Die Amphoren dienen in Georgien zur Weinherstellung

Weinland Georgien – die Wiege des Weines

Bitte beachte, dieser Artikel richtet sich nur an Erwachsene!

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Im Weinland Georgien ist die Wiege des Weins. Das belegen 8.000 Jahre alte Funde. Es gibt viele Rebsorten in diesem nicht so großen Land mit den vielen Klimazonen. In unserem Beitrag erfährst Du alles über die Weinvielfalt Georgiens.

Georgien liegt dort, wo Europa auf Asien trifft, im Westen begrenzt durch das Schwarze Meer, im Norden durch Russland, im Süden durch die Türkei und Armenien und im Osten durch Aserbaidschan. Das Klima ist sehr unterschiedlich und umfasst subtropische, hochalpine bis hin zu halbwüstenartigen Zonen. Etwa 80 Prozent von Georgien ist gebirgig.

Die Nordgrenze zu Russland wird durch den Gebirgszug des Großen Kaukasus gebildet. Diese Barriere schützt Georgien vor Kaltlufteinbrüchen aus dem Norden und die eisbedeckten Flanken dieser kargen, wunderschönen Hochgebirgsregionen speisen viele der Bäche und Flüsse des Landes.

Im Süden verläuft der westliche Rücken des kleinen Kaukasus fast parallel zum nördlichen. Doch entscheidend für den Weinbau ist, dass das Land an seiner Westgrenze dem ständigen Einfluss der warmen, feuchten Luft vom Schwarzen Meer ausgesetzt ist.

Große Vielfalt an Klimazonen

Das Klima in Georgien ist aufgrund der besonderen geografischen Bedingungen sehr unterschiedlich. Georgien liegt an der Grenze von subtropischem und gemäßigtem Klima zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer und hat aufgrund seiner Geologie und Topographie ein komplexes Geländerelief.

Auf dem relativ kleinen Gebiet Georgiens gibt es eine große Vielfalt an regionalen und lokalen Klimazonen: feuchtes subtropisches Klima, Dauerschnee und Gletscher sowie trockenes subkontinentales Klima im Süden Georgiens.

Das Klima in Ostgeorgien ist trocken und kontinental, mit heißen Sommern und milden Wintern. Es gibt nur eine geringe Luftfeuchtigkeit und wenig Niederschlag sowie wenig Wolkenbildung. Die Temperaturschwankungen sind groß.

Hingegen herrscht im Westen Georgiens, der an der Ostküste des Schwarzen Meeres liegt und von Bergen umgeben ist, ein warmes, feuchtes, subtropisches Klima mit geringen Temperaturschwankungen, hohen Niederschlägen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Die Gebirgskette des Großen Kaukasus mäßigt das lokale Klima, indem sie als Barriere gegen kalte Luft aus dem Norden fungiert. Warme, feuchte Luft vom Schwarzen Meer strömt von Westen her ungehindert in das Küstentiefland.

Mehr als 525 autochthone (einheimische) Rebsorten

Der Qvevri (große Tonamphore; auch Quevri, Kvevri oder Kwewri geschrieben) war das allererste Gefäß, das für die Weinherstellung verwendet wurde. Das belegen archäologische Funde, die 8.000 Jahre zurückreichen.

Für die Georgier ist Wein seit jeher ein heiliges Getränk. Im 4. Jahrhundert kam die heilige Nino, die „Erleuchterin“ Georgiens, aus Kappadokien mit einem mit ihrem Haar verwobenen Weinrebenkreuz nach Georgien und dank ihres Einflusses nahmen die Georgier 326 n. Chr. das Christentum an.

