Inhaltsverzeichnis:
- Wo der echte Nikolaus wirklich herkommt
- Nikolaus von Myra: Die historische Figur hinter der Legende
- Demre und die antike Stadt Myra: Auf den Spuren des Heiligen
- Felsengräber von Myra
- Römisches Theater von Myra
- Die Nikolauskirche in Demre: Herzstück der Pilgerreise
- Geschichte der Kirche
- Was Besucher heute sehen können
- Patara: Der wahrscheinliche Geburtsort des Nikolaus
- Woher der Brauch mit den Geschenken in den Schuhen kommt
- Die Legende von den goldenen Kugeln – der Ursprung der Schuh-Geschenke
- Warum gerade Schuhe?
- 1. Schuhe standen traditionell im Eingangsbereich
- 2. In der Vorweihnachtszeit trockneten Schuhe am Kamin
- 3. Der Stiefel als „Behälter“ für Gaben
- 4. Einfluss germanischer Traditionen
- So wurde daraus der moderne Nikolaustag
- Auch interessant
Wo der echte Nikolaus wirklich herkommt
Der Nikolaus, wie wir ihn heute kennen, ist fest mit weihnachtlichen Traditionen verbunden. Doch hinter dem legendären Geschenkebringer steht eine historische Persönlichkeit: Nikolaus von Myra, ein frühchristlicher Bischof, der an der türkischen Mittelmeerküste lebte. Sein Geburtsort wird in der antiken Stadt Patara, heute ein Teil des Bezirks Demre, vermutet. Wer sich auf seine Spuren begibt, entdeckt nicht nur faszinierende Geschichte, sondern auch beeindruckende archäologische Stätten.

Nikolaus von Myra: Die historische Figur hinter der Legende
Nikolaus wurde wahrscheinlich um 280 n. Chr. geboren. Er entstammte einer wohlhabenden christlichen Familie und wirkte später als Bischof in Myra, dem damaligen Zentrum der Region Lykien. Viele seiner Legenden – die Rettung Schiffbrüchiger, die Hilfe für Bedürftige oder die berühmte „Mitgift-Geschichte“ – spiegeln den Ruf wider, den er schon zu Lebzeiten hatte: ein Wohltäter, der für Gerechtigkeit einstand.
Sein Kult verbreitete sich vom östlichen Mittelmeer über Byzanz bis nach Mittel- und Nordeuropa. Auf dieser Tradition beruhen letztlich sowohl der Nikolausbrauch als auch der spätere Weihnachtsmann.
Demre und die antike Stadt Myra: Auf den Spuren des Heiligen

Felsengräber von Myra
Die spektakulären lykischen Felsengräber prägen das historische Panorama. Hoch in den Felsen stehen in die Klippen geschlagene Grabkammern, deren kunstvolle Fassaden bis heute beeindrucken. Diese Nekropole ist zwar älter als Nikolaus selbst, aber sie zeigt eindrucksvoll die Bedeutung der Stadt in vorchristlicher Zeit.
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Römisches Theater von Myra

Direkt unterhalb der Felsengräber liegt eines der größten antiken Theater Lykiens. Die Sitzreihen, Bühnenfragmente und Verzierungen sind hervorragend erhalten und vermitteln einen lebendigen Eindruck von Myras einstigem Reichtum.
Die Nikolauskirche in Demre: Herzstück der Pilgerreise
Wer nach Demre reist, um mehr über Nikolaus zu erfahren, landet unweigerlich an der Nikolauskirche, einem der wichtigsten christlichen Monumente der Türkei.
Geschichte der Kirche
- Erbaut im 6. Jahrhundert über einer älteren Basilika
- Über die Jahrhunderte mehrfach zerstört, überbaut und restauriert
- Bedeutendes Zentrum orthodoxer Pilgerfahrten
Im 11. Jahrhundert wurden die mutmaßlichen Gebeine des Nikolaus von Seefahrern aus Bari nach Italien überführt. Trotzdem blieb die Kirche einer der wichtigsten Gedenkorte des Heiligen.
Was Besucher heute sehen können
Die Nikolauskirche ist ein faszinierender Mix aus Architekturgeschichte und Spiritualität. Zu den Highlights gehören:
- beeindruckende Mosaikböden
- alte Freskenreste aus byzantinischer Zeit
- Kapellen, Kryptengänge und Sarkophagkammern
- der traditionell zugeschriebene Sarkophag des Nikolaus
Besonders am 6. Dezember, dem Nikolausfest, versammeln sich hier orthodoxe Pilgergruppen aus der ganzen Welt zu Gottesdiensten.
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Patara: Der wahrscheinliche Geburtsort des Nikolaus
Nur eine kurze Fahrt von Demre entfernt liegt Patara, eine der bedeutendsten Hafenstädte des antiken Lykien. Hier könnte Nikolaus das Licht der Welt erblickt haben. Die weitläufige Ausgrabungsstätte zählt heute zu den beeindruckendsten Ruinenlandschaften der Region.
Sehenswürdigkeiten in Patara:
- ein monumentales römisches Theater
- die antike Kolonnadenstraße
- der restaurierte Versammlungssaal der lykischen Liga
- die Überreste eines der ältesten Leuchttürme der Welt
- ein kilometerlanger, feinsandiger Strand
Patara war einst ein bedeutendes Handelszentrum. Die Kombination aus historischen Monumenten und Naturkulisse macht den Ort besonders reizvoll.

