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Australien: Mann in Darwin hatte Kakerlake im Ohr

Die nordaustralische Stadt Darwin ist um eine Attraktion reicher, denn ab neustem hat die nördlichste Großstadt des Landes einen Bewohner, dem die größte Kakerlake aus einem Ohr entfernt wurde. Dieser Titel ist natürlich inoffiziell.

Darwin hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. 1869 gegründet, musste die Stadt nach Zerstörungen durch Zyklone 1897, 1937 und 1974 fast vollständig wieder aufgebaut werden. Im 2. Weltkrieg hat Darwin zudem schwere Schäden erlitten, als sie am 19. Februar 1942 insgesamt 188 japanische Flugzeuge bombardierten. Dieses Geschehen ist auch Thema im Film Australia von Baz Luhrmann mit Nicole Kidman in der Hauptrolle, der 2008 in die Kinos kam.

Bevor sich Darwin in den letzten Jahren zur modernen Großstadt entwickelte, war es eher ein trostloses Nest, das auch schon mal den Weltrekord im jährlichen Pro-Kopf-Bierkonsum innehatte.

Aber kommen wir zurück zu unserem Mann mit der Kakerlake im Ohr. Hendrik Helmer aus Darwins Vorort Karama bekam am Mittwochmorgen um 2:30 Uhr Besuch bzw. um diese Zeit wusste er, dass er Besuch bekommen hatte. Aber dieser Besucher klopfte nicht an seine Tür, sondern kratzte in seinem rechten Ohr. Helmer, der seine Geschichte dem örtlichen Radiosender 105,7 ABC Darwin (http://www.abc.net.au/local/stories/2014/01/10/3923531.htm?site) schilderte, dachte sofort an ein Insekt, das da in seinem Gehörgang sein Unwesen treibt. Der Schmerz war unerträglich, zudem hatte Helmer Angst, es könne sich um eine giftige Spinne handeln.

Erste eigene „Notbehandlungen“ wie Staubsauger ans Ohr halten und einen Wasserstrahl in den Gehörgang richten, verstärkten das Insekt in seinem Bemühen, Helmers Ohr nicht verlassen zu wollen und verursachten noch stärkere Schmerzen.

Tod im Olivenöl-Bad

Im Royal Darwin Hospital schließlich tröpfelte eine Ärztin Olivenöl in seinen Gehörgang. Da fing das Insekt erst richtig an zu graben. Nach 10 Minuten war die Tortur jedoch am Ende, der ungebetene Besucher hatte in dem Ölbad das Zeitliche gesegnet. Anschließend zog die Ärztin mit einer Pinzette eine etwa zwei Zentimeter lange Kakerlake aus dem Ohr. Irgendwie war Helmer enttäuscht, dass diese kleine Kakerlake ihm so viele Schmerzen bereitet hatte. Allerdings versicherte ihm die Ärztin, dass sie noch so ein großes Insekt aus einem menschlichen Ohr geholt hätten.

Über Kakerlaken, bei uns auch als Küchenschabe bezeichnet, gibt es ja viele Geschichten. So erzählte mir eine Teilnehmerin, die im Rahmen des Work and Travel-Programms in Australien auf einer Farm arbeitete, dass sie nachts von einem Krabbeln geweckt wurde. Nachdem sie das Licht angeschaltet hatte, kroch aus ihrem Ausschnitt der Pyjama-Jacke in Windeseile eine etwa vier Zentimeter lange Schabe heraus. Dass ihr folgendes Kreischen sämtliche ArbeiterInnen auf der Farm weckte, ist verständlich.

Hendrik Helmer hegt jedoch keinen Argwohn gegen die flinken Krabbeltiere, er will auch nicht Leiter eines Krabbelvernichtungsprogramms werden und auch nicht anders schlafen. Wenn man sein Foto auf der Sender-Seite (http://www.abc.net.au/local/stories/2014/01/10/3923531.htm?site) sieht, dann glaubt man ihm, dass der ungebetene nächtliche Besuch keinen Einfluss auf seine Psyche und sein künftiges Schlafverhalten hat. Anders Freunde von ihm, sie schlafen jetzt mir Ohrhörern oder Ohrstöpseln.

Darwin als Ausgangspunkt

Natürlich soll Sie ein zwei Zentimeter langes Insekt nicht davon abhalten, Darwin zu besuchen. Darwin wird von vielen internationalen Fluggesellschaften angeflogen und ist für ausländische Gäste häufig der erste Kontakt mit Down Under. Von dort aus lassen sich der sehr sehenswerte Kakadu National Park und der ebenfalls interessante Litchtfield National Park besuchen. Außerdem kann Darwin als Ausgangspunkt für Besuche des roten Zentrums (Red Centre) dienen. Der rund 2.700 Kilometer lange Stuart Highway, einer der wichtigsten Fernverkehrsstraßen Australiens, verbindet den Norden mit dem Süden. Von Darwin via Alice Springs, im Herzen Australiens, führt die Straße bis nach Port Augusta.

Die Stadt selbst ist natürlich auch einen Aufenthalt wert. Darwin besitzt weitläufige und oft einsame Strände. Dazu gehören der Casuarina Beach und der bekannte Mindil Beach. Der Casuarina Beach bietet seit 1976 einen offiziellen Nacktbadestrand. Aber – beim Schwimmen im Meer sollte man insbesondere in der Zeit von Oktober bis Mai Vorsicht walten lassen, da hier eine hochgiftige Quallenart, die Seewespe (Box Jelly Fish), vorkommt. Und wen wundert es, Krokodile sind ganzjährig eine Gefahr für Badegäste. Leistenkrokodile sind im Umland von Darwin sehr verbreitet, werden aber auch manchmal im Hafen und in der Nähe von Stränden der Umgebung gesichtet. Jedes Jahr werden nach Wikipedia-Angaben im Hafen mehr als 200 Krokodile gefangen und in den umliegenden Flüssen wieder ausgesetzt.

Ingo Paszkowsky

Titelfoto / Das ist eine Amerikanische Schabe, Periplaneta americana. / Foto: Gary Alpert, modifiziert B. Kimmel / CC

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