Zehn Weinregionen stehen für Vielfalt

Kachetien (Kakheti)

Kachetien im äußersten Osten des Landes ist die größte und bekannteste Anbauregion. Etwa 70 Prozent der georgischen Rebfläche ist hier zu finden. Im Schutze des Kaukasus entstehen hier rund 80 Prozent der georgischen Weinproduktion. Die verschiedenen Subregionen gruppieren sich fast alle um den Fluss Alazani, der hier seinen Weg vom Gebirge ins Landesinnere sucht. Das Klima ist wechselhaft kontinental, mit teilweise milden bis subtropischen Temperaturen, es regnet hauptsächlich im Winter, die Sommer sind trocken. Die nährstoffarmen Böden liefern ideale Bedingungen für den Weinbau. Die sogenannten „zimtigen“ (engl. „cinnamonic“) Böden bestehen aus sandigem, kalkhaltigem Lehm mit hohem Eisengehalt, der ihnen die charakteristische (zimtige) Farbe verleiht.

Durch das trockene Klima zerfällt jegliches organische Material am Oberboden sehr schnell. Dadurch müssen die Reben tief in die Erde eindringen und können so besonders komplexe Wurzelsysteme ausbilden, was sich in der Qualität der Weintrauben ausdrückt.

Kartlien (Kartli)

Die Region Kartli rund um die Hauptstadt Tiflis ist von eher flachen Ebenen gekennzeichnet. Hier stehen die Reben in Flussbecken, der Strom Kura verläuft mitten durch die Region. Wohl auch durch die Nähe zur pulsierenden Metropole Tiflis hat hier vor allem die moderne Weinherstellung Einzug gehalten. Doch entstehen auch hier Weine nach traditioneller Machart. Bekannt ist Kartli für seinen Schaumwein, den Atenuri.

Imeretien (Imereti)

Imereti liegt in West-Zentral-Georgien, dem südwestlichen Verlauf des Rioni folgend. Hier kann man insgesamt von einem eher feuchteren Klima sprechen. Mikroklimata und Bodentypen variieren jedoch sehr, sodass eine Vielzahl verschiedener Weine entsteht. Das Qvevri ist hier als Churi bekannt, der Schalenkontakt meist weniger intensiv als etwa in Kachetien, die Weine dadurch etwas verspielter. Typische, natürlich autochthone Rebsorten sind Tsitska und Tsolikouri sowie Krakhuna – alle drei werden in den Weinen der PDO1 Sviri verwendet.

Ratscha-Letschchumi (Racha-Lechkhumi)

Im Nordwesten Georgiens liegen die beiden Regionen Ratscha und Letschchumi. Hier entsteht mengenmäßig eher wenig Wein, doch sind hier einige sehr rare einheimische Sorten zu finden, die hauptsächlich an den Ufern des Flusses Rioni wachsen. Die Reifeperiode ist lang, die Lese findet oft erst spät statt. Die Region ist daher bekannt für ihre Süßweine, vor allem aus der weißen Sorte Tsolikouri, die unter der Herkunft PDO1 Tvishi vermarktet wird, und dem Süßwein der PDO1 Khvanchkara als Blend aus den beiden roten Sorten Aleksandrouli und Muhuretuli.

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Die Weinregionen Georgiens / Grafik: Weine aus Georgien / LEPL Nationale Weinagentur

Gurien (Guria) und Samegrelo

Guria und Samegrelo liegen am südwestlichen und westlichen Rand Georgiens zwischen den Bergen des Kleinen Kaukasus und der Küste des Schwarzen Meeres im Westen. Das Klima ist feucht und subtropisch mit milden Wintern und heißen Sommern. Die Region blickt auf eine alte Weinbautradition zurück, in der Weinreben oft auch an Bäumen empor gezogen wurden. Die Lese beginnt spät im November und zieht sich manchmal bis in den Januar. Für diese Region typische Rebsorten sind unter anderem Chkhaveri, Jani, Ojaleshi und Chvitiluri.

Meskheti

Die Region Meskheti liegt im Süden Georgiens an der Grenze zur Türkei. Die Weinberge der Region liegen traditionell in den Flusstälern des Flusses Mtkvari und seinen Seitenflüssen sowie auch an Hängen und auf Terrassen. Meskheti zeichnet sich durch ein kontinentales Klima aus, wenig Niederschlag und kalte Winter sowie lange, heiße Sommer.

