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Diese 8 Reiseziele in der Bretagne solltest Du erleben

1 – Die „Bretagne bretonnante“ – das Herz der Bretagne

Ankou, der unsympathische Gehilfe des Todes, soll hier im bretonischen Hochmoor einst eine Gruppe Betrunkener in Hinkelsteine verwandelt haben, nachdem sie ihn allzu fröhlich bei sich untergehakt hatten. Einer der Trinklustigen, der ein paar Meter zuvor ins Heidekraut gefallen war, hat die Szenerie beobachtet und die Geschichte verbreitet. Die Hinkelsteine gibt es wirklich. Wahrhaftig sind auch die wilden Techno­festivals, die hier – zwischen bunten Heidelandschaften und den mit 384 Metern höchsten Gipfeln der Bretagne – jedes Wochenende stattfinden.

2 – Merlins Bretagne

In Brocéliande, dem buchstäblich zauberhaften Waldgebiet, das tatsächlich auf keiner Landkarte zu finden ist, fließen Historisches und Magisches ineinander wie die Seen und Bäche, die den dichten Laubwald durchziehen. Die weltberühmte Artussage findet hier im 12. Jahrhundert in den Romanen des Schriftstellers Chrétien de Troyes ihren Ursprung.

Schöne Landschaften und Strände in der Bretagne. Foto: LAMOUREUX Alexandre

Hier? Nicht in Großbritannien? Sicher ist, dass die Legende eine keltische ist, die Barden überall in der Bretagne erzählt und verbreitet haben. Und zwar in der keltischen „Bretagne“ auf beiden Seiten des Ärmelkanals, denn die Gebiete Großbritannien sowie die „kleine“, französische Bretagne, wie wir sie heute kennen, gab es damals nicht. In de Troyes Roman „Löwenritter“ reitet Yvain, ein Neffe König Artus, durch einen bretonischen Wald namens Brocéliande mit einer versteckten, sprudelnden Quelle. Diese Quelle namens Barenton sprudelt noch heute und einzig in dem Waldgebiet, das de Troyes Brocéliande nennt und auf mittelalterlichen Karten mit dem Namen Bréchéliant, Brécélien oder Brésilien eingezeichnet ist – genau an der Stelle, wo heute südwestlich von Rennes der Wald Paimpont liegt, wie er heute genannt wird.

Der Legende nach verliebte sich Merlin einst an der Quelle Barenton in die einsame Fee Viviane. Er zauberte ihr einen Palast aus Kristall, der unter dem See am Schloss von Comper verborgen sein soll. Noch heute wird der Quelle eine heilende Wirkung nachgesagt. Nebenan befinden sich der „Jungbrunnen“ und ein Dolmen, in dem Merlin begraben sein soll. Das Schloss von Comper beherbergt heute ein Museum rund um die Artussage. Auch die Abenteuer der Ritter der Tafelrunde und die Suche nach dem Heiligen Graal spielen in Brocéliande.

3 – Entlang der Küste führt GR34 rings um die Bretagne

Recht kryptisch kommt seine Bezeichnung daher: GR34 ist ein Fernwanderweg. Über 2.000 Kilometer nimmt er dabei jede Bucht und jede Landspitze mit. Von der Bucht des Mont-Saint-Michel über die Rosa Granitküste und die Steilklippen der Halbinsel Crozon bis zu den weißen Sandstränden des Golf von Morbihan können sich Wanderer an den weiß-roten Schildern orientieren. Kurze Spaziergänge entlang des leicht zugänglichen Weges sind ebenso möglich wie mehrwöchige Wanderungen. Den „Zöllnerpfad“, wie der Wanderweg häufig genannt wird, gibt es bereits seit dem 18. Jahrhundert. Zollbeamte überwachten von hier die zerklüftete Küste, um dem lebhaften Schmuggel Einhalt zu gebieten.

