Berlin – Myanmar nimmt bereits seit 1995 an der ITB teil. Erstmals in diesem Jahr war allerdings Transparenz angesagt, denn das Ministerium für Hotels und Tourismus der Republik der Union von Myanmar informierte zum ersten Mal in einer Pressekonferenz über Ziele, Strategien und Visionen des Landes für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus der Zukunft.
Sieben mittelfristige tourismuspolitische Ziele und Strategien Myanmars für die kommenden Jahre präsentierte U Htay Aung, stellvertretender Tourismusminister:
1. Implementierung und systematische Entwicklung der Hotel- und Tourismusindustrie.
2. Entwicklung und Förderung nationaler und internationaler Investitionen in die Hotel- und Tourismusindustrie.
3. Förderung einer breiteren Beteiligung des privaten Sektors und der Bevölkerung Myanmars in der Hotel- und Tourismusindustrie.
4. Stärkung des internationalen Marketings der touristischen Destination Myanmars.
5. Verbesserung des Lebensstandards in ländlichen Gemeinden durch die Entwicklung von lokal verankerten touristischen Strukturen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Tourismus.
6. Stärkung des Beitrags des Tourismus zum wirtschaftlichen Wachstum Myanmars auf verantwortungsvolle Art und Weise.
7. Kooperation mit regionalen und internationalen Organisationen, Institutionen und Staaten, zum Beispiel in den Bereichen der Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte, bei Infrastrukturmaßnahmen und der Entwicklung touristischer Produkte.
Dabei hatte U Htay Aung eine klare Vision für die Zukunft des Tourismus in Myanmar: „Indem wir die Hotel- und Tourismusindustrie nachhaltig und verantwortungsvoll weiterentwickeln, schaffen wir die Grundlage für Touristen, den einzigartigen kulturellen Reichtum und die wunderbaren und abwechslungsreichen Naturlandschaften Myanmars sicher und zufrieden zu entdecken.“ Wichtige und unverzichtbare Grundlage für den touristischen Entwicklungsprozess der kommenden Zeit sei es, Schaden und Zerstörung der kulturellen und natürlichen Ressourcen des Landes zu vermeiden. U Htay Aung zeigte sich zudem zuversichtlich, dass gerade der Tourismussektor zu internationaler Freundschaft und gegenseitigem Verständnis beitragen könne und die Entwicklung des Tourismus zu technischem Fortschritt in Myanmar und der Schaffung neuer Arbeitsplätze führen werde.
Strategische Ansätze
– Erstens soll in der Außendarstellung das touristische Profil Myanmars geschärft werden, zum Beispiel durch eine verstärkte Präsenz auf internationalen und regionalen Tourismusmessen und Ausstellungen, aber auch durch Veranstaltungen in Myanmar selbst.
– Zweitens sollen in Workshops und Seminaren sowie bei Konferenzen und anderen Veranstaltungen die Qualitätsstandards und technische Kompetenzen der Akteure im Tourismus Myanmars verbessert werden.
– Drittens stehen zukünftig Maßnahmen zur Verbesserung der Standards bezüglich Unterkunft und Transport ganz oben auf der Agenda.
– Viertens soll die Attraktivität der bereits bestehenden touristischen Destinationen im Land erhöht werden und diese Destinationen durch neue, bisher nur selten frequentierte ergänzt werden.
– Um Investitionen des inländischen wie internationalen privaten Sektors zu erleichtern, sollen die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Aktuelle Beispiele der Umsetzung sind zum Beispiel Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur wie dem Bau und der Erweiterung des Brücken- und Straßennetzes, der Fertigstellung der Schnellstraße Yangon – Nay Pyi Taw – Mandalay und der Eröffnung des neuen Internationalen Flughafens von Nay Pyi Taw im Dezember 2011.
Ein im September neu gegründetes Komitee im Tourismusministerium prüft aktuell die Umsetzung von Maßnahmen, die das Reisen nach und in Myanmar vereinfachen sollen. So ist die Einführung eines E-Visa Systems geplant und die Eröffnung offizieller Geldwechselstellen für ausländische Gäste.
14 internationale Airlines verbinden aktuell die wichtigsten Metropolen Asiens mit Myanmar, Condor wird ab Winter 2012/2013 als erste europäische Airline einen Nonstopflug auf der Strecke Frankfurt/Main nach Yangon anbieten. Achim Lameyer von Condor sieht jetzt den richtigen Moment für eine Direktverbidung gekommen.
Condor fliegt im Winter 2012/13 dienstags direkt ab Frankfurt mit einer Boeing B767 nach Yangon/Rangun (Myanmar). Auf allen Flügen werden neben der regulären Economy Class die Premium Economy und die Comfort Class angeboten. Für die Anreise nach Frankfurt können Anschlussflüge mit Lufthansa ab vielen deutschen und europäischen Flughäfen gleich bei Condor dazugebucht werden. Außerdem bietet Condor Bahn-Tickets für die Anreise nach Frankfurt an (29 Euro pro Person und Strecke). Der günstigste Oneway-Komplettpreis von Frankfurt nach Yangon/Rangun beträgt in der Wintersaison ab 399 Euro in der Economy Class, ab 549 Euro in der Premium Economy und ab 999 Euro in der Comfort Class.
In Myanmar verbinden sechs Airlines die wichtigsten Städte des Landes. Die Frequenz der Flüge und die Anzahl des eingesetzten Fluggeräts haben sich schon 2011 erhöht, eine weitere Ausweitung ist 2012 geplant. Die Tür für internationale Investitionen im Tourismus in Myanmar stehe offen, versichert Minister U Htay Aung und zitiert den Präsidenten der Republik der Union von Myanmar, U Thein Sein: „Die Investition und Unterstützung von einem Dollar in Myanmar durch die Internationale Gemeinschaft bedeutet einen Beitrag von einem Dollar für das Wachstum der Demokratie im Land. Deshalb rufen wir die internationale Gemeinschaft auf, Myanmar eine helfende Hand zu reichen, gepaart mit einem vertieften Verständnis für die aktuelle Situation, damit unser Land und seine Demokratie, die noch in den Kinderschuhen steckt, gestärkt wird.“
Titelfoto: Projects Abroad | Projekte weltweit
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