Das Klima um Akhaltsikhe, mittig in der Region Meskheti gelegen, unterscheidet sich jedoch von denen der benachbarten Regionen: mit sehr wenig Niederschlag und einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 8 bis 9 Grad Celsius ist dies das trockenste Weinanbaugebiet in Georgien.


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Ajara

Im Südwesten Georgiens am Schwarzen Meer gelegen gehört Ajara zu den touristischen Highlights des Landes. Das feuchte Klima in Küstennähe zeichnet sich durch zahlreiche Sonnenstunden in Frühling und Sommer aus sowie besonders in September und Oktober viel Niederschlag. Der Großteil des Geländes besteht aus Hügeln und Bergen und fast 60 Prozent sind mit Wald bedeckt. Auch in Ajara hat Weinbau eine lange Tradition. Heute werden in der Region viele Weinberge neu angelegt oder restauriert und auch alte Rebsorten werden vermehrt eingesetzt.

Apkhazeti

Apkhazeti umfasst eine Fläche von etwa 8.660 Quadratmetern im Westen Georgiens, am Nordufer des Schwarzen Meeres. Die Topographie ist vielfältig, da die Region von den Ebenen am Schwarzen Meer bis hin zu den hohen Gipfeln im Norden reicht. Die Region ist extrem gebirgig und vor allem an der Küste besiedelt, das Klima ist mild. Bis zum 20. Jahrhundert war Weinbau hier stark verbreitet, bis Mehltau und Grauschimmel die Rebfläche stark dezimierten. Neben den lokalen Rebsorten sind Tsolikouri, Ojaleshi , Chkhaveri, Krakhuna hier weit verbreitet und liefern gute Erträge.

Traditionelle Georgische Weinherstellung

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Der Qvevri / Grafik: Weine aus Georgien / LEPL Nationale Weinagentur

Wenn Weißwein beschrieben wird als „auf traditionelle georgische Art“ oder „nach traditionellen georgischen Methoden“ (im Gegensatz zur „europäischen Methode“) hergestellt, bedeutet dies, dass der Wein in einer konischen Tonamphore, dem Qvevri, ausgebaut wird.

Dieser Wein, der eine ausgedehnte Gärung und Reifung im Qvevri durchläuft, wird wegen seiner Bernsteinfarbe auch als Amber Wine oder Orange Wine bezeichnet. Bei der vollständigen Herstellung nach alter Tradition werden ganze Trauben (mit Stielen) in einen sogenannten Satsnakheli geschüttet, einen hölzernen Trog, der typischerweise aus einem einzigen Stück Holz geschnitzt ist. Die Trauben werden mit den Füßen gestampft, um die Kerne nicht zu beschädigen, dann wird der Most direkt in den Qvevri geleitet.

Nach dem Pressen der Trauben wird die Chacha (Schalen, Kerne und Stiele) für die alkoholische Gärung (Maischegärung) mit in den Qvevri gegeben, die je nach Sorte und Qualität des Jahrgangs 20 bis 40 Tage dauern kann.

Sobald die Gärung abgeschlossen ist und der Tresterhut zu sinken beginnt, werden die gefüllten Qvevris für die malolaktische Gärung mit Stein- oder Glasdeckeln verschlossen. Die Deckel werden dann mit einem Kalk-Ton-Gemisch oder Erde hermetisch verschlossen und bis zum Frühjahr (üblicherweise bis Ende März/Anfang April) im Boden belassen. Dann wird der Wein vom Trester getrennt und zur Reifung für ein weiteres Jahr in einen anderen Qvevri gefüllt.

Für rote Trauben ist das Verfahren ähnlich. Allerdings ist die Dauer der Schalenmazeration kürzer: in der Regel einen Monat, statt vier bis sechs. Die im Qvevri ausgebauten Weine haben eine kräftige Tanninstruktur am Gaumen; die Weißweine entwickeln Aromen von Aprikose, Orangenschale und Nüssen; die Rotweine werden etwas gehaltvoller und haben eine kreidigere Textur.

