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Ein roter Teppich leitet vergleichbar einem roten Faden den Besucher durch die Jubiläums-Ausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum. Foto: Landesmuseum Liechtenstein

Bedeutsame Ausstellung zur Landesgeschichte Liechtensteins

Vor 300 Jahren kauften die Fürsten von Liechtenstein die Grafschaft Vaduz. Dieses historische Ereignis nimmt das Liechtensteinische Landesmuseum (http://www.landesmuseum.li/) zum Anlass für eine Ausstellung, die in einzigartiger Weise ein Zeitbild für die Jahre 1690 bis 1720 entwirft. Vom 5. April bis 14. Oktober 2012 können die Besucherinnen und Besucher des Museums nicht nur die bedeutende Urkunde sehen, die den historischen Akt des Kaufs der Grafschaft besiegelte, vielmehr werden durch eine Auswahl bedeutender Kunstwerke auch die handelnden Personen und die Handlungsorte vorgestellt.

Außerdem gibt die Ausstellung „1712 – Das Werden eines Landes“ Einblicke in weitere Bereiche dieser Zeit: Alltagsleben, Kunst, Architektur, Musik, Wissenschaften sowie die damals überall tobenden Kriege und Unruhen geben die thematischen Schwerpunkte vor. „Wir freuen uns, dass wir aus Anlass des Jubiläumsjahrs diese in der Kulturgeschichte nur wenig erforschten Jahre Ende des 17. Jahrhunderts/Anfang des 18. Jahrhunderts bearbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen können“, erklärt Professor Dr. Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums, der auf die besondere Situation um 1700 hinweist. Trotz schwerer kriegerischer Auseinandersetzung stellte diese Zeit eine Blütezeit der Künste dar.

International renommierte Leihgeber

Der Toggenburgerkrieg, der Spanische Erbfolgekrieg, der Nordische Krieg, der Aufstand in Ungarn und die Türkenkriege wüteten im 18. Jahrhundert, verwüsteten ganze Landstriche in Europa und forderten einen enormen Blutzoll der Bevölkerung. Gleichzeitig entstanden Höhepunkte der Kunst- und Kulturgeschichte, die heutzutage in international renommierten Museen aufbewahrt werden. Dem Liechtensteinischen Landesmuseum ist es gelungen folgende private und öffentliche Sammlungen für die Ausstellung „1712 – Das Werden eines Landes“ als Leihgeber zu gewinnen: Bayerisches Nationalmuseum (München), Landesarchäologie Fürstentum Liechtenstein (Triesen), Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg), Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer (Wien), Historisches Museum (Basel), Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Wien), Staatsarchiv (Augsburg), Musikmuseum (Basel), Deutsches Historisches Museum (Berlin); Liechtenstein – The Princely Collections (Vaduz – Wien), Stadtgeschichtliches Museum (Leipzig), Vorarlberg Museum (Bregenz), Badisches Landesmuseum (Karlsruhe), Schweizerisches Nationalmuseum (Zürich), Liechtensteinisches Landesarchiv (Vaduz) und  Städtische Museen, Allgäu Museum (Kempten).

Fürstenhut. Foto: Landesmuseum Liechtenstein
Fürstenhut. Foto: Landesmuseum Liechtenstein

Höhepunkte der Kulturgeschichte

Ein roter Teppich leitet vergleichbar einem „roten Faden“ den Besucher durch die Jubiläums-Ausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum. Zitathaft und illustriert mit Höhepunkten der Kunst- und Kulturgeschichte wird die Geschichte der Zeit um 1700 und damit das Werden eines Landes erzählt, das sich von der Grafschaft zum Fürstentum wandelte. Folgende Exponate zählen zu den Höhepunkten der Ausstellung:

Elfenbeingliederkette mit Bildnismedaillon von Kaiser Leopold I., gefertigt in Wien (?) im 3. Viertel des. 17. Jahrhunderts

Leihgeber: Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer (Wien)

Schiefertafel mit Perlmutteinladen. Zwei Eroten mit Palmzweigen bekränzen Kaiserin Eleonore Magdalena Theresa von Pfalz-Neuburg. Geschaffen wurde die Schiefertafel von Franz de Hamilton (1630-1680) wohl im Jahre 1677 in Wien.

Leihgeber: Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer (Wien)

Ölgemälde mit Bildnis von Fürst Johann Adam I. Andreas (1657-1712). Gemalt von Peter van Roy (1683-1738).

Dauerleihgabe im Liechtensteinischen Landesmuseum aus den Fürstlichen Sammlungen des Hauses Liechtenstein, (Vaduz-Wien)

Silbertrinkgefäss in Form eines sich bäumenden Pferdes mit Familienwappen von Rittmeister Hans Jakob Eschmann (1659-1742), der sich im Kampf um die Bellenschanze bei Hütten im Zweiten Villmergerkrieg auszeichnete. Gefertigt von Hans Conrad Keller, Zürich, im Jahr 1712.

Leihgeber: Schweizerisches Nationalmuseum (Zürich)

Globus von Erhard Weigel (1625-1699), Jena, um 1690, Kupferblech, getrieben und farbig gefasst. Gestell aus gedrechseltem Holzfuß mit Säule. Meridianring aus Holz, außen mit Messingblech beschlagen.

Leihgeber: Stadthistorisches Museum (Leipzig)

Türkischer Prunkdolch mit Scheide aus der Karlsruher Türkenbeute. Gebertigt am Ende des 17. Jahrhunderts.

Leihgeber: Badisches Landesmuseum (Karlsruhe)

Großes Reiseservice mit Koffer. Augsburg, Tobias Baur (1661-1755), um 1700-10, Silber, getrieben, gegossen, vergoldet, rötliche Achateinlagen, Koffer mit rotem Lederbezug und Messingbeschlägen.

Leihgeber: Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg)

Edle Materialien wie Silber, Elfenbein, Perlmutt oder Kupfer spielten für das Kunstschaffen dieser Zeit eine bedeutende Rolle, standen sie doch für das Prunkvolle, das Extravagante und das Exotische, das die Epoche des Barocks prägte. Abgerundet wird dieses sinnliche Erleben der Epoche durch Düfte. Und auch da hat das Liechtensteinische Landesmuseum etwas zu bieten. Zur Eröffnung der Ausstellung wird erstmals eine Duftkreation aus der Zeit um 1700 vorgestellt, wie sie zum höfischen Alltag gehörte.

Titelfoto / Ein roter Teppich leitet vergleichbar einem roten Faden den Besucher durch die Jubiläums-Ausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum. / Foto: Landesmuseum Liechtenstein

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