4 – Frankreichs erster nationaler Naturpark im Meer

Zum Schutz des Irischen Meers im Westen der Bretagne wurde im Jahr 2007 Frankreichs erster nationaler Naturpark im Meer gegründet. Der „Parc marin naturel d’Iroise“ erstreckt sich von der Insel Ouessant im Norden bis zur Insel Sein im Süden und schließt auch fast die gesamte bretonische Westküste ein. Ein Viertel aller Meeressäugetiere an der französischen Küste, insbesondere Kegelrobben und Delfine, sowie fast alle Fischarten der Atlantik- und Ärmelkanalküste leben hier.

Mit 300 Algenarten ist das Irische Meer außerdem das größte „Algenfeld“ Europas. Das Ehepaar Christel und Lucky Peron bietet mit seinen beiden Zodiacs Ausflüge zur Insel Molène an. Da sie fast täglich unterwegs sind, kennen sie sich genau aus und arbeiten eng mit den Forschungsstationen des Parks zusammen. Fast immer werden die Zodiacs auch von Delphinen begleitet, die Christel alle beim Kosenamen kennt.

5 – Wie eine Halbinsel ragt die Altstadt von Saint-Malo ins Meer

In den schmalen Pflastergassen mit bunten Boutiquen und Restaurants tummeln sich im Sommer tausende Besucher. Entlang der Wehrmauer, die die Altstadt umschließt, liegen die Weite und der Duft des Ozeans über dem Treiben der Stadt. Smaragdgrünes Meer, weiße Sandstrände, der Fähr- und Yachthafen sowie die Boutique, die aus alten Segeln Taschen und Dekoration herstellt, zeigen: Die Ges­chichte der Korsarenstadt ist allgegenwärtig. Ihre Silhouette ist ihr Wahrzeichen. Als „granitene Zitadelle“ beschreibt der französische Dichter Châteaubriand die Festungsstadt im Meer, die nicht größer ist als der Jardin des Tuileries in Paris. Als berühmtester Sohn der Stadt ist Châteaubriand auf der gegenüberliegenden Ile de Grand Bé begraben. Bei Ebbe können Besucher die Insel zu Fuß erreichen.

Saint-Malo erlebte zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert ihre Blüte als Seefahrer- und Handelsstadt. Vor allem ihre Korsaren waren trugen zum Wohlstand bei: Im Grunde waren sie Piraten, die aber nicht auf eigene Rechnung, sondern mit königlicher Erlaubnis feindliche Schiffe kaperten. Außerdem gaben sie der eigenen Handelsflotte Geleitschutz.

Haus eines Fischers am Pointe du Raz. / Foto: DERENNES Yannick

6 – Inselhopping

Hunderte kleine und große Inseln verteilen sich rings um die Küsten der Bretagne. Ihre Land­schaften sind so vielfältig wie die Bretagne selbst.

Ile de Sein

Die winzige Ile de Sein liegt acht Kilometer von der Küste entfernt im Atlantik und bewahrt sich ihren ganz eigenen Charakter. Bis zu sechs Meter hoch wächst die Heidelandschaft hier, Bäume gibt es nicht. Hinter den Deichen drängen sich windschiefe Gassen und Häuser.

Nur 500 Menschen leben hier – hauptsächlich von der Fischerei, vom Tourismus oder ihrer Seemannsrente. Geselligkeit und Mut zeichnen die kernigen Insulaner aus. Im Jahr 1940 blieben nur Frauen, Kinder, der Pfarrer und der Leuchtturmwärter auf der Insel. Denn alle Männer schlossen sich der ersten Truppe der Widerstandsbewegung um Charles de Gaulle an.

Belle-Ile, die schöne Insel

Grüne Wiesen, Gärten, Sandstrände, schmale Buchten, steile Klippen und schroffe Felsnadeln prägen das Bild der Insel. Am Rande des Golfs von Biskaya gelegen, profitiert Belle-Ile von einem milden Klima mit viel Sonne. Mit 20 mal neun Kilometern und 5.200 Einwohnern ist sie die größte bretonische Insel, aber dennoch sehr ländlich. Neben winzigen Dörfern gibt es nur vier Ortschaften: die bunten Hafenstädte Le Palais und Sauzon mit ihren vielen Cafés und Restaurants sowie Locmaria und Bangor. Im Herbst 1886 entdeckt Claude Monet die „schöne Insel“ und malt hier insgesamt 39 Bilder.

