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2014 ist das Jahr der deutschen UNESCO-Welterbestätten

Unter dem Motto „UNESCO-Welterbe – Nachhaltiger Kultur- und Naturtourismus“ widmet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) den UNESCO-Welterbestätten in Deutschland 2014 ein eigenes Themenjahr. Damit rücken 38 anerkannte Kultur- und Naturdenkmäler im Herzen Europas in den besonderen Fokus der Weltöffentlichkeit. „Das UNESCO-Siegel ist nicht nur von hoher Bedeutung für das Reiseland Deutschland, sondern auch eine wichtige Qualitätsmarke im internationalen Tourismus“, erklärt Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT. Von weltweit 981 anerkannten UNESCO-Stätten befindet sich knapp die Hälfte in Europa – hiervon allein 38 in Deutschland. Dazu gehören u.a. Kölner Dom und Bamberg, Hansestadt Wismar und Dessau, Völklinger Hütte und Weimar. Bei der Anzahl der Welterbestätten liegt Deutschland auf Rang drei in Europa, zusammen mit Frankreich. Die von der UNESCO geschützten Stätten haben eine lange Tradition: Bereits 1978 wurde das erste Kulturdenkmal Deutschlands, der Aachener Dom, in die weltweite UNESCO-Liste aufgenommen. Als 38. und letzte Welterbestätte in Deutschland wurde im Juni 2013 der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel ernannt.

Reiseziele mit Welterbe-Siegel

Im weltweiten Vergleich von 140 Nationen erhält das Reiseland Deutschland laut dem Travel & Tourism Competitiveness Report des World Economic Forum 2013 für seine kulturellen Ressourcen 6,3 von sieben maximalen Punkten. Laut aktuellem Qualitätsmonitor haben sich 41 Prozent der ausländischen Gäste aufgrund von Sehenswürdigkeiten für Deutschland als Reiseziel entschieden. Die meisten Kultururlauber gibt es unter den Besuchern aus den USA (22 Prozent) und aus Großbritannien (17 Prozent). Für 34 Prozent der Kulturreisenden ist der Titel „UNESCO-Welterbe“ ein Reiseanlass. Der Welterbestatus kommt somit einem internationalen Gütesiegel gleich. Im Jahr 2014 zeigen sich zwischen der Insel Rügen und dem Bodensee, vom Aachener Dom bis zum Holstentor die deutschen Welterbestätten von ihrer attraktivsten Seite. Allein der UNESCO-Welterbetag (www.unesco-welterbe.de) am Sonntag, 1. Juni, ist gespickt mit Aktionen, zeitgleich zur Zentralveranstaltung in Bad Muskau. Während in der alten Hansestadt Wismar das neue Welterbezentrum eingeweiht wird, verwandelt sich Quedlinburg in einen Ausstellungs- und Erlebnisraum. In Aachen präsentiert die Stadt eine hochkarätige Sonderausstellung zum Leben und Wirken des legendären Frankenkaisers Karls des Großen. Unter dem Titel „Karl der Große. Macht, Kunst, Schätze“ werden im Rahmen des Karlsjahrs 2014 vom 20. Juni bis zum 21. September unter anderem Meisterwerke der karolingischen Hofwerkstätten gezeigt. Derweil huldigt Weimar einem musikalischen Genie: 1714 wurde hier Johann Sebastian Bach zum Konzertmeister der Hofkapelle ernannt. 300 Jahre danach ist die Ilmstadt Austragungsort des 89. Bachfestes. Die Welterbestätten Schloss Ettersburg, die Herderkirche und das Stadtschloss sind Spielstätten hochkarätiger Ensembles und internationaler Künstler.

Die Altstadt von Goslar. Copyright: Stefan Schiefer / www.digiphotos.de / UNESCO Welterbestätten Deutschland e.V.
Die Altstadt von Goslar. Copyright: Stefan Schiefer / www.digiphotos.de / UNESCO Welterbestätten Deutschland e.V.

Acht Routenvorschläge mit Themenvielfalt

„Gemeinsam möchten wir den UNESCO-Welterbegedanken in die Welt tragen und einen qualifizierten, denkmal-, naturverträglichen und nachhaltigen Tourismus zu den Welterbestätten fördern!“ Dies sagt Horst Wadehn, Vorsitzender des UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V., anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Solidargemeinschaft. Zur besseren Übersicht hat der Verein Routenvorschläge erarbeitet, die sich unterschiedlichen Zeugnissen der Geschichte zuordnen lassen, darunter: Schlösser und Burgen, Kirchen und Klöster, Altstadtensembles; Industriekultur. Die Route 5 zum Beispiel führt rund 380 km von Weimar über Dessau-Wörlitz und Potsdam nach Bad Muskau. Mit den Wirkungsstätten von Goethe und Schiller sowie den weitläufigen Parks und Gärten aus der Zeit der Klassik bietet Weimar eine große Fülle an Sehenswertem. Die ebenfalls zum UNESCO-Welterbe gehörenden Bauhausstätten liegen in direkter Nähe des Park an der Ilm. Vorbild für diesen, mit Hilfe von Goethe entworfenen Park, war das Gartenreich Dessau-Wörlitz – die nächste Station der Route. Zu Fuß oder in der Gondel lassen sich dort Schlösser, Gärten und Alleen, die Parkanlagen, Gartenplastiken und Kleinarchitekturen erkunden.

Die Wartburg. Der Reformator Martin Luther übersetzte hier in nur wenigen Wochen die Bibel ins Deutsche. Foto: UNESCO Welterbestätten Deutschland e.V.
Die Wartburg. Der Reformator Martin Luther übersetzte hier in nur wenigen Wochen
die Bibel ins Deutsche. Foto: UNESCO Welterbestätten Deutschland e.V.

Weiter geht es Richtung Potsdam, das bekannt ist für seine Schlösser und Paläste, allen voran Sanssouci, der Sommerresidenz Friedrichs des Großen. Zum UNESCO-Welterbe gehören neben Schloss und Park Sanssouci die Russische Kolonie Alexandrowka, der Neue Garten, Babelsberg und Glienicke mit ihren Schlössern, die Pfaueninsel sowie Schloss und Park Sacrow mit der Heilandskirche.

Die Reise führt anschließend nach Bad Muskau. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Abstecher in den Spreewald, der seit 1991 als UNESCO Biosphärenreservat geschützt ist. In Bad Muskau können Besucher auf den Spuren des Fürsten Pückler wandern, der dort nicht nur großartige Bauten plante, sondern an vielen Stellen auch persönliche Erinnerungen streute. Die Parkanlage befindet sich heute in Deutschland und Polen und umfasst eine Fläche von ca. 830 ha.

Nur die Besten unter den herausragenden Zeugnissen der Menschheits- und Naturgeschichte dürfen den Titel UNESCO-Welterbe tragen. Und viele der Besten sind in Deutschland zu finden.

Günter Knackfuss

Weitere Infos: www.germany.travel

Titelfoto / Keine einstürzenden Altbauten, sondern Welterbe Rathaus Bremen. / Foto: pdb-media Peter Dittmer / UNESCO Welterbestätten Deutschland e.V.

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