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Tunesien im Winter – pauschal?!

Pauschalreisen sind ein Jahr nach der Revolution wieder im Kommen. Die wichtigsten Anbieter wie Neckermann Reisen und Thomas Cook kehren mit günstigen Offerten zurück. Das Wetter, Meer und Sonne, bleibt gerade im Winter wichtigster Vorzug der Insel, wenn bei uns noch strenger Frost herrscht.

Tunesien ist per Direktflug von den wichtigsten deutschen Städten erreichbar. Berlin punktet mit der direkten Anbindung auch nach Djerba. Die traditionelle Urlaubsinsel von Deutschen, Franzosen und Italienern wird nach den Ereignissen vom Januar 2011 – dem Sturz des Diktators Ben Ali – langsam als Urlaubsziel neu belebt. Deutsche Touristen und Franzosen buchen schon eifrig. Und Pauschalreisen, etwa bei Neckermann für 500 Euro (3 Wochen, All Inclusive), sind supergünstig.

Hotel Iberostar Mehari. Foto: Fritsch
Hotel Iberostar Mehari. Foto: Fritsch

Dafür wird auf der Insel einiges geboten. Neben gut gepflegten Stränden, sauberen Hotelanlagen und dichter, preisgünstiger Taxi-Infrastruktur werben die Veranstalter zusätzlich mit Ausflügen auf Piratensegelschiffen vor der Inselküste, mit Jeeptouren zu den Berbern und Nomaden, mit Kamel- und Pferdereiten, Kutschfahrten ins Inselinnere und Ausflügen zu nahe gelegenen Wüstenoasen auf dem Festland wie Douz, Tataouine oder in der Umgebung von Zarzis.

Tagesausflüge sind über die feste Straßenverbindung – den während der Römerzeit aufgeschütteten Damm – zum Festland günstig möglich. Die Preise der Ausflüge bleiben zudem moderat, verglichen mit den Angeboten für europäische Ziele.

Supergünstig und geräumig

Hotels wie das Iberostar Mehari in der nordöstlich gelegenen Hotelzone der Insel sind gut ausgestattet. Das Mehari hat komfortabel beheizte Zimmer, ein beheiztes Warmwasser-Schwimmbad, ausgedehnte Poolanlagen mitten im Palmenhain und bietet zusätzliche Sportangebote wie Golf, Tennis, Fuß- und Basketball – alles im günstigen Pauschalpreis enthalten.

Die 300 Zimmer sind geräumig; Gepäck lässt sich auch für Langzeiturlauber bequem verstauen. Wer es luxuriöser mag, wählt das Radisson Blu am Ende der Hotelzone, vom Flughafen aus gesehen. Vorteil in diesem Hotel für Wanderer: Die traumhaften, karibikähnlichen Strände der Flamingoinsel liegen praktisch vor der Hoteltür. Flamingos, Reiher, Kraniche und Wildgänse lassen sich hier tatsächlich „hautnah“ – per Fernglas – beobachten, auch noch bis Anfang März. Die Hauptbeobachtungszeiten liegen allerdings zwischen November und Januar. Dann halten sich hier tausende Flamingos zum Überwintern auf.

Wenn die Frühjahrssaison ab März eröffnet ist, kommen Aktivurlauber auf ihre Kosten. Geboten werden Tauchkurse, Kitesurfen und Wasserski unmittelbar am hoteleigenen Strandabschnitt. Auch hierfür sind die Preise günstig.

Aktuell erholen sich nicht nur die Älteren auf Djerba, auch Familien – besonders aus Frankreich – nutzen die Vorteilspreise gerade für Kinder. Die sprichwörtliche  Freundlichkeit der Inselbewohner wird sicherlich den Tourismus bald wieder auf das Niveau heben können, das er bis 2010 hatte. Alle Zeichen deuten vor Ort darauf hin.

Strände wie in der Karibik - da lässt sich gut lachen. Foto: Fritsch
Strände wie in der Karibik – da lässt sich gut lachen. Foto: Fritsch

Praxistipps

Halbpension oder All Inclusive?

HP ist natürlich noch günstiger als AI-Buchungen. Allerdings gilt es doch, einiges zu beachten. Wer doch mal mittags essen möchte, findet auch außerhalb der Hotelanlage Restaurants. Das Problem – auch abends – werden die Getränke sein. Wer den Wein nicht missen möchte, sollte bedenken, dass eine Flasche immer um 10 Euro kostet. Und in den Supermärkten, aber auch in einheimischen Restaurants gibt es in der Regel keinen Alkohol. Auch Lizenzshops wie in einigen anderen Ländern existieren auf der Insel nicht. Bier dagegen kann zu den Mahlzeiten getrost bestellt werden. Das 0,3-l-Glas kostet etwa 1,50 Euro. Ebenso billig sind im Hotel der einheimische Feigenschnaps (ca. 2 Euro pro 2 cl) oder Cocktails (3 bis 4 Euro), deren Qualität allerdings nicht dem bei uns gewohnten Niveau standhält.

Überall Palmen - Blick aus dem Hotelzimmer. Foto: Fritsch
Überall Palmen – Blick aus dem Hotelzimmer. Foto: Fritsch

Organisierte Ausflüge oder Eigeninitiative?

Kutschfahrten buchen Sie besser direkt beim Kutscher, der meist an der Straße vor dem Hotel oder nicht weit davon „lauert“. Das ist billiger als die im Hotel angebotenen Ausflüge der örtlichen Veranstalter, die mit dem Hotel kooperieren. Auch Ihr Reiseveranstalter bietet das nur über die örtlichen Agenturen an, aber zu ebenso überteuerten Preisen. Inselrundfahrten sind, gerade bei mehreren Reisenden, mit den Taxis besser zu veranstalten. Der Kilometerpreis liegt bei ca. 50 Cent; die traditionell gelben Taxis haben inzwischen alle Taxameter (Voreinstellung für jede Fahrt ca. 20 Cent – 400 Millimes; Stand 2012). Auch die nächstgelegenen Städte wie die Inselhauptstadt Houmt Souk oder die landestypische Marktstadt Midoun (mit dem Inselmarkt am Donnerstag) sind per Taxi billig und schnell erreichbar.

Peter-Michael Fritsch

Titelfoto / Kamele, pardon Dromedare oder einfach Wüstenschiffe vergnügen sich die Zeit bis zum nächsten Ausritt.  / Foto: Fritsch

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