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Uganda: Berggorillas und weitere Attraktionen

Das schon von Winston Churchill als die “Perle Afrikas” bezeichnete ostafrikanische Land, bietet Reisenden eine fantastische und abwechslungsreiche Naturkulisse abseits der Massenströme. Mythische Plätze mit einsamen Seen und Wasserfällen an der Wiege des Nils, schimmernder tiefgrüner Dschungel, 5000 Meter hohe schneebedeckte Gebirgszüge und die unendlichen Weiten der Savanne warten darauf, entdeckt zu werden.

Ugandas Alleinstellungsmerkmal ist seine einzigartige Artenvielfalt. Wie in kaum einem anderen Land Afrikas liegen in Uganda tropisches Hochgebirge, Gletschergipfel, Regenwälder, Seenlandschaften und Savannen-Grasländer so dicht beieinander, dass sie innerhalb weniger Tage zu bereisen sind.

Uganda bietet darüber hinaus ein weiteres absolutes Highlight: in den Wäldern des UNESCO-Naturerbes Bwindi Nationalpark und im Mgahinga Gorilla Nationalpark leben die letzten noch verbliebenen Exemplare der legendären Berggorillas. Eine Begegnung mit diesen sanften Riesen gehört sicherlich zu den berührendsten und eindrucksvollsten Naturerlebnissen überhaupt. September 2016 hatte die internationale Weltnaturschutzorganisation IUCN den Östlichen Gorilla (Gorilla beringei), zu dem auch der Berggorilla (Gorilla beringei beringei) zählt, in die höchste Gefährdungskategorie der Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten gestuft.

Berggorillas leben in Gruppenverbänden von etwa zehn bis 20 Tieren. Die Gruppen werden von einem erwachsenen Männchen – dem Silberrücken – angeführt und bestehen aus mehreren Weibchen und den dazugehörigen Jungtieren. Seltener gehören noch andere Silberrücken der Gruppe an. Berggorilla-Weibchen bringen im Schnitt alle vier Jahre ein Baby zur Welt. Die Berggorillas im Bwindi Nationalpark bekommen sogar nur etwa alle fünf Jahre Nachwuchs.

Die Geburt des Jungtieres gibt Tierschützern Hoffnung, denn weltweit gibt es nur noch 880 Tiere dieser seltenen und akut vom Aussterben bedrohten Art. Foto: Uganda Tourism Board
Die Geburt des Jungtieres gibt Tierschützern Hoffnung, denn weltweit gibt es nur noch 880 Tiere dieser seltenen und akut vom Aussterben bedrohten Art. Foto: Uganda Tourism Board

Laut WWF gibt es derzeit weltweit nur noch 880 Berggorillas. Der Bwindi Impenetrable Nationalpark in Uganda schützt den Lebensraum von etwa 400 Individuen in 36 Gruppenverbänden, wovon 13 Gruppen habituiert sind. Die restliche Population lebt im Virunga-Gebirge, das sich über die Landesgrenze zwischen Uganda, der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda weiter im Süden erstreckt. Der Mgahinga Nationalpark schützt den ugandischen Teil dieser beeindruckenden Gebirgskette und beherbergt eine habituierte Gruppe.

Touristen können die sanften Riesen sowohl im Bwindi als auch im Mgahinga Nationalpark auf sogenannten Gorilla-Trackings beobachten. Pro Gorilla-Gruppe sind täglich acht Personen zugelassen. Diese begeben sich zusammen mit speziell ausgebildeten Rangern im Regenwald auf die Suche der seltenen Tiere. Dabei gehen Tracker vom Standort des Vortags aus und versuchen die Primaten anhand von Spuren zu lokalisieren. Ist die Gruppe gefunden, dürfen Besucher sie für etwa eine Stunde beobachten. Ein Erlebnis, das Reisende so schnell nicht vergessen!

Für das Gorilla-Tracking erhebt die Uganda Wildlife Authority (UWA) je nach Saison pro Tourist eine Gebühr zwischen 350 und 600 US Dollar. Die Einnahmen aus dem Gorilla-Tourismus gehen zu 20 Prozent an die lokalen Gemeinden, um deren Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern und so zum Schutz der Primaten beizutragen.


