Fidschi. Foto: Pixabay

Eine Drua aus der Südsee für das Humboldt-Forum in Berlin

Im Berliner Humboldt-Forum wird auch ein Doppelrumpfboot aus Fidschi zu erleben sein. Die sogenannte Drua wird derzeit auf den Inseln Viti Levu und Ogea Levu in einer Kooperation mit der Fiji National University und fidschianischen Bootsbauern nach traditionellen Techniken hergestellt. Im nächsten Jahr werden die Einzelteile nach Berlin verschifft und im Humboldt Forum zusammengebaut. Mit den weiteren Booten aus Ozeanien wird die Drua die Beziehungen der Pazifikbewohner zum Meer eindrücklich erfahrbar machen. Kinder werden die Drua als Teil der Junior-Flächen begehen, beklettern und erkunden können.

Hohe Bootsbaukunst

Inseln und Atolle machen nur wenige Prozente der Gesamtfläche Ozeaniens aus, der Rest ist Meeresgebiet. Dass der Pazifik dennoch stets eine verbindende Funktion hatte, ist der hohen Bootsbaukunst der Region zu verdanken. Dies werden bereits die Boote aus Ozeanien, die im Frühjahr aus dem ethnologischen Museum in Dahlem ins Humboldt Forum umgezogen sind, eindrücklich veranschaulichen. Sie werden nun durch ein fidschianisches Doppelrumpf-Segelboot ideal ergänzt.

Mit Doppelrumpfbooten haben die Polynesier einst den Ost-Pazifik erkundet und weit entfernte Inseln angesteuert und besiedelt. Im 18. und 19. Jahrhundert ersetzten die wendigeren fidschianischen Boote mit unterschiedlich langen Rümpfen ihre Vorgänger mit gleich langen Rümpfen. In Fidschi waren die Doppelrumpfboote früher ein wichtiges Verkehrsmittel zwischen den Inseln um zu handeln und um die sozialen Beziehungen aufrecht zu erhalten.

Nachbau einer Drua

Bei der nun erworbenen Drua handelt es sich um einen Nachbau eines dreizehn Meter langen Doppelrumpfbootes aus dem Jahr 1913, das heute in der maritimen Ausstellung des Fidschi Museums der Hauptstadt Suva auf der Hauptinsel Viti Levu präsentiert wird. Vor wenigen Wochen haben in Suva Hans-Dieter Hegner, Vorstand der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, und Joji Marau Misaele von der Hochschule für Ingenieure der Fiji National University im Beisein von Lars-Christian Koch, dem Direktor für die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum, mit der Unterzeichnung eines Werkvertrags Erwerb und Bau des Bootes besiegelt.

Für Hans-Dieter Hegner ist es ein Glücksfall, dass Herr Joji Marau Misaele und sein Team für den Nachbau der Drua gewonnen werden konnten: „Im Humboldt Forum werden wir ein Boot präsentieren können, das mit traditionellen Techniken angefertigt wird und dessen Herstellungsprozess wir von Anfang an begleiten und dokumentieren.“ Auch Lars-Christian Koch freut sich über den Erwerb des Bootes: „Das traditionell konstruierte Doppelrumpfboot werden wir insbesondere für die Bildung und Vermittlung nutzen.“

In Fidschi hat die Herstellung des Bootes bereits begonnen. Bis Ende Januar schlagen lokale Handwerker auf der 300 Kilometer entfernten kleinen Regenwaldinsel Ogea unter der Leitung von Joji Marau Misaele das benötigte Holz – Damanu  (Callophyllum vitiense) und Vesi (Intsia bijuga). Daraus fertigen sie die beiden Rümpfe und die Planken an und transportieren diese auf die Insel Viti Levu. Bis Ende April 2019 stellen sie dort die restlichen Bootsteile fertig und montieren die Drua einmal zur Probe, bevor sie das Boot für den Transport im Schiffscontainer nach Berlin wieder in seine Einzelteile zerlegen.