Insel Groix

„Qui voit Groix, voit sa joie“ – wer Groix sieht, sieht seine Freude – verspricht der bretonische Volksmund. Der feinsandige Strand „Les Grands Sables“ ist der einzige nach außen gewölbte Strand Europas. Pro Jahr verschiebt er sich um zehn Meter, doch anhand seiner rotweißen Schattierungen ist er immer wieder zu finden. Für Mineralogen ist die Insel ein kleines Wunder: 60 Mineralarten, darunter auch der seltene blaue Glaukophan, sind auf Groix zu finden. Zu Wohlstand kam die kleine Insel im 20. Jahrhundert als größter Thunfisch-Hafen Frankreichs. Deshalb schmückt auch kein Wetterhahn, sondern ein eiserner Thunfisch den Glockenturm der Insel.

Insel Batz

Mitten im sonst so rauen Ärmelkanal lässt der milde Golfstrom vor der bretonischen Nordküste plötzlich Palmen, Kakteen und Eukalyptus sprießen. So wachsen auf der Ile de Batz der nördlichste Feigenbaum Europas und mehr als 2.000 Pflanzenarten aus aller Welt im „Jardin exotique Georges Delaselle“. Begeistert von der vielfältigen Vegetation auf Batz, legt der namensgebende Pariser Kauf­mann zwischen 1897 und 1918 diesen Tropengarten an und widmet ihm fortan sein Leben. Nur 15 Minuten fährt die Fähre von Roscoff bis Batz und doch öffnet sich hier eine ganz andere Welt. An der Anlegestelle können sich Besucher ein Fahrrad mieten. Auf nur drei mal zwei Kilometern gibt es neben dem Tropengarten auch weiße Sandstrände im Norden und einen Leuchtturm im Westen zu entdecken.

Île de Batz. Die Insel liegt gegen von Roscoff und hat ein ausgesprochen mildes Mikroklima. Foto: pixabay / JoelleLC

7 – Mit dem Langustenfänger zu den Sieben Inseln

Die Inselgruppe vor der Rosa Granitküste ist mit über 20.000 Seevogelpaaren und 27 Nistvogelarten das größte Vogelschutzgebiet an der französischen Küste. An Bord des Nachbaus eines traditionellen bretonischen Langustenfängers können Besucher die Sieben Inseln umsegeln. Dabei sehen sie Basstölpel, die kleine Pinguinart Tordalk und die beliebten Papageientaucher. Meist zeigen sich auch die Kegelrobben im Wasser oder sich auf den Felsen sonnend.

8 – Sandbänke im Meer

Der Archipel der Glénan-Inseln liegt 30 Kilometer vor der Küste von Concarneau. Ob es sieben, neun, zwölf, 17 oder noch mehr Glénan-Inseln sind, vermag niemand zu sagen. Die schmalen, weißen Sandinseln im azurblauen Ozean erscheinen fast surreal aufgehängt zwischen Himmel und Meer. Mit Ebbe und Flut ändern sie ihr Antlitz ständig. Mit Naturführerin Lulu entdecken Inselhopper die einzigartige Glénan-Narzisse, die 1803 ein bretonischer Apotheker bestimmte und die weltweit nur hier wächst. Freiwillige zählen regelmäßig ihren aktuellen Bestand. Unter Seglern berühmt ist die Segelschule „Les Glénans“.

Quelle: Atout France

Titelfoto / Die Grande-Île von den Chausey-Inseln, französisch Îles Chausey. / Foto: LE GAL Yannick

(Der Beitrag wurde erstmals im Februar 2018 veröffentlich)

Weitere Informationen:

http://www.bretagne-reisen.de/

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E-Mail: info.de@france.fr

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Sieh das Werbevideo auf Youtube des Fremdenverkehrsamts der Bretagne (schon etwas älter)

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