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Jinja – Ostafrikas Abenteuerland

Jinja ist Ugandas zweitgrößte Stadt mit etwa 120.000 Einwohnern und liegt direkt am Victoriasee. Weltberühmt wurde der Ort 1862, als der Forscher John Speke den Austritt des Nils aus dem See fand. Lange galt dies auch als Quelle des Stromes und für die Ugander hat sich das bis heute nicht geändert. Dank des warmen und angenehmen Klimas und der vielen Abenteuer-Angebote ist Jinja der ideale Ort für Adrenalin-Junkies. Nicht umsonst wird die Stadt auch als die „Adventure Capital“ Ostafrikas bezeichnet.

Besonders beliebt, vor allem bei Backpackern, ist das White-Water Rafting. Selbst Prinz William und Ewan McGregor rasten hier schon den Nil hinunter. Der Startpunkt der Touren liegt stromabwärts an der Lodge „The Haven“. Die Raftingstrecken beinhalten acht Stromschnellen der Schwierigkeitsgrade 3 bis 5 mit so klangvollen Namen wie „The Bad Place“, „Nile Special“ oder „Whirlpool“. Zwischen den Wasserstrudeln gibt es immer wieder Gelegenheit, die einmalige Vogelwelt zu bestaunen oder ganz entspannt im 27 Grad warmen Wasser zu schwimmen. Weniger Abenteuerlustige können auch an Familientouren teilnehmen, die nie über den Schwierigkeitsgrad 2 hinausgehen.

Bungee-Jumping aus 44 Metern Höhe

Wer allerdings zu den ganz Mutigen gehört, der kann sich auch kopfüber aus 44 Metern Höhe in die Nil-Fluten stürzen. Zwischen dem Owen Falls Damm und Bujagali befindet sich eine der spektakulärsten Attraktionen Jinjas: Bungee-Jumping. Die komplette Anlage wurde gemeinsam mit Fachleuten aus Australien und Neuseeland gebaut und entspricht höchsten Sicherheitsstandards. Ein Sprung kostet ab 100 US$, Mindestalter ist 13 Jahre.

Bungee-Jumping. Ein Sprung kostet ab 100 US$, Mindestalter ist 13 Jahre. Foto: Uganda Tourism Board
Bungee-Jumping. Ein Sprung kostet ab 100 US$, Mindestalter ist 13 Jahre. Foto: Uganda Tourism Board

In Jinja gibt es neben einem 9-Loch Golfplatz eine Vielzahl von Anbietern, die alles, was das Outdoor-Herz begehrt, offerieren: Segeltörns, Sunset Cruises, Kanufahrten, Reitausflüge entlang der faszinierenden Nillandschaften, Stand Up Paddeling, Quadbiking und Mountainbike-Touren.

Die Stadt selbst ist ein lebhafter Platz, der um 1900 beim Bau einer Telegrafenleitung über den Nil entstand. Die alten Kolonialgebäude wurden in den letzten Jahren aufwändig renoviert und erstrahlen heute in neuem Glanz. Entlang des Ufers gibt es eine Reihe an kleinen Restaurants, die zum Auspannen einladen, beispielsweise bei einem kühlen „Nile Special“, dem lokalen Bier, das in Jinja gebraut wird. Wer lieber shoppen möchte, der findet nahe des Nil-Austritts viele Händler und kleine Läden, die vor allem afrikanische Souvenirs feilbieten.

Unbedingt besuchen sollte man auch den Markt von Jinja, auf dem es von Hühnerbeinen bis Autoteilen fast alles zu kaufen gibt. Übrigens: die Quelle des Nils ist noch mit einem anderen berühmten Namen verbunden – Mahatma Gandhi. Ihm ist in Jinja ein Denkmal gewürdigt, denn nach seinem Tod 1948 sollen Teile seiner Asche im Nil verstreut worden sein, als Symbol für seine tiefe Verbundenheit mit dem afrikanischen Kontinent.

Bergsteigen, Wandern und Trekking in Uganda

Gigantische Vegetation, einmalige Tierwelten und nahezu unbekannte Wanderwege: Für Trekking-Touren und Bergbesteigungen in Uganda sind das Ruwenzori-Gebirge und der Mount Elgon außergewöhnliche Anziehungspunkte. Die Wege zum Gipfel sind durch eine vielfältige Flora und Fauna geprägt und werden mit atemberaubenden Aussichten belohnt.