In den Monaten Juni und Juli 2019 werden die Fidschianer die Drua im Humboldt Forum zusammensetzen. Die Einzelteile werden sie dabei traditionell mit einer Magimagi, einer Schnur aus Kokosfaser, miteinander verbinden. Nach der Eröffnung des Humboldt Forums können Besucherinnen und Besucher die ungefähr 2.70 Meter breite und 10 Meter lange Drua im Foyer südlichen Ausstellungskubus bestaunen können. Kinder und Jugendliche können das Segelboot als Teil der Junior-Flächen über einen wellenförmigen Zugang sogar beklettern. Virtual Reality-Brillen werden dabei helfen, die kleinen Entdeckerinnen und Entdecker in die Welt der Navigation zu entführen..

Mit dem Humboldt Forum entsteht Ende 2019 ein neues kulturelles Stadtquartier in der Mitte Berlins. Akteure sind die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), die Kulturprojekte Berlin und das Stadtmuseum Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und federführend die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Bereits jetzt ist das Humboldt Forum mit einem vielfältigen Programm aus Ausstellungen, Diskussionen, Performances, Workshops, Filmen und künstlerischen Interventionen präsent.

Weitere Informationen unter humboldtforum.com

Wer selbst mal mit einer Drua segeln will, kann dies auf Fidschi tun.

Titelfoto: Pixabay

Covid19-Situation in Fidschi

Covid-19-Webseite von Tourism Fiji

Webseite der WHO zu Fidschi

Länderinformation Republik Fidschi in Kürze

Fidschi, offiziell Republik Fidschi (englisch Fiji bzw. Republic of Fiji), ist ein Inselstaat im Südpazifik nördlich von Neuseeland und östlich von Australien. Fidschi ist seit 1970 unabhängig und seit 1987 eine Republik mit der Hauptstadt Suva auf der Insel Viti Levu. Seit der demokratischen Wahl am 17. September 2014 ist Fidschi eine parlamentarische Demokratie. Fidschi ist eines der bevölkerungsreichsten Inselarchipele des Pazifiks.

Fidschi besteht aus 333 Inseln im Südwestpazifik mit einer Gesamtfläche von 18.274 Quadratkilometern, etwa die Größe des Bundeslandes Sachsen und einer Küstenlänge von 1.129 Kilometern. 110 Inseln sind bewohnt, diese machen eine Gesamtfläche von 649 Quadratkilometern aus. Sie liegen östlich von Fidschi, südlich von Samoa und nördlich von Neuseeland. Außerhalb des Fidschi-Archipels gehören noch die Insel Rotuma im äußersten Norden sowie das Atoll Ceva-i-Ra im äußersten Südwesten zum Staatsgebiet Fidschis.

Die Bevölkerung wird auf 939.540 Personen geschätzt, mit einer Bevölkerungsentwicklung von 0,46% (2021).

Die Bevölkerung des Landes besteht zu 56,8% aus Angehörigen der ursprünglichen fidschianischen Bevölkerung (iTaukei – vorherrschend Melanesier mit polynesischem Einschlag) und zu etwa 37,5% aus Indern. 1,2 % der Bevölkerung sind Rotumanen. Daneben gibt es Minderheiten von anderen Inselbewohnern des Pazifiks, Europäern und Chinesen, rund 4,5%.

Flagge von Fidschi Fiji
Flagge von Fidschi / Quelle: The World Factbook

Geografie

Die Hauptinseln Viti Levu und Vanua Levu umfassen fast neun Zehntel der Landesfläche und sind wie die meisten der Fidschiinseln vulkanischen Ursprungs. Kleinere Inseln entstanden aus Korallenriffen. Auf den beiden großen Inseln liegen zerklüftete Gebirgsketten, die sich über schmalen Küstenebenen und vorgelagerten Korallenriffen erheben. Höchster Punkt ist der Berg Tomanivi mit 1.324 Metern.