Woher der Brauch mit den Geschenken in den Schuhen kommt
Der Brauch, am Vorabend des 6. Dezember die Schuhe vor die Tür zu stellen, hat überraschend alte Wurzeln – und er verbindet Legenden über den heiligen Nikolaus mit mittelalterlichen Traditionen.
Die Legende von den goldenen Kugeln – der Ursprung der Schuh-Geschenke
Der bekannteste Ursprung liegt in einer Nikolaus-Legende aus dem 4. Jahrhundert:
Ein verarmter Vater konnte seinen drei Töchtern keine Mitgift finanzieren. Ohne sie hätte keine von ihnen heiraten können. Nikolaus erfuhr davon und warf – so die Überlieferung – drei Goldklumpen (später oft als „goldene Kugeln“ dargestellt) durch das Fenster des Hauses. Einer soll sogar in einem Schuh oder in einem Strumpf gelandet sein, der zum Trocknen am Kamin hing.
Diese Geschichte ist vermutlich der älteste Hinweis auf „Geschenke im Schuh“.

Warum gerade Schuhe?
Dafür gibt es mehrere Erklärungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte überlagert haben:
1. Schuhe standen traditionell im Eingangsbereich
In Europa waren Schuhe oder Stiefel das, was man vor die Tür stellte – sie waren ein Symbol für Alltag, Arbeit und Bescheidenheit. Nikolaus galt als Freund der einfachen Leute, und der Brauch passte zu seinem Image.
2. In der Vorweihnachtszeit trockneten Schuhe am Kamin
Im Winter waren Schuhe oft nass und wurden zum Trocknen ans Feuer gestellt. Dadurch konnte – laut Legende – ein Goldstück oder eine Gabe hineingefallen sein.
3. Der Stiefel als „Behälter“ für Gaben
Im Mittelalter bekamen Kinder oft Nüsse, Äpfel und Gebäck. Dafür eigneten sich Schuhe und Stiefel als kleine, praktische Behältnisse.
4. Einfluss germanischer Traditionen
Einige Forscher sehen Parallelen zu Bräuchen rund um Wotan/Odin, der zur Winterzeit über den Himmel ritt. Kinder stellten damals Stiefel oder Futter für sein Pferd Sleipnir bereit – im Gegenzug gab es kleine Gaben. Als das Christentum diese Traditionen überlagerte, wurde daraus nach und nach der Nikolausbrauch.
So wurde daraus der moderne Nikolaustag
Ab dem Mittelalter entwickelte sich der 6. Dezember zum wichtigen Kindertag. Klöster und Schulen verteilten an diesem Datum kleine Geschenke oder Lebensmittel. Der Brauch, etwas in Schuhe oder Stiefel zu legen, war perfekt für Kinder und breitete sich über ganz Europa aus.
Der Kern des Brauchs gilt heute noch: Es geht um kleine, herzliche Gesten – eine Erinnerung an den heiligen Nikolaus als Wohltäter.
Titelfoto / Sankt Nikolaus in Zeremoniengewand / Bild: KI-generiert durch ChatGPT
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