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Weinverkostung mit Auswahl aus Ungarns besten vulkanischen Weinen / Foto: pixabay / akos147

Top-Slow-Weine aus den vulkanischen Gebieten Ungarns

Die Weinverkostungen ungarischer Weine, organisiert durch die Botschaft Ungarns, haben Tradition. Die 10. Weinverkostung im vergangenen Jahr musste als virtuelles Event stattfinden, was auch seinen Reiz hatte, die Botschaft sandte jeden Verkostungsteilnehmer vorab eine Flasche des zu kostenden Weines zu. Womit ausgiebiges Testen sichergestellt war. Nun war aber wieder ein Präsenztermin angesagt.

Weinerzeugung und Export haben eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für Ungarn. Ungarn gehörte einst zu den Top 4 der besten Erzeugerländer der Welt für hochwertige Weine, die da waren Frankreich, Deutschland, Spanien und Ungarn. Mit dem 2. Weltkrieg und den nachfolgenden Sozialismusexperimenten ging es mit der Qualität bergab mit dem ungarischen Weinen. Nach der Wende und gerade in den letzten Jahren werden zunehmend Qualitätsweine produziert.

In Ungarn gibt es natürlich auch größere Weingüter, aber das Gros besteht aus kleinen Weingütern, die teils mit exzellenten Weinen aufwarten. Mit einer gesamten Rebfläche von 69.000 Hektar im Jahr 2019 (laut Deutscher Wein Statistik 2020/2021) rangiert Ungarn als kleineres Land eher im hinteren Bereich. Über die weltweit größten Anbauflächen verfügen Spanien mit 966.000 ha, China mit 855.000 ha, Frankreich mit 794.000 ha und Italien mit 708.000 ha. In Deutschland liegt im Vergleich dazu die gesamte Rebfläche schon seit einigen Jahren relativ konstant um die 100.000 Hektar.

Slow Living Ungarn-Managerin Diana Szekeres (rechts) und Weinprofi Attila Fiáth / Foto: Ingo Paszkowsky
Slow Living Ungarn-Managerin Diana Szekeres (rechts) und Weinprofi Attila Fiáth / Foto: Ingo Paszkowsky

Bei den Weinimporten nach Deutschland nach Lieferländern liegt Ungarn an 12. Stelle, dabei erzeugen die ungarischen Winzer schon seit langem wieder Qualitätsweine, die international keinen Vergleich scheuen müssen.

Bei der aktuellen Verkostung im August standen Top-Slow-Weine aus den vulkanischen Gebieten Ungarns im Mittelpunkt: eine Auswahl aus Ungarns besten vulkanischen Weinen aus der Tradition der Slow-Food-Bewegung. Seit über 30 Jahren gibt es die internationale Slow-Food-Bewegung. Die Bewegung will die Essgewohnheiten der verschiedenen Länder und Regionen, die lokale Esskultur und Vielfalt des Essens fördern.

Das Ziel von „Slow Living Hungary“ ist es, alle Bereiche der Slow-Lebensweisen vorzustellen, in erster Linie Slow Food & Wein, Slow Travel sowie entsprechende Kunst & Kultur. Außergewöhnliche Slow-Food-Produzenten, -Winzer und -Restaurants sollen auf dem ungarischen Markt und natürlich auf den internationalen Märkten gefördert werden.

Die Macher der ungarische Slow-Food-Bewegung sind überzeugt davon, dass Wein, genauso wie Lebensmittel, gut, sauber und fair produziert werden müssen. Durch internationale Slow-Wine-Masterclass fördert die Organisation ungarische Winzer, die traditionelle Techniken und hochwertige, umweltbewusste Innovationen anwenden. Die mit Respekt für die Umwelt sowie das Terroir arbeiten, und die unglaubliche Biodiversität der Rebsorten, die Teil des ungarischen Erbes sind, schützen.

Die 10. Berliner Ungarische Weinlese im vergangenen Jahr war virtuell, die Weine aber real, weil alle Teilnehmer vorab eine Lieferung mit den elesenen Tropfen erhielten / Screenshot
Die 10. Berliner Ungarische Weinlese im vergangenen Jahr war virtuell, die Weine aber real, weil alle Teilnehmer vorab eine Lieferung mit den elesenen Tropfen erhielten / Screenshot

Ungarn hat für jeden etwas zu bieten: die Gewürze Osteuropas, einen lokalen Geschmack, ein entschleunigtes Erlebnis, eine einzigartige Geschichte, sagt Diána Szekeres, Vorsitzende des Vereins Slow Living Hungary.

Die Slow-Wine-Masterclass im Collegium Hungaricum Berlin moderierte Attila Fiáth PhD, DipWSET. Fiáth ist Professor an der Corvinus-Universität in Budapest. Ausgebildet in Cambridge und an der Harvard Business School, ist er seit mehr als 20 Jahren als Lehrer und Forscher tätig. Er gilt als Ungarns führender Experte für Wein, Weinstrategie und Weinwirtschaft. Als Gastprofessor gibt er Kurse zum Thema Wein an der Burgundy School of Business in Dijon und hält regelmäßig Masterclass-Seminare.

Zudem ist Fiáth Vorsitzender des ungarischen Verbandes der WSET-Diplom-Inhaber. In den letzten Jahren engagierte er sich bei der Entwicklung der strategischen Rahmenbedingungen für den Aufbau der Markenidentität der ungarischen Weine und eines Standortmarketingkonzepts der ungarischen Weinregionen.

Diese Weine wurden verkostet / Foto: Ingo Paszkowsky
Diese Weine wurden verkostet / Foto: Ingo Paszkowsky

Fiáth stellte beredt und sachkundig folgende Weine vor:

  1. Kreinbacher Prestige Brut
  2. Gizella Pince Furmint-Hárslevelű 2019
  3. Szászi Badacsonyi Kéknyelű 2020
  4. Szent Donát Olaszrizling 2019
  5. St. Andrea Boldogságos Grand Superior 2020
  6. Tornai Pincészet Top Selection Aranyhegy Juhfark 2019
  7. Centurio Fáy-Domb Sárgamuskotály 2020

Alle vorgestellten Weine waren wirklich grandios. Meine persönlichen Favoriten dieser Weinverkostung sind 1., 3. und 5.

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Titelfoto / Weinverkostung mit Auswahl aus Ungarns besten vulkanischen Weinen / Foto: pixabay / akos147

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