Diese ausgedehnte Maischegärung über das ganze Frühjahr ist auch als östliche oder kachetische Weinbereitung bekannt, da sie mit Kachetien assoziiert wird.

Bei der Weinherstellung nach imeretischer Art, in Anlehnung an die westliche Provinz Imeretien, wird ebenfalls ein Tongefäß – hier Churi genannt – sowohl für rote als auch für weiße Trauben verwendet. Allerdings ist die Mazerationszeit sowohl für rote als auch für weiße Rebsorten in diesem Fall auf etwa einen Monat begrenzt. Diese Art der Weinherstellung hat ihren Ursprung im westlichen Teil von Georgien.

Weine

Weiße Trauben

Krakhuna – strohfarben mit goldenen Sonnenreflexen

Eine georgische weiße Rebsorte, die eher spät reift und aus der einige der kräftigsten und körperreichsten imeretischen Weißweine hergestellt werden. Die Weine aus Krakhuna-Trauben haben einen hohen Alkoholgehalt, sind strohfarben mit goldenen Sonnenreflexen und zeichnen sich durch Aromen von reifen Früchten (z.B. Aprikose oder Banane) und Honig aus.

Goruli Mtsvane – mit Aromen von Limette, Wildblumen und Frühlingshonig

Eine weiße Rebsorte, die aus der Region Kartlien (Kartli) stammt und spät reift. Aus dieser Traube werden sehr lebendige und fröhliche Weine gewonnen, mit Aromen von Limette, Wildblumen und Frühlingshonig. In Kombination mit Chinuri-Trauben entsteht aus Goruli Mtsvane ein Schaumwein mit einem ganz besonderen, charakteristischen Geschmack.

Kisi – Aromen von reifer Birne, Tagetesblüten, Tabak und Walnuss

Eine georgische weiße Rebsorte, die in Ostgeorgien wächst. Sowohl nach der klassischen (europäischen) als auch nach der traditionellen kachetischen Methode (im Qvevri) produzierte Weine aus Kisi-Trauben haben unvergleichliche Aromen und Geschmacksnoten. Die besten Mikrozonen sind die Regionen um Telavi, Kvareli und Akhmeta. Am weitesten verbreitet ist diese Traube um das Dorf Maghraani in der Region Akhmeta.

Traditioneller kachetischer Wein aus der Kisi-Traube zeichnet sich durch Aromen von reifer Birne, Tagetesblüten, Tabak und Walnuss aus.

Chinuri – wilde Minze und wilde Waldbirne

Eine weiße Rebsorte, die aus der Weinbauregion Kartlien (Kartli) stammt und dort sehr weit verbreitet ist. Chinuri reift spät und in großen Mengen. Grünliche oder strohfarbene Weine, die sich durch ihre Weichheit auszeichnen. Aus dieser Rebsorte werden auch Schaumweine erzeugt. Charakteristische Noten von wilder Minze und wilder Waldbirne.

Mtsvane Kakhuri – blühende Obstbäumen und mineralische Anklänge

Eine georgische weiße Rebsorte, die ihrem geografischen Vorkommen zufolge zur Familie der kachetischen Rebsorten gehört. In den Weinbergen von Kachetien erreicht diese Traube ihren Reifehöhepunkt in der zweiten Septemberhälfte. Aus Mtsvane Kakhuri-Trauben werden die hochwertigen, klassischen (europäischen) und traditionellen kachetischen Weine (Qvevri-Weine) hergestellt: Tafelwein, regionaler Wein und Wein mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung.

Die besten Mikrozonen dieser Rebsorte sind Manavi, Kondoli, Tsinandali, Ikalto, Ruispiri, Zemo Khodasheni, Napareuli, Saniore, Artana und Akhmeta.

Dieser Wein zeichnet sich durch Noten von Weinbergpfirsich und blühenden Obstbäumen sowie mineralische Anklänge aus.

