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Fünf verschiedene Wege enden im spanischen Santiago de Compostela / Foto: pixabay / Quique

Einmal auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela pilgern

Spätestens seit Hape Kerkeling die innere Einkehr auf dem Jakobsweg gesucht und gefunden hat, ist dieser Weg für viele Deutsche ein Begriff geworden. Den einen Jakobsweg gibt es jedoch nicht. Allein fünf verschiedene Wege enden im spanischen Santiago de Compostela. Weitere Wege gibt es in ganz Europa, etwa in Frankreich, in der Schweiz und sogar in Deutschland.

Viele Wege führen zum Grab des Apostels Jakobus

Das Ziel der Pilger ist immer das gleiche: das vermeintliche Grab des Apostels Jakobus. Gefunden wurde es im 9. Jahrhundert in Santiago de Compostela. Im Mittelalter hatte die Pilgertour fast ausschließlich religiöse Gründe, was heute nicht mehr der alleinige Antrieb der Wanderer ist. Ob es sich wirklich um das Grab von Jakobus handelt, ist nicht nachweisbar. Die Legende sagt, dass der Leichnam in einem Boot im Nordwesten Spaniens angespült und in Galicien begraben wurde.
Wer auf einem Jakobsweg pilgert, macht sich auf den Weg zum Grabmal des Apostels. Und wie beim alten Rom führen auch zu diesem Ziel viele Wege. So gilt es zunächst, sich einen Überblick über wichtige Jakobswege zu machen. Auf der iberischen Halbinsel gibt es neben den fünf spanischen Wegen auch noch einen Weg durch den Norden Portugals. Die Pfade sind unterschiedlich lang und besitzen verschiedene Schwierigkeitsgrade.

Der beliebteste Pilgerweg

Am beliebtesten ist der Camino Francés, der von etwa zwei Drittel aller Pilger ausgewählt wird. Er ist rund 800 Kilometer lang, was eine gute Planung und ein passendes Schuhwerk erfordert. Besonders im Sommer ist der Weg gut besucht und das Ziel der Ruhe und Einkehr lässt sich nur bedingt erreichen. Eine Tour im Frühling oder Herbst ist daher empfehlenswerter. Um die leichte bis mittelschwere Strecke zu bewältigen, benötigen Wanderer etwa fünf Wochen.
Der Weg startet im französischen Grenzort Saint-Jean-Pied-de-Port und führt auf den ersten Etappen durch die Pyrenäen. Eine der reizvollen Pilgerstationen ist das Kloster Roncesvalles. Die alten Gemäuer stammen aus dem 12. Jahrhundert und liegen in einem geschichtsträchtigen Gebiet. Hier wurden 778 Truppen von Karl dem Großen unter der Führung von Roland durch die Basken vernichtet. Die Schlacht war die historische Vorlage für das Rolandslied. Der Pilgerweg führt zunächst durch Navarra in die wunderbare Weinregion Rioja. Durch Kastilien begeben sich die Pilger dann nach Santiago des Compostela in Galicien. Der Weg ist in 32 Etappen aufgeteilt.

Alternativen

Der Camino Francés gilt besonders im Sommer und in den Ferien als ziemlich überlaufen. Wer also die innere Einkehr sucht, weicht vielleicht auf einen der anderen Jakobswege aus. Die beste Reisezeit liegt bei fast allen Routen zwischen dem Frühling und dem Herbst. Nur der mit 1.000 Kilometern längste Weg, die Via de la Plata, ist im Sommer nicht empfehlenswert. Dann wird es auf der Strecke von Sevilla in den Nordwesten Spanien zu heiß. Dafür ist die Route auch im Winter ideal. Der Weg gilt noch als Geheimtipp und schreckt einige Pilger wegen seiner teilweise langen Etappen von bis zu 35 Kilometern ab. Zwei Punkte sprechen für den Weg: Er ist von Deutschland aus mit dem Flugzeug gut erreichbar und er ist nicht überlaufen. Am schönsten ist der Pfad im Frühling, wenn alles blüht.

Weitere Wege

  • der Caminho Portugues
  • der Küstenweg Camino del Norte
  • der Camino Primitivo (der schwerste)
  • der Camino Finisterre (der kürzeste)

Titelfoto / Fünf verschiedene Wege enden im spanischen Santiago de Compostela / Foto: pixabay / Quique

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