Quelle: The World Factbook
Quelle: The World Factbook

Klima

Tropisch-heißfeuchtes Klima mit Temperaturen von 16 bis 32 Grad Celsius und nur geringen saisonalen Temperaturschwankungen. In der niederschlagsreicheren Sommerzeit von November bis April suchen tropische Wirbelstürme (Zyklone) den Südpazifik heim.

Hauptsprachen

Englisch (offiziell), iTaukei (offiziell), Fiji Hindi (offiziell)

Religionen

Protestanten 45%, Hindus 27,9 %, andere Christen 10,4%, römisch-katholisch Gläubige 9,1%, Muslime 6,3%, Sikhs 0,3%

Zeitunterschied

UTC+12 (Standardzeit)

Sommerzeit +1 Std., beginnt am ersten Sonntag im November; endet am zweiten Sonntag im Januar

Stromnetz

240V, 50Hz, Stecker-Typ I

Derartige Stecker Typ I werden in Tonga verwendet / Foto: Jim Donovan / gemeinfrei
Derartige Stecker Typ I werden in Tonga verwendet / Foto: Jim Donovan / gemeinfrei

Mobilfunk

5G-LTE-Netz

Internationale Telefonvorwahl

+679

Lokale Notrufnummer

911

Internet-TLD

.fj

Verkehr

4 Flughäfen mit befestigten Start- und Landebahnen und 24 Flughäfen mit unbefestigten Landebahnen

Zudem verfügt Fidschi über die drei Hauptseehäfen Lautoka, Levuka und Suva.

In Fidschi herrscht Linksverkehr.

Kfz-Kennzeichen: FJI

Führerschein

Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

Währung/Zahlungsverkehr

Landeswährung ist der Fidschi-Dollar (FJD). Das Abheben von Bargeld an Geldautomaten und die Bezahlung mit Kreditkarten sind überall möglich. 1 Fidschi-Dollar entspricht 0,41 Euro (Stand: 9.2.2022)

Was Du beachten solltest

Trinkwasser: Das Leitungswasser besetzt Trinkwasserqualität, dennoch entscheiden sich viele Touristen für abgefülltes Mineralwasser.

In konservativeren dörflichen Umgebungen gilt es als angemessen, Hut und Sonnenbrille abzunehmen, wenn man jemanden in der Öffentlichkeit begrüßt.

Trinkgeld

Trinkgeld wird nicht verlangt oder erwartet. Anstatt Einzelpersonen ein Trinkgeld zu geben, haben viele Resorts eine „Personal-Weihnachtsgeld“-Box aufgestellt, in die man Geld spenden kann, das dann zur Weihnachtszeit unter allen Mitarbeitern aufgeteilt wird. Runde den Fahrpreis für Taxis auf.

Touristische Orte

Mamanuca- und Yasawa-Inseln; Insel Taveuni (einschließlich Bouma National Heritage Park); Beqa-Lagune

Beliebte Sportarten

Rugby, Fußball

Was sonst noch interessant sein könnte

Fidschi hat einen Index der menschlichen Entwicklung HDI mit Stand 2019 von 0,743 und liegt damit auf Rang 93.

Im World Happiness Report ist Fidschi nicht gelistet.

In dem Demokratieindex von Freedom House im Jahr 2021 ist Fiji mit einem Score von 60 als “partiell frei” eingestuft. Mögliche Ländereinstufungen sind „frei“, „partiell frei“ und „nicht frei“. Nach diesem Index lebten 80 Prozent der Weltbevölkerung in nichtfreien Staaten.

In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen für 2021 wird die Republik Fidschi auf Platz 55 gelistet.

Ozeanien / Karte: The World Factbook CIA / Montage WeltReisender.net
Ozeanien / Karte: The World Factbook CIA / Montage WeltReisender.net

Reisehinweise des Auswärtigen Amtes zur Republik Fidschi

Die offizielle Tourismusseite von Fidschi

Zum Youtube-Kanal von Tourism Fiji

Weitere Reiseanregungen für Fidschi

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