Tsolikouri – Aromen von Zitrusfrüchten, weißer Pflaume und gelben Früchten

Eine georgische weiße Rebsorte, die zur imeretischen Familie der autochthonen Rebsorten gehört, die zweithäufigste nach Rkatsiteli. Außer in Imeretien wächst Tsolikouri auch in den Regionen Ratscha-Letschchumi, Gurien, Samegrelo, Adjara und Apkhazeti. Tsolikouri reift spät und lässt helle, strohfarbene Weine mit Aromen von Zitrusfrüchten, weißer Pflaume, gelben Früchten (z.B. Mispeln) und Blüten entstehen. Weine aus Tsolikouri-Trauben sind körperreicher als aus Tsitska-Trauben.

Tsitska – Anklänge von Birne, Zitrone und Honig

Eine georgische weiße Rebsorte, die zur imeretischen Familie der autochthonen Rebsorten gehört. Tsitska reift spät und lässt helle, strohfarbene Weine mit grünlichen Reflexen entstehen, die sich durch vegetative Aromen und Anklänge von Birne, Zitrone, Honig und Melone auszeichnen. Tsitska-Weine sind häufig sehr säurebetont und lebendig.

Khikhvi – Aroma von exotischen Pflanzen

Eine georgische weiße Rebsorte, die ihrem geografischen Vorkommen zufolge zur Familie der kachetischen Weißwein-Rebsorten gehört. Sie reift von Anfang September bis zur zweiten Septemberhälfte. Aus der Khikhvi-Traube werden sehr vornehme klassische (europäische) und traditionelle kachetische Weine (Qvevri-Weine) erzeugt. In einem nach europäischer Methode produzierten Wein aus Khikhvi-Trauben ist das Aroma von exotischen Pflanzen wie Buchsbaum besonders ausgeprägt, während ein traditioneller kachetischer Wein (im Qvevri ausgebaut) aus Khikhvi-Trauben eher Noten von reifem Obst oder gelben Trockenfrüchten aufweist.

Rkatsiteli – prägende Sorte des traditionellen kachetischen Weins

Eine weiße Rebsorte, die man als die prägende Sorte des traditionellen kachetischen Weins bezeichnen könnte. Diese Sorte gehört zur Familie der kachetischen Rebsorten, ist aber in allen Regionen Georgiens und auch im Ausland sehr verbreitet. In den verschiedenen Weinregionen von Kachetien reift diese Traube zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Aus Rkatsiteli-Trauben werden die folgenden hochwertigen, klassischen (europäischen) und traditionellen kachetischen Weine (Qvevri-Weine) hergestellt:

Tafelwein, regionaler Wein und Wein mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung. Rkatsiteli-Trauben werden sehr oft gemeinsam mit Mtsvane Khakhuri-Trauben gekeltert und vergoren.

Rote Trauben

Usakhelouri – mit sehr reichen Fruchtaromen

Eine rote Rebsorte Georgiens, die im Bezirk Tsageri in der Region Letschchumi weit verbreitet ist. Reift später als der Durchschnitt. Die Weintrauben beginnen erst gegen Ende September zu reifen. Die Ernten fallen eher gering aus. Aus Usakhelouri entstehen gediegene, von Natur aus liebliche oder trockene Weine mit sehr reichen Fruchtaromen.

Mujuretuli – liebliche Rotweine

Eine rote Rebsorte aus der Region Ratscha, die hauptsächlich in dieser Region zu finden ist. Sie reift später als der Durchschnitt. Normalerweise werden Mujuretuli-Trauben gemeinsam mit Aleksandrouli-Trauben gekeltert, um klassische Rotweine und von Natur aus liebliche Rotweine aus Ratscha zu erhalten.

Ojaleshi – erstaunliche Tiefe und Charakter

Eine georgische rote Rebsorte, die insbesondere in Mingrelien weit verbreitet ist. Ojaleshi soll in der frühen Periode des Weinbaus in Georgien ein Maghlari-Wein gewesen sein (d.h. er wurde an Bäumen hochgezogen).