Ambitionierte Bergwanderer kommen im Ruwenzori-Gebirge, auch unter dem Namen „Mondberge“ bekannt, auf ihre Kosten: Die von zahlreichen Riesenlobelien und -senezien geprägte Berglandschaft mit ihren Gipfeln, Gletschern, Flussläufen, Seen, Mooren und moosbehangenen Wäldern ist eine der beeindruckendsten und fremdartigsten der Welt.  Mit seinen Viertausendern und dem höchsten Gipfel knapp über 5.000 Meter ist der Ruwenzori im gleichnamigen Nationalpark nicht nur das dritthöchste Gebirge Afrikas, sondern zugleich das vegetationsdichteste Gebiet der Erde. Neben 70 Säugetierarten  und mehr als 170 Vogelarten ist es insbesondere auch die Fabelwelt der Pflanzen, die das Gebirge für Naturliebhaber so attraktiv macht. Der Name Ruwenzori bedeutet in der Sprache des hier lebenden Bakonjo-Stammes so viel wie „Regenmacher“ oder „Wolkenkönig“, da der Jahresniederschlag relativ hoch und das Gebirge zumeist in Wolken gehüllt ist.

Ambitionierte Bergwanderer kommen im Ruwenzori-Gebirge, auch unter dem Namen „Mondberge“ bekannt, auf ihre Kosten. Foto: Uganda Tourism Board
Ambitionierte Bergwanderer kommen im Ruwenzori-Gebirge, auch unter dem Namen „Mondberge“ bekannt, auf ihre Kosten. Foto: Uganda Tourism Board

Die trockensten Monate im Ruwenzori, in denen sich eine Besteigung anbietet, sind gewöhnlich Dezember bis Februar und Juli bis September. Reisende, die auch den Gipfel erklimmen möchten, benötigen darüber hinaus eine gute Gletscherausrüstung, die sie vor Ort leihen können. Zur Organisation der Besteigung können Reisende bei verschiedenen Anbietern sechs- bis siebentägige Rundtouren buchen.

Neben dem Ruwenzori Mountain lockt auch noch ein weiterer Gipfel Bergwanderer nach Uganda. Der Mount Elgon liegt im gleichnamigen Nationalpark im Osten von Uganda, an der Grenze zu Kenia und 100 Kilometer nördlich des Viktoriasees. Der erloschene Vulkan mit einem Kraterdurchmesser von etwa zwölf Kilometern gilt aufgrund seiner flach ansteigenden Form als Schildvulkan. Mit 4.321 Metern ist der Mount Elgon der fünfthöchste Berg Ostafrikas. Sein Gipfel ist immer wieder mit Schnee bedeckt. Beim Aufstieg durchschreiten Wanderer in vollkommener Ruhe und Abgeschiedenheit verschiedene Vegetationszonen: Vom Kulturland über die Waldzone mit großen Bambusbeständen bis hin zur afro-alpinen Zone mit riesenhaften Senezien, Lobelien und kleinen Mooren.

Obwohl der Mount Elgon bis heute touristisch nahezu unbekannt ist, handelt es sich um eines der attraktivsten Berggebiete Ostafrikas. Die Auswahl an unterschiedlichen Trails bietet für jede Schwierigkeitsstufe das passende Angebot (Sasa Trail, Piswa Trail, Sipi Trail).

Neue Einreisebestimmungen für Uganda

Sämtliche Visaanträge für Reisen nach Uganda müssen elektronisch gestellt werden. Alle Anträge werden im Anschluss von der ugandischen Botschaft in Berlin auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Der an die E-Mail des Antragsstellers zurückgesandte Ausdruck „Entry Permit“, ist bei der Einreise mitzuführen.

Der Antrag der Visaerteilung gilt für Geschäfts- und Privatreisende, Einzelvisum sowie Visa für mehrfache Einreise gleichermaßen. In Uganda gibt es grundsätzliche eine Einteilung von Visa-Arten: das Touristen-Visum, das Geschäfts-Visum, das Studenten-Visum und das Praktikums-Visum.

Das Visum wird dann gegen Vorlage von Pass und Originalnachweisen sowie Zahlung der Visagebühr (bar, in US-Dollar oder Landeswährung) bei Einreise erteilt. Die Visumgebühr hängt von der Art des Visums ab und wird im Antragsverfahren angezeigt. Die bewilligte Einreisedauer kann vom Antrag abweichen. Wird die bei Einreise in den Pass eingetragene Aufenthaltsdauer überschritten, ist pro Tag eine Geldbuße von 100 US-Dollar fällig.

Titelfoto: © 2015 Alessandro Tramonti

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