro Liter sehr hohe Gesamtmineralisation ist für die Gesundheit ausgesprochen wertvoll. Wassertemperaturen zwischen 34 und 38 Grad machen die Bäder zu wahren Entspannungsoasen. Ergänzt wird das Thermenparadies durch eine 2000 Quadratmeter fassende Spa-Saunalandschaft mit thematisierten Sauna- und Wellnessangeboten (www.therme-badwoerishofen.de). Interessante Ausflüge führen nach Schloß Neuschwanstein, zum Heuort Pfronten im Tal der 13 Dörfer und zur Burgruine Falkenstein an der Grenze zu Tirol. Bad Wörishofen als Zentrum der Kur-, Bade- und Wellnesskultur ist zugleich Ausgangspunkt der „Schwäbischen Bäderstrasse“. Sie reicht über die Bäder Grönenbach, Wurzach, Waldsee und weitere bis Überlingen am Bodensee.

Das Steigenberger Hotel Der Sonnenhof bietet einer Wellness-Landschaft für gehobene Ansprüche. Foto: Steigenberger
Das Steigenberger Hotel Der Sonnenhof bietet einer Wellness-Landschaft für gehobene Ansprüche. Foto: Steigenberger

Bad Windsheim/Franken

„Baden und Wellness in Salzwasser“ verspricht der Hausprospekt vom Kurhotel Pyramide. Zur Franken-Therme nebenan gelangt der gesundheitsaktive Mittvierziger über einen abgeschirmten Tunnelgang. Der Untergrund speichert drei natürliche Heilmittel: Heil- und Mineralwässer, vollgesättigte Sole sowie Thermalsole von höchster Qualität. Vier Thermalsolebecken, eine großzügige Saunalandschaft und eine attraktive Wellness-Oase sorgen für reichlich Platz für viele Besucher. Hauptattraktion ist aber der Salzsee unter freiem Himmel, der mit 26,9 % Salzgehalt ein faszinierendes Schwebeerlebnis bietet. Zustande kommt dieses einmalige Ensemble durch einen 200 m tiefen Salzstock und eine 1000 m tiefe Thermalquelle, die Solimed-Quelle. Angeblich genügt ein 20-minütiger Aufenthalt im Wasser, um Hautkrankheiten zu behandeln. Im nahen 65 ha großen Kurpark laden die beiden Ruhepole Kneippanlage und Gradierwerk zur gesunden Auszeit ein (www.franken-therme.net). Wer auf Entdeckungen gehen möchte, dem sei das Fränkische Freilandmuseum im Ort empfohlen. Ein Rundgang durch das Museum unter blauem Himmel ist wie eine Zeitreise durch 700 Jahre fränkische Alltagsgeschichte. Über 100 originalgetreu eingerichtete Häuser zeigen, wie die ländliche Bevölkerung in Franken damals gelebt und gearbeitet hat. Die Häuser sind in sechs Baugruppen zusammengefasst, die nach Regionen und Themen angeordnet sind. So hat man bei einem Spaziergang durch das Museumsgelände das Gefühl, von Dorf zu Dorf wie früher zu wandern. Bauernhöfe, Scheunen, Mühlen, Brauereien, Gasthäuser, Schäfereien und Handwerkerhäuser laden zur Erkundungstour in die Vergangenheit ein. Die Felder zwischen den Gebäuden werden mit Ochsen- und Pferdegespannen bewirtschaftet und der Schäfer führt seine Herde über die Museumswiesen. Auch Ziegen, Schweine, Hühner, Enten, Gänse und Pfauen gehören zur Museumslandschaft (https://freilandmuseum.de/). Etwas entfernter lohnt sich ein Ausflug in die Stadt Würzburg, die alte Welterbestätte am Maindreieck. Pflichtbesuche gelten dem Staatlichen Hofkeller mit Weinprobe sowie dem barocken Residenzschloß mit dem weltweit größten Deckengemälde.

Kneippkur Bad Wörishofen. Foto: Tourist-Info Bad Wörishofen
Kneippkur Bad Wörishofen. Foto: Tourist-Info Bad Wörishofen

Bayerisches Staatsbad Brückenau/Rhön

Das königliche Kleinod Bayerns sieht sich selbst als Ort der Harmonie. Grund dafür ist seit Gründung des Staatsbads das Element Wasser. Seit über 250 Jahren glänzt es mit dem flüssigem Gold: Heilwässer sprudeln hier gleich aus fünf Quellen. Von der Sinnberger-Quelle – deren Wasser zu Recht auch als „Bad Brückenauer Champagner“ bezeichnet wird – bis zur Lola-Montez-Quelle kann man im Kurbad ein breites Spektrum unterschiedlicher Heilwässer probieren. Das Kurangebot hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt. Wählen kann man aus perfekt aufeinander abgestimmten Angeboten von Medical Wellness über traditionelle Therapien, Chinesische Medizin bis zum Heilfasten. Als Gast spürt man schnell, dass hier Tradition und Moderne eins geworden sind. Hier trifft man Menschen, die in der Ruhe ihre Kraft finden. Ein Leichtes in einem als WellVital-Ort ausgezeichneten Wohlfühl-Paradies; gemeint ist die exklusive Therme Vital Spa. Längst nicht überall wo Wellness draufsteht, ist auch Wellness drin. Als Aussteiger-Paradies im hektischen Alltag aber ist das romantische Staatsbad Bad Brückenau, eine Perle unter Bayerns Bädern, unschlagbar (www.badbrueckenau.com). Etwas abseits am Ortsrand liegt das Gesundheits-Resort & Spa REGENA, eine Adresse mit Tiefgang. Hier lautet das Motto „Timeout statt Burnout“. Zur Runderneuerung im gehobenen Ambiente tummelt sich im Kurzurlaub die Generation 45 plus. Abrufbar sind ganz individuelle Angebote für eine ganzheitliche Regeneration mit First Class-Komfort. Dabei kann zwischen medizinischen Therapieformen und Naturheilverfahren sowie der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gewählt werden. Die auch von den Krankenkassen unterstützten Programme sind zugleich Offerten an Führungskräfte und Mitarbeiter: an einem idealen Rückzugsort – in absoluter Ruhelage im Biosphärenreservat Bayerische Rhön im Herzen Deutschlands. Insgesamt anerkannte Gesundheitskompetenz in Urlaubsatmosphäre (www.regena.de).

Im nahen 65 Hektar großen Kurpark laden die beiden Ruhepole Kneippanlage.... Foto: Günter Knackfuss
Im nahen 65 Hektar großen Kurpark laden die beiden Ruhepole Kneippanlage…. Foto: Günter Knackfuss

Aktuell hat der Bayerische Heilbäder-Verband eine neue Marke präsentiert. Unter dem Dach von „Gesundes Bayern“ wurde eine neue Servicedimension geschaffen, um möglichst individuell auf den Gast einzugehen und die Heilbäder und Kurorte im Freistaat zu unterstützen. Drei Säulen tragen den Auftritt: professionelle Beratung, Ganzheitlichkeit der gesamten Gesundheitskompetenz und eine konsequente Vernetzung mit der Gesundheitswirtschaft. Informationen finden sich unter www.gesundes-bayern.de

Günter Knackfuss

...und Gradierwerk zur gesunden Auszeit ein. Foto: Günter Knackfuss
…und Gradierwerk zur gesunden Auszeit ein. Foto: Günter Knackfuss

Titelfoto – Das Thermalwasser der Therme von Bad Wörishofen unter den bis zu 15 Meter hohen Palmen ist als Heilwasser staatlich anerkannt. / Foto: Tourist Info Bad Wörishofen

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