Die besten Ojaleshi-Trauben kommen aus den Regionen Martvili und Senaki. Sehr späte Reife. In Samegrelo beginnt diese Rebsorte Mitte November zu reifen und die Weinlese kann bis in die erste Dezemberhälfte dauern. Aus der Ojaleshi-Traube werden liebliche und trockene Rotweine gewonnen, die sich durch eine erstaunliche Tiefe und Charakter auszeichnen. Die besten Ojaleshi-Weine kommen aus den Dörfern in der Region Martvili (Salkhino, Tamakoni, Nakhunao, Abedati etc.).

Saperavi – süße und liebliche Rotweine

Eine georgische rote Rebsorte, die in jedem Weinberg der Weinbauregion Kachetien sowie in fast allen anderen Regionen Georgiens zu finden ist. Saperavi-Reben werden auch in anderen Ländern angebaut. In der Weinbauregion Kachetien reift diese Traube in der zweiten Septemberhälfte, wird aber bis zur zweiten Oktoberhälfte geerntet.

Aus Saperavi-Trauben werden qualitativ hochwertige trockene Rotweine mit großem Alterungspotenzial hergestellt. Außerdem dienen sie zur Herstellung von süßen und lieblichen Rotweinen sowie Roséweinen. Der beste Wein kann aus Saperavi-Trauben gewonnen werden, die in Mukuzani-Akhasheni, Khashmi, Kindzmarauli, Napareuli, Kvareli und Kondoli geerntet wurden.

Otskhanuri Sapere – markante vegetative Aromen

Rote georgische Rebsorte, die in der Region Imeretien weit verbreitet ist und zwischen Mitte und Ende Oktober reift. Der aus der Otskhanuri Sapere-Traube hergestellte Wein hat eine helle Himbeerfarbe. Junge Weine aus dieser Rebsorte haben markante vegetative Aromen und einen etwas rauen Geschmack. Doch lässt man sie reifen, bekommen sie ein tiefes und elegantes Aroma sowie einen reichen und langen Abgang.

Chkhaveri – strohgelb, leicht rosé- oder bernsteinfarben

Eine georgische Rosé-Rebsorte, die insbesondere in Gurien verbreitet ist. Chkhaveri soll in der frühen Periode des Weinbaus in Georgien ein Maghlari-Wein gewesen sein (d.h. er wurde an Bäumen hochgezogen). Sehr späte Reife. In Gurien reift diese Traube in der zweiten Novemberhälfte und die Ernte fällt eher gering aus.

Weine aus Chkhaveri-Trauben sind strohgelb, leicht rosé- oder bernsteinfarben. Aus der Chkhaveri-Traube entstehen weiche und harmonische Weine mit hohem Alkoholgehalt und mit Aromen von Pfirsich oder weißen Früchten, die eine perfekte Balance zwischen Süße und Säure aufweisen. Die besten Chkhaveri-Weine kommen aus den Dörfern Sachamiaseri, Bukistsikhe, Askana, Bakhvi, Otskhana, Shemokmedi etc.

Tavkveri – interessante trockene Rot- oder Roséweine

Eine rote Rebsorte aus der Region Kartlien, weit verbreitet insbesondere in der Region Innerkartlien. Späte Reife. Aus der Tavkveri-Traube entstehen interessante trockene Rot- oder Roséweine mit Aromen von wilden Rosen und roten Früchten.

Dzelshavi – spritzige, säurebetonte Sommerweine

Dzelshavi gilt als eine der ältesten Rebsorten Georgiens und wächst hauptsächlich in den Regionen Ratscha und Imeretien. Die Weine aus dieser Rebsorte sind in der Regel sehr weich und luftig, doch auch spritzige, säurebetonte Sommerweine können daraus entstehen.

Shavkapito – kräftige, körperreiche Rotweine

Eine der autochthonen Sorten der Rebsortenfamilie aus Kartlien, die insbesondere in der Region Innerkartlien weit verbreitet ist. Späte Reife. Die Shavkapito-Traube ergibt kräftige, körperreiche Rotweine mit vegetativen Aromen und Beerennoten (z.B. reife Kornelkirschen).

Aleksandrouli – Aromen von Himbeere und schwarzer Kirsche

Eine rote Rebsorte aus der Region Ratscha, die hauptsächlich in dieser Region zu finden ist. Sie reift später als der Durchschnitt. Die Weine aus Aleksandrouli-Trauben sind trocken oder lieblich und erstaunlich weich, mit Aromen von Himbeere und schwarzer Kirsche.

Verkostete Weine

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Diese vier trockenen Weine konnten wir in der Redaktion verkosten. Unsere Meinung: allesamt vorzüglich / Foto: Ingo Paszkowsky

Wir stellen Dir vier trockene Weine aus Georgien näher vor. Alle mit Korkverschluss. Diese Weine haben wir in der Redaktion verkostet. Unsere Meinung: allesamt vorzüglich.

Unser Favorit:

Tevza Chinuri – Im Qvevri hergestellter Biowein

Produzent: Saguramo

Jahrgang: 2022

Weißwein

100 Prozent Chinuri

12 Prozent Alkoholgehalt

Restzucker in g/l: 1

Säurewert: 5

Ausbau: Qvevri

Anbaugebiet: Kartilien

Verkostung:

Aromen von reifem weißem Pfirsich und frisch geschnittenem Gras. Sehr gut ausgeprägter, nachhaltiger und harmonischer Körper mit angenehmer Tanninstruktur.

Am besten bei etwa 12 bis 15°C genießen.

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TEVZA Chinuri 2022 / Foto: Ingo Paszkowsky

Weitere Informationen:

Chinuri ist eine endemische Sorte aus der Region Kartli in Georgien. Der Name kommt von einer besonderen goldenen Farbe, die auf dem Etikett hervorgehoben wird. Chinuri ist eine Sorte mit dünner Schale und sehr klarem, transparentem Fruchtfleisch und Saft. Goga Tevzadze, der Winzer bei Tevza, hat es sich zur Aufgabe gemacht, einheimische Sorten aus Kartli zu erforschen, zu bewahren und zu fördern.

https://www.naturwein-georgien.de/winegrower/73

Tevza Winery (Saguramo Estate)

https://www.winetourism.com/experience/wine-tasting-and-tour-at-tevza-winery

https://www.facebook.com/Riravodistillery

https://georgianwinehouse.com/wine/84/Tevza/Chinuri-2020/2

Saperavi Reserve

Produzent: Lopota LLC, Chateau Buera

Jahrgang 2019

Rotwein

Rebsorte: 100 Prozent Saperavi

Alkoholgehalt: 14,3 Prozent

Restzucker in g/l: 4

Säurewert: 6,5

Ausbau im Holzfass

Anbaugebiet: Kachetien

Verkostung:

Der Wein zeichnet sich durch eine dunkle Granatapfelfarbe aus und hat ausgeprägte Aromen, die für seine Sorte einzigartig sind.

Weitere Informationen:

Der Wein wird nach der klassischen Methode aus sorgfältig ausgewählten Saperavi-Trauben hergestellt, die aus Chateeau Bueras eigenen Weinbergen in der Mikrozone Napareuli stammen. Der Wein wurde 18 Monate in französischen Eichenfässern gereift und anschließend 12 Monate in Flaschen gelagert.

info@chateaubuera.com

https://chateaubuera.com

https://georgischesweinhaus.de/SAPERAVI-RESERVE-2018-CHATEAU-BUERA/GW10367

Sabado Grand Saperavi

Produzent: Bolero & Company

Jahrgang 2022

Rotwein

Rebsorte: 100 Prozent Saperavi

Alkoholgehalt 13 Prozent

Restzucker in g/l: 3,8

Ausbau im Qvevri

Säurewert: 4,8

Anbaugebiet: Kachetien

Verkostung:

Der Wein hat eine dunkelgranatrote Farbe, einen vollmundigen, raffinierten Geschmack mit ausgewogenen Tanninen, ein Aroma reifer Früchte und einen vollmundigen Geschmack mit langer Abgangszeit.

Am besten bei etwa 14 bis 18°C genießen.

Weitere Informationen:

Webseite (in georgischer Sprache):

http://bolero.ge/georgian/products/wine/sabado?category=1

https://www.meininger.de/wein/praemierte-weine/2022-sabado-grand-saperavi

Kakabadze Tsinandali (Zinandali)

Produzent: Shilda Winery

Jahrgang 2022

Weißwein

Rebsorte: 100 Prozent Rkatsiteli

Alkoholgehalt: 13 Prozent

Restzucker in g/l: 0,7

Ausbau im Stahltank (INOX)

Anbaugebiet: Kachetien

Verkostung:

Der Wein zeichnet sich durch seine helle Strohfarbe sowie sein harmonisches, raffiniertes und entwickeltes Bouquet aus. Er enthält Aromen von reifen Früchten und Zitrone.

Am besten bei etwa 8 bis 10°C genießen.

Weitere Informationen:

Das Etikett zeigt farbenfrohe Landschaften des georgischen Künstlers David Kakabadze, die Georgien aus der Sicht des Malers widerspiegeln. Die Weinberge werden unter anderem nach Terroir, Alter des Weinbergs und Ertrag pro Hektar ausgewählt. Die Trauben werden ausschließlich von Hand geerntet, um ihren Schutz und ihre Unversehrtheit zu gewährleisten.

https://www.shilda.com/kakabadze

Hinweise:

1Es gibt 24 geschützte Ursprungsbezeichnungen in Georgien, kurz: PDO (Protected Designations of Origin), 18 davon in Kachetien, zwei in Kartlien, zwei in Racha und Lechkhumi sowie je eine in Imeretien und Samegrelo.

In der EU gibt es zahlreiche Online-Shops, die Wein aus Georgien führen. Beim Online-Shopping kannst Du jeden Einkauf innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Aber die Unternehmen sind nicht verpflichtet, die Rücksendekosten zu übernehmen. Wenn Shops in Deutschland die Rücksendekosten nicht übernehmen und Du die Ware dennoch zurückgeben willst, musst Du halt die Kosten tragen. Bei einer Rücksendung ins Ausland kann das aber ganz schön ins Geld gehen.

Du bist in Georgien und willst Wein mit nach Deutschland nehmen? Kein Problem, aber beachte die Freimengen, die Du zollfrei aus einem Nicht-EU-Land einführen kannst. Weitere Informationen findest Du auf der Seite des Zolls. Denk, daran, dass Du die Weinflaschen wegen der Flüssigkeitsbegrenzungen nicht in der Kabine des Flugzeugs mitführen kannst. Sie gehören gut verpackt ins Aufgabegepäck.

Fakten

– In vielen georgischen Familien wird auch heute noch ein „Hauswein” hergestellt.

– Ungefährer Pro-Kopf-Verbrauch 25l

– 1.600 registrierte Weingüter, davon exportieren 350 Weingüter Wein

– 55.00 Hektar Weinberge

– 2 Millionen Hektoliter Weinproduktion, davon ca. 100 Millionen Flaschen (0,75l) in den Export

Quelle: Weine aus Georgien / LEPL Nationale Weinagentur; eigene Recherche

Titelfoto / Weinland Georgien – die Wiege des Weines / Foto: Makalu / pixabay


Transparenz-Mitteilung Produktbesprechnungen

Die Produkte für unsere Produktbesprechungen und Tests werden uns teilweise kostenlos für die Dauer der Tests zur Verfügung gestellt. Die kostenlose Überlassung hat keinen Einfluss auf Inhalt, Ausrichtung oder Tonalität unserer Artikel.



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Wichtige Infos für Reisen nach Georgien

Länderartikel Georgien in der Übersicht – Fast Facts

Offizielle Webseite von Georgian National Tourism Administration (GNTA) in englischer Sprache und in deutscher Sprache (mit weniger Inhalt)

Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu Georgien

Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen sich unabhängig vom Land und der Dauer des Auslandsaufenthalts in die Krisenvorsorgeliste „Elefand“ des Auswärtigen Amts